Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Aus welchem Glas schöpft man das Licht?

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich während des Unterrichtes die ganze Zeit die richtige Absicht halten, und mehr an die gegenseitige Bürgschaft denken, als sich mit dem Sinn des studierten Textes beschäftigen?

Meine Antwort: Stell dir vor, du fährst ein Auto. Woran denkst zuerst, wie du auf das Gaspedal drückst oder wie du am Lenkrad drehst? Wenn du dir das noch überlegen musst, ist dies schon gefährlich; ich fahre nicht mit.

Natürlich, das Wichtigste ist es, das Lenkrad zu bedienen – und gerade das wird „Absicht“ genannt. Die Absicht ist die Richtung, in welche ich mich bewege. Und wenn die Richtung stimmt, kann man schon auf das Gaspedal drücken – mehr oder weniger, alles der Bewegung entsprechend.

Also ich drücke aufs Gaspedal, erst nach dem ich die Richtung kontrolliert habe. Ansonsten sollte ich vielleicht lieber auf der Stelle bleiben, um später nicht zurückkehren zu müssen?

So müssen wir uns auch in der spirituelle Arbeit verhalten: Ständig um die Richtung besorgt. Und in dem Maß, in welchem wir uns sicher sind, dass sie stimmt, drücken wir auf das Gaspedal und geben an Geschwindigkeit zu.

Der Mensch ist so gemacht, dass er ständig nach dem Nutzen suchen muss. Hier, während des Unterrichtes gibt es drei Möglichkeiten: 1) mehr verstehen 2) mehr spüren 3) mehr erkennen.

Diese drei Erwerbe stehen miteinander nicht in Verbindung, denn ich spüre in meinem materiellen Verlangen, verstehe in meiner materiellen Vernunft und erkenne in meinem spirituellen Kli.

Also das Empfinden und Verstehen kommen durch mein egoistischen Verlangen, aber das Erkennen ist nur nach dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften – Absichten „um des Gebens willen“ – möglich . Als allererstes kümmere ich mich um die Absichten.

Deshalb, es besorgt mich nicht, was ich verstehe oder spüren werde – Hauptsache, das gebende Kli (Verlangen, Absicht – etwas spirituelles „um des Gebens willen“) zu erlangen! ich sorge vor alle darum, wo ich das Spirituelle enthüllen kann.

Man sagt, dass das Licht immer da ist – nimm so viel du magst! Aber mit welchem Gefäß können wir zum Meer kommen und etwas Wasser schöpfen? Wir brauchen irgendein Gefäß des Gebens – einen Behälter, sei es nur kleines Glas… Um den Platz, in welchem wir das Licht empfangen können müssen wir uns kümmern.

Aus einem Unterricht über „Beit Schaar aKawanot“, 24.11.2010

Störe nicht den Schöpfer bei der Arbeit!

Eine Frage, die ich erhielt: Seitdem ich mich mit meiner spirituellen Entwicklung beschäftige, wachsen in mir verschiedene Verlangen, die zu dieser Welt gehören.

Ich versuche die ganze Zeit, mich vor ihnen zu schützen: vor dem Verlangen nach Macht, nach Wissen, doch alles ist vergeblich. Stört es das Vorankommen?

Meine Antwort: Man sollte nicht gegen seine natürlichen Triebe und Verlangen vorgehen. Es gibt keinen Zwang in der Spiritualität! Wir dürfen keine Verlangen in uns vernichten, sie mit Gewalt unterdrücken, sie stoppen.

Lebe weiter normal wie immer. Doch investiere deine ganze Kraft darin, das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen.


Bis zum heutigen Tag hast du dich mit Hilfe deiner Natur, die dir von Geburt an gegeben wurde, und dessen, was durch die Erziehung und den Einfluss der Umgebung zusätzlich hinzugefügt wurde, indem dir ihre Werte und Berechnungen eingeredet wurden, entwickelt. Das alles geht von der materiellen Natur aus.

