Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Leben in des Schöpfers Umgebung

In unserer Welt übt die Umgebung automatisch einen Einfluss auf einen Samen aus, welcher in die Erde gesetzt wurde, und er beginnt, zu wachsen.

Die ganze unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe stehen auf diese Weise in Wechselwirkung mit ihrer Umgebung, sie verfügen über keinen freien Willen.

Doch in unserer spirituellen Entwicklung ist es anders. Wir müssen die Umgebung erwecken, damit sie auf uns einwirkt – damit „Temperatur“, „Feuchtigkeitsgehalt“, „Mineralien“ und „Sonne“ genau richtig sind.

Wir selbst müssen diese Bedingungen erschaffen. Das wird als Erhebung von MaN bezeichnet. Denn die Umgebung ist der Schöpfer. Und wenn du glaubst, dass die Freunde, die Sonne, der Mond, ein plötzlicher Stimmungswechsel einen Einfluss auf dich haben, ist das alles der Schöpfer.

Ich, mein Punkt im Herzen, befinde mich im Inneren, und alles Andere ist der Schöpfer, der nur in allen möglichen Formen um mich herum existiert. Letztendlich erwecke ich Ihn.

Können Freunde etwa einen Einfluss auf mich nehmen, selbst wenn sie schreien und fordern? Welche Wirkungskraft haben sie?… Und ich muss die Kraft der spirituellen Einwirkung erhalten.

Das heißt, die Umgebung kommt mir nur so vor, in Wirklichkeit ist es der Schöpfer. In dieser Form rufe ich Ihn, enthülle Ihn, spreche mit Ihm.

Darum, wenn wir diese äußere Einwirkung nicht hervorrufen, wie wollen wir dann wachsen? Wir sind nicht in der Lage, durch etwas anderes als die „Erweckung von unten“ (Itaruta de Letata) voranzukommen.

Als erstes muss ein MaN, eine Bitte, eine Forderung, die von uns ausgeht, vorhanden sein. Es steht geschrieben: „Hast dich angestrengt und gefunden“. Wenn du dich nicht anstrengst, findest du nichts.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 23.11.2010

Die Erlösung kommt in einem Augenblick

Begreife, dass du nicht abgestiegen, sondern zur nächsten Stufe aufgestiegen bist und ein neues Verlangen bekommen hast, gerade weil du davor so gut gearbeitet hast!

Jetzt müssen wir nur unsere Kräfte vereinen, um diese Finsternis, diese scheinbare Grenze („Machsom“) in das Licht zu verwandeln! Und du wirst eine noch größere Begeisterung als auf dem Kongress erleben.

Wir haben dort einen gewissen ersten Eindruck bekommen, nun müssen wir ihn in einer klaren praktischen Form umsetzen. Ebenjene Mauer, den „Machsom“ zwischen uns, den wir ein wenig gespürt haben, müssen wir nun systematisch zerstören – immer und immer wieder auf die gleiche Stelle einschlagen, und nach einigen Schlägen wird die Mauer zusammenbrechen.

Dies geschieht plötzlich, „in einem Augenblick“ (wie über das Kommen der Erlösung des Schöpfers geschrieben steht). Plötzlich kommt die Enthüllung – die Anstrengungen werden immer mehr angesammelt und plötzlich, in einer furchtbaren Hektik, eröffnet sich der Fluchtweg.

Doch nun müssen wir das alles tun, wir aber denken nur daran, wie schön es auf dem Kongress war, ganz anders als da, wo ich jetzt bin…  Doch gerade jetzt müssen wir arbeiten, es ist genau die richtige Zeit zum Arbeiten!

Während des Kongresses haben wir nicht gearbeitet, das war bereits das Ergebnis unserer früheren Ansammlungen, in dem sich alle Anstrengungen, Hoffnungen, ausgegebenen Mittel, Nerven vereint haben. Und wieder ist die Zeit zum Arbeiten gekommen!

Und die Arbeit ist immer die gleiche – unser Egoismus, das Verlangen zu genießen, wächst ständig und zeigt sich in allen möglichen Formen. Und du musst ihn erkennen, verstehen, dass das die „Hilfe gegen ihn“ ist, dass dir das absichtlich, aus großer Liebe gegeben wird.

Der Schöpfer spielt mit dir wie mit einem kleinen Kind, das absichtlich vor kleinere Hindernisse gestellt wird, damit es lernt, sie zu überwinden, und groß wird. Auf diese Weise kommen wir voran.

