Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Geheimnisse der Höheren Lenkung „Eines innerhalb des Anderen“

Baal Sulam, „Grundlagen der Absicht“, S.59: … Malchut der Ersten Kontraktion verbirgt sich im „Unerkennbaren Kopf“ (RADLA), im verborgenen Sinne des „Eckpfeilers“, auf den die Bauleute verzichtet haben.

Darin besteht das Geheimnis der drei Köpfe, von denen das Buch Sohar schreibt, denn der erste Kopf, RADLA, wird als „Eines über dem Anderen“ korrigiert, und der Kopf von Arich Anpin wird als „Eines innerhalb des Anderen“ korrigiert.

Es gibt den Kopf des spirituellen Parzuf (Rosh), der das Licht abstößt und daher „Eines über dem Anderen“ heißt, und es gibt einen Kopf, der das Licht aufnimmt und es nach unten schickt, wie „Eines innerhalb des Anderen“.

Diese zwei Köpfe stehen an der Spitze der Welt Azilut und bringen einander durch ihre Arbeit ständig ins Gleichhewicht. Das definiert die Wurzel der gesamten Höheren Lenkung, die zu uns von dort hinabsteigt.

Malchut, von der es heißt: „Eines über dem Anderen“, ist von der Welt Azilut getrennt, und wir wissen nicht mehr, was dort geschieht. Die Erste Kontraktion (Zimzum Alef) ist uns unklar – das ist eine völlig andere Wellenlänge.

Wie mein Ohr, das Geräusche nur bis zur Frequenz von 20 Kilohertz empfangen kann – alles, was höher liegt, höre ich nicht mehr. Und die Erste Kontraktion arbeitet mit solchen „Kilohertz“, in solchen Wellenlängenbereichen, deren Existenz ich nicht einmal vermute – sie sind mir unbekannt und unklar.

Dort wirken so feine Eigenschaften des Willens zu genießen und des Willens zu geben und solche Klärungen dieser, dass wir das nicht einmal berühren. Wir verfügen nicht über die nötige Feinfühligkeit und Empfindlichkeit. Das heißt „Eines über dem Anderen“.

Es besteht eine umgekehrte Reihenfolge zwischen Lichtern und Verlangen, d.h. dem Verlangen der Malchut fehlt es am Licht von Keter – Jechida.

Hier aber läuft es darauf hinaus, dass das Licht Chochma in das Gefäß Keter aufsteigt, das Licht Bina – in das Gefäß von Chochma usw., bis das Licht, welches für die Malchut bestimmt ist, schließlich in das Gefäß von Jesod gelangt.

Von hier beginnt die Nichtübereinstimmung zwischen den Lichtern und den Wünschen, bei der alle Lichter nicht an ihren Plätzen sind.

Und Arich Anpin wird als „Eines innerhalb des Anderen“ korrigiert, d.h. das Licht Chochma erfüllt das Verlangen Keter. Deswegen nimmt das Verlangen Keter den Mangel wahr, indem es fühlt, dass es nicht durch sein Licht erfüllt wird – denn es ist das Licht einer niedrigeren Stufe, das Licht Chochma.

Man muss aber verstehen, dass kein anderes Licht in das Verlangen Keter eintreten kann, außer dem Licht, welches dafür bestimmt ist – ich kann nicht mit Augen hören oder mit Ohren sehen!

Es geht nur um das Maß des Lichtes, welches das Verlangen erfüllt – und das Maß des Lichtes im Verlangen Keter wird jetzt so wahrgenommen, als wäre es das Licht Chochma statt Keter.

Aus dem Unterricht zu „Beit Shaar haKavanot“, 18.11.2010

Die Internationale Sprache der Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wie muss man sich richtig einstellen, wenn man Bücher liest, die die „Physik“ der Höheren Welt offenbaren – „Beit Shaar HaKavanot“ (Grundlagen der Absichten), oder TES (Talmud Eser Sfirot – die Lehre der zehn Sefirot)?

Meine Antwort: Das einzige, was ich tun muss, ist es, mich dem Schöpfer anzugleichen, zu Ihm aufzusteigen. Deswegen muss ich Seine Handlungen und Einstellungen nachmachen: wenn der Schöpfer im Bezug auf die Gruppe der „Gute und Gutes tuende“ ist, dann muss ich mich mit der selben Güte zu ihr verhalten.