Doch nun wird dir die Möglichkeit geboten, die zweite Natur zu erhalten, also lass sie sich entwickeln! Versuche nicht, gewaltsam gegen sie vorzugehen, das ist verboten.

Misch dich nicht in die Arbeit des Schöpfers ein! Wende lediglich die gesamte Kraft auf, um dir selbst zu helfen, dich spirituell zu entwickeln, und lass deine materiellen Verlangen und Eigenschaften in Ruhe.

Versuche nicht, sie zu besiegen! Die Widerstandskraft kommt vom Licht – es führt in dir die Einschränkung durch und gibt dir den Schirm.

Das Heldentum besteht nicht darin, alle Verlangen äußerlich in mir zu unterdrücken, als ob es nicht wichtig wäre, was in meinem Inneren ist, Hauptsache, wie ich nach außen hin auftrete. Diese Herangehensweise nennt sich „Mussar“ (religiöse Moral), die aus der Sicht der Kabbala unannehmbar ist.

Wir müssen das Licht, das zur Quelle zurückführt, arbeiten lassen, darauf ist die gesamte kabbalistische Methode gerichtet. Es müssen lediglich Bedingungen geschaffen werden, damit sich aus meinem Punkt im Herzen eine ganze Welt entwickeln kann! Damit beschäftigen wir uns und mit nichts Anderem.

Man soll nicht darauf achten, was mit unserer ersten Natur in dieser Welt geschieht – lebe, tue alles, was für ein normales Dasein nötig ist, und kämpfe nicht gegen deine Verlangen an.

Richte jedoch die gesamte Aufmerksamkeit allein auf den zweiten Teil der Realität. Was infolge der Entwicklung dieser zweiten Natur geschieht, wie sich deine erste Natur verändert, ist im Voraus nicht bekannt.

Vielleicht wirst du in einer bestimmten Phase der spirituellen Entwicklung eine größere Härte, stärkere materielle Verlangen nach Essen, Sex, Familie, Macht, Geld in dir spüren – versuche nicht, sie zu korrigieren, ziehe nur das Licht an sich heran.

Sonst wirst du nur dir selbst schaden. Das ist eine sehr wichtige Warnung. Es tut weh, zu sehen, wie einige sich dadurch einen großen Schaden zufügen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Falls du dich vorbereitet hast, um höher zu springen…

Unsere Vorbereitung auf den vergangenen Kongress haben wir vor Monaten begonnen, wir stellten uns vor, wie wir uns verbinden werden, das Ego zerbrechen und die Einheit erreichen.

In der Spiritualität muss man immer die Vollkommenheit anstreben. Wenn du auf den Tisch springen willst, dann sollst du dich auf einen riesigen Sprung vorbereiten, um dich folglich auf dem Tisch zu befinden. Und das betrifft alles.

Auf dem Kongress haben wir ein Ziel gesetzt – die Offenbarung des Schöpfers zu erreichen. Selbstverständlich soll es unser tägliches Ziel sein.

Aber diesmal strebten wir sehr danach, und machten deshalb einen großen Schritt nach vorne. Wir haben den neuen Status gefunden, das neue Kli geschaffen, in dem die Empfindung der Vereinigung, der Einheit, des Ziels gezeigt wurde, sowie der neue Plan, wie es zu erreichen ist.

Die Einen haben gefühlt, dass sie sich daran mehr genähert haben, die Anderen – weniger. Jemand hat es von der Seite der Kelim, und jemand schon von der Seite der Lichter empfunden.

Es gab auch die Menschen, die gefühlt haben, inwiefern sie sich darin noch nicht befinden, sie erreichten das Begreifen des Übels, sie haben enthüllt, wie viel sie noch korrigieren sollen. Wir haben zusammen eine Menge verschiedener Zustände erlebt.