Doch während das Kind über ein natürliches Instinkt verfügt, welches es zur Entwicklung vorantreibt, und es niemals stillsitzt, sondern versucht, etwas zu überwinden, zu machen, zu verstehen, zu empfinden, kaputt zu machen, musst du selbst an deinem Verlangen arbeiten.

Stell dir vor, was mit einem gleichgültigen, gelangweilten Kind passiert, das selbst zum Spielen zu faul ist und im Unterricht schlaftrunken, mit geschlossenen Augen wie du sitzt. Wird es sich etwa entwickeln und erwachsen werden?

Das ist genau das, was mit dir jetzt geschieht. Doch der Schöpfer wird von Seinem Programm nicht ablassen, Er muss dich zu Seiner Höhe erheben, bis du Ihm gleich bist. Was soll man nun mit dir machen, wenn du die Augen schließt? – Also ist Er gezwungen, dich so lange zu schlagen, bis du aufwachst…

Wenn du jedoch selbst und nicht auf dem Weg der Leiden voranschreiten willst, gibt es ein einfaches Gesetz: „Es kommt derjenige voran, der jedes Mal eine bessere Umgebung wählt“!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 23.11.2010

Wir haben eine Möglichkeit zum Aufsteigen bekommen!

Das Einzige, worin unserer freier Wille besteht, ist, unsere Umgebung zu verstärken, damit sie auf jeden einwirkt.

Und das liegt in unseren Händen, wir können nichts Anderes in unserem Leben verändern.

Du bist in die Kongresshalle eingetreten und hast eine gewaltige Anspannung wahrgenommen, denn das gemeinsame Verlangen, das es dort gab, hat dich beeinflusst.

In jedem brannte ein riesiges Verlangen, eine solche Kraft zu erlangen, dass wir alle einen Sprung nach oben machen können – und das hat auf dich eingewirkt. Warum kannst du nicht auch jetzt deine Umgebung so organisieren, dass sie genauso auf dich einwirkt?

Bei jedem Morgenunterricht sind viele Tausende von Menschen mit uns dabei – warum können wir nun nicht auf einander einwirken?

Wir befinden uns in der gleichen Verbindung, in dem gleichen gemeinsamen Feld. Ist es denn so wichtig, dass wir uns nicht in einem Raum, an einem physischen Ort befinden? Liegt nur darin das ganze Problem? Warum fehlt uns so diese gemeinsame Freude und die riesige Glücksenergie?

Es mangelt uns einfach an der Vorbereitung. Jeder hat bereits seit Monaten vor dem Kongress auf diesen Tag gewartet – mit Hoffnung, Angst, Ehrfurcht und Sorge. Wir haben darüber gelesen und gehört, haben besondere Lieder einstudiert – wir haben uns alle auf dieses Ereignis vorbereitet!

Wie viel Geld, Zeit und Kraft es uns gekostet hat, und natürlich, wenn das alles an einem Ort zusammenkommt und im gleichen Augenblick explodiert, kommt es zu einem so beeindruckenden Ergebnis.

Jeder, der dort war, hat einen sehr starken Eindruck bekommen, genauso wie diejenigen, die das auf dem Bildschirm verfolgt haben. Doch warum können wir so nicht weiter machen?

Wir haben diese Stufe, diesen Zustand der Begeisterung durch unsere gemeinsame Arbeit von unten (Itaruta de Letata) erreicht, und nun gehört sie uns! Wir haben sie gekauft, wir haben dafür bezahlt! Warum können wir denn unseren Erwerb nicht bethalten?

Doch wir müssen daran denken, dass wir diese Errungenschaft nach dem Kongress behalten haben, denn in der Spiritualität wird man erhoben und nicht herabgesetzt. Alles, was ich erreicht habe, gehört bereits mir!

Doch nun überkommt mich ein neues unkorrigiertes Verlangen, das alles, was es zuvor gab, verdeckt, denn es eröffnet mir einen neuen Gipfel, den ich erklimmen muss. Und ich muss diesen neuen Berg als ein Mittel zum Aufstieg betrachten.

Lasst uns also verstehen, was mit uns geschehen ist! Wir sind nicht abgestiegen, wir haben nun eine Möglichkeit zum Aufsteigen bekommen! Dann werden wir ein klares Ziel vor Augen haben und nur unsere Kräfte vereinen müssen. Denn das ist die einzige Handlung, mit deren Hilfe wir aufsteigen können – nur durch Vereinigung.

