Wenn die Arbeit ein Vergnügen ist
Frage: Wann versteht der Mensch endgültig, dass ihm nur der Schöpfer helfen kann und dass die einzige Hilfe der Einschluss in die Gruppe ist?
Meine Antwort: Auf der letzten Stufe des Ausganges aus dem Exil. Erst dann entstehen der wahre Schrei und das wahre Bedürfnis. Aber auch diese Stufe wird auf weitere Etappen aufgeteilt: Die Flucht, die Überquerung des endlichen Meeres, der Berg des Hasses (Sinai), die Aufrufe und die Verzweiflung. Hier steckt eine Menge der Sachen dahinter.
Wir warten die ganze Zeit darauf: „Wann wird die Arbeit endlich gemacht und der Schöpfer offenbart sich?“ Es ist richtig, Er wird sich offenbaren, aber dann folgt wieder mehr Arbeit.
Jedoch sieht der Mensch darin ein Abenteuer, ein Genuss. Wenn du jemanden gern hast, dann bemühst du dich für den Geliebten, diese Arbeit ist also ein Genuss für dich. Du genießt, weil du etwas für ihn machen kannst.
Indem du dich „egoistisch“ bemühst, strengst du dich an, um später die Früchte deiner Arbeit zu genießen. Wäre es nur möglich, die Früchte ohne Bemühungen zu kosten. Eine andere Sache ist es, wenn du aus der Nächstenliebe handelst: Dann sind die Bemühungen selbst ein Genuss. In deinen Bemühungen selbst erntest du die Früchte.
Versuche etwas für denjenigen zu machen, den du liebst, zum Beispiel für deinen Sohn. Egal wie sehr du dich bemühen muss, spürst du die Liebe und den Genuss während der ganzen Arbeit, und es ist das Angenehmste gerade dann, wenn du dich anstrengen muss. Wenn du einfach ein Geschenk machst und siehst, welches Vergnügen es bereitet, dann wirst keinen vergleichbaren Genuss empfinden. Wenn du liebst, dann bringen dir gerade die Bemühungen Freude.
Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Welche Kräfte brauchen wir in der spirituellen Arbeit“, 09.01.2011