Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist

Frage: Wann versteht der Mensch endgültig, dass ihm nur der Schöpfer helfen kann und dass die einzige Hilfe der Einschluss in die Gruppe ist?

Meine Antwort: Auf der letzten Stufe des Ausganges aus dem Exil. Erst dann entstehen der wahre Schrei und das wahre Bedürfnis. Aber auch diese Stufe wird auf weitere Etappen aufgeteilt: Die Flucht, die Überquerung des endlichen Meeres, der Berg des Hasses (Sinai), die Aufrufe und die Verzweiflung. Hier steckt eine Menge der Sachen dahinter.

Wir warten die ganze Zeit darauf: „Wann wird die Arbeit endlich gemacht und der Schöpfer offenbart sich?“ Es ist richtig, Er wird sich offenbaren, aber dann folgt wieder mehr Arbeit.

Jedoch sieht der Mensch darin ein Abenteuer, ein Genuss. Wenn du jemanden gern hast, dann bemühst du dich für den Geliebten, diese Arbeit ist also ein Genuss für dich. Du genießt, weil du etwas für ihn machen kannst.

Indem du dich „egoistisch“ bemühst, strengst du dich an, um später die Früchte deiner Arbeit zu genießen. Wäre es nur möglich, die Früchte ohne Bemühungen zu kosten. Eine andere Sache ist es, wenn du aus der Nächstenliebe handelst: Dann sind die Bemühungen selbst ein Genuss. In deinen Bemühungen selbst erntest du die Früchte.

Versuche etwas für denjenigen zu machen, den du liebst, zum Beispiel für deinen Sohn. Egal wie sehr du dich bemühen muss, spürst du die Liebe und den Genuss während der ganzen Arbeit, und es ist das Angenehmste gerade dann, wenn du dich anstrengen muss. Wenn du einfach ein Geschenk machst und siehst, welches Vergnügen es bereitet, dann wirst keinen vergleichbaren Genuss empfinden. Wenn du liebst, dann bringen dir gerade die Bemühungen Freude.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Welche Kräfte brauchen wir in der spirituellen Arbeit“, 09.01.2011

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Das beste Gewürz für die Nahrung – ist der Hunger

Die Geschwindigkeit unserer Entwicklung hängt nicht nur von uns, sondern auch von der ganzen Welt ab. Die Menschen, in denen der Punkt im Herz aufwacht, sind bereit, vereinigt zu werden, sie versuchen es aus allen Leibeskräften, zu machen, aber schaffen es nicht, weil die Welt es noch nicht braucht.

Es geschieht darum, weil die Berechnung nicht mit uns geschieht: wir sind von Anfang an ein Fremdkörper in der Welt. Die spirituellen Funken, innerhalb der Selbstsucht, existieren nur, um diesen Egoismus zu korrigieren.

Sie sind die Leiter der Tora, dasselbe Gewürz, mit dessen Hilfe die ganze Menschheit – das Hauptgericht – das Ende der Korrektur erreichen soll. Und wenn diese dicke Suppe noch nicht genug am Feuer gekocht ist, dann fügt man auch keine Gewürze hinzu, um ein fertiges Gericht zu bekommen.

Auszug aus dem Programm „Wochenabschnitt“, 23.12.2010

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„Deine Wahrheit in der Nacht zu verkünden“

Frage: Ich studiere eine zeitlang in Kabbala Campus, und befinde mich jetzt in einem solchen Zustand, wo ich nichts verstehe und nichts fühle….

Meine Antwort: Je mehr der Mensch lernt, desto eher geht er in den Zustand ein, wo er nichts fühlt und nichts versteht. Und später lässt er diese Schranke hinter sich.

Es handelt sich dabei um eine sehr interessante Empfindung. Es ist geschrieben, dass Rabbi Shimon hat sich einst als einfacher Händler – als Shimon vom Markt gefühlt. Das heißt, sein ganzes Wissen, alle Empfindungen, alle Eindrücke, die mit der Wissenschaft der Kabbala verbunden waren, waren verschwunden.

Aber entsprechend der empfundenen Dunkelheit – hat er auch die Stufe gefühlt, die er erkennen sollte. Wenn der Mensch sich spirituell entwickelt, dann ist der Bruch zwischen dem, was er während des Aufstiegs erreicht hat, und dem, wohin er „fällt“, indem er alles verliert, riesig.

Wenn dich also die Dunkelheit umringt, dann wird dir nur die Tatsache helfen, dass du sie gründlich studierst und verstehst, worin genau sie gezeigt wird.

Was geschieht gerade, welche Gefühle ruft sie in dir hervor, bist du verwirrt, wo ist für dich die absolute Finsternis, bist du verzweifelt, hast du keine seelischen Kräfte mehr, und wo gibt es sie noch ein wenig – solche Klärungen sollen wir im Zustand der Finsternis machen. Das heißt „Arbeit in der Nacht“ – eine Periode, die von den Weisen der Kabbala sehr beachtet wird: „Am Morgen zu verkünden deine Gnade, und deine Wahrheit in den Nächten“ (Ps. 92:3).

Mit anderen Wörtern, beginnt der Mensch innerhalb der Dunkelheit zu unterscheiden, was offenbart werden soll, weil die Dunkelheit eine Rückseite des Lichtes ist. Und wenn du nicht einfach sitzt und dich selbst auffrisst, sondern analysierst sie richtig, dann tritt „der Morgen“ ein, und das Licht beleuchtet alles.

So soll der Mensch innerhalb der Dunkelheit das Licht erkennen und prüfen, was genau er aus dieser Dunkelheit erkennen soll. Und schon aus der Dunkelheit soll der Mensch erkennen, dass er sich an dieses Ziel annähert.

Es ist eine sehr angenehme Arbeit – sich in der Dunkelheit zu befinden! Dieser Zustand ist einzigartig. Auf diese Weise wird uns gezeigt, inwiefern wir selbst zu nichts fähig sind, etwas zu machen. Der Mensch erkennt schließlich seine wahrhafte Natur, versteht, dass er ohne Hilfe von oben nichts wert ist.

Wenn dir das Höhere Licht leuchtet, dann richtest du dich auf, wie eine Blume, die sich zur Sonne erstreckt. Und wenn es kein Licht gibt – dann fällst du sofort runter.

Auszug aus der Vorlesung in Nord Tel Aviv, 19.12.2010

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