Wir vereinen uns noch mehr in der Gruppe, und das bedeutet, dass wir aufsteigen! Das Licht wird mich erheben, ich selbst muss nichts tun – lediglich mich noch mehr mit den Anderen verbinden, dann wird das Licht mich zu einem neuen Gipfel, zu einer neuen Stufe aufsteigen lassen. Das ist alles!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 23.11.2010

Wie lange noch bis zur Unendlichkeit?

Alles was wir empfinden und was wir um uns herum sehen, ist einzig nur das Spiel des Lichtes oder des Gefässes (Kli), das Spiel des Lichtes und des Wunsches. Und in der Mitte, zwischen ihnen, sind die Eigenschaften welche ihre Unterscheidungen ausmachen – jene Welt und jene Realität, die wir empfinden. Das ist es im Grunde, was uns fehlt bis hin zur Welt der Unendlichkeit.

„Die Welt (Olam) bedeutet „Verborgenheit“ (Alama). Sämtliche Formen des Lebens, die wir um uns herum beobachten, leblose, pflanzliche, tierische und menschliche Ebenen in der materiellen oder spirituellen Welt, sie alle zeigen uns das Nichtvorhandensein von Etwas das uns fehlt. Dies geschieht damit es der Unendlichkeit hinzugefügt werden kann.

Wenn alle Formen verschwinden und wir an ihrer Stelle nurmehr das Licht sehen und empfinden dass alle Wünsche vollkommen erfüllt sind, in ihrer gesamten Bandbreite, dann bedeutet das : wir haben den korrigierten Zustand erreicht !

Doch solange wir noch alle möglichen Formen empfinden ist dies ein Zeichen, dass wir eben noch nicht alle Wünsche korrigiert haben, so dass sie dem Licht in der Eigenschaft des Gebens gleich werden könnten.
Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“, 20.10.2010

Der Nutzen der gegenseitigen Durchdringung

Baal HaSulam, Shamati, Artikel 33, „Bezüglich der Lose von Jom Kippur und bei Haman“ 

Es steht geschrieben: „Wenn er würdig wurde, wurde er zu einem Gerechten – und bekommt seinen Teil und den Teil vom anderen im Paradies. Wenn er ein Vergehen begangen hat, wurde er zu einem Sünder – und bekommt seinen Teil und den Teil vom anderen in der Hölle“ (Talmud, Hagiga, 15:1)

Diese Aussage spricht davon, dass der Mensch in sich das Schlechte der ganzen Welt aufnimmt. Deshalb wurde diese Welt mit so vielen Menschen erschaffen und jeder darin hat seine Gedanken und Ansichten. Und alle befinden sich in einer Welt zusammen, eigens dafür, dass jeder alle Gedanken des anderen übernimmt.

Dank der Tatsache, dass der Mensch zur höheren Welt strebt, wird ihm diese gegenseitige Durchdringung [von allen Menschen] nützlich sein. Denn wenn der Mensch zum Schöpfer zurückkehren möchte, muss er nicht nur sich selbst, sondern die ganze Welt auf die Seite des Verdienstes (des Freispruchs) neigen, da er selbst die egoistischen Gedanken und Ansichten der ganzen Welt übernommen hat.

Darin liegt der Sinn der Worte „Wenn er ein Vergehen begangen hat, wurde er zu einem Sünder – und bekommt seinen Teil und den Teil vom anderen in der Hölle“. Als er also noch ein Sünder war, hatte er auch seinen Anteil von [egoistischen] Gedanken gehabt. Und in der Hölle schließt er in sich den egoistischen Teil der anderen Menschen mit ein, d.h. er übernimmt die egoistische Ansichten aller Menschen in der Welt.

Wenn er aber zu einem Gerechten wurde und „würdig wurde“, also wenn er zum Schöpfer zurückkehrte, indem er sich und die ganze Welt auf die Seite des Verdienstes neigte, dann bekommt er seinen Teil und den Teil der anderen im Paradies.

Er wurde daher verpflichtet, das höhere Licht auch für Korrektur der egoistischen Gedanken aller Menschen in der Welt anzuziehen, denn er hat diese übernommen und muss sie auch (auf der Waagschale) auf die Seite des Verdienstes neigen. Und das geschieht durch das Anziehen des höheren Lichtes.

Und obwohl die anderen Menschen selbst dieses Licht, das er für sie angezogen hat, nicht empfangen können, weil sie keine vorbereitete Kelim dafür haben, zieht er dennoch das Licht auch für sie mit an.