Wir haben geöffnet, dass die Umgebung auf den Menschen einwirkt und mit ihm alles Mögliche machen kann, weil der Mensch ihrem Einfluss vollständig unterworfen ist. Es mangelt uns zwar immer noch an der ständigen Einwirkung der Umgebung, außerdem können wir uns in Bezug auf sie noch nicht aufheben.

Und gewiss stammt von der Umgebung immer noch keine riesige Kraft, welche jedem bestimmen würde, worauf er sich richten soll.

Aber zwischen uns ist auf jeden Fall eine Verbindung entstanden. Und ich denke, dass wir in der allernächsten Zeit beginnen werden, in ihr immer mehr und mehr Füllungen zu öffnen.

Aus dem Abschlussgespräch des Kongresses, 11.11.2010

Wer will nicht glücklich werden und ewig leben?

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn Kabbala uns ein Mittel zur Entwicklung einer ewigen Seele bietet, als ob wir aus zwei unseren Zuständen wählen würden: das eine Ich – schön, reich, gesund, jung und ewig, und das andere Ich – schwach, vergänglich, sterblich, warum tun sich die Menschen dann so schwer damit, dem zuzustimmen?

Meine Antwort: Wählen wir etwa? Wenn deinem Egoismus angeboten worden wäre, zwischen einem guten und einem schlechten Zustand zu wählen, würdest du zweifelsohne den guten wählen.

Wenn du ein volles und ein leeres Glas zur Auswahl hättest, würdest du mit Sicherheit das volle vorziehen. Das ist keine Wahl, du handelst einfach entsprechend deiner Natur und kannst nicht anders.

Wenn du dich plötzlich falsch entscheidest, dann hast du dich geirrt oder bist krank. Das heißt, es gibt hier keinen freien Willen.

Doch das Problem besteht darin, dass diese Möglichkeit, gesund, schön, vollkommen und ewig zu werden, von einer Mauer, von der Verhüllung, vor dir verborgen wird, und du diesen Zustand nicht erkennst, in deinem egoistischen Verlangen nicht wahrnimmst.

Dieses irdische Leben nehme ich wahr und sehe, was darin geregelt werden soll – selbst wenn es vergänglich ist, ist es zumindest verständlich. Solche Genüsse werden von meinem Ego, von meinem tierischen Körper, meinem Ich, meiner gesamten Verwandtschaft, allen, mit denen ich verbunden bin, von der gesellschaftlichen Meinung begrüßt – auf diese Weise lebt die ganze Welt!

Und hier wird mir auf einmal etwas angeboten, wozu ich weder Lust noch Unterstützung von den Anderen habe – wie kann ich das wählen? Es ist klar, dass ich meine tierischen Interessen vorziehe.

Deshalb müssen wir ein Verlangen nach dem verborgenen Teil in uns entwickeln, der als „das Verlangen zu geben“ bezeichnet wird. Das ist etwas absolut Neues, und wenn du es enthüllst, wird es eine ganz andere Welt, eine andere Realität sein. Auch du selbst wirst dich verändern, denn du wirst neue Sinnesorgane und neue Verlangen in dir entwickeln!

Du wirst dich einfach durch eine klare Grenze in zwei Teile teilen: einerseits alles, was du heute hast, andererseits alles Neue, ohne jegliche Verbindung des Einen mit dem Anderen. Und das, was du auf dieser neuen Seite haben wirst, wird auch als Seele bezeichnet.

Doch du wirst dieses System aus einem einzigen Punkt, den du im Moment hast und der über keinen Orientierungspunkt und keine Richtung verfügt, entwickeln müssen.

Das Problem besteht darin, dass du nicht siehst, was du dadurch gewinnst! Das kann unmöglich in deinem Ego gesehen werden. Und wenn du meinst, jetzt in deinem Egoismus irgendeine spirituelle Welt zu erkennen, und sie haben willst, dann siehst du immer noch die gleiche materielle Welt! Du glaubst nur, dass sie zur Spiritualität gehört, in Wirklichkeit ist das alles materiell.

