Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Pendel der Korrektur

Der Sohar, Kapitel „Zaw“, Punkt 18:

„Gesegnet sei das Schicksal der Gerechten, sowohl in dieser Welt als auch in der Welt der Zukunft,
jene, welchen die Wege der Tora bekannt sind, weil sie dank ihr die Wahrheit erlangen“.

Über diese ist gesagt : sie werden vom Schöpfer leben, der über sie herrscht. „Über diese“ sprechen die Wege der Tora und „sie werden leben“ ihr Leben wird sowohl in dieser Welt als auch in der zukünftigen Welt, erfüllt sein.

Ein jeder von uns besteht aus einem Gerechten und aus einem Sünder. Möglicherweise gleicht sein Teil des Gerechten einer Null, und der Sünder füllt ihn 100%ig aus.

Oder vielleicht korrigiert man den Teil des Sünders so, dass aus 100% unserer Wünsche mit der Absicht „nur für sich“ – die Absicht des Gebens erreicht wird. Dann bezeichnet man diesen Teil als den Gerrechten in uns.

Wir gehen jedesmal 1. in den Zustand des Sünders hinein, 2. nehmen wir daraus einen Teil unserer Wünsche mit und korrigieren sie, 3. werden wir danach zum Gerechten 4. werden wir wieder zum Sünder, also kehren zu den unkorrigierten Wünschen, zu geniessen, zurück, 5. und nehmen von dort wiederum den Teil der Wünsche mit, welche in die Absicht des Gebens eingefügt werden sollen

Im Endeffekt häufen sich unsere Korrekturen in der allgemeinen Korrektur an.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.11.2010

Warum verbirgt sich der Schöpfer vor uns?

Wer ist der Schöpfer? Der Schöpfer ist eine allgemeine Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Er ist der Gebende und du bist ein Egoist, der nur bekommen will. Und deshalb fühlst du Ihn nicht.

Verbirgt Er sich? Oder willst du Ihn nicht erkennen! Du sagst: „Wenn Du mir den egoistischen Genuss geben würdest, welchen ich jetzt anstrebe, dann würde ich Dich kennen lernen. Du willst mich mit dem Geben erfüllen? Und ich will das Erhalten genießen!“

Und darin liegt das ganze Problem. Niemand verbirgt den Schöpfer vor dir. Du befindest dich Darin, es gibt niemanden außer Ihm! Aber schaue an, in welcher Welt du dich aufhältst.

Und das Ego aufzuheben bedeutet nicht, die Wünsche aufzuheben. Es ist nur die Aufhebung der egoistischen Absicht „für sich“.

Ich muss nicht mich, sondern die egoistischen Absichten beschränken und, die Absichten „für das Geben vergrößern“. Und den Wunsch selbst verändern wir nicht.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, 17.11.2010

Eindrücke vom Kongress, 11.2010, T.1

Ich erhalte viele Briefe mit Eindrücken vom Kongress:

„Der Kongress war wunderbar – etwas komplett Neues, zum ersten Mal konnte man fühlen, dass wir ein Ganzes sind. Während man auf dem letzten Kongress das Gefühl hatte, sich an etwas anzuschließen, so waren wir jetzt selbst dieses Etwas. Aber das ist alles noch sehr undeutlich und nicht ganz klar – ob es stimmt und wie es wohl richtig wäre.

Es gab keine Enttäuschung, eher ein Gefühl von unvollständiger Arbeit und Klärung, wo wir vielleicht steckengeblieben sind.

Man erhält nach Ihren Erklärungen das Gefühl und das Verständnis, dass das Ziel der Vereingung selbst für „den Pharao“, für unseren Egoismus nicht richtig war, aber es bleibt völlig unklar, wo man den Haken und einen Orientierungspunkt für die richtige Bitte findet. Obwohl ich doch glaube, dass Sie uns bestimmt einen Hinweis darauf gegeben haben – man muß ihn nur finden.

Und möglicherweise wurde gerade einer gegeben, aber von verschiedenen Seiten, und jetzt ist es noch unmöglich, dies zu einem Ganzen zu verbinden und es klar zu definieren“.

„Ich schreibe einfach von einigen bewussten Empfindungen. Die größte war nach dem Kulturprogramm, am zweiten Tag. Wir saßen noch nach Mitternacht im Hotel und konnten nicht schlafengehen. Ein fast physisches Gefühl von einem Feld zwischen uns, wie ein Teig, der uns zusammengeklebt und den Raum zwischen uns mit Liebe erfüllt hat.

Nachdem es einmal zum Ausdruck kam, wird es mal stärker, mal verschwindet es fast, aber es gibt ein klares Gefühl, dass es existiert, und man kann es finden. Das brachte auch viele Fragen nach sich, danach, was die Verbindung bedeutet, und wie wir uns mit diesem Feld vereinigen können, wenn
überhaupt?“

Die Stufen der Absichten hoch

Der Mensch kann prüfen, inwieweit er in die Gruppe eingeschlossen ist, ob sie in der Lage ist, ihn mit der neuen Absicht zu versorgen.

Natürlich ist das Geben seiner Natur zuwider, und er ist von Anfang an nicht damit einverstanden, muss jedoch sich selbst und die Umgebung auf eine künstliche Art und Weise so ausrichten, dass sie ihn wirklich „einer Gehirnwäsche unterzieht“.

Die Gruppe muss den Menschen „verbiegen“, indem sie ihn vom „direkten“ Weg zu sich selbst auf den Weg des Gebens und der Vereinigung lenkt, der dem Egoismus wie ein krummer Pfad vorkommt.

Genau hier ist das Überprüfungskriterium enthalten: welche Werte gibt mir die Gruppe? Jetzt sprechen wir erst einmal von der Wichtigkeit der Vereinigung. Diese Aufgabe muss die Gruppe mir stellen, indem sie ihre Wichtigkeit in meinen Augen erhöht.

Doch zugleich müssen wir verstehen, dass es auch andere Ziele gibt, welche die Gruppe noch nicht in Angriff nehmen und in voller Kraft verwirklichen kann.

Unterdessen verändert sich meine Absicht mit Hilfe der Umgebung: ich denke immer noch an den eigenen Nutzen, verbinde ihn jedoch bereits mit der Gruppe und erkenne persönliche Vorteile in der Vereinigung mit den Freunden.

Dann stellt sich heraus, dass wir uns nicht einfach miteinander verbinden, sondern den Höheren, sprich etwas Spirituelles enthüllen.

Jetzt rechnen wir damit, dass es uns zu Gute kommt: wir werden die spirituellen Stufen immer höher steigen. Das ist bereits die Gruppenabsicht lo liShma.

Und später fangen wir an, uns Gedanken über die wirklich altruistische Absicht liShma zu machen: denn in Wirklichkeit müssen unsere Anstrengungen dem Schöpfer zu Gute kommen. Mit der Zeit kommen uns sogar solche Gedanken.

Natürlich wollen wir das nicht, stimmen dem dennoch zu einem gewissen Grad zu: lasst uns darüber reden. Und dann beginnt jeder, sich ein wenig dem wahren Ziel zu nähern, sich von ihm durchdringen zu lassen.

Auf diese Weise verbessern wir von einem Zustand zum anderen, von einem „Ort“ zum anderen, von einer Stufe zur anderen unser Verlangen und dessen Absicht, die wir von den Freunden erhalten haben.

Nach und nach korrigieren wir das Verlangen und noch mehr die Absicht. Denn die Absicht ist ein Vektor, der von der Umgebung erhalten wurde, ein Kurs, der über dem Verlangen eingeschlagen wird.

Und deshalb muss dafür gesorgt werden, dass die Aufgabe, das Ziel, das von der Umgebung übernommen wurde, sich ständig ändert, indem es immer höher steigt und größer wird und Wahrhaftigkeit in unseren Augen erhält.

Infolge aller „Zwischenabsichten“ werden wir uns in der Gruppe zu einem Ganzen zusammenschließen, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.11.2010. Das Vorwort.

Ein Apfel im Garten des Schöpfers

Der Mensch entwickelt sich wie ein Apfel, der auf einem Baum reift, bis er den erwünschten Endzustand erreicht.

Und zweifellos durchläuft er auf diesem Weg völlig widersprüchliche Zustände und fühlt sich wie ein herber, saurer, unreifer Apfel – doch kann er dabei statt des Wegs der Leiden nicht den Weg des Lichts gehen und fühlen, dass er dem Guten immer näher kommt?

Wenn wir den Weg der Leiden gehen, bekommt unser Verlangen zu genießen ununterbrochen Schläge, indem es immer größer wird und keine Erfüllung bekommt.

Doch wenn wir den Weg des Lichtes gehen, dann führt es uns bewusst durch die gleichen Zustände, und wir leben nicht innerhalb unserer Verlangen, sondern innerhalb der Absichten, durch die wir die umgekehrte Welt, die Welt des Gebens enthüllen!

In ihr genieße ich aufgrund des Gebens an den Schöpfer! (Das egoistische Kli ist das Verlangen, das altruistische Kli ist das reflektierte Licht, die Absicht zu geben, O“CH)

Ich beschleunige nicht nur meine Entwicklung mit Hilfe des Lichts, sondern empfinde diesen Weg als Genuss, weil ich dem erwünschten Ziel entgegenstrebe, indem ich Seinem Gedanken zustimme, und ihm immer näher komme.

Doch je näher ich an das Ziel komme, desto entgegengesetzter fühle ich mich ihm! Denn wir steigern ständig die Empfindsamkeit für den Unterschied zwischen uns und dem Schöpfer, wie es geschrieben steht, dass der Schöpfer unwahrscheinlich streng gegenüber den Gerechten ist.

Auf der ersten Stufe glaube ich, dass unser Unterschied gar nicht so groß ist – na und, ich empfange, Er gibt.

Dann steige ich von der ersten Stufe zur zweiten auf, und obwohl ich Ihm mehr ähnele, empfinde ich unseren Unterschied gerade deswegen nicht mehr als „- 10″, sondern als „- 100″.

Ich bin aufgestiegen, d.h. wurde korrigiert, und diese Korrektur funktioniert wie ein Vergrößerungsglas, durch welches ich meine Fehler 100fach größer sehe!

Selbst wenn ich dem Schöpfer um eine Stufe näher gekommen bin, bin ich 100fach empfindsamer geworden, und wenn mich früher der Unterschied um eine „Wagendeichsel“ nicht gestört hat, dann quält mich jetzt sogar ein dünnes Härchen.

Das einzige, was man von allen vier Entwicklungsfaktoren (Grundlage, Entwicklungswege der Grundlage, Umgebung und Entwicklungswege der Umgebung), die auf einen wachsenden Apfel oder auf einen Menschen, auf sein spirituelles Gen einwirken, ändern kann, ist der Einfluss der Umgebung.

Denn nur sie bestimmt, ob der Apfel günstige Wachstumsbedingungen haben wird: ob genug Sonnenlicht und Feuchtigkeit vorhanden sind. Das Gleiche bezieht sich auf die Seele – wenn wir gute Wachstumsbedingungen erhalten, werden wir keine Leiden und keine Kriege brauchen.

Wenn wir wollen, dass unser Apfel (unsere Seele) wächst, muss er sich in einem Gleichgewicht mit der Umgebung befinden.

Dafür muss man eine Verbindung mit dieser Umgebung herstellen und durch sie die höhere Kraft, den Schöpfer, erreichen, der sich in die Umgebung kleidet und sie so korrigiert, dass ich, die Umgebung und der Schöpfer sich zu einem Ganzen verbinden.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ vom 17.11.2010

Das doppelgesichtige Ich

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man das Streben nach der Spiritualität nach dem Kongress neu aufleben lassen?

Meine Antwort: Auf dem Kongress habt ihr ein euch störendes Hindernis, den Pharao, gespürt.

Ihr habt ihn zum ersten Mal getroffen und verstanden, was zehn Plagen sind: wir wollen zu der Verbindung mit den Anderen durchkommen, werden jedoch zurückgestoßen.

Nun müssen wir verstehen, dass wir als Reaktion auf den erlittenen Schlag unser eigenes Verlangen entwickeln müssen, das den gleichen Wert wie die Abstoßungskraft hat.

Dazu kommt man nur durch die Verbindung mit den Freunden während des Studiums, das zu einer Bitte um die Vereinigung von Verlangen wird.

Jetzt haben wir bereits ein Bedürfnis, einen Eindruck vom Zusammenstoß mit dem Egoismus-Pharao, der mich von der Spiritualität trennt, bekommen.

Ich bin buchstäblich auf eine Mauer zwischen mir und der Spiritualität gestoßen, und diese Mauer ist jene potenzielle negative Kraft, die mich zurückgestoßen hat.

Ich habe einen Schlag erlitten, muss jedoch unterscheiden, dass ich der Egoismus bin, und wenn ich mich über diesen Schlag durch den Glauben über dem Verstand erheben und die entgegengesetzte Kraft entwickeln kann, dann werde ich in diese Struktur, in diese Mauer eindringen.

Dann kommt der nächste Schlag und noch einer und noch einer – auf diese Weise überquere ich den Machsom, der wie jede Erscheinung in der Spiritualität ebenfalls über fünf Ebenen der Tiefe (Awiut) bzw. über zehn Serirot verfügt.

Diese Attacke haben wir bereits begonnen, und jedes Mal wird uns verständlicher und klarer, was wir erreichen und wogegen wir kämpfen müssen.

Im Moment muss ich die Enttäuschung, den Schmerz, den Schlag, die Abstoßung in mir abtrennen und nicht auf mich selbst, sondern auf den Pharao in mir beziehen. Ich befinde mich außerhalb der Reichweite des Schlags, über der Abstoßung und Enttäuschung, wenn ich mit der Gruppe verschmolzen bin.

Das hilft mir jenes Ich in mir hervorzuheben, welches nach dem Schöpfer strebt, und jenes Ich, welches der Pharao ist.

Was soll man aber mit dieser Enttäuschung und Machtlosigkeit tun? – Den Schöpfer um Hilfe bitten! Gerade jetzt berauche ich Ihn und nicht früher.

Früher haben wir geglaubt, dass wir Verbindung mit der Gruppe, Bürgschaft und Enthüllung aus eigener Kraft erreichen können.

Wir haben niemals den Schöpfer als die dritte, wichtigste Kraft wahrgenommen, welche die ganze Arbeit ausführt. Sie heißt auch so: die Arbeit des Schöpfers (Avodat Ashem). Und wir rufen sie lediglich hervor.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 15.11.201

Wenn Geheimnisse enthüllt werden

Eine Frage, die ich erhielt: Im Buch „Das Gute sehen“ steht geschrieben: „Du sollst aber wissen, dass der Mensch sich mit vier Stufen von PaRDeS: Pshat, Remes, Drush, Sod, beschäftigen und solange wiedergeboren werden soll, bis er sie vervollständigt hat“.

Müssen wir wirklich so viele Inkarnationen durchleben, bis wir das ganze PaRDeS (einfache Deutung, Umschreibung, Andeutung und Geheimnis) studiert haben, um das Ende der Korrektur zu erreichen?

Meine Antwort: Wir müssen „Pshat“, die einfache Deutung der Tora, erreichen. Im Moment studieren wir noch „Sod“, den verborgenen, geheimen Sinn. „Sod“ bedeutet, dass ich studiere und nichts verstehe, für mich ist das ein Geheimnis.

Wenn das Geheimnis sich ein wenig aufklärt, verwandelt es sich in „Remes“, Andeutung, dann in „Drush“, allegorische Erklärung bzw. Umschreibung, und anschließend in „Pshat“, einfache Deutung.

Es gibt vier Welten: Assija, Yezira, Brija und Azilut. Im Moment studiere ich den Eingang in die Welt von Assija, ich verstehe noch nichts, und das bedeutet, dass ich das „Geheimnis – Sod“ studiere.

Wenn ich von der Welt von Assija zu einer höheren Welt, zu der Welt von Yezira, übergehe, werde ich „Drush“ studieren, in der Welt von Brija „Remes“ und in der Welt von Azilut „Pshat“.

„Pshat“ bedeutet die größte Erkenntnis, wenn es gar keine Verhüllung gibt, alles deutlich, offen, einfach und klar ist. Alle Lichter füllen alle Kelim aus, ich weiß und verstehe alles!

Das muss jeder in seiner Seele erreichen – doch jeder auf seiner Ebene, bis zu seiner vollständigen Korrektur.

Aus der 3. Kongresslektion vom 09.11.2010

Die Erlaubnis, Kabbala zu enthüllen

Wir sind so erschaffen worden, dass wir ständig danach suchen, wie wir es uns besser machen könnten, und darauf sind alle unsere Gedanken und Verlangen gerichtet.

Und der Schöpfer enthüllt uns immer wieder neue Verlangen und innere Leerräume und lenkt uns auf diese Weise in die umgekehrte Richtung, indem Er uns zwingt, vor diesen Leerräumen zu fliehen.

Er enthüllt mir etwas Schlechtes, und ich laufe in eine andere Richtung davor, zum Guten. Und dort enthüllt Er mir wieder irgendeinen Leerraum, und ich laufe in die entgegengesetzte Richtung – so werden wir von oben gelenkt.

Jeden Augenblick entsteht in uns irgendein neues Verlangen, und wir versuchen instinktiv, es zu erfüllen, soweit es geht. Auf diese Weise führt der Schöpfer uns zum Ziel, genauso wie Er zu werden.

Und obwohl der Mensch dem Schöpfer vollkommen entgegengesetzt ist, denn der Schöpfer ist die Kraft der absoluten Liebe und des absoluten Gebens, und der Mensch ist die Kraft des Hasses und des Empfangens, doch allmählich wird er seine Gegensätzlichkeit enthüllen und sich korrigieren können.

Zur Hilfe ist ihm die Wissenschaft der Kabbala gegeben worden – die Methode der Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, in diesem Leben.

Dafür sucht der Schöpfer Menschen aus, die Er sich näher bringen möchte – doch nicht alle auf einmal. Obwohl alle letztendlich zu Ihm kommen werden müssen und jeder wie der Schöpfer sein wird – jeder von uns, der auf dieser Erde lebt!

Wir haben ein gemeinsames Ziel, doch wir nähern uns ihm individuell und allmählich – es gab Menschen, die ihre Annäherung an den Schöpfer bereits vor Tausenden von Jahren oder in späteren Jahrhunderten begonnen haben, und es werden welche in den nächsten Jahren kommen.

Denn heute befinden wir uns in der letzten Entwicklungsphase der Menschheit, in der sie vollständig zur Enthüllung des Schöpfers und dem spirituellen Aufstieg zurückkehren muss, damit alle in die Welt der Unendlichkeit zurückkommen. Man könnte uns als die erste Reihe der letzten Generation bezeichnen.

Der Mensch lebt von materiellen Sorgen während eines kurzen Abschnitts seines irdischen Lebens, bis in ihm die Frage entsteht: „Wozu brauche ich all das? Ich will wissen, was „davor und danach“ ist, hat dieses Dasein einen Sinn, lohnt es sich zu leben?“

Diese Frage kommt bereits von der höheren Stufe – von dort steigt das Leben in diese Welt herab. Und deshalb erheben diese Fragen den Menschen über seinen bisherigen Weg.

Er fängt an, nach der Antwort zu suchen, und wenn die Fragen wirklich über unserer irdischen Welt liegen, findet er die Wissenschaft der Kabbala, denn mit deinem spirituellen Funken, dem „Punkt im Herzen“, befindet er sich wie ein Elektron in einem elektrischen Feld, wie ein Teilchen, das spirituell negativ geladen ist.

Er spürt dieses „Minus“ und sucht deshalb danach, wo er in dem ihn umgebenden Feld die Erfüllung für sein Verlangen finden kann.

In unserer Welt wird er sie nicht finden können, und darin besteht die Ursache der Enttäuschung, die sich heutzutage in unserer Welt breit macht.

Wir haben die Hoffnung, den Glauben an eine „lichtvolle Zukunft“ (den Kommunismus oder die Konsumgesellschaft) verloren und müssen die Antwort finden, wozu wir leben, sonst wird die ganze Welt in Drogen, im Terror, in der Verzweiflung versinken und Antidepressiva in sich einwerfen.

Der Mensch wird nichts mit sich anzufangen wissen, denn diese innere Leere wird in ihm jegliche Lust zu leben auslöschen.

Doch gerade diese Menschen werden die Wissenschaft der Kabbala als die einzige Methode, den höheren Sinn zu erlangen, enthüllen. Es werden ihnen keine Religionen, Glaubensrichtungen, keine Mystik, kein New Age, keine Meditationen mehr helfen. Denn sie verschaffen Beruhigung auf der Ebene dieser Welt, doch ihre Fragen rühren bereits von einer höheren Dimension her.

Aus diesem Grund haben wir die Erlaubnis erhalten, die Wissenschaft der Kabbala zu enthüllen und zu verbreiten, und wir sehen, wie Menschen aus allen Ecken der Welt bereits angefangen haben, zu erwachen und danach zu streben.

Aus der 7. Kongresslektion vom 10.11.2010

Bitte den „Eseltreiber“ um die Hilfe

Alles hängt von der Unterstützung der Umgebung ab. Ohne sie ist es unmöglich spirituell voranzukommen.