Deshalb brauchen wir so eine große Welt mit so vielen Menschen, damit sich jeder in die anderen einschließen kann. Daraus folgt, dass jeder einzelner Mensch mit Gedanken und Wünschen der ganzen Welt „durchdrungen“ wird. Deshalb heißt der Mensch eine „kleine Welt“.

Wenn du nicht erwachst, schlafen morgen alle ein

Zuerst wächst der Mensch als Embryo in seiner Mutter, auf der „unbelebten“ Stufe erst einmal, indem er sich einfach annulliert.

Dann als kleines Kind neben einem Erwachsenen – das ist die „pflanzliche“ Stufe. Anschließend existiert er bereits als ausgewachsenes Individuum – das ist die „tierische“ Stufe.

Alle diese Stufen werden von Naturkräften in Gang gesetzt, d.h., wir müssen keine Kräfte aufwenden, um uns zu entwickeln – die Natur selbst regt in uns von innen die Wachstumskräfte und –verlangen an, erhebt an unserer Stelle die Bitte um die Entwicklung, MaN, sie erwacht von alleine in uns.

Der Schöpfer (die Natur) wirkt von zwei Seiten – aus dem Inneren des Embryos heraus, der nach der Entwicklung strebt und sich bezüglich der Mutter annulliert, und vonseiten des mütterlichen Organismus, der sich um den Embryo kümmert und ihn nicht als einen Fremdkörper wahrnimmt.

Sie werden von der tierischen Anhänglichkeit, Liebe zueinander gesteuert – sowohl vonseiten des Erwachsenen dem Kleinen gegenüber als auch umgekehrt.

Auf der „tierischen“ Stufe, in den späteren Jahren, müssen wir uns ebenfalls einander gegenüber annullieren, um von den Anderen lernen zu können. All das wird jedoch von den natürlichen Instinkten gesteuert.

Wenn es allerdings um die Entwicklung der Seele geht, die höher als die unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe liegt – auf der Stufe Mensch/Adam (Adam/dome bedeutet „dem Schöpfer ähnlich“) –, dann muss man die Bitte um die Korrektur, MaN, selbst erheben. Das heißt, es ist ein Verlangen notwendig, das von dem Menschen selbst ausgeht.

Der Anstoß zu diesem vorausgehenden Verlangen wird uns als ein Teil des Schöpfers von oben gegeben – das ist der „Punkt im Herzen“, den wir von oben zusammen mit allen anderen Mitteln erhalten: den Büchern, dem Lehrer, der Gruppe.

Und wir müssen durch die richtige Nutzung dieser Mittel zur Forderung nach der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer gelangen (die Kraft P1 kommt vom Schöpfer, und P2 muss von dir ausgehen).

Ich habe das Verlangen, mich zu entwickeln, doch weder die Kraft noch das Verständnis, wozu und wie. Vor mir ist alles verborgen… Doch dafür ist mir die Gruppe, die Umgebung gegeben. Das ist der Grund, warum die gemeinsame Seele zerbrochen wurde.

Schließe sie alle an deinen Punkt im Herzen an und du bekommst die Kraft, die zum Handeln ausreichend ist. Hinter deinem Punkt im Herzen steht die Gruppe, und wenn du Hilfe von ihr bekommst, wirst du ein MaN an den Schöpfer erheben können (der sich in Wirklichkeit ebenfalls innerhalb der Gruppe befindet…).

Dann wirst du die Antwort vom Schöpfer, MaD, die Kraft zur Entwicklung, das Licht, das zur Quelle zurückführt, erhalten.

Und es ist unwichtig, wo du den ganzen Tag arbeitest, wichtig ist, wo deine Gedanken sind, dort bist auch du selbst. Und deine Gedanken kannst du mit Hilfe der Umgebung bestimmen.

Lasst uns also vereinbaren, dass wir uns mit aller Kraft bemühen werden, dass niemand von uns auch nur für einen Augenblick vergisst, dass wir verbunden sein müssen, auf diese Weise werden wir einander gegenseitig erwecken!

Lasst uns ein Verlangen danach entwickeln und alle zusammen, mit allen unseren Freunden weltweit, die höhere Kraft, den Schöpfer, an dieses Verlangen anschließen! Soll Er uns helfen, nur an die Verbindung, nur an die Bürgschaft zu denken!

Wenn du nicht erwachst, werden die Anderen auch nicht erwachen! Und wenn die Anderen nicht erwachen, werde ich morgen ebenfalls im Unterricht schlafen! Es gibt keinen Ausweg, wir müssen für das vorausgehende Verlangen sorgen, indem wir es von der Gruppe erhalten, und uns damit an den Schöpfer wenden.