Doch dieses ganze trügerische, falsche Bild brauchst du, um eben mit dessen Hilfe das wahre Bild zu erstellen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Auf der Suche nach der ewigen Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es etwas Ewiges in uns?

Meine Antwort: Was den materiellen Körper betrifft, sind wir nur Tiere, wenn auch etwas höher entwickelt und mit Gefühlen und Verstand bedacht. Doch jeder tierische Körper ist sterblich.

Abgesehen von der zweiten Natur, dem Verlangen zu geben, das als spirituelle Welt, Seele, „göttlicher Teil von oben“ bezeichnet wird, gehört alles Andere zum Egoismus, zur tierischen Stufe, zur materiellen Welt.

Deshalb verbindet uns erst einmal noch nichts mit der Ewigkeit, außer einem einzigen Punkt, welcher der Unendlichkeit angehört und eine Umgebung für sich erschaffen muss, dank welcher er sich entwickeln wird.

Ich spreche nicht von der tierischen Seele, die den Körper belebt, von der „Vitalkraft“, die in allen Geschöpfen, den unbelebten, den pflanzlichen und den tierischen, vorhanden ist.

Doch außerdem gibt es im Menschen jenen wahren Punkt der Wurzel, den er auch entwickeln muss. Nach diesem Punkt wird er auch „Mensch“ genannt – Adam, dem Schöpfer ähnlich (dome), dessen Stufe er erreichen kann.

Abgesehen von diesem Punkt gibt es in einem gewöhnlichen Menschen nichts Spirituelles und Ewiges – wie der tierische Körper gelebt hat, so ist er auch gestorben. Nichts ist übriggeblieben!

Und was ist mit diesem Punkt, bleibt er uns wenigstens? – Ist er etwa im Körper gewesen? Er gehört nicht zum Körper, wir werden ihn nicht jemand Anderem mit irgendeinem Organ verpflanzen können…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Die Einladung in den Hochzeitssaal der Braut

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wird gesagt, dass die zerbrochenen Seelen zwecks Korrektur in die Welt Azilut hinaufsteigen, wenn wir zuerst alle Welten BEА, angefangen mit Malchut de-Malchut der Welt Assija durchgehen sollen?

Wo befinde ich mich also, in Malchut der Welt Azilut, oder irgendwo in den Welten Assija, Jezira, Brija?

Und wenn sich das Land Israel in der Welt Jezira befindet, und der heiligste Ort im Tempel, wohin nur der Hohepriester rein gelassen wird, sich in der Welt Brija befindet, wie kann ich dann höher als er hinaufsteigen?!

Meine Antwort: Wenn ich die Bitte um Korrektur ausspreche, dann steige ich mit meinem Punkt, in Malchut der Welt Azilut, in die Versammlung der Seelen Israels hinauf.

Alle unsere Korrekturen geschehen in Malchut der Welt Azilut, das ist unser Haus, unser Keter eben. Und alles, was es unterhalb der Welten BЕА gibt, ist die Verbreitung Malchut, ihrer neun unteren Sfirot.

Alle Welten, Parzufim, die Seelen, die sich unter dem Parssa (die untere Grenze der Welt Azilut) befinden, gehören zu Malchut de-Azilut. Für die Korrektur soll ich also dorthin hinaufsteigen und mich mit Malchut der Welt Azilut verbinden. Aber wo genau wird meine Seele korrigiert?

Die allgemeine Seele Adam HaRischon befindet sich in den Welten BЕА (Angefangen mit ihrem „Kopf“ in GaR de-Brija und bis zu den „Beinen“ in Assija).

Wenn ich meine Seele in Malchut de-Azilut erhebe und dort um die Korrekturen bitte, dann bekomme ich das Licht von oben, das zur Quelle zurückführt (das zu mir aus der Welt der Unendlichkeit, durch alle Welten kommt und für mich persönlich vorbestimmt ist), und korrigiere die vorbestimmte Verbindung zwischen Seir Anpin und Malchut der Welt Azilut.

Auf diese Weise korrigiere ich die zerrissene Verbindung zwischen Malchut und SA, und zwischen Schchina und dem Schöpfer.

Somit gehöre ich zu „den Freunden der Braut, welche die Tora unterstützen“, über die das Buch Sohar im Kapitel „Die Nacht der Braut“ erzählt. Ich helfe ihr, sich mit dem Bräutigam zu verbinden und werde als Sohn des Hochzeitssaals der Braut bezeichnet.

Folglich korrigiere ich meine Seele, weil SA und Malchut nur meinetwegen getrennt wurden, damit ich sie zukünftig verbinde und diese „LEGO“ Einzelteile rekonstruiere!

Und wenn ich die erste Verbindung zwischen Malchut und SA aufbaue, dann korrigiere ich die erste spirituelle Stufe: Malchut de-Malchut der Welt Assija. (vgl. Baal HaSulam. Das Vorwort zum Buch Sohar).

Folglich wird durch die Vereinigung Malchut und SA Jessod de-Malchut de-Assija korrigiert usw. Indem ich jedes Mal Malchut unterstütze und ihre Verschmelzung mit SA hervorrufe, korrigiere ich meine Seele.

Das heißt, wir erheben unsere Bitte (MaN) immer in Schchina, in Malchut der Welt Azilut, wobei die Korrektur selbst und die Belebung unserer Seelen in den Welten BЕА erfolgen, weil Adam HaRischon in den Welten BЕА geboren ist, und nichts, außer ihnen, außer seiner Umwelt empfindet. Er steigt zusammen mit diesen Welten hinauf und herab.

Denn ich will dem Schöpfer Genuss bereiten und deshalb steigt meine Absicht in Malchut de-Azilut hinauf. Dadurch werde ich in den Welten BЕА, in meiner Umgebung korrigiert.

Wir hoffen, dass wir hinaufsteigen, und wie der Hohepriester in „die Allerheiligste“, in Bina der Welt Brija eingehen. Aber dadurch erhebe ich Siwug SoN zu АwI.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 23.11.2010

Fragen, die ich nach dem Kongress erhielt

Frage: Am zweiten Kongresstag hatte ich ein Gefühl, als ob alle Menschen, alle „Punkte“ in mir wären und ich sie deshalb wirklich wie mich selbst lieben könnte, weil ich sie als einen Teil von mir empfand. Ist es richtig, die ganze Gruppe in sich zu spüren?

Antwort: Genau das ist der Anfang für die Bildung eines Ortes, an dem sich später die Eigenschaft des Gebens, genannt „Schöpfer“, enthüllt.

Frage: Auf dem Kongress habe ich gesehen, dass einige Männer sich völlig der Arbeit hingegeben haben. Brauchen wir diese äußeren Handlungen oder kann es vielleicht sein, dass sie uns vom wahren Ziel ablenken? Weil der Funke der Wahrheit, der darin enthalten ist, anscheinend sehr schwach ist.

Antwort: Wahrscheinlich sollte man die Arbeit gleichmäßiger verteilen, doch es steht außer Zweifel, dass wir uns selbst versorgen müssen.

Frage: Sie sagen, dass unser Problem darin besteht, dass wir versuchen, den Machsom selbst zu überqueren, doch das kann nur das Licht tun. An wen sind wir in der Lage, uns mit dieser Bitte, diesem Gebet zu wenden? An die Gruppe, an die Umgebung? Denn Sie haben darüber gesprochen, dass es sich dort verbirgt.

Antwort: An den Schöpfer, an die Kraft des Gebens, die sich in der Gruppe verbirgt.

Frage: Nehmen wir an, wir würden anfangen, den Hass gegenüber den Freunden zu empfinden. Doch wie soll man diesen, sagen wir mal, „göttlichen“ Hass, der das Zusammensetzen von zerbrochenen Gefäßen verhindert, von dem einfachen Hass, der durch einen schlechten Charakter begingt ist oder von psychischen Störungen herrührt, unterscheiden?

Antwort: Wenn der Mensch Anstrengungen in Richtung Verbindung mit den Freunden unternommen hat, um den Schöpfer darin zu enthüllen, dann erkennt er bei einer starken gemeinsamen Anstrengung Hass gegenüber der Verpflichtung, sich zu vereinigen.

So steht es übrigens im Buch Sohar geschrieben. Wenn er aber keine Anstrengungen bei dem Versuch, sich zu verbinden, unternommen hat, wird er auch keinen echten Hass spüren.

Ständige Erneuerung der Absicht

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich das Buch Sohar mit euch über Internet lese, ohne mich dabei in der Gruppe physisch zu befinden, wirkt es auf mich trotzdem?

Meine Antwort: Denkst du wirklich, dass wenn du mich hier umarmst, wirst du mehr Nutzen aus dem Unterricht ziehen? Alles hängt von der Einheit der Herzen, nicht von den Abständen ab. Der Mensch, der sich weit weg von uns befindet, ist vielleicht mehr aufgeregt und besorgt, und dann soll er eben auch dort bleiben.

Hier ist es wichtig, inwiefern kannst die Verantwortung für die anderen in eigenen Handlungen übernehmen. Wir haben noch vieles zu verbessern, indem wir jeden Tag zu unserer Absicht eine neue Tiefe, einen neuen Aspekt hinzufügen. Ich will nicht einfach die Verbindung mit den anderen wiederherstellen, sondern die Verantwortung für sie tragen. denn wenn ich an das Ziel nicht denke und mich danach nicht strebe, verlieren sie auch ihre spirituelle Ambitionen. Das ist sogar im egoistischen Sinne schlecht: Meine Trägheit wirkt auf sie und kommt zu mir in Form eines negativen Responses zurück.

Außerdem, tue ich das für unsere Bürgschaft. Wozu brauchen wir überhaupt diese Bürgschaft? Um dem Schöpfer Freude zu bereiten. wenn wir unsere gegenseitige Verbindung erneuern, enthüllen wir darin die gemeinsame Eigenschaft des Gebens – enthüllen den Schöpfer und bereiten ihn dadurch Genuss.

Die Sache ist die, dass die Eigenschaft des Gebens nicht nur die Liebe zwischen Freunden ist, denn sie beschränkt sich nicht auf unsere Beziehungen. Darin verbirgt sich Derjenige, der uns diese Eigenschaft, dieses Verlangen gegeben hat.

In unserer Gemeinsamkeit entdecken wir eine neue Sicht – den Grund der Einheit, seine Ursache. Das ist der Schöpfer, Ursache von allem, was wir denken und fühlen.

Und deshalb werden unsere Absichten immer komplizierter und zu einem ganzen Komplex, der in sich Israel, Tora und den Schöpfer einschließt.

Und der erste Schritt dazu ist der Weg, zu den Freunden, sich durch die fünf Welten vorzustellen. Wenn ich sie erreiche, erlange ich die Unendlichkeit. Dieses Bild ergänzen wir allmählich mit neuen Farben und Strichen.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 23.11.2010

Eine Brücke über dem Abgrund des Egoismus

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich mich von allem, was ich weiß, lossagen, und das Licht des Unterrichtes wie ein weißer Bildschirm annehmen, lernen wie ein Kind?

Meine Antwort: Es steht geschrieben, dass ein Kind zu lehren ist, wie auf einem weißen Blatt zu schreiben. So beginnen wir unseren Weg.

Der Mensch muss sich immer vorstellen, dass sein Verlangen sich vor einem „Feld“ von anderen Wünschen befindet, die ihm als Fremde vorkommen. Und all diese Wünsche muss er zu einem einzelnen Verlangen sammeln.

Das heißt nicht, dass sich alle in einer Gemeinsamkeit auflösen. Nein, jedes Verlangen wird von alleine existieren, und die Verbindungen zwischen ihnen schaffen eine Ganzheit und Harmonie, solche, wie zwischen Organen in einem Körper.