Deswegen muss ich mich zuallererst um meine Einstellung zu meinen Freunden kümmern, die mir für die Arbeit gegeben wurden, damit wir zu einem Ganzen werden – in Einheit und Liebe.

Wenn ich einen solchen Zustand erreiche, beginne ich, mich zu ihnen genauso zu verhalten wie der Schöpfer – und in diesem Maße beginne ich, den Schöpfer wahrzunehmen! Denn Er und ich kommen uns nach dem Gesetz der Angleichung unserer Eigenschaften nahe und fühlen einander. So komme ich zur Verschmelzung mit Ihm. Nur daran soll man denken!

Und dafür reicht es auch, ins Buch zu schauen und zuzuhören – am wichtigsten ist, dass es sich um eine authentische, wahre Quelle handelt. Du brauchst nicht einmal die Sprache zu verstehen – unwichtig, du wirst sowieso nichts verstehen. Du musst nur Eines im Kopf behalten: jetzt bekommst du eine Arznei, die dich heilen soll! Sie muss in dir ein zusätzliches Sinnesorgan öffnen – und dann wirst du ohne Worte das Spirituelle führen und verstehen, denn ein Gefühl kann man nicht mit Worten zum Ausdruck bringen!

Ein Gefühl braucht keine Worte. Worte sind nur dazu nötig, einem Anderen davon zu erzählen – und innerhalb der Empfindung gibt es keine Worte.

Und du musst darauf warten, dass sich in dir eine gewisse spirituelle Wahrnehmung öffnet, ohne jegliche Worte. Das heißt eben die wahre Wissenschaft der Kabbalah, die dabei hilft, eine solche Wahrnehmung zu erreichen!
Aus dem Unterricht zu „Beit Shaar HaKavanot“, 18.11.2010

Ohne Licht kann man das nicht verstehen.

Nur die Gruppe kann dir das Verlangen geben, deine Natur zu ändern und nur das Licht kann sie eigentlich ändern. Nur dann wirst Du wirklich verstehen, was das Geben heißt!

Denn heute scheint dir, dass Geben einfach den anderen zu geben bedeutet. Aber das stimmt überhaupt nicht!

Wie kann man anderen geben, wenn wir uns im Spirituellen vereinigen, wir uns zu einem ganzen, ohne jeglichen Unterschied zwischen uns vereinen? So, wem gebe ich dann? Dem anderen oder mir selbst?

Deshalb verstehen wir jetzt überhaupt nicht, was geben bedeutet, dieser Begriff verschwindet quasi im Spirituellen.

Wenn ich zu irgendeinem spirituellen Niveau aufsteige, sehe ich dass alle vereint sind und ich habe niemanden an den ich geben könnte – überall bin nur ich!

Wir können das nicht verstehen, bevor das Licht kommt und uns diese spirituelle Sichtweise gibt. Denn wir Egoisten, halten es für Geben, wenn wir dem anderen etwas geben, indem wir unsere Abneigung überwinden.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Das Ziel der Religion und ihr Wesen“, 18.11.2010

Der Sohar über das Gesetz des integralen Systems

Der Sohar, Abschnitt „Zaw“, Punkt 39: Es folgt daraus, dass SA die Sefira von Malchut fehlt, und da es generell an Malchut mangelt, fehlt es ihm auch in allen seinen Elementen an ihr, denn jede einzelne Sefira besteht nur aus neun Sefirot, und nicht aus zehn.

Wenn daher Malchut aufsteigt und sich mit SA verbindet, vervollständigt sie jedes seiner Elemente zu zehn Sefirot, (und) vervollständigt jedes seiner Organe.

Das ist das Gesetz des integralen Systems. Indem wir den kleinsten beliebigen Teil des Systems vervollständigen, vervollständigen wir alle seine Teile.

Alle einzelnen Sefirot von Malchut sind miteinander verbunden, wie auch alle Sefirot von Bina, S“A und Chochma. Denn alle Sefirot gehen aus dem Gesamtaufbau der Unendlichkeit hervor: Keter (K), Chochma (CH), Bina (B), Seir Anpin (S“A) und Malchut (M) oder die Spitze von Yud, Yud, das obere Hej, Waw und das untere Hej. Außer diesem Aufbau gibt es nichts.