Alles, was die Natur mit einem Embryo, einem Kind, jedem, der in dieser Welt lebt, macht, indem sie sie zur Entwicklung vorantreibt, müssen wir selbst tun und unsere Entwicklung selbst hervorrufen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 23.11.2010

Die Sklaverei der eigenen Natur

Wenn der Mensch von einem großen Vergnügen erfüllt ist, löst er sich darin auf, befindet sich komplett unter seiner Macht, ist wie ein Roboter, bereit alles zu tun, was dieses Vergnügen von ihm fordert. Er kann dem nicht widerstehen.

 Jeder Mensch hat ein gewisse Toleranzschwelle, ein Limit, bis zu welchem er dem Genuss widerstehen oder Leiden erdulden kann. Und wenn die Leiden oder der Genuss diese Schwelle überschreiten, sind sie fähig den Menschen völlig zu versklaven.

 Der Mensch ist nur in einem sehr engen Frequenzbereich der Empfindsamkeit fähig, ihnen zu widerstehen. Nur in diesem Bereich kann er sich dagegen schützen. Worin besteht dieser Schutz? Er versteht, dass er der Versuchung gegenüber nicht kapitulieren darf, weder bezüglich der guten noch der schlechten Seite.

 Sonst beherrschen ihn die Genüsse und die Leiden komplett, denn der Mensch ist aus einem Baustoff geschaffen, dessen Grundlage das Verlangen zu genießen ist. Deshalb ist absolut offensichtlich, dass sie mit ihm einfach alles machen können.

 

Unterricht zu dem Artikel „Shamati 4“ vom 19.11.2010

Bloß keine Idole!

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Lesens des Buches Sohar, versuchen wir uns etwas vorzustellen, was wir noch nicht wahrnehmen können: Die gemeinsame Seele, Adam HaRischon, die Vereinigung.

Bedeutet das nicht, dass wir den Verbot der Tora überschreiten – „mach dir kein Bildnis“?

Meine Antwort: Nein. Ich stelle mir ja nicht, etwas aus Gestalten unserer Welt, etwas materielles vor. Ich möchte meine Verbindung zu den anderen spüren.

Ja, diese Verbindung malt sich in meinem begrenzten Vorstellungsvermögen in Form von gewöhnlichen Gestalten und Beziehungen. Aber es handelt sich um ein Gefühl, um ein Verlangen, nicht um materielle Bilder.

Sei es auch egoistisch, aber wir versuchen uns doch an die spirituelle Form näherzubringen. Der Mensch baut sich auf, aus dem vorhandenen Material.

Hauptsache ist es – eigene Verbindung zu den anderen entdecken zu wollen. sie existiert, sie ist nur vor mir verborgen. Ich taste sie im Dunkeln, im Nebel und warte darauf, dass der Sohar den Schleier, der meine Empfindungen bedeckt auseinanderweht und das wahre Bild darin zeigt.

Dieses Bild werde ich nicht mit Augen sehen, sondern mit dem Herzen und dann werde ich tatsächlich alles spüren, wovon das Buch Sohar erzählt. jetzt weiß ich noch nicht wie das wird, in jedem Fall in Form von gegenseitigen Verbindungen.

Denn es existiert nichts, außer Arten der Verbindung zwischen Teilen des spirituellen Verlangens, das man „Seele“ nennt. Zwischen diesen Teilen fließt das Licht NaRaNCHaJ, das als Ganzes der Schöpfer selbst ist.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Vorwort, 23.11.2010

Tee mit der Queen

Es existieren zwei Arten von Awiut (Dicke/Grobheit des Verlangens), welche wir erlangen können: Awiut von der Seite des Gefäßes (Kli) und Awiut von der Seite des Lichtes.

Awiut von der Seite des Gefäßes (Kli) – ist ein Mangel seiner Erfüllung, Chissaron, Hunger, Appetit. Awiut, die von der Seite des Lichtes kommt ist die Bewusstwerdung der Wichtigkeit des Schöpfers, der Enthüllung seiner Größe.

Das Licht kommt herab und erweitert dein Kli, indem es den Licht Gebenden in deinen Augen erhebt. Gerade auf Kosten von dieser Awiut lohnt es sich, sich zu rühren.

