Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Keine ruhige Sekunde

Frage: Wer soll das Böse überwinden: ich oder der Schöpfer?

Meine Antwort: Was auch immer man mir über den Schöpfer erzählt, ich muss selbst arbeiten, von Anfang bis zum Ende. Und anschließend bestimme ich entsprechend dem, was sich enthüllt, wie genau das passiert: von alleine, durch meine Anstrengungen oder mit Hilfe einer gewissen höheren Kraft.

Man sollte nicht darauf warten, dass etwas von oben kommt. Es kommt nichts. Aus eigener Kraft und durch eigene Anstrengungen muss ich das bereits existierende Bild enthüllen. Alles hängt davon ab, wie sehr ich diesem entgegenstrebe. Ich könnte mit einem Kind verglichen werden, welches nur in dem Maße wachsen würde, in dem es wachsen will. Und für dieses Verlangen müsste es selbst sorgen. Kannst du dir vorstellen, wie es ihm dabei gehen würde?

In unserer Welt entwickeln sich Kinder auf eine natürliche Art und Weise, und wir kommen ihnen kaum hinterher. Ein Kind rennt überall herum, ständig will es etwas. Genauso müssen auch wir unsere spirituelle Arbeit tun. Sonst werden wir uns nicht entwickeln, wir werden nicht wachsen. Stattdessen machen wir ständig Ruhe- und Denkpausen.

Nimmt ein Kind etwa Auszeit? Es gönnt sich keine ruhige Sekunde, es muss jeden Augenblick die Welt erforschen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash „Was heißt der Brot des Misgüßnstigen in der spirituellen Arbeit“, 11.01.201

Die Lenkung ist immer ideal. Und ich?

Frage: In welchem Moment entscheidet der Schöpfer: „Das war’s, es ist genug, Ich habe dich in vollständige Verzweiflung gesenkt“?

Meine Antwort: Du sollst dich darum nicht kümmern. Der Schöpfer ist eine unveränderliche Kraft, das unzerbrechliche Gesetz, die Vollkommenheit, die Ewigkeit, die Beständigkeit. In Ihm gibt es keine Veränderungen, so dass alles nur von mir abhängt. Mit welcher Seite ich mich auch zu Ihm drehe,die entsprechende Antwort bekomme ich , in der idealen Übereinstimmung mit dem Kurs auf das Schöpfungsziel.

Der Schöpfer ist eine Welt der Unendlichkeit (Ejn Sof), wo ein vollkommenes Kli vorhanden ist, das vollkommene Licht, der vollkommene Schirm (Massach), wo die Bemühungen, die Enttäuschungen, die Erfolge und alles Übrige gesammelt ist. Dorthin richten mich meine Reschimot.

Aus diesem vollkommenen Zustand, aus den vollkommenen Strichen des zusammenfassenden Bildes, bekomme ich die aktivierende Einwirkung, gemäß dem eigenen Zustand. Mich richtet man vorwärts anhand der kleinen Dosen der Verzweiflung und der Kräfte, des Begreifens und der Verhüllung – anhand der vielseitigen und filigranen Lenkung.

Ich weiß nicht genau, in welcher Reihenfolge diese Geschehnisse ankommen. Sie sind durch die Struktur der Seele bedingt, die ich allmählich begreife, nachdem ich vorankomme. Gerade in der Seele begreifen wir die Verbindung mit der Unendlichkeit, verstehen, wie das Ganze mit seinem Teil vereint wird, bis eine Einheit entsteht.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Welche Kräfte brauchen wir für die spirituellen Arbeit“, 09.01.2011

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Kabbalisten zur Tora und den Geboten, Teil 23

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Was ist ein Gebet?

Aber das Gebet muss vollkommen sein; es muss aus der Tiefe des Herzens kommen. Das bedeutet, der Mensch weiß zu hundert Prozent, dass es niemanden auf der Welt gibt, der ihm helfen könnte; nur der Schöpfer allein kann ihm helfen. Doch woher weiß man, dass nur der Schöpfer allein helfen kann?

Wenn man alles Menschenmögliche getan hat, um zum Schöpfer zu gelangen und dann feststellen muss, dass nichts davon geholfen hat. Dann erhört der Schöpfer das Gebet des Menschen, denn dann kommt es aus der Tiefe des Herzens.

Baal HaSulam. Shamati Art. 5 „LiShma bedeutet Erwecken von Oben und warum brauchen wir auch ein Erwecken von Unten?“

Reitest du auf dem „Esel“ oder der „Esel“ auf dir?

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Der Eselsantreiber“, P. 85: … Rabbi Elasar und Rabbi Aba stiegen runter von ihren Eseln und küssten den Eselsantreiber.