Und alle Stufen und Welten, die sich scheinbar aus der Unendlichkeit nach unten bis zu dieser Welt ausgedehnt haben, stellen lediglich den gleichen Aufbau der Unendlichkeit dar, an den wir nicht in seiner 100% wahren Form herantreten können, und darum ist uns die Möglichkeit gegeben worden, den gleichen Aufbau in der verkleinerten Form, zu einem kleineren Prozentanteil zu korrigieren.


Darum vervollständigen wir immer die gleichen Sefirot. Jede Malchut in jeder Welt geht aus der Malchut der Unendlichkeit hervor, in allen ihren Teilen, die ihrerseits ebenfalls in ihre eigenen einzelnen Sefirot unterteilt werden usw.

Alle deren Malchuts gehören der gleichen Malchut der Unendlichkeit an. Jeder S“A gehört dem S“A der Unendlichkeit an. Genauso wie jede Bina der Bina der Unendlichkeit und jedes Chochma dem Chochma der Unendlichkeit angehören.

An jedem Ort ist jede Sefira, jede Eigenschaft mit ihrer Quelle verbunden. Und obwohl alle Sefirot über zehn Sefirot miteinander verbunden sind, existiert immer eine Verbindung zwischen den gleichnamigen Teilen.

Das heißt, die Lichter dehnen sich von oben nach unten über zehn Sefirot aus, von Keter zu Chochma, Bina, S“A und Malchut, oder in die andere Richtung, indem sie von unten nach oben durch das reflektierte Licht aufsteigen.

Doch während das Licht diesen Übergang vollzieht, erreicht es immer die dafür bestimmte Sefira, dringt in sie ein und erfüllt sie mit dem nötigen Licht, wie von jenem Ort der Unendlichkeit, von dem es gekommen ist.

Wenn ich eine bestimmte Eigenschaft erfüllen will, muss ich mich ihr gegenüber mit der gleichen Eigenschaft, mit dem gleichen Verlangen, mit dem gleichen Licht verhalten – auf diese Weise erfülle ich sie.

Es gibt einen Aspekt für den Durchgang der Lichter – entsprechend den Schirmen, der Ausdehnung von Yud-Hej-Waw-Hej von oben nach unten oder von unten nach oben – und es gibt einen Aspekt für den Charakter der Sefirot.

Aus diesem Grund kann, sagen wir mal, das „Ohr“ nicht das Licht empfangen, welches für das „Auge“ bestimmt ist, oder dessen Arbeit ausführen. Der Schirm für ein bestimmtes Verlangen kann eine besondere Arbeit ausführen, die diesem Verlangen genau entspricht.

Also gibt es in jedem Fall eine sehr genaue Unterteilung in HaWaYaH und drei Linien, entsprechend ihrer Quelle in der Unendlichkeit – dem HaWaYaH aus vier Buchstaben (Yud-Hej-Waw-Hej).

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010

Beinah gut ist auch schlecht

Baal HaSulam „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“: „Doch das Gute wird im Ganzen nicht erkannt, solange das Geschöpf nicht seinen Endpunkt erreicht hat, das heißt die vollendete Form und die endgültige Entwicklung.

Ganz im Gegenteil hüllt es sich bis dahin stets in einen Umschlag aus Verdorbenen gegenüber dem Betrachter.

Doch es ist klar, dass der Schöpfer Seinen Geschöpfen immer nur Gutes tut, und dieses Gute, welches von Ihm ausgeht, wird zielgerichtet gelenkt.

Das System ist so aufgebaut, dass wir, um das Ziel, die Eigenschaft des Gebens, zu erreichen, die ihm entgegengesetzten Eigenschaften in uns enthüllen müssen. Wobei wir in dem Ausmaß der Annäherung an das Ziel eine immer größere Gegensätzlichkeit ihm gegenüber in uns enthüllen werden.

Das Gefälle zwischen dem Positiven und dem Negativen wächst ständig: ich enthülle das viel stärkere Negative gegenüber dem größeren Positiven.

Es ist so, dass mein Material, das Verlangen zu genießen, nicht neutral ist. Nein, ich bin nicht neutral, ich will mich nicht im Nullpunkt befinden, ich will genießen, deshalb löst selbst der Nullzustand eine schlechte Empfindung in mir aus.

