Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Fenster im Haus

Rabasch, „Dargot HaSulam, Artikel 303, „Erfreue sie mit dem vollkommenen Bau „: “ Wenn der Mensch das Gebäude für den Schöpfer bauen will, dann baut er das vollkommene Gebäude auf, da der Schöpfer vollkommen ist…

Und der Schöpfer wird ihnen die Freude, d.h. das Licht des Glaubens geben – dann können sie ihre Arbeit beenden.“

Unsere Grundlage, das Material, aus dem wir geschaffen sind, ist Malchut, der Wunsch, zu genießen. Daraus sollen wir alles zum Aufbauen nehmen, weil es keinen anderen „Baustoff“ gibt. Wenn wir die Kräfte von unserer Selbstsucht bekommen, dann bauen wir „die Gebäude“ nach dem Vorbild des Turmes zu Babel oder der ägyptischen Städte Pitom und Raamses. Die Bauten sind groß und schön, aber im Endeffekt bereiten sie uns keinen Genuss, weil wir darin die Leere enthüllen. So baute sich die Menschheit jahrhunderte lang auf, bis sie heute, am Ende der historischen Entwicklung, festgestellt hat, dass sie alles, was sie gebaut hat, nicht mehr erfüllt.

Ja, wir erschufen sehr viel, wobei all das keinen Inhalt und keine echte Füllung erweist. In all den Bauten fühlen wir uns noch leerer als früher. Somit können wir weder uns noch Familie und Freunde erfreuen, wir können uns über den Bau nicht freuen.

Die Freude wird uns nur von einem vollkommenen Bau erfüllen, wenn wir die Füllung in unserem Haus, im Kli empfinden. Wie ist dieses auszufüllen? Wie kann man von innen unser Material beleuchten?

Das Gebäude soll Licht einlassen. Wir bauen das Haus aus dem Wunsch der Genüsse, aber es soll ein Haus der Heiligkeit, ein Tempel sein. Die Heiligkeit ist Bina, das Licht, das Geben, und das Haus ist unser Kli, ein Gefäß. Das Gefäß soll für den Eingang des Lichtes vorbereitet sein, d.h. es braucht die Absicht des Gebens.

Wie bereitet man sich vor? Damit es im Hause hell ist, bauen wir Fenster ein. „Die Fenster“ sind die leeren, nicht erefüllten Wünsche. Wir machen in den Wänden unseres Materials die Öffnungen für Wünsche, die Bina, dem Geben und der Offenheit ähnlich sind, folglich erreichen wir das Licht.

Somit sollen die Wände und die Fenster untereinander richtig kombiniert werