Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Liebe ist das Gefäß für das Licht!

Wenn wir von der Umgebung die Wünsche des Gebens nicht bekommen, dann werden wir nicht aus eigener Kraft die spirituelle Welt öffnen können. Denn der spirituelle Genuss ist viel größer als der materielle.

Sogar der kleinste Genuss – den wir dann bekommen, wenn wir auf die erste geistige Stufe aus 125 möglichen hinaufsteigen – ist schon unendlich viel größer, als alle Genüsse unserer Welt.

Der winzige Funke des Höheren Lichtes, der in unsere Welt durchbrach, hat infolge „der Großen Explosion“ das ganze Universum geschaffen. Es war nur ein kleiner Funken! Und wir haben vor, das ganze höhere Licht NaRaNChAJ zu öffnen! Und es wird klar, dass hierfür die unbeschränkten empfangenden Gefäße notwendig sind.

Deshalb können wir dieses Licht nicht bekommen, da wir sonst einfach explodieren würden! Wir müssen die äußeren Kelim aufbauen – jeder außerhalb unseres Egos. Deshalb können wir nur infolge des gegenseitigen Einschlusses, infolge der Vereinigung, die großen äußerlichen Wünsche erreichen.

Denn wir baden uns auch jetzt im höheren Licht, aber sind nicht in der Lage, es zu fühlen. Es findet keinen Platz in unserem Inneren, wir haben nichts, außer einem kleinen Funken.

Baal HaSulam schreibt im Brief Nr. 8 über die Kraft des offenbarten höheren Lichtes: „In der Stunde des Begreifens wird das höhere Licht empfunden, das geöffnet wird und auf den Wahrnehmungen und Korrekturen auf dem Weg zurück in die spirituelle Welt basiert. Und es scheint dem Menschen infolge der Vollkommenheit, dass alle seine Leiden einen besondern Wert hatten, weil sie ihm ermöglichten, den Geschmack und die Süße des Lichtes der Einigkeit mit dem Schöpfer zu bewerten.

Folglich werden alle seine Organe und die Sehnen bezeugen, dass jeder in dieser Welt Lebender damit einverstanden wäre, sieben Mal pro Tag sich die Hände und die Beine abzuschneiden, um nur für einen kurzen Augenblick, einmal pro Leben diesen Geschmack der Verschmelzung zu begreifen.

Das heißt wir müssen verstehen, dass die spirituelle Enthüllung unendlich riesig ist und wir müssen hierfür die leeren Wünsche/Kelim vorbereiten. Deshalb steht uns eine große innere Arbeit bevor, welche eigentlich ungewöhnlich leicht sein kann, wenn man sie zusammen und mit der Liebe erledigt! Hier entscheidet alles die Vereinigung!

Wenn ich mich mit den anderen verbinde und fühle, dass ich mich mit ihnen zusammen in einem Kli, Wunsch befinde, dann wird darin das Licht geöffnet.

Deshalb ist es geschrieben: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“, die Hauptregel der Tora (des Lichtes). Die Liebe ist das Gefäß für das Licht!

Aus der 1. Lektion des Kongresses, 09.11.2010

Vier Exile

Die vier Exile, über die im Sohar berichtet wird, sind unsere „inneren Philosophen“, die uns zwingen, „innerhalb des Wissens“, innerhalb des Verlangens zu genießen, zu arbeiten und alles zu erfüllen, was es befiehlt.

Der Auszug aus ihnen bedeutet, sich über den Verstand, über das Verlangen mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, zu erheben.

Deshalb, wenn ich fühle, dass ich in meinen Verstand und meine Empfindungen versunken bin und nur innerhalb von ihnen arbeite, befinde ich mich dann im Exil oder nicht? Bin ich mit diesem Zustand einverstanden? Vielleicht liebe ich sogar meinen Verstand und meine Gefühle, glaube an sie, lerne, verstehe und häufe mit jedem Tag immer mehr Wissen und Empfindungen an?

Einerseits ist es gut. Doch wenn der Mensch kein Mittel zur Erreichung der Spiritualität in all dem sieht, ist das schlecht. Denn dadurch erreicht er nichts.

Er gelangt lediglich zu einer falschen Überzeugung, dass ihn das irgendwann einmal zur Spiritualität bringen wird. Doch das wird ihn niemals dorthin bringen, denn man lernt nicht durch den Verstand. Wie viel du auch wissen magst, wird dich das nicht um ein Haarbreit der Spiritualität näher bringen.

Was soll man also tun? Eine Berechnung anstellen. Das bedeutet „und sie schrien wegen der vielen Arbeit“. Der Mensch sieht, dass während er im Laufe von den „sieben fetten Jahren“ alle seine Kräfte nutzte, alles im Verstand und in den Gefühlen erkannte, das in allen Artikeln Geschriebene verstand, er letztendlich doch nichts erreicht hat, außer dass der auf dem Papier gedruckte Text nun in seinen Gehirnzellen gespeichert wurde. Und das ist alles, was er hat…

Dann stellt er eine andere Berechnung an: „Ich brauche nur das Licht, das zur Quelle zurückführt! Und alles, was ich im Moment in mir habe, genauso wie auch ich selbst, hat nichts mit der Spiritualität zu tun“.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Wie wird man zum spirituellen Superman?

Eine Frage, die ich erhielt: Anstatt „übernatürliche Kräfte“ zu erhalten, fühle ich mich von Tag zu Tag immer schwächer. Wie wird man zum spirituellen „Superman“, der sich über sein Ego erhebt?

Meine Antwort: Vor allem müssen wir von den Fakten ausgehen. Und vor den Fakten brauchen wir keine Angst zu haben, weil uns das alles vom Schöpfer als ein Prozess, aus dem wir etwas lernen müssen, dargeboten wird.

Das höhere Licht, das auf unsere inneren Reshimot einwirkt, erschafft in ihrem Inneren Bilder, die wir vor uns sehen. Es nimmt unsere Informationsdaten (Reshimot), projiziert sie auf unseren inneren Schirm, und wir nehmen uns in einem bestimmten Zustand wahr.

Wir müssen alle diese Zustände unterwegs durchleben. Woran liegt dann das Problem? Darin, dass ich mich mal gut, mal schlecht fühle und über mich selbst absolut nicht herrsche? Vor allem herrscht das Licht über mich.

Nun wird mir erklärt, wie das Licht auf mich einwirkt. Und wer bin ich? Ich beobachte lediglich diese Arbeit. Und darum wird sie als Arbeit des Schöpfers bezeichnet. Und du musst sie von der Seite betrachten, aus ihr lernen, was geschieht.

Das ist nicht besonders angenehm, weil Er an mir arbeitet? Wenn ich meinen Freund beobachten würde, der plötzlich mal weinen, mal lachen, mal schlafen, mal irgendwohin hetzen würde, wäre das in Ordnung, denn ich würde die Handlungen des Lichts an jemand anderem beobachten.

Einerseits ist das richtig. Andererseits, wenn du anfängst, dich mit diesen Handlungen, mit dem Schöpfer, zu identifizieren, dann ist es für dich unwichtig, was dir widerfährt. Du identifizierst dich mit dem, Der an dir arbeitet, und nimmst dich selbst als Material für Seine Arbeit wahr.

Kannst du dich von diesem Material trennen? „Das bin gar nicht ich. Wenn ich mich bewege, dies oder jenes tue, denke oder mir wünsche, dann bin das alles nicht ich. Ich identifiziere mich mit dem Schöpfer, der mit diesem Material alles, was Er will, anstellt“. Dann betrachte ich mich bereits von der Seite.

Nun entsteht die Frage: kann ich den Schöpfer bitten, dass Er andere zielgerichtete Handlungen vollbringt? Wahrscheinlich wird das gehen, lass uns ausprobieren.

Welche Handlungen? Wozu? Was wird Er hören? Was wird Er ausführen wollen? Denn ich will nicht um irgendetwas vergeblich bitten. Wenn ich schon an einem Zustand angelangt bin, dass ich zusammen mit Ihm gegen meinen Körper vorgehe, wie Moses mit dem Schöpfer gegen den Pharao, dann sollte es etwas sein, worum es sich zu bitten lohnt. Und dann leitet der Mensch diesen ganzen Prozess ein.

Aus dem Soher-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Die Ansprüche sind rechtfertigt, aber unpassend

Der Sohar. Einleitungen. Artikel „Die Weisen der Welt“: Rabbi Schimon hat gesagt: „Einmal ist zu mir ein Philosoph aus den Völkern der Welt gekommen und sagte:“ Sie sagen, dass Ihr Gott in der ganzen himmlischen Höhe herrscht und alle Heere und Lager Ihn nicht begreifen, und Seinen Ort nicht finden können.

Es dient aber nicht Seinem Ruhm. Denn es ist doch gesagt: „Unter allen Weisen aus den Völker und in ihrem ganzen Reich gibt es niemanden, der Dir ähnlich sein würde“. Warum vergleicht man Ihn mit den vergänglichen Menschen?“

Auf dem spirituellen Weg entstehen im Menschen die Fragen, als ob in seinem Inneren, ein Philosoph sprechen würde. In diesem Fall geschah es mit Rabbi Schimon. Er stieß an den philosophischen Gedanken – auf eine vollkommen logische und für unsere Welt rationale Frage über den Schöpfer.

Natürlich, ist dieser „Philosoph“ sehr klug, und seine Postulate und Argumente sind wahrhaft. Es ist gesagt: „Die Weisheit liegt bei den Völkern – glaube das“. Mit anderen Worten, in unserer Welt wird nichts der Logik und dem gesunden Menschenverstand entgegenstehen können.

Die Wissenschaft der Kabbala verneint es nicht, sondern es gilt darin ein anderes Programm, andere Vernunft, anderes Herangehen. Und deshalb misslingt sie dem Menschen, wenn er versucht, die Logik dieser Welt an die spirituelle Realität anzuwenden. Denn die Rede ist über die unvergleichbaren Sachen, über verschiedene Kelim.

Selbstverständlich entstehen in dir die Fragen, und es gibt keinen Zweifel, dass du in allem dein Recht beweisen kannst. Denn die anderen Menschen haben auch dieselbe Logik.

Laut der Informationen, die im egoistischen Wunsch vorhanden sind, sind ihre Ansprüche rechtmäßig. Der Ausgangspunkt, das Herangehen an die Sache, die Analyse und das Ergebnis stimmen. Was sich zu unserer Welt verhält, unterliegt auch ihren Gesetzen.

Wir sprechen aber über die Forschung der spirituellen Welt, wo unsere Gesetze nicht gelten, wo unsere Logik und unsere Empfindung kraftlos sind. Das versuchen uns die Autoren des Buches Sohars zu erklären.

Was kann ich in diesem Fall überhaupt machen? Was bleibt mir ohne Vernunft und ohne Gefühl übrig? Der Samentropfen? So ist das aber. Mir wurde der Punkt im Herzen gegeben, und die Arbeit an ihm erfolgt vom Anfang an oberhalb dieser Welt.

Ich werde mit anderen Punkten vereinigt, zu denen ich gebracht wurde, und ich ziehe die Kraft der Vereinigung mit Hilfe der Bücher heran, die auch dieser Welt nicht angehören. Und das alles, um die Kraft des Gebens zu öffnen.
Das Feld meiner Tätigkeit ist vom Anfang an und bis zum Ende von unserer Welt isoliert. Hier ist das irdische Herangehen untersagt. Es ist ein ganz anderes „Territorium“, der Staat der höheren Ordnung, wo die Fragen „der Philosophen“ jede Rationalität verlieren.

Aus dem Unterricht nach dem Buch. Das Vorwort, 24.11.2010

Zwischen Schlaf und Erwachen

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Unterrichtes habe ich starke Schmerzen, die von einer Verletzung herrühren. Wie kann ich mich auf die Absicht und nicht auf den Schmerz konzentrieren?

Meine Antwort: Wir verstehen, dass wir uns in einem bestimmten Prozess befinden. Im Laufe dieses Prozesses ziehen wir gemäß unserer Kräfte das Licht, das zur Quelle zurückführt, an. Die Wirkung des Lichts bestimmt alles für uns.

Und sie selbst hängt vom Gesamtsystem ab. Darin wirken Seelen mit, die bereits einer Enthüllung würdig geworden sind, außerdem gibt es darin Seelen, die sich noch in einem Tiefschlaf befinden, sowie Seelen, die dabei sind, zu erwachen.

Unser Platz ist in der Mitte zwischen den Schlafenden und denjenigen, die sich bereits aktiv an der Arbeit des Gesamtsystems beteiligen und mit aller Kraft den Anderen helfen.

Mit Hilfe von Empfehlungen, die uns von den Kabbalisten gegeben werden, versuchen wir zu verstehen, wie wir aufwachen und in kürzester Zeit vom Schlaf zur Enthüllung, zum realen Handeln übergehen können.

Uns wurde die Möglichkeit geboten: die Gruppe, der Lehrer, die authentischen Quellen gegeben. Wir werden von den Seelen unterstützt, die sich in der spirituellen Welt befinden und uns zur Hilfe eilen, wie der Ältere einem Jüngeren hilft. Es liegt an unseren Anstrengungen.