Mir geht es nur dann gut, wenn ich erfüllt bin, wenn ich im Plus bin. Doch was ist, wenn es auch nur ein bisschen bis zum Plus nicht gereicht hat? – Dann geht es mir trotzdem schlecht.

Der Unterschied zwischen dem Erwünschten und dem Tatsächlichen ruft in mir sofort die Frage hervor: „Warum?“ – Weil mein Egoismus gekränkt ist: Warum bin ich nicht erfüllt? Mir steht alles zu!

Man muss verstehen, dass wir über unsere Zustände nicht objektiv urteilen können, weil wir die Neutralität nicht einhalten. In unseren Augen gibt es immer mehr Böses als Gutes. Selbst ohne einen Tropfen Wehmut, wenn in unserem Freudenbecher auch nur eine Kleinigkeit fehlt, ist es bereits nicht in Ordnung.

Damit nicht genug, kaum habe ich ein wirklich gutes Gefühl, verschwindet es gleich. Denn ich denke sofort darüber nach, wie ich im nächsten Augenblick genießen werde. Auf dem Höhepunkt des Glücks macht sich bereits der Verlust, der Schwund bemerkbar, und ich fange an, mir Sorgen zu machen, was nun weiter zu tun ist.

So funktioniert unser egoistisches Verlangen. Selbstverständlich sind wir mit einer solchen Natur nicht in der Lage, die Zufriedenheit zu erlangen. Sie zerstört uns systematisch.

Das Verlangen zu genießen kann niemals erfüllt und zufrieden bleiben. Jede Sekunde, in der die Fülle des Genusses fehlt, wird sein Leben vergiftet.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ vom 16.11.2010

Unvergessliche Momente. Kongress 2010

Kongress 2010. Zukunft der Welt

Wie dringt man bis zum Herzen durch?

Das Material der Schöpfung, d.h. wir selbst, ist das Verlangen zu genießen. Wir können keine einzige Handlung ausführen, wenn wir sie nicht für unseren Genuss brauchen.

Wir handeln nur auf Geheiß unseres Verlangens, das als „Ort“ (Makom) bezeichnet wird.

Es steht geschrieben: „Der Mensch lernt nur dort, wo sein Herz ist“ – das heißt, er lernt nur aus der Notwendigkeit, aus dem Bestreben heraus.

Was macht es in diesem Fall für einen Sinn, zu sitzen und zu versuchen, irgendeine besondere Absicht in mir aufzubauen? Denn das alles ist eine Lüge. Mein Herz will was Eigenes, und ich weiß noch nicht einmal, was genau.

Ist es dann nicht besser, einfach nur den Text zu lesen, ohne zu hoffen, bis zum Herzen durchzudringen? Wie können wir das Verlangen verändern, wenn wir selbst dieses Verlangen sind?

Die Kabbalisten geben folgende Antwort darauf: Ihr müsst euch verbinden, euch ineinander einschließen, das für alle gemeinsame Verlangen finden und es verstärken, es verändern, eure Absichten und Ziele mit Hilfe der Umgebung verändern.

Alles Andere hängt nicht von uns ab. Im Artikel „Die Freiheit des Willens“ erklärt Baal HaSulam, dass wir, indem wir uns der Gruppe anschließen, mit ihr zusammen „fließen“ und in allem ihrem Einfluss ausgesetzt sind. Dennoch haben wir erreicht, was wir wollten – denn jetzt handeln wir nach dem Willen eines neuen Verlangens, das von der Gruppe erhalten wurde.

Immer und immer wieder versucht der Mensch, sich mit der Gruppe zu verbinden, und sein Verlangen ändert sich. Dadurch wird er mit einer anderen Forderung zum Studieren kommen und das sich ständig erneuernde höhere Licht anziehen, welches ihn verändern und zu einem klareren Ziel, zu einer höheren Stufe hinziehen wird.

Selbst wenn mein Verlangen egoistisch ist: ich will alles Gute dieser Welt und der zukünftigen Welt, mich gehen noch nicht einmal die Anderen oder der Schöpfer was an – doch zugleich spricht die Gruppe um mich herum über die höheren Dinge.

Es kann sein, dass alle meine Freunde vom spirituellen Standpunkt her Lügner und Betrüger sind, doch sie sprechen schön und ich lasse mich von ihren Worten begeistern.

Im Endeffekt übernehme ich von der Gruppe, ob ich will oder nicht, zusätzlich zu meinem einfachen egoistischen Verlangen eine neue Richtung zum Geben, ich will mich anschließen, fange an, die Vereinigung zu schätzen.

Ob ich will oder nicht, werde ich von den Werten der Gruppe durchdrungen. Die Freunde werden zu einem Teil von mir, und meine Absicht ändert sich.

Jetzt, wenn ich während des Studiums die Einwirkung des Lichts wünsche, kommt es natürlich – ähnlich einem „Virus“, den ich von der Umgebung eingefangen habe.

Ich habe bereits etwas außer meinem eigenen Ego – eine neue Ausrichtung auf das Ziel, an das ich früher nicht denken wollte, ja noch nicht einmal konnte.

Die Gruppe verpflichtet. Denn in unserer Wurzel sind wir zu einer Seele vereint, und deshalb werde ich von den Verlangen der Freunde durchdrungen, sie wirken auf mich ein.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.11.2010. Das Vorwort

Wer wird mir helfen?

Eine Frage, die ich erhielt: Auf dem Kongress wollten wir sehr das Ziel erreichen, und erkannten dann aber, dass unser Ego uns daran hindert.

Warum antwortet der Schöpfer auf unsere Gebete nicht, hilft uns nicht, über diesem Berg der Selbstsucht hinaufzusteigen? Warum misslingt uns alles?

Meine Antwort: Der Schöpfer ist eine allgemeine Kraft des Gebens. Er hat Kraft des Empfangens geschaffen. Diese zwei Kräfte stehen gegen einander – gleich der Treppe mit den horizontalen Stufen.

Wenn du der höheren Stufe entsprichst, dann steigst du auf sie hinauf, so kommst du stufenweise voran. Alles ist in deinen Händen. Dir wurde der Schlüssel gegeben – damit du deine Natur in die Ähnlichkeit mit der Höheren Natur bringen kannst.

Kaum wirst du ihr gleich – steigst du hinauf, und wenn du ihr fern bleibst – bleibst du an der gleichen Stelle stehen. Dein Aufstieg hängt also vom Schöpfer nicht ab, Sein Wunsch ist konstant, Er ist der Gute und schafft nur das Gute. Der Schöpfer ändert sich nicht, diese Kraft ist absolut und kann sich nicht verändern.

Aber, um dir den Aufstieg zu ermöglichen, hat der Schöpfer den ganzen Weg in die Stufen, Zustände aufgeteilt. Jedes Mal, wenn du dich innerlich der höheren Stufe annäherst, steigst du auf sie hinauf, wirst du ihr noch mehr ähnlich, so steigst du auf die nächste Stufe hinauf.

Und zwischen den Stufen sollst du dich auf die nächste Stufe vorbereiten. Und auf diese Weise kommst du voran.

Deshalb kannst du dich nicht empören: „Warum hilft mir der Schöpfer nicht?! Wo ist Er? Wohin ist Er verschwunden? Was geschieht?! Was soll ich noch für Ihn machen?!“. Du kannst niemanden bitten.

Wenn du betest und bittest, richtest du eigentlich dich selbst – bezüglich desselben Höheren Lichtes, das konstant ist, und allen im gleichen Maß leuchtet. Jeder kann von ihm soviel nehmen, wie er will.

Es ist über den Schöpfer gesagt: „Ich habe mein HaWaJaH nie verändert“, „Es gibt niemanden außer Ihm“, „Der Gute und schafft das Gute“. Er verändert sich also nicht. Und wenn du deine Bitte an ihn ausrichtest, als ob Er auf dein Weinen reagieren kann – dann ist das alles von dir erdacht.

Die Menschen schrieben seit langem die menschlichen Charakterzüge den Kräften der Natur zu: dem Wind, dem Regen, dem Mond, sowie dem Schöpfer.

So etwas gibt aber nicht! Wir arbeiten gegen die Natur. Aber die Kabbalisten erklären uns, dass es in der Natur, in der wir existieren, die Gesetze gibt (die Zahlenbedeutung, die Gematrie der Wörter „die Natur“ und „der Schöpfer“ ist gleich).