Sie sagten: „Wie groß ist deine Weisheit, welcher du bemächtigst bist, und du treibst unsere Esel voran. Wer bist du?“

Antwortete er ihnen: „Fragt mich nicht, wer ich bin, sondern machen wir uns auf den Weg, um Tora zu erlernen. Und jeder spricht die Weisheit aus, damit dieser Weg uns erleuchtet wird“.

Frage: „Der Eselsantreiber“, der uns hinten vorantreibt, ist eine verpflichtende Stufe auf unserem Weg, oder kann er auch vorne gehen?

Meine Antwort: Es verändert sich in Abhängigkeit des Verhältnisses des Menschen darauf. Zuerst schreitet er voran, und sein „Esel“ hinterher. Danach fängt er an zu verstehen, dass er dank seines Esels voranschreitet, und nicht von alleine. Und der gesamte Weg besteht darin, um den „Esel“ von Einer zu der anderen Stufe zu bewegen, mit der Hilfe eines Punktes des Menschen in ihm. Dann beginnt „der Esel“ an Bedeutung zu gewinnen.

Der Mensch kann mit Leichtigkeit diesen Weg beschreiten, denn „der Mensch“ ist ein Punkt der Bina, der Punkt im Herzen. Wenn der Punkt sich nicht im Ego befindet, hat sie kein Problem aufzusteigen, denn die Bina ist extra runter gestiegen, um das gesamte Ego, „den Esel“, Malchut, das Verlangen zu geniessen auf sich zu nehmen und nach Oben zu erheben.

Deswegen sind nicht diese zwei Weisen so wichtig, die auf dem Weg laufen, über die der Sohar erzählt, sondern „der Esel“ mit seiner Last. Und genauso der „Eselsantreiber“.

Und diese zwei Weise, sind nur ein Punkt, der das Ziel zu erreichen versucht. Natürlich ist es wichtig und hier liegt die freie Wahl des Menschen, der Anfang der Arbeit. Doch die Realisation dieser Arbeit beginnt nur mit dem „Eselsantreiber“.

Wenn sie mit der Hilfe der Tora (dem zur Quelle führenden Lichtes) keine Verbindung zu der höheren Kraft aufbauen, die gekommen ist um das Ego zu erheben, werden sie sich nicht korrigieren können und sich nicht erheben können. D.h. Sie erlernen die Tora auf dem gleichen „Esel“ und seiner ganzen Last und mit der Hilfe des „Eselsantreibers“

Es stelt sich heraus, dass der „Eselsantreiber“ sie anlernt, wie und wohin, auf welche Weise sie voranschreiten sollen. Er wird zum Lehrer dieser Weisen und nicht „des Esels“. Und deswegen können sie sich erheben.

Hier gelingt die gegenseitige Eindringlichkeit der Bina und Malchut. Zuerst denke ich, dass das Wichtigste die zwei Weisen sind (ein Mensch in mir, der sich erheben soll). Danach stelle ich fest, dass ich den Menschen nur dazu brauche, um den „Esel“ von dem Fuß des Berges zu dem Gemach des Schöpfers zu führen. Später stelle ich fest, dass der „Eselsantreiber“ das Wichtigste für die Führung meines Esels ist. Und danach verstehe ich, dass ich ihn brauche, damit er mich anlernt.

So wechseln sich ihre Rollen und die Bedeutung jeden von ihnen. Doch am Ende werden alle vereint: Du bist auf dem „Esel“, der „Esel „ist auf dir und alles ordnet sich.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 10.01.2011

Immer um den Zusatz zu bitten

Um die spirituellen Stufen aufzubauen, muss ich ständig das Material des Wunsches hinzufügen. Die Höhe jeder neuen Stufe entspricht der Schwere meines aktuellen Zustandes, in dem das Böse des Egoismus sich zeigt.

So geschieht es in allen Zuständen auf dem spirituellen Wege. Um mich zu erheben, vergrößert man mein Ego und dann empfinde ich das Übel.

Folglich begreife ich mit Hilfe der Umgebung das Böse und die Tatsache, dass es nicht zufällig geschieht. Dann bemühe ich mich, das Ego auf das Ziel zu richten: Das Böse kommt vom Schöpfer, der gut ist, und ist für mein Wohlergehen bestimmt. Danach beginne ich, meinen Zustand mit dem Geben zu verbinden, ich erhebe also das Geben über dem Empfangen.

Und dann baue ich allmählich aus diesem Übel einen Vektor, eine richtige Beziehung auf. Über dem empfangenden Verlangen erhöhe ich die Wichtigkeit des Gebens und der Vereinigung. Indem ich eine solche Beziehung aufbaue, steige ich auf die nächste Stufe hinauf.

Auf der neuen Stufe befinde ich mich nur einen Augenblick, nach dem alles verschwindet. Und wenn ich in diesem Augenblick in mir den nächsten empfangenden Wunsch nicht finde, dann werde ich sofort fallen. Das gröbste, aber genaue Beispiel ist das sexuelle Vergnügen. Kaum geht es zu Ende, bin ich leer und muss etwas Neues machen.

Deshalb muss ich während des Aufstiegs auf die so begehrte Stufe der Liebe und des Gebens, den neuen egoistischen Wunsch offenbaren. Er soll zwecks des Aufstiegs auf die nächste Stufe offenbart werden. Dieser Wunsch befindet sich in mir als Reschimo, ich muss es nur ausarbeiten. Andernfalls wird er nach der langwierigen Zeit, bspw. erst nach Monaten enthüllt werden.

Aber ich suche ihn schon jetzt, in der Finsternis. Denn die Abwesenheit der Veränderungen empfinde ich als die „Nacht“. Sogar der beste Zustand wandelt sich in die Nacht um, wenn er nicht erneuert wird. Deshalb müssen wir die Ereignisse nicht nur ständig überholen, sondern auch die Geschwindigkeit beschleunigen.

Folglich suche ich einen neuen, noch größeren egoistischen Wunsch. Ich „sauge ihn nicht aus dem Finger heraus“, sondern suche ihn tatsächlich. Und wenn ich ihn finde, dann wiederhole ich dieselben Arbeitsstufen.

Somit arbeite ich an „der Braut“, bis sie vollständig korrigiert wird und ich zum „Mahl des Bräutigams“ ankommen kann. Die Methode ist einfach: ich erhebe das Geben über dem Empfangen, indem ich im Glauben über dem Verstand arbeite.

Jede neue Stufe „zerstört“ die vorherige, wandelt den Glauben in den Egoismus um, so dass ich wieder mit dem Aufstieg anfange. Dabei scheint es mir so zu sein, als ob ich alles verlieren würde, was ich erreicht habe, aber in Wirklichkeit korrigiere ich die neue Portion der Selbstsucht – nach dem Prinzip des Überganges der Stufen: „Keter des Unteren wird zur Malchut des Höheren“.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams“, 10.01.2011

Kabbalisten zur Tora und den Geboten, Teil 22

Liebe Freunde! Bitte stellt Fragen zu den Zitaten der großen Kabbalisten.

(Anmerkungen in Klammern sind von mir)

Was ist ein Gebet?

Eine Bitte ist eine Empfindung eines Mangels. D.h. es ist nicht wichtig, was man dabei sagt, weil „eine Bitte“ im Wunsch, im „Herz“ entsteht. Wenn dem Menschen an etwas mangelt, darüber bittet er im „Herzen“. Und manchmal hört der Mensch sein Herz selbst nicht. Alle Wünsche des Menschen heißen sein Herz, und von da aus empfinden sie den Schöpfer. Deshalb, OBEN wird nur das erhört, was das Herz fordert, und nicht das, was der Mund sagt. Denn der Mund, äußert NICHT die Bedürfnisse des Menschen, die erfüllt werden müssen.

Rabasch. Shlavey HaSulam. Artikel 27. 1991 „Wenn die Frau früher zeugen wird – es wird ein Sohn geboren.“

Der Schöpfer hört ein Gebet, und Er wartet nur auf ein volles, vollkommenes Gebet.

Baal HaSulam. Brief 57.

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Wie der Hund an der Leine

Frage: Wir arbeiten mit dem Egoismus auf der menschlichen Stufe. Wie sollen wir uns gegenüber den Wünschen des unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus verhalten?

Meine Antwort: Nach dem Prinzip der unerlässlichen Forderung. Soviel zu nehmen, wie viel notwendig ist. Das Übrige stört nur. Es steht geschrieben: „Je größer das Eigentum ist, desto mehr Besorgnisse hat man“. Wenn du dich mit der menschlichen Stufe beschäftigst, dann bleibt in den übrigen Stufen nur das Notwendige übrig.

Zum Beispiel, halten einige Menschen einen Hund zu Hause. Morgens bellt er laut, damit man mit ihm draußen spazieren geht. Und hier gehen sie zusammen: der Herr und der Hund an der Leine. Ich gehe mit meinem inneren „Hund“ spazieren, und der Hund befindet sich außen.

Und tatsächlich fordert dieses „Tier“ eine Pflege. Ich füttere es, führe es aus, wasche es, bringe es zu Bett, ich mache alles Notwendige, damit es mir zulässt, spirituell zu arbeiten.