Im Anfangszustand, in der Unendlichkeit, vor der Zerbrechung, waren wir alle wie ein einziger Körper. Und dann hat er sich in einzele Teile zerbrochen, da das Ego sich in ihm enthüllt hat.

Eigenes Ego müssen wir aufbewahren, aber wir müssen dieses auch korrigieren. Was heißt dies?

Jedes Teilchen empfindet sich von den anderen getrennt und distanziert sich von den anderen.

Jetzt sollen wir von der einer Seite unsere Persönlichkeit und Individualität behalten, von der anderer Seiten, über diesem sollen wir eine solche Verbindung enthüllen, als ob es gar kein Ego existieren würde. Ich annulliere es nicht, arbeite mit ihm zusammen, um den Bruch überbrücken zu können.

Als Ergebnis, der Abgrund bleibt unten und über ihm baue ich eine Brücke zu allen anderen Teilen. Dann kommt zu uns das Licht NaRaNCHaJ, anstatt des minimalen Lichtes Nefesch de Nefesch, das wir in unserem ersten Zustand hatten.

Der Schöpfer hat uns als einen Samentropfen erschaffen und dann, wenn wir uns korrigieren und zu Ihm zurückkehren, nutzen wir das ganze Material unseres Egos und wachsen, um dem Schöpfer gleich zu werden.

Denn die Mächtigkeit des Egoismus entspricht genau der Mächtigkeit des Schöpfers. Das ist eine „Hilfe gegen Ihm“, die Rückseite des Schöpfers. Wir wandeln sie in die vordere Seite um, indem wir den uns trennende Egoismus korrigieren.

Jeder fühlt sich einig, einzeln und einzigartig, jeder benutz seine Einzigartigkeit anderen zum Dienste, für die Verbindung und für das Geben.

Dank diesem bekomme ich eine Verbindung, das 620 mal mächtiger als mein Egoismus ist und enthülle das Licht NaRaNChaJ.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 23.11.2010

Du darfst dir keinen Abstieg erlauben

Ich sehe, dass viele, die eine große Begeisterung auf dem Kongress erlebt haben, nun müde und niedergeschlagen sind.

Doch warum hatten alle dort eine solche Hochstimmung? Weil wir unter einem starken Einfluss der Umgebung standen. Was hindert uns daran, uns auch jetzt so zu fühlen?

Nun müssen wir selbst arbeiten, um eine starke Umgebung für uns zu schaffen. Auf dem Kongress lief das von alleine, dank einer riesigen Wirkungskraft einer solchen Masse von Menschen, die sich so lange auf diese ersehnten Augenblicke – auf drei Kongresstage – vorbereitet haben.

Unsere Vorbereitung sowie eine große Hilfe von oben (Itaruta de Leela) haben ihren Teil dazu beigetragen.

Doch nun muss jeder von uns persönlich und alle gemeinsam die gleichen Anstrengungen unternehmen, dann werden wir spüren, dass wir mit der gleichen gewaltigen Kraft wie auf dem Kongress vorankommen! Wir werden riesige Sprünge unterwegs machen können, sonst werden wir um ein Jahr, wenn nicht um Jahre, das verschieben, was wir in einer Woche erreichen können.

Wenn der Mensch einen Abstieg spürt, dann ist es ein Zeichen dafür, dass er nicht mit der Umgebung verbunden ist und nicht genügend ihre Einwirkung auf sich hervorruft! Und die Umgebung selbst sorgt ungenügend für die allgemeine Begeisterung, damit sie nicht kleiner als auf dem vergangenen Kongress ist.

Wozu müssen wir überhaupt absteigen?! Wir müssen ständig im Aufstieg bleiben, wir sind dazu in der Lage! Und wir dürfen uns nicht damit zufrieden geben, dass wir diese besondere Stimmung verloren haben.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 23.11.2010