Dazu ein Beispiel: Jemand hat mich zu Besuch eingeladen und mir Tee und Kekse angeboten, ich sehe darin nichts besonderes. Plötzlich erfahre ich es war ein sehr wichtiger und bedeutender Mensch. Dann bekommt dieses Besuch eine ganz andere Bedeutung!

Der Premierminister von Großbritanien, B. Disraely, hat in seinen Memoiren beschrieben, wie die Königin ihe einmal für eine Tasse Tee in den Palast eingeladen hat. Er hat mehrmals davor mit ihr gesprochen, aber gerade dieser „Tasse Tee“ hat er eine so große Bedeutung beigemessen.

In anderen Worten, der Mensch wird nicht dadurchbeindruckt, was er bekommt, sondern von wem.

Wenn du den Schöpfer preist, wenn du ihm dankst, erweiterst du deine spirituellen Gefäße. Du näherst dich Ihm an, erkennst seine Wichtigkeit und Größe. In deinen Augen wächst die von Ihm kommende Erleuchtung, und das schafft in dir zusätzliche Kelim.

Aus einem Unterricht über den Artikel aus „Schamati“, 19.11.2010

Von einem Tier zu einem Menschen

Wenn man die Wissenschaft der Kabbala studiert, muss man verstehen, dass wir uns auf der tierischen Stufe befinden, wie geschrieben steht: „Alle sind wie Tiere“. Es gibt in uns eine unbelebte, pflanzliche und tierische Stufe. Und die menschliche Stufe, die wir in uns aufbauen müssen, ist die Stufe der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.

Noch weiß ich nicht, wer der Schöpfer ist, weil ich keine Eigenschaft besitze, die Ihm ähnlich wäre und durch die ich Ihn erkennen würde und mir vorstellen könnte, wer Er ist.

Aus diesem Grund gelte ich erst einmal als tierische Stufe. Denn wodurch unterscheide ich mich von einem Tier? – Lediglich durch eine etwas größere egoistische Entwicklung. Doch die Stufe „Mensch“ bedeutet „dem Schöpfer ähnlich“ („Mensch“ – „Adam“ stammt von „ähnlich“ – „adame“).

Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens, die Kraft des Gebens, und ich bin voll und ganz der Empfangende. Deshalb habe ich nichts von Ihm, außer einem kleinen „Funken von oben“, der von Geburt an in jedem Menschen enthalten ist. Wenn er erwacht, beginne ich, eine gewisse undefinierbare Unruhe, das Verlangen nach etwas, was höher als meine tierische Stufe ist, zu empfinden.

Dann komme ich in eine Gruppe von Menschen, die Kabbala studieren, und höre, dass es eine solche Möglichkeit gibt, zu einem Menschen, der dem Schöpfer ähnlich ist, zu werden.

Diese Veränderung, die wir in uns vollbringen können, ist sehr essentiell. Stellt euch den Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen in unserer Welt vor. Wie komplizierter doch des Leben eines Menschen im Vergleich zu dem eines Tieres, sagen wir mal einer Katze, ist!

Außer den allgemeinen tierischen Bedürfnissen nach Essen, Schlafen und Fortpflanzung verfügt der Mensch über Erziehung, Kultur, Allgemeinwissen. Und eine Katze weiß nichts von all dem.

Um jedoch etwas dem Schöpfer Ähnliches in uns entwickeln zu können, brauchen wir Verstand, Empfindung und Kräfte, die wir nicht haben. Denn der Unterschied zwischen einem Tier und einem Menschen in unserer Welt ist lediglich eine kleine Differenz in der Entwicklung zweier egoistischer Wesen, während ich und der Schöpfer zwei einander entgegengesetzte Formen sind und ich keine Ahnung habe, was ich noch brauche, um genauso wie Er zu werden. Ich kann mir noch nicht einmal vorstellen, wie es ist, Ihm ähnlich zu sein, mich über Zeit, Bewegung, Raum, über unsere gesamte Realität zu erheben.

Also müssten wir hier bestimmte Kräfte, Verständnis, Verstand und Empfindungen erlangen, die wir nicht haben. Noch existiere ich wie ein Tier. Es gibt in mir jedoch einen „Funken von oben“, und ich kann ihn auf eine solche Art und Weise entwickeln, dass ich plötzlich alle möglichen neuen Eigenschaften, einen neuen Verstand und neue Empfindungen darin enthülle, die bereits zur Stufe des Schöpfers bzw. des Menschen in mir gehören. Dieser Funke wird mit Hilfe des höheren Lichts entwickelt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 08.10.2010