Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Im spirituellen Sog

Die Verbindung unter den Freunden ist ein Ort, in dem ich die spirituelle Welt enthülle. In dem Augenblick, in dem es mit gelingt, all unsere Verlangen zu vereinen, werde ich in diesem Punkt der Verbindung eine Öffnung, einen Eingang ins Innere, in die höhere Welt enthüllen!

Er wird sich plötzlich erweitern und öffnen, und dahinter werde ich eine neue spirituelle Dimension, ein neues Verlangen enthüllen.

Es ist klar, dass es um diesen Punkt des Eintritts, den ich enthüllen muss, sehr viele Hürden gibt. Es sind aber keine Hindernisse, sie sind dazu da, um mich gerade auf diesen Eintritt in die Spiritualität korrekt auszurichten, und stellen mir deshalb von allen Seiten scheinbar ein Bein.

Wenn ich jedoch nicht verzweifle, sondern begreife, dass es wie „Gegenhilfe“ funktioniert, dann gehe ich durch alle Hindernisse hindurch und trete in die spirituelle Welt ein. Der Eingang dorthin wird sich in eben jenem Punkt enthüllen.

Im Moment scheint er uns schwer und unerreichbar zu sein, doch er wird sich plötzlich öffnen, so dass wir uns selbst direkt dorthin stürzen werden! Es wird nicht mehr nötig sein, Druck auszuüben und uns durchzukämpfen – er wird uns einfach in sich hineinsaugen.

Aus einem Unterricht über einen Brief von Baal HaSulam, 10.12.2010

Nicht die Form, sondern der Kern

Eine Frage, die ich erhielt: Sollte ich die kabbalistischen Texte in Herbräisch lesen, auch wenn ich nichts verstehe?

Meine Antwort: Hier ist es wichtig, wie weit sich der Mensch mit der Idee selbst begeistern kann.

Deswegen ist es wert, das Buch in einer nicht verständlichen Sprache zu lesen. Er sollte gefühlsmäßig mit uns sein und nicht grammatikalisch.

Die geometrischen Formen der Buchstaben existieren nur in unserer Welt. Auf einer höheren Stufe ist es schon keine Geometrie mehr, sondern es sind Eigenschaften, die nichts mit dem Umriss der jetzigen Buchstaben zu tun haben. Dort gelangen die Konturen der Buchstaben in die Empfindung.

Wenn der Mensch also die hebräische Sprach nicht beherrscht, sollte er in jeder beliebigen Sprache den Unterricht anhören, welche ihm erlaubt in den Kern einzudringen.

Und überhaupt gehören diese Buchstaben nicht der hebräischen Sprache an, sondern repräsentieren die Symbole der zwei Kräfte Chassadim und Hochma, das Nehmen und das Geben, die sich miteinander auf verschiedene Art und Weise vereinen.

Auf Hebräisch ist der Buchstabe (ot, אות) auch ein Symbol. Vor uns sind nicht hebräische Buchstaben, sondern geometrische Formen, die verschiedene Verhältnisse und Zusammensetzungen der zwei Eigenschaften bezeichnen.


Aus einem Sohar-Unterricht. das Vorwort, 19.12.2010

Die Grundlage aller Korrekturen

Buch Sohar, Vorwort „Die Buchstaben, Rabbi Amnona Sabas“, Punkt 37: Der Buchstabe „Bet“ erschien und wendete sich an den Schöpfer : „Du, Herscher der Welten! Würdest Du mit mir eine Welt erschaffen ?“ Und der Schöpfer antwortete : „Mit dir werde ich eine Welt erschaffen, und du wirst der Anfang dieser Schöpfung sein“.

Eine Frage die ich erhielt: Warum wurde die Welt denn ausgerechnet mit dem Buchstaben „Bet“ geschaffen ?

Meine Antwort:
Weil eben dieser Buchstabe den Segen (Bracha), das Licht Chasadim symbolisiert. Darin gibt es keinen Mangel. Ausser diesem gibt es kein anderes Gesetz, keine andere Eigenschaft mit welcher man die Schöpfung beginnen kann.

Wie sonst kann man den Unterschied zwischen den Wünschen herausfinden, unter denen die dem Schöpfer dienen und jenen die Ihm nicht dienen ? Wie kann man denn sonst Korrekturen durchführen wenn nicht mit dem Licht von Chasadim. Es trennt sofort diejenigen welche zum „Geben“ streben von denen die nur das „Empfangen“ wollen.