Wir können diese Gesetze verwenden und jedes Mal höher hinaufsteigen – bis wir die allumfassende Natur erreichen, die als das Niveau Bina, der Schöpfers (Elokim) genannt wird.

Deshalb wird mir klar, dass wenn ich bis jetzt noch nichts bekommen habe, dann liegt das Problem an mir. Und ich habe niemanden zu fürchten, niemanden zu bitten.

Wenn wir sagen, dass der Schöpfer über uns herrscht, dann ist es wahr. Und die Natur herrscht über uns auch. Es kommen Tsunami, Orkane oder andere Naturkatastrophen – selbstverständlich ist es die Macht!

Somit gibt es Naturgesetze, es gelten zwei entgegen gesetzte Kräfte, das Geben und das Empfangen, die sich im unaufhörlichen Kampf befinden.

Aber das alles geschieht nach dem Programm, das den Menschen zum Schöpfungsziel führt. Zunächst sind diese zwei Kräfte einander vollständig entgegengesetzt, aber sie nähern sich einander allmählich an, bis sie in einander vollständig verschmelzen. Es ist der Prozess der Entwicklung der Natur.

Deshalb hast du niemanden, außer der Gruppe. Durch die Gruppe kannst du dich in die Ähnlichkeit zur Natur bringen.

Die Gruppe ist ein Adapter zwischen deinem Wunsch und dem Schöpfer. In deiner Macht ist nur die Wahl der Gruppe, der Gesellschaft, der Umgebung.

Wenn ich mir wünsche, etwas zu verändern, und nicht nur unbewusst entsprechend dem Programm der Natur voran zu kommen, das die ganze Schöpfung zur Einheit mit dem Schöpfer führt, wenn ich also selbständig arbeiten möchte, dann habe ich nur eine Möglichkeit – mit der Umgebung zu arbeiten.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 17.11.2010

Führen sie mich zum Glück!

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es in der Kabbala die Methodik, die dem Menschen hilft, vom Wege des Leidens zum guten, glücklichen Weg überzugehen?

Meine Antwort:
Ja, eine solche Methodik existiert! Mit Hilfe der Gruppe, der Umgebung, der Freunden, der gegenseitigen Bürgschaft, kannst du solche Bedingungen organisieren, welche dir zulassen werden, vorsichtig, gut, mit der Liebe, zusammen mit der Umgebung zum Ziel voranzuschreiten.

Du wirst dein Leben so organisieren, dass es dir die Schläge ersparen wird, die der Schöpfer die ganze Zeit schickt, um dich vorwärts mit dem scharfen Stäbchen, wie den Esel anzustoßen.

Anstelle des besonderen Engels von oben, „des Eselstreibers“, der deinen Wunsch zu genießen spaltet, (deinen „Esel“ – „Chamor“, vom Wort „Chomer“ – „Materie“) wirst du den guten Engel bekommen. Er wird dich vorwärts ziehen, dir den Weg zeigen.

Dieser Engel heißt „die Kraft der Gruppe“, und du baust ihn selbst auf. Du musst nur entscheiden, dass du keine andere Möglichkeit hast, auf dem guten Wege, ohne Leiden, Probleme und Kriege voranzukommen, als die Hilfe der starken Umgebung, die dich hinter sich führen wird, wie das Kind vom Erwachsenen geführt wird, ob es das will oder nicht.

Denn der Mensch wird erkennen, dass es keine andere Wahl gibt, und er weglaufen muss, um gerettet zu werden, sei es von Tzunami oder von den Truppen des Pharaos … Die Gruppe wird dich auch gegen deinen Wunsch zum Ziel führen! Gerade deshalb wird sie gebraucht, um an dir zu arbeiten.

Und hierfür musst du dich mit der Umgebung verbinden und bitten, dass sie dich hinter sich führt.

Ich bin auch dann einverstanden, wenn sie mich an den Händen und den Füßen fesselt – ich werde alles für die Gruppe machen! Außer ihr, kann mich niemand zum Ziel bringen.

Wenn sie mir nicht hilft, dann holen mich die anwachsenden Schläge ein, denn der Schöpfer wird Sein Vorhaben nie verändern. Es ist die einzige Möglichkeit sich zu retten, weil mit der Natur keine Kompromisse möglich sind.

Aus dem unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, 17.11.2010