Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Wie wird man zum Helden

Frage: Was waren Ihre letzten Anstrengungen, bevor der Schöpfer Ihnen geantwortet hat? Was haben Sie getan, um den Machsom zu erreichen?

Meine Antwort: Die Frage ist nicht korrekt, denn es geschieht unerwartet. Hier zählt die Summe der verschiedensten Anstrengungen, über welche du nicht mal nachdenkst.

Erst später, wenn du „die zusammengestellte Sammlung“ analysierst, beginnst Du zu verstehen: Das ganze Leben war dafür notwendig, um das zu erreichen, was du jetzt erreicht hast.

Aber solange das Ergebnis aller Anstrengungen nicht offenbart ist, weißt man nie genau, wie viel noch übrig bleibt. Und deshalb kann man nicht sagen, dass eine konkrete Bemühung dich zur Vollendung geführt hat.

Frage: Worin unterschieden sich gerade Ihre Bemühungen?

Meine Antwort: Ich denke, ich hatte nichts anderes, außer der Geduld, der Hartnäckigkeit und der Konsequenz (auf dem Hintergrund der Störungen und allem, was mit ihnen verbunden war). Baal HaSulam schreibt darüber im bekannten Beispiel aus dem „Vorwort zu der Lehre der Zehn Sfirot“, P. 133:

“ Und nur die Helden unter ihnen, deren Maß an Geduld ausreichte, überwältigten jene Wachmänner, öffneten das Tor und wurden sogleich des Antlitzes des Königs gewürdigt, der jeden auf den ihm passenden Posten einsetzte..“.

Wer ist ein Held? Derjenige, dessen Maß an Geduld ausreichte. Er macht alles Mögliche, um nicht vom Weg abzuweichen.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch „Welche Kräften brauchen wir für die spirituellen Arbeit“, 09.01.2011


In sich hineinzuschauen, und sich nicht abzuwenden

Frage: Wie kann ich prüfen, ob meine Absicht tatsächlich auf den Schöpfer gerichtet ist? Welche praktische Prüfung kann uns die Wissenschaft der Kabbala anbieten?

Meine Antwort:
Kabbala bietet eine einfache Hilfe an – die Arbeit in der Gruppe, welche die persönliche Entwicklung beschleunigt und den Trainingsübungsplatz sichert. Innerhalb der Gruppe wird der Mensch es schaffen, den Ort der Offenbarung des Schöpfers, die Kraft des Gebens zu finden.

Somit erreichen wir das Ziel mittels des gemeinsamen Studiums und der Vereinigung mit den Freunden.

Unabhängig davon, was wir machen, ist es wichtig zu prüfen, ob wir den Egoismus in der Flucht von den schlechten Empfindungen unterdrücken. Denn den größten Teil seiner Zeit verbringt der Mensch damit, das eigene Übel zu verbergen.

In uns leben der Hass, der Neid, die Lüsternheit, verschiedene Ambitionen und andere Attribute der Wechselbeziehungen zu den Nächsten. Manchmal sind diese Wünsche so klein, dass der Mensch ihr Übel nicht unterscheidet. Und jedes Mal mache ich unrbewusst eine Berechnung: inwiefern ich besser als der anderen bin, inwiefern ich die anderen nicht leiden kann, inwiefern ich über sie herrsche, inwiefern ich sie ausnutzen kann, usw.

Ich muss mich ständig besser als der Nächste fühlen. Und selbst wenn es mir nicht gelingt, stelle ich mich dennoch über den anderen.

Wenn ich dagegen den Egoismus nicht vertusche, dann öffnet sich mir jede Sekunde die Möglichkeit für die Arbeit. Dabei bezeichnet man meine Empfindungen als den „grundlosen Hass“. Entsprechend der eigenen Natur bin ich gezwungen, ihn zu empfinden. Kann ich aber darüber hinaus eine gute Beziehung, zur Liebe empfinden?

Ich hasse jeden für etwas, und wenn ich meine Einstellung nicht verberge, dann kann ich unaufhörlich arbeiten, bis sich jede Situation für mich ins Mittel der Annäherung an den Schöpfer verwandelt.

Auszug aus dem Unterricht über den Artikel von Rabasch “Was heißt, die Leiter ist diagonall, in der spirituellen Arbeit”, 06.01.2011

Die Eintrittskarte in das Buch Sohar

 

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Abs. „Und Jithro hörte”, Art. “Und schaue auf das Geheimnis des Anlitzes“, P. 100: “ Die Saat von David, die Ansichten der Farben wechseln in ihm, und das ist, warum Samuel sich irrte, wie geschrieben steht: „Blickt nicht auf seine Erscheinung“, denn die andere Seite war in Eliav“.

Das war nicht so mit David, denn die Formen Davids sind bedeckt, weil die Formen der anderen Seite in seinen Formen eingeschlossen wurden und die Form der anderen Seite in ihm zuerst erschienen ist, und für eine gewisse Zeit an den Augen vorbeizieht, und dann ist das Herz gewarnt und fürchtet (sich)

Wir irren uns: Wir investieren viel Kraft um zu verstehen, wovon der Sohar spricht, aber viel weniger in die Absicht bzw. in die Gedanken, dass wir uns verbinden müssen und gerade in dieser Verbindung zwischen uns den Sohar enthüllen. Denn nur im Maß unserer Verbindung wird die Form des Schöpfers offenbart. Diese Form ist in keiner Weise dem ähnlich, was wir uns, bevor wir uns verbinden, vorstellen können.

Unsere Verbindung ist wie eine Eintrittskarte, die uns erlaubt die spirituellen Formen und die Eigenschaften, von denen uns der Sohar erzählt, zu sehen und zu spüren. Wenn wir aber, ohne die Suche nach Verbindung zwischen uns, das Studierte erkennen wollen, wird dies äußeres Lernen, Klipa und Todesgift genannt.

Wenn ich mich bemühe in dem Studierten die Form, die ich gerade studiere, zu finden, ist das Klipa. Wenn ich allerdings diese Form vor allem durch die Prisma meiner Verbindung mit der Gruppe bzw. mit der Umgebung enthüllen will und erst wenn ich mich mit den anderen verbunden habe, die spirituelle Form, von welcher der Sohar spricht, suche, ist das Heiligkeit, Geben und Spiritualität. Denn im Endeffekt suche ich nach Formen der Verbindung bzw. des Gebens. Das ist das Wichtigste. Wobei im ersten Fall suche ich nach einer Form des Empfangens.

Deshalb muss ich mich vor allem darum kümmern, wie ich durch dieses Prisma, mit anderen Worten, in diese Absicht, in die Verbindung mit der Gruppe bzw. mit der Umgebung, gelange. Und das ist sehr wichtig! Ohne diese Absicht lohnt es sich nicht mal das Buch Sohar zu öffnen, denn sie kann nicht nur Lebenselixier, sondern auch Todesgift werden.

Auszug aus dem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 5.01.2011

Die Welt in der Projektion des Lichtes

Frage: Könnten Sie vielleicht erklären, was die Formen der Verbindung darstellen, über welche im Sohar gesprochen wird, und uns ein Beispiel geben? Wie sollen wir sie uns vorstellen?

Meine Antwort: Alles, worüber im Sohar gesprochen wird, sind die Formen der Verbindung zwischen den Seelen: die Arten (der Löwe, der Stier, der Adler, der Mensch), Sefirot (Gwura, Chessed, Tiferet, Jessod), die Buchstaben (Chaf, Sain, Tav), die Farben (weiß, schwarz, rot, grün) usw.

Wenn in dir auf einmal eine spirituelle Empfindung entsteht, wird sie dir ein klares Wissen geben, es heißt z.B. „die rechte Augenbraue“, und eine andere Empfindung heißt „die linke Augenbraue“, usw. Du wirst es fühlen. Angenommen, ich schaue in das Gesicht eines Menschen. Es ruft in mir verschiedene Eindrücke hervor: „Welche Stirn! Welche Augen!“. Aber das sind nicht die Stirn oder die Augen, sondern meine innere Eindrücke, Empfindungen, Erscheinungen meines inneren Verlangens zu genießen. Ich nehme einen gewissen Einfluss wahr, der auf mich wirkt, der in mir eine Gestalt entstehen lässt. Ich gebe ihr einen Namen in Verbindung mit dem, was sie in mir hervorruft, und nicht was sie in Wirklichkeit ist. So ist es auch in der Spiritualität, nur ohne das materielle Bild, das in unserer Welt vor meinem Auge erscheint. Die spirituellen Gestalten leben selber. Ich offenbare diese Formen, Kräfte, Eindrücke, und nenne sie mit verschiedenen Worten: „rot“, „weiß“, „schwarz“, „bitter“, „süß“, „sauer“, „hoch“, „niedrig“ usw. Nur all das, ohne das irdische, weltliche Bild.

In Wirklichkeit sehen wir die Bilder nicht von außen, sondern im Inneren unseres Verlangens zu genießen. Wie man auf dem Bildschirm des Computers die verschiedenen Verbindungen der elektrischen Signale sieht, welche sich dann zu einem Bild zusammentun.

Genauso müssen wir unsere Verlangen zu gleichen Verbindungen zusammen fügen, dann werden wir sehen, dass diese Welt nur in der Form der Realität besteht, welche wir jetzt wahrnehmen und in Wirklichkeit nur eingebildet ist. Selbst existiert sie nicht, nur im Verhältnis zu uns, die wir sie so wahrnehmen!

Jeder von uns ist das Resultat der Projektion des Lichtes, gleich den Formen, die in der Luft mit einem Laserprojektor geschaffen wurden. Wir stellen alle solche Formen dar, Gestalten, die das Licht gemalt hat. Wir empfinden uns nur in einer gewissen Realität, im Raum.

Doch in Wirklichkeit gibt es in diesen Bildern nichts Reales, das ist nur die Projektion von gewissen Gestalten, die vor mir erscheinen, solange ich nicht in der Lage bin, sie als eine innere Form wahrzunehmen.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 05.01.2011

Die verborgenen Verbindungen

Frage: Wenn zwischen uns die Verbindung offenbart wird, geschieht es dann nur in meinem Inneren, oder auch innerhalb der ganzen Gruppe?

Meine Antwort: Es ist die persönliche Offenbarung des Menschen, der sich in der Gruppe befindet. Aber seine Freunde enthüllen nicht dasselbe wie er selbst. Die Enthüllung hängt somit von der individuellen Arbeit jedes Menschen ab.

Angenommen, ein Freund von uns hat die Bereitschaft empfunden, sich in der Seele und im Herzen mit uns, mit allen Funken zu verbinden, die in uns infolge des Zerbrechens existieren. Dann wird er sofort jene gemeinsame Kraft offenbaren, die der Schöpfer heißt und im ganzen Universum gilt.

Aber wenn wir uns nicht auf demselben Niveau der Verbindung befinden, dann werden wir nicht fühlen, dass Er dort anwesend ist.

Genauso passiert es in unserer Welt, wo der Mensch vor anderen verbergen kann, dass er sich auf dem spirituellen Niveau befindet.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Die Kabbala und die Philosophie“, 05.01.2011