Und dann bekommst du die spirituelle Umgebung, alle große Kabbalisten, die die spirituelle Welt noch zur Zeit ihres Lebens in dieser Welt erkannt haben, werden deine Gruppe, alle ihre Seelen.

Du wirst in die „höhere Versammlung“ von Rabbi Schimon eintreten (das ist eine bestimmte spirituelle Stufe).

Du wirst dich den höheren Quellen anschließen können, aber nur im notwendigen Maß! Jetzt brauchst du einfach diese Kraft nicht.

Wenn du die Gruppe bräuchtest, ein Teil von welcher Baal HaSulam, Ari, Raschbi, Rabasch und andere Kabbalisten der Vergangenheit, von Abraham bis zur heute, würdest du sie bekommen.

Aber jetzt brauchst du dies nicht, sobald du dies gebrauchen wirst, wird sich die spirituelle Gruppe sich dir öffnen, zusätzlich zu der materiellen. Und es kann auch sein, dass du dann gar keine materielle Gruppe brauchen wirst, die spirituelle wird dir genügen.

Diese Seelen werden dir direkt helfen, das, was wir „ein Eseltreiber“ nennen. Der Schöpfer sendet eine hohe Seele, die „ein Eseltreiber“ genannt wird, damit sie dem Menschen die ganze Zeit hilft. Aber diese Hilfe kommt als eine Antwort auf deine Bitte, dass du den spirituellen Aufstieg brauchst.

Ähnlich dem, wie Rabbi Aba, Rabbi Yossi von denen im Buch Sohar erzählt wird, befinden sich auf dem Weg, entdecken die Tora und finden heraus, dass sie selbst dieser Aufgabe nicht gewachsen sind und brauchen eine Enthüllung einer zusätzlichen Kraft, die ihnen hilft hinaufzusteigen.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Das Ziel Religion und ihr Wesen“, 16.11.2010

Was tun, wenn nichts klar ist?

Eine Frage, die ich erhielt: In den Teilen des Unterrichtes, wo wir Sohar und die Lehre der Zehn Sfirot studieren, finde ich es sehr schwierig überhaupt etwas zu verstehen.

Was ist die richtige Herangehensweise an den Stoff, damit er uns trotzdem hilft die Verbindung zwischen uns zu verbessern?

Meine Antwort: Baal HaSulam und Rabasch haben Artikel, Briefe und andere ähnliche Werke geschrieben. Darüber hinaus schrieb Baal HaSulam den Kommentar zum Buch Sohar, „Die Lehre der zehn Sefirot“, „Einführung in die Weisheit der Kabbala“ und das Buch „Beit Schaar HaKawanot“. Das alles sind unsere Primärquellen von denen wir uns nähren.

Ich habe die Quellen so aufgeteilt, und hier ist der Grund dafür. Die Bücher, die oben aufgelistet sind benutzen wir wie ein Mittel um das Licht anzuziehen (Sgula). Wobei wir andere Werke nicht nur lesen um das Licht anzuziehen, sondern auch zum Zwecke des Verständnisses. Im ersten Fall spielt das Verständnis eine zweitrangige Rolle, im zweiten die Hauptrolle.

Im Buch Sohar kann man sich an fast nichts sich mit dem Verstand festhalten. Selten wird etwas erklärt oder ein Hinweis gegeben, aber im Großen und Ganzen brauchen wir das auch nicht. Im Endeffekt brauchen wir nicht mehr als eine Methode, die „Tora“ heißt, weil das Licht, das in ihr verborgen ist, zur Quelle zurückführt.

Deshalb ist es nicht wichtig wieviel du verstehst. Nicht derjenige lernt, der klug ist. Vom Verstand hängt hier nicht viel ab. Manche schreiben jedes Wort auf. Das ist gut wenn das euch hilft, sich mit der Quelle auf der Gefühlsebene zu verbinden. Aber wenn alles bei der Vernunft bleibt, lohnt es sich kaum.

Das ist keine Universität hier und durch bloßes Lernen, wirst du nichts erfahren, wenn du das Verlangen zu Geben nicht erlangst, die Verbindung mit den anderen und die Liebe. Nur das erlaubt dir den Stoff auch zu spüren – denn der Mensch ist ein Verlangen, ein Gefäß der Empfindungen.

Vernunft an sich ist machtlos, sie ist nur ein Mittel, das Verlangen auszurichten und zu stärken.

Aus einem Unterricht nach dem Artikel „Religion und ihr Ziel“, 15.11.2010