So wird dir schon klar wie man weiter voranschreitet.

Es gibt keine andere Analyse, die deutlicher und einfacher wäre, keine andere Analyse die der weiteren Konstruktion zugrunde gelegt wird. Ohne Chasadim, ohne das Streben hin zum Schöpfer, werden wir aus dem Licht Chochma nichts aufbauen können. Ausserdem ist diese Eigenschaft grenzenlos. Das Licht Chasadim durchdringt, ohne Unterschied, alle Welten. Von der Unendlichkeit bis hin zum Ende der Welt Assija. Es gibt da keinerlei Beschränkung, weil es im Geben keine Beschränkungen gibt.

Eine Frage die ich erhielt: Wieso fühlen wir denn keinen Segen in dieser Welt ?

Meine Antwort : Wir sprechen nicht über unsere Welt, sondern über die spirituelle Realität. Will ich sie erreichen, so muss ich mir die Eigenschaft der Gnade (Chessed) aneignen. Sie ist der Segen, dank dessen ich die Welt aufbaue.

Die materielle Welt ist nur ein Bild, eine Vorstellung in unserer Wahrnehmung, das eben infolge unserer spirituellen Ohnmacht zustande kommt.In dieser Bewusstlosigkeit bewirkt das Gehirn die illusorische Empfindung des Lebens. So ist unser Dasein eben.

Um zu erwachen, sollten wir uns ausrüsten mit der Kraft, mit dem Segen Chasadim, der Eigenschaft des Buchstaben „Bet“.

Diese Kraft kann nur von Oben kommen. Wir können darüber nicht herrschen. Aber wenn wir uns grosse Mühe geben um sie zu finden, dann werden wir gewiss das Erwünschte erhalten.

Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 19.12.2010

Die eisernen Regeln der spirituellen Grammatik

Eine Frage, die ich erhielt: Sind die Umrisse der hebräischen Buchstaben mit den Eigenschaften verbunden, welche sie symbolisieren?
Meine Antwort: Natürlich. Diese Buchstaben hat Adam Rishon geöffnet, als er die spirituelle Welt betreten hat, und deshalb sind alle kabbalistischen Werke auf Hebräisch oder in der aramäischen Sprache (wobei die Buchstaben identisch sind ) geschrieben, und die Sprache wird je nach der Form des Ausdruckes der Handlungen des Schöpfers gewählt (wenn die Handlung des Lichtes angesprochen sein soll, dann wählt man hierfür die hebräische Sprache, und für die Handlung seitens des Kli – die aramäische Sprache).
Die Schreibweise der Buchstaben, ihre Reihenfolge und die Grammatik bleiben unveränderlich, da sie immer durch zwei Lichter bestimmt sind: Chassadim und Chochma, oder durch zwei Kräfte, zwei Wünsche: das Empfangen und das Geben. Der Schirm zwischen ihnen bestimmt, wie die Buchstaben, aus welchen Linien die Buchstaben erschaffen werden.
Hier gelten die eisernen Regeln, die absoluten Gesetze der zehn Sefirot. Маlchut und Bina verbinden sich miteinander, um Keter zu erreichen, und ihre Beziehung bewirkt 22 Formen der Verbindung.
Sie sind durch Awjut, drei Linien, den Eigenschaften der neun ersten Sefirot bedingt, denen Malchut gleich werden will. Und dann, mit Hilfe allerlei Kombinationen dieser Formen, findet Malchut ihren Selbstausdruck und wird Keter vollständig gleich.
Die Tora beschreibt uns vom ersten bis zum letzten Buchstaben das Licht – aber aus der Perspektive der Gefäße. Und wenn du mit deinem Wunsch, mit deinem Schirm, aus eigener Kraft diese Formen (Zustände) erleben wirst, dann wirst du dich vollständig korrigieren.
Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 19.12.2010

Komm zu uns, das Licht!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie realisieren sich die Reshimot?

Meine Antwort: Alle Reshimot werden durch das höhere Licht sortiert (das Licht AB-SAG). Stellen Sie sich vor, welche Arbeit es ist, die ganzen Reshimot zu sortieren, nachdem sich die gesamte Malchut, welche die vollkommene Korrektur (Gmar Tikun) vollbringen wollte, zerbrach!