Solch eine gesunde Beziehung erleichtert das Leben sehr. Die materielle Existenz muss man in den einfachen, „mechanischen“ Rahmen einsetzen, sie den Bedürfnissen des Systems gleich den Zahnrädern im Uhrmechanismus unterordnen. Ich soll mich mit allen vertragen, das bestimmte materielle Gleichgewicht in der Familie, auf der Arbeit usw. halten, und die Hauptkräfte dem Hauptziel widmen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Was bedeutet das Mahl des Bräutigams“, 10.01.2011

Es gibt eine Alternative!

Frage: An unserem heutigen Unterricht nehmen viele neue Schüler teil. Welcher Rat würde ihnen helfen, um von der egoistischen in die altruistische Eigenschaft zu wechseln?
Meine Antwort: In unserer Welt kommen wir langsam zu dem Moment der Wahrheit: Es gibt nichts mehr, wofür wir leben sollen. Von Tag zu Tag stellen wir fest, dass das Leben völlig leer ist.

In Wahrheit, sind wir noch nicht zum Wendepunkt gekommen, und die Menschen schaffen es noch, sich selbst zu verwirren, die Wahrheit vor sich zu verdecken, denn sie haben für ihr jetziges Leben keinen Ersatz.

Wir sollen ihnen zeigen, dass es eine Alternative gibt, wir gehen einen bestimmten Prozess durch, welcher von Oben gesteuert wird. Das ist ein besonderer, guter Prozess, eine wunderbare Entwicklung, die uns über dem tierischen Leben im Körper, welcher von Tag zu Tag dem Tod näher rückt, erhebt. Das müssen wir den neuen Schülern weitergeben.

Wir sollen uns zur der Wahrnehmung der Realität erheben. Es bedeutet aber nicht, dass ich „das Bild wechsele“, welches ich aus meinen Körper sehe. Ich schalte nicht den Modus des externen Sichtens um, sondern trete wahrlich in eine neue Realität ein, ich gehe von einer Welt in die Andere über. Ich verändere tatsächlich mein Verhältnis, gebe einen neuen Vektor von mir zum Nächsten ein, oder von mir zum Schöpfer. Denn der Nächste ist eine Hilfe, ein Zwischenstopp, welches mir in meinem Streben zum Schöpfer hilft.

Im Ganzen, kann ich in meinem kleinen Verlangen existieren und diese kleine, vergängliche Welt wahrnehmen. Oder ich kann mich davon befreien und das ewige Dasein, die vollkommene Natur empfinden, wo ich ohne Grenzen in der Welt der Unendlichkeit lebe.

Eine solche Möglichkeit bietet uns die Wissenschaft der Kabbala.

In den letzten Generationen konnten nur Wenige eine solche Umwandlung, diesen Übergang aus einer Welt in die Andere verwirklichen. Doch heute, jeder bei dem sich ein Punkt im Herzen, d.h. ein spirituelles Verlangen geöffnet hat, kann versuchen es zu realisieren. Seit unserer Zeit und weiter, wird die Menschheit allmählich, eine Etappe nach der anderen, diese Übergänge verwirklichen.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash „Annulierung nach der Methode von Baal Schem Tow“, 07.01.2011

Du willst aufsteigen? – Bitte den Eseltreiber!

Frage: Was müssen wir machen, damit der Sohar in die Tiefe des Herzens eindringt, in die Wünsche und in die Gedanken?

Meine Antwort: Das Herz öffnen. Mehr braucht man nicht. Die Hauptsache ist: Man darf sich weder beruhigen noch verzweifeln, Anstregungen unternehmen, gerade dann wenn es am schwierigsten ist.

Der Artikel „Eseltreiber“ (Das Buch Sohar. Das Vorwort) erklärt eben, dass wenn du gehst und dein „Esel“ (hebr. „Esel“/“Chamor“ – vom Wort „Chomer“/Material, das Verlangen zu genießen) seine Last nicht mehr tragen kann, dir ein „Eseltreiber“ zugeschickt wird, der deinem Esel hilft, wieder aufzustehenen.

Natürlich sticht dieser Eseltreiber den „Esel“ mit einem gespitzten Stock, und das ist unangenehm, aber du schreitest fort. Deshalb, wenn du mit einem solchen Eseltreiber einverstanden bist, wirst du ihn bekommen. Aber du muss diese „Stiche“ erbitten…

Frage: Ich kann vielleicht um etwas angenehmes bitten. Aber wie kann ich um die „Stiche“ des „Eseltreibers“ bitten?