Nun müssen wir genau klären, was genau von uns abhängt, wie wir unsere knappen Kräfte nicht vergeuden und nicht durcheinandergeraten. Denn wenn der Mensch nicht weiß, was er machen soll, ist es für ihn besser, zu sitzen und nichts zu tun. Und wenn er etwas tut, dann muss es genau das sein, wonach es verlangt wird.

Denn die Welt ist voll von Dummheiten und überflüssigen Sachen. Wenn wir auch noch unseren Teil dazu geben, werden wir uns selbst einfach unter sinnlosen Handlungen begraben und weit vom Weg abkommen.

Das stärkste Mittel zum Vorankommen ist das Licht. Seine Wirkung, die infolge jeder unserer Anstrengung kommt, schließt einen weiteren Schritt Richtung Korrektur ab. Aus diesem Grund müssen wir in jedem Zustand vor allem die Wirkung des Lichts sehen.

Nachdem wir die Tatsache, dass das Licht für alles ursächlich ist, erkannt und akzeptiert haben, müssen wir dafür danken und unseren Zustand als optimal für das Vorankommen ansehen.

Überhaupt ist jeder Zustand richtig, wenn ich verstehe, dass er von oben kommt. Das genügt, denn ich habe bereits eine Verbindung mit der Ursache hergestellt, wodurch ich zum eigenständigen Handeln erwachen kann.

Es besteht darin, für die Geschehnisse, sowohl positive als auch negative, zu danken und zu versuchen, aus dem jetzigen Zustand zur Einheit und zur Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, zu gelangen.

Wenn der Mensch sich nicht mehr in einem Tiefschlaf befindet und seinen Zustand bewusst mit dem Licht, dem Schöpfer, der Gruppe verbinden kann, dann ist es ungeachtet dessen, wie seine momentanen Empfindungen sind, natürlich gut.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.11.2010. Das Vorwort.

Das Boot unserer Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn mir während des Sohar-Lesens misslingt, mich in der Absicht aufzuhalten, und ich in diesem Moment überhaupt nicht verstehe, wofür es notwendig ist, dann bohre ich doch „das Loch im Boot“?

Meine Antwort: Vor allem soll ich klären, ob ich überhaupt „das Boot“ benötige, ob ich im Begriff, etwas zu erreichen, bin oder nicht?

„Das Boot“ ist die Gesamtheit unserer Absichten. Und die Wünsche ohne Absichten stellen ein Loch dar.

Die Absichten, die wir über die Wünsche erschaffen können, bauen uns „das Boot“ auf, den Anfang (Rosch) der Stufe, den Schirm und das widergespiegelte Licht, das spirituelle Gefäß/Kli. Somit ist das Kli nicht der Wunsch selbst, sondern die Absichten über ihm.

Die Wünsche selbst sind unwichtig. Das Wichtigste ist die Absicht, die ich über dem Wunsch aufbauen kann.

Die Frage: Welche Verantwortung habe ich gegenüber der Gruppe?

Die Antwort: Wenn ich mich bemühe, an das Ziel zu denken, dann bürge ich dadurch für die Freunde, dass sie auch an das Ziel denken werden.

Wenn ich unser „Boot“ mit meinen Absichten behüte, wenn ich will, dass wir es in Form des vollständigen Kli – mit dem Schirm und dem widergespiegelten Licht aufbauen, wenn ich mit dem ganzen Herzen dafür sorge, dass die Freunde auch daran denken, dann halte ich sie in der Absicht fest.

Es ist eben die Bürgschaft . Wofür bürge ich? Dass meine Freunde ständig das Ziel verfolgen.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 24.11.2010

Einmal mehr die Wichtigkeit der Vorbereitung

Das Licht baut unsere Verbindung auf, und nur darin enthüllen wir den Schöpfer. Aber wir müssen nicht aus Eigennutz danach streben, sondern nur um Ihm Genuss bereiten zu wollen.

Denn, so wir die Liebe zum Schöpfer erreichen, enthüllen wir auch Seine Liebe zu uns. Das ganze Lernen ist bestimmt, die Liebe zum Schöpfer in uns zu enthüllen und zu erwecken.

Selbstverständlich, momentan verspüren wir absolut keinen Bedarf dazu. Nur wenn es uns schlecht geht, erinnern wir uns an die Existenz einer Höheren Kraft. Der Mensch, seiner Natur entsprechend, handelt eben nur wenn es ihm an etwas fehlt; um sich auszufüllen.

Wir verspüren absolut keinen Bedarf am Schöpfer, geschweige denn, Liebe zu Ihm. Aber, wenn wir uns bemühen, mittels der Arbeit in der Gruppe, uns künstlich an den Schöpfer zu richten, rufen wir allmählich die Einwirkung des Lichtes, dass uns neue Eigenschaften der Liebe und des Gebens bringt, auf uns herab.

Diese Eigenschaft kann nur zum Schöpfer gerichtet werden, denn außer uns, existiert nur der Schöpfer. Aber um Ihn zu erreichen, wurden wir in einen besonderen Zustand, der „diese Welt“ heißt, eingesetzt.

Hier, mit Hilfe von Freunden und Familie können wir uns anstrengen und das Erlangen der Nächstenliebe üben. Dann, von der Liebe zu den Geschöpfen, gehen wir zur Liebe zum Schöpfer über.

So steigen wir aus dem Egoismus heraus, schalten uns von Eigenliebe zur Liebe zum Nächsten um, und durch die Familie und Freunde erlangen wir die Liebe zum Schöpfer.

Dann wird uns die wahre Natur der „Mittel“, welche wir benutzt haben, offenbart. Es stellt sich heraus, dass der Schöpfer unsere Realität auf solche Art und Weise aufgeteilt hat, dass wir durch diese Übungen eine Möglichkeit haben, zu Ihm zu kommen.
Aber in der Tat, es existiert nichts außer Mir, der die ganze Realität in sich einschließt und dem Schöpfer, der sich über ihr befindet.

Lasst uns die Absicht aufbauen, um von unserem gemeinsamen Studium das Licht, das uns zur Quelle zurückbringt zu empfangen. Damit sich die Liebe zwischen uns und unsere Liebe zum Schöpfer enthüllt.

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 24.11.2010

Lass das Licht seine Arbeit fortsetzen

Das Studium der Kabbala ermöglicht uns die Verbindung mit der Höheren Welt. Der Bruch zwischen unserer und der spirituellen Welt ist ein Abgrund, die Barriere, die eiserne Wand, die unmöglich zu verschieben ist; und nur das Höhere Licht ist fähig, sie zu zerschlagen.

Deshalb können wir uns mit dem Höheren, mit der spirituellen Welt, nur dann verbinden, wenn wir die wahrhaften Primärquellen – die Werke von Raschbi, Ari, Baal HaSulam, Rabasch studieren. Nur dann wird das Licht herangezogen, das zur Quelle zurückführt.

Wir sollen ständig ihre Werke studieren und dadurch dem Licht ermöglichen, seine Arbeit fortzusetzen.

Und Sie werden empfinden, dass die Einheit, die wir auf dem Kongress erreicht haben, sich auf Zehn Sfirot erstrecken wird und die Füllung findet. Ich erwarte, dass es sehr bald bei jedem Kongressteilnehmer geschehen wird.

Wir werden noch fühlen, welche gegenseitige Durchdringung wir erreicht haben: die Männer, die Frauen und sogar die Kinder! Jeder von uns hat ein breiteres, vielseitigeres, komplizierteres Kli erworben, mit dem man sich zum Erhalten des Lichtes vorbereiten kann.

Und wenn wir uns nach dem Kongress mit der gleichen Thematik beschäftigen und die Werke der Kabbalisten studieren, dann schaffen wir die Verbindung mit dem Licht, das sie in sich tragen.

Und außerdem werden wir uns mit allen Freuden verbinden, die am selben Tag, in diesen 24 Stunden, zusammen mit uns lernen. Es kann uns nichts mehr als die tägliche Anwesenheit im Unterricht verbinden.

Dank dessen, dass wir jeden Tag die neuen Portionen des umgebenden Lichtes heranziehen werden, wird die Arbeit fortgesetzt, die wir auf dem Kongress begonnen haben, wo wir den Anfang gesetzt haben, den Samen, den wir „in die Erde geworfen haben“, aus dem sich die zehn Sfirot ergeben werden. Und darin werden wir das Höhere Licht, die Offenbarung des Schöpfers, empfinden.

Wir befinden uns an der Schwelle. Es ist eben der Prozess, wie es geschrieben ist: „Der Groschen hinter dem Groschen wird die große Summe ergeben“.

Und die auf dem Kongress entstandene Einheit, die Vereinigung zwischen uns, ist ein sehr großer Schritt zum Ziel. Es ist buchstäblich der Anfang einer neuen Etappe unserer spirituellen Entwicklung.

Aus dem Abschlussgespräch des Kongresses, 11.11.2010

Ein Integral von Null bis Unendlichkeit

Eine Frage, die ich erhielt: Die materielle Realität wird mit Hilfe der berühmten Formel aus der Relativitätstheorie von Einstein beschrieben, die Masse und Geschwindigkeit verbindet: E0 = mc2.

Gibt es in der spirituellen Welt eine ähnliche Formel, die das Verlangen zu empfangen und das Verlangen zu geben verbindet.

Meine Antwort: Ich glaube nicht, dass Einsteins Formel in der spirituellen Realität anwendbar ist, denn sie beschreibt die Begrenztheit unserer materiellen Welt – das, was aus der Materie mit allen ihren Erscheinungsformen wie Masse, Geschwindigkeit und Energie maximal herausgeholt werden kann.

Jede Formel zeugt von der Begrenztheit, die Spiritualität wird jedoch durch nichts begrenzt.

In der Spiritualität erreichen wir die maximale Grenze, die durch die Formel „Er und Sein Name sind eins“ ausgedrückt wird.

Das heißt, wir verbinden das gesamte Verlangen zu genießen mit der gesamten Kraft des Lichts, mit allen Korrekturen und erreichen eine solche Verschmelzung zwischen ihnen, dass alles sich zu einem Ganzen vereint. Das Ergebnis ist die Spiritualität.

Das ist die maximale Umsetzung in der Spiritualität. Und während die materielle Formel der Relativitätstheorie die Grenzen von Zeit, Bewegung, Raum, Energie, Masse und Geschwindigkeit aufzeigt, gibt es diese Grenzen in der spirituellen Welt nicht! Weil du dich mit der höheren Kraft, mit dem Schöpfer verbindest und genauso wie Er unendlich, grenzenlos wirst!

In der Spiritualität gibt es keine Formel, denn jede Formel vergleicht die Bedingungen von einer Seite mit den Bedingungen von der anderen Seite und wiegt ab, wie sich das Eine mit Hilfe das Andere im Gleichgewicht befinden kann.

Die Energie kann nicht größer als Masse mal Geschwindigkeit im Quadrat sein.

In der Spiritualität ist es anders! Durch die Ergänzung von Gegensätzlichkeiten erreichen wir die Unendlichkeit. Es ist so, als ob wir die Gesamtsumme aller Kräfte des Universums von Null bis Unendlichkeit haben würden…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Der Schirm des Wunsches im schwarzen Kosmos

Wir befinden uns im Ozean des Lichtes und benötigen nur das Kli (das Gefäss, das Instrument) um es zu öffnen. Es ist wie im kosmischen Raum, der uns absolut dunkel vorkommt.

Wenn ich in den Weltraum gehe, wird die Sonne durch nichts verhüllt, und dennoch empfinde ich kein Licht, wieso? Ich ehe alles schwarz um mich herum.

Es ist so, weil das Licht keinem Hindernis begegnet, sich an nichts festhalten kann. Etwas ist notwendig, woran es sich halten kann, dann wird es wahrgenommen. Wenn du eine Trennwand im Kosmos aufstellst, wird sich das Licht daran stossen und plötzlich wirst du sehen, dass es existiert.

Falls du diese Trennwand entfernst, wird es wiederum kein Licht geben, weil das Licht ansich, gar nicht empfunden wird, selbst das materielle Licht nicht. Wenn die Atmosphäre mit all ihren Luftpartikeln nicht wäre, würden wir kein Licht sehen – dann würde uns Finsternis umgeben, so wie es auch auf dem Mond ist.

Darum benötigen wir das Kli, für die Offenbarung des Lichtes. Und vor allem – es soll dem Licht entgegengesetzt sein – d.h., der Wunsch cdes Empfangens zu sein, weil die Natur des Lichtes der Wunsch des Gebens ist. Jedoch soll es im Charakter der Handlung, dem Licht gleich sein – „für das Geben“.

Wenn nun unser Wunsch zu empfangen sich die Absicht „für das Geben“ aneignet, dann wird dieser zum Gefäss für das öffnen des Höheren Lichtes.

Aus dem Unterricht nach „Bejt a-Kawanot“, 24.11.2010