Die Malchut der Unendlichkeit vollbrachte den „Siwug“ (die Vereinigung, die Verschmelzung) mit dem Licht der endenden Korrektur, im gesamten schöpferischen Umfang, auf dem gesamten Stadium Dalet (4/4). Und alles zerbrach in kleinste Splitter. Es gibt keine einzige Eigenschaft, Sfira und jede ihre Unter-Sfira, welche noch untereinander verbunden wäre. Sie hassen sich gegenseitig.

Welche unendliche, verschiedene Eigenschaften gibt es jetzt von der Vermehrung der Lichter in Rosh de-SAG, nachdem diese nach der Zerbrechlichkeit aufgestiegen sind! Es ist unmöglich sie alle zu zählen und es sich überhaupt vorzustellen. Das Licht der endenden Korrektur gegen das Licht des Verlangens (Kli) am Ende der Korrektur, und anstatt der Vereinigung, gibt es nur Hass. Und das gesamte Kli ist vollkommen zerbrochen, liegt zerstreut in Scherben.

Jetzt muss Rosh de-Sag das Kli, dass in all seine einzelnen Sfirot zerbrochen ist, sortieren. Was soll daraus entnommen werden, um den ersten Parzuf, unter der zweiten Verkürzung und möglichen Begrenzungen zu erzeugen. Was für eine riesige und komplizierte Arbeit es ist!

Andererseits, wenn das höhere Licht kommt und nach einander die gesamte Zerbrechlichkeit (Reshimot) erleuchtet, dann stellen sie sich alle in eine Reihe auf, jeder auf seinen Platz. Das Licht ordnet sie, erleuchtet welche mehr geben, und welche weniger und in diesem Licht, stellen sie sich alle in eine Linie auf.

Daraus nimmt SAG aus unendlichen Formen, die richtigen Formen und ordnet sie. Wie wählt er diese Formen aus?

Diese Arbeit erledigt das gleiche, höhere Licht, welches vom Oben leuchtet und auf eine wunderbare Art erläutert, was richtig ist und was nicht. Mit welchen Eigenschaften, in welcher Richtung, auf welche Art diese Formen aufgebaut werden sollen, in den drei Linien, von oben nach unten, mit den Schirmen, damit sie sich vereinen.

Es sammelt die zerbrochenen Teile in ersten Tropfen des Samens, aus welchen der Embryo kommt. Dort gibt es alles, außer Arbeit, die noch hinzugefügt werden sollte. Aber die gesamte Sortierung erledigt das Licht. Dann arbeitet der Niederer, doch die Aufklärung kann er niemals machen.

Aus diesem Grund können wir uns in unserer Welt niemals vereinen, etwas aufklären, sortieren. Niemals und nirgendwo! Wir brauchen das höhere Licht, damit es die zerstreuten Teile zusammenfügt, denn wir befinden uns in der zerbrochenen Welt. Und wir wollen selbständig ordnen, wiederherstellen und beleben. Was für eine Dummheit!

Aus einem Unterricht über „Die Lehre von Zehn Sfirot“, 19.12.2010

Es ist nicht einfach, mit dem Licht einverstanden zu sein

Eine Frage, die ich erhielt: Wie empfinden wir, dass das Licht an uns arbeitet, in uns die Reshimot sortiert?

Meine Antwort: Um den Zustand zu erreichen, in dem das Licht unsere Reshimot (die informativen Daten) aufklärt, soll der Mensch die Bereitschaft dazu entwickeln.

Denn ich kläre nicht die eigenen Reshimot, sondern das Licht. Nicht ich bestimme sondern, es bestimmt. Ich bin bereit, seine Entscheidung anzunehmen, ich bitte es, für mich zu entscheiden. Diese Situation kommt infolge des starken Zerbrechens zustande.

Wir sollen also durch das Zerbrechen gehen, um damit einverstanden zu sein, dass alle Entscheidungen des Höheren – zu unserem Wohle sind.

Aus einem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sfirot“ „, 19.12.2010

Die Reise in die Vergangenheit

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet Reshimo?

Meine Antwort: Reshimo ist der gleiche, nur vergangene Zustand. Denn in der Spiritualität verschwindet nichts.

Die vergangenen Zustände, die in all ihren Teilen erwachen, aber sich noch nicht verwirklichen können, weil sie keinen Schirm besitzen, heißen „Reshimot“.

Angenommen, gestern war ich in einem Zustand und heute erlebe ich ihn. In der Spiritualität erwacht dieser Zustand in all seinen Kleinigkeiten, als ob ich es gerade erlebe.

Mir ist zu 100% klar, was passiert, es ist nichts verschwunden, nur kann ich es ohne den Schirm nicht realisieren. Das heißt „Reshimo“.

Das ist nicht der Erinnerung an Vergangenes gleich, wie ich in unserer Welt mich an irgendetwas verschwommen erinnere. Reshimo bedeutet, dass ich gar keine Zweifel habe, alles ist klar, wie in der Gegenwart nur ohne die Realisierung.

Aus einem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sfirot“, 19.12.2010

Es ist an der Zeit, die Arche zu bauen

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sollen wir uns vor den Katastrofen schützen, was sollen wir tun?

Meine Antwort: Es ist an der Zeit die Arche zu bauen, um sich wie der Noah dort zu verstecken…

„Die Arche Noah“ ist Bina, die Eigenschaft des Gebens, sie rettet den eintretenden Menschen und verhüllt ihn von allen Seiten, wie der Mutterschoß.
Die Bina verschlingt die Malchut und beschützt sie vor harten Lichtern „Gwurot“, von Taifunen und Bränden. Alle Katastrofen sind die Erscheinung des Lichtes von Hochma ohne die Einhüllung in das Licht von Hassadim.

Der Schlag geschieht mit der Kraft des direkt einwirkenden Lichtes, ohne die Begleitung vom Licht der Liebe und der Barmherzigkeit (Hassadim). Und statt der Umarmung, schlägt es dich.

Ein und dasgleiche Licht der Hochma, der sich in Hassadim einhüllt umarmt uns, und wenn es sich nicht einhüllt, dann schlägt es uns. Deswegen besteht unsere Korrektur darin, um das Licht Hassadim anzuziehen, die Kraft der Bina.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Eine Dienerin, die zur Erbin ihrer Herrin wird“, 19.12.2010

Und dann hörst du auf zu stehlen…

Eine Frage, die ich erhielt: Warum steht es geschrieben, dass das gespiegelte Licht zum Gefäß / Kli für das Empfangen von höheren Licht wird? Das ist doch nicht mehr als eine Bedingung für die Arbeit mit dem Verlangen zu empfangen…

Meine Antwort: Das stimmt nicht ganz. In der Tat, hat das Velangen zu empfangen das höhere Licht niemals in sich aufgenommen. Auch vor der Einschränkung nicht, da es nicht für das Empfangen des Lichtes geiegnet ist. Es hat das Licht empfangen, nicht weil es selbst danach strebte, sondern da dies so vom Schöpfer arrangiert wurde und es hießt auch nicht „Empfangen“. Das Verlangen zu empfangen wird sich nie mit dem Licht auffüllen können, da es ihm entgegengesetzt ist. Das Gesetzt der Gleichheit der Eigenschaften muss eingehalten werden. Und deshalb das einzige Kli für das Empfangen des Lichtes ist das Gespiegelte Licht (Ohr Choser), bzw. das Geben.

Wir existieren dank dem dünnen Leuchten, das in unseren Egoismus trotz dem Verbot von Zimzum Alef eindringt. Dieses Leuchten beleuchtet unsere ganze Welt. Dies jedoch ist auch kein Empfangen, denn das Licht verschwindet sofort. Sondern das wird ein „Diebstahl“ genannt.

Auch wenn ich aus aller meiner Kräfte dem Schöpfer geben wollte, ist mein verlangen dafür zu klein. Das gespiegelte Licht erweitert es, vervielfacht um 620 Mal und gibt mir eine Möglichkeit zu empfangen, indem ich gebe. Мein Verlangen, das ohne Schirm und dem Gespiegelten Licht nicht in der Lage ist die Herrlichkeit des Schöpfers zu enthüllen, ist ein winziges Verlangen. Und der Schöpfer ist die Unendlichkeit.  Deshalb, wenn ich Seine Wichtigkeit und Herrlichkeit enthülle, schließe ich mich in Sein Kli/ Verlangen ein und erlange somit eine unendliche Fähigkeit zu geben.

Denn ich möchte IHN auffüllen!

Aus einem Unterricht über „Die Lehre der Zehn Sefirot“, 10.12.2010

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„Ein Splitter im Finger“ oder „wie sollte man den Sohar lesen“

Das Lesen von dem Sohar ist etwas sehr besonderes. An sich sind wir der Wunsch zu genießen. Der Schöpfer entwickelt in uns diesen Wunsch und bringt uns in die Gruppe.