Meine Antwort: Wenn ich mich mit meinem Ego nicht identifiziere und mich von ihm befreien möchte, denke ich gerade das Gegenteil: Je mehr „Stiche“ es bekommt, umso weiter kann ich mich von ihm entfernen, fliehen, mich über ihm erheben.

Diese „Stiche“ verletzen nicht mich, sondern mein Ego. Und wenn ich mich von ihm abtrenne, abspalte, wenn wir durch einen Abstand getrennt sind, spüre ich diesen „Stich“, der ihn trifft nicht an mir. Denn dieser „Stich“ kommt nur, damit ich mich von meinem Ego verabschiede. Dann empfinde ich diese Stöße nicht als etwas, das gegen mich gerichtet ist. Sie kränken meinen Pharao und ich steige inzwischen auf.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 09.01.2011

Europa ist unser gemeinsames Zuhause, unser gemeinsames Problem

Frage: Einige Dutzende Menschen aus Holland bereiten sich vor, am Europäischen Kongress in Berlin teilzunehmen.

Für die meisten wird das der erste Kongress sein, und einige haben noch nicht erkannt, was das Ziel des Kongresses ist und warum es äußerst wichtig ist, daran teilzunehmen. Wie kann man sie darauf vorbereiten?

Meine Antwort: Die Europäer müssen begreifen, dass ihr Kontinent in dem gefährlichsten Zustand im Vergleich zu den anderen befindet. Europa steht vor dem größten und ernsthaftesten Problem weltweit. Wenn es explodiert, kann es zum dritten Weltkrieg kommen.

Der Grund dafür ist, dass die Europäer beschlossen haben, sich zu vereinen, doch andererseits ist diese Vereinigung egoistisch, ihr Zustand ist sehr instabil. Wenn ein Egoist sich von dem anderen durch eine Grenze trennt, können sie noch einigermaßen eine Verbindung zueinander nach festgelegten Regeln pflegen.

Wenn es jedoch keine formalisierten Verbindungen gibt und alle in Richtung eines gemeinsamen Marktes gehen, mit der gemeinsamen Wirtschaft, mit diesen riesigen problematischen Reserven, über die Europa verfügt, sehe ich keine Möglichkeit, in Frieden zu leben und zu prosperieren.

Wie ist das möglich? Das wäre gegen das Naturgesetz. Europa wird vor immer ernsthafteren Problemen stehen, wenn die Europäer die Notwendigkeit der Korrektur seines Egos nicht erkennen. Sie haben sich in einen solchen Zustand gebracht, dass ihnen keine andere Wahl bleibt.

Gerade Europa dient im Moment als Versuchslabor für die Umsetzung der Methode der Kabbala, weil es vorhat, sich zu vereinen – jedoch auf der Grundlage des egoistischen Nutzens. Und nun wird es von Tag zu Tag feststellen müssen, dass es das schrecklichste Übel, die schlimmste Variante von allen ist.

Aus diesem Grund müssen die Europäer zum Kongress kommen, und wir werden uns alle verbinden, indem wir die höhere Kraft anziehen und uns danach sehnen, dass sie auf diesen Erdteil einwirkt und ihn korrigiert. Denn sonst kann er der ganzen Welt Leiden bringen, und es wird zu unserem gemeinsamen Problem. Ich wende mich an euch im Namen unseres gesamten Weltkli, wir müssen das tun.

Europa ist der problemreichste Ort auf der ganzen Welt, mit all seinen auseinanderfallenden Ländern und der gemeinsamen Währung. Ich sehe da keine Anzeichen für eine gute Zukunft. Obwohl Europa eine sehr gute Grundlage hat, sind die Beziehungen zwischen allen Ländern so, dass gerade dieses mächtige Potenzial, welches dort vorhanden ist, zu einer riesigen Explosion führen wird.

Und außer den sozialen Problemen erwarten uns auch noch Naturkatastrophen, denen wir schutzlos ausgeliefert sind. Die Klimaprobleme verstärken sich immer mehr, und Europa ist völlig abhängig vom Atlantischen Ozean und von allen Seiten anfällig. Das ist ein sehr großes Problem. Die Menschheit hat keine Kraft und keine Methoden, solchen Situationen, die im Moment in Europa entstehen, entgegenzuwirken – außer der Methode der Kabbala zu folgen.

Unsere Aufgabe besteht allein darin, das Wissen über diese Methode an alle heranzutragen und sie umzusetzen. Darum erwarte ich euch alle auf dem Berliner Kongress! Ich habe nichts mehr hinzuzufügen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Analytischer Vergleich zwischen Kabbala und Philosophie“ vom 09.01.2011