Die Rede ist von den Menschen, die laut ihrer inneren Entwicklung schon anfangen sollten das Geistige zu enthüllen. Von der Gruppe bekomme ich einen zusätzlichen Wunsch, der als „Streben“ bezeichnet wird. Was ich mit Hilfe der Arbeit in der Gruppe bekomme, und womit ich mich bemühe, mich mit den Freunden zu verbinden. Und obwohl ich das nicht will, mich mit ihnen zu verbinden, arbeite ich trotzdem daran und verwende alles Mögliche dafür, um von ihnen das Erwachen zu bekommen.

Auf diese Weise bekomme ich von der Gruppe:

1. Das zusätzliche Erwachen, das Streben zum Geistigen.

2. Das Begreifen des Übels – dass ich ein Egoist bin und dass ich es nicht will, mich mit den anderen zu verbinden.

3. Die Wichtigkeit des Ziels – wie der Schöpfer zu werden, das Geben zu erreichen. Mit all diesen Bedingungen beginne ich den Sohar zu lesen. Und nun, während dem Lesen des Sohar mit dem Wunsch das Geben zu erreichen, mit dem Begreifen, dass ich mich in dem Wunsch zu genießen befinde, mit dem zusätzlichen Wunsch, den ich von der Gruppe erworben habe – verlange ich die Veränderung.

Aber was bedeutet das „die Veränderung zu verlangen“? Wenn ich mich bereits in diesen Wünschen befinde, wenn diese Kräfte schon auf mich wirken, dann wird die Veränderung natürlich stattfinden, weil der Sohar an sich das Licht ist. Was bedeutet „ich rufe das Licht herbei, ziehe es heran“?

Meine Beziehung zum Studium soll so sein, dass ich jetzt beim Lesen des Sohars in Berührung mit der Kraft des Lichtes komme, damit das Licht auf mich wirkt, mich ändert und korrigiert. Das Licht an sich macht nichts. Der Wunsch wächst und dadurch ändert er sich mit Hilfe des gleichen, ständigen Lichtes, das sich in absoluter Ruhe befindet.

Wenn wir daher die Veränderung von dem Licht verlangen, verlange ich das nicht wirklich von dem Licht. Ich bitte darum, dass mein Wunsch sich verändert und eine große Kraft und die Forderung zum Licht findet. Beim Lesen des Sohars müssen wir so denken. In diesem Fall werden wir empfinden, dass alles von uns abhängt und wir uns gegenüber der unveränderlichen Kraft befinden, die immer bereit ist, uns zu helfen und uns zu verbessern.

Deswegen, mit einem großen egoistischen Wunsch, der dem Licht entgegengesetzt ist, mit dem Wunsch, sich zu verändern und dem Licht zumindest ein wenig gleich zu werden, mit allen Forderungen zur Korrektur, beginne ich den Sohar zu lesen.

Diese zentrale Forderung zur Veränderung soll in meinem Wunsch zu genießen wie ein Splitter, der mich nicht in Ruhe lässt, empfunden werden. Genauso muss mein Herangehen an das Lesen des Sohars sein. Ich bin verpflichtet, diesen „Splitter“ zu fühlen. Wenn ich mir einen Splitter in den Finger eingezogen hätte, würde es mir misslingen, mich zu konzentrieren, egal wie ich mich bemühen würde zu lernen, zu lesen und zuzuhören, da der starke Schmerz mich sehr stören würde.

So sollen wir in uns diesen „Schmerz“ während des Lesens fühlen, damit er uns nicht in Ruhe lässt. Und wenn ich aufhöre, ihn zu fühlen, bedeutet das, dass ich keine Tora lerne, sondern eine Weisheit studiere. Wie gesagt: „Glaube, dass es eine Weisheit bei den Völkern der Welt gibt“. „Die Völker der Welt“ sind diejenigen, die sich nicht verändern wollen. Und wenn der Mensch sich doch verändern will, bedeutet das, dass er „ die Tora lernt“, weil das Licht in ihr zur Quelle und zum Schöpfer zurückführt. Darin liegt der Unterschied.

Ein und derselbe Mensch kann in einem Augenblick wie „die Völker der Welt“ sein, und in einem anderen wie „Israel“ (auf den Schöpfer ausgerichtet).

Sobald er sich nicht mehr verändern will, heißt er „die Völker der Welt“ und dann studiert er eine Weisheit. Sobald er sich verändern und dem Schöpfer ähnlich sein will, lernt er „die Tora“ und verlangt das Licht, das zur Quelle zurückführt.

Aus einem Sohar-Unterricht. Das Vorwort, 17.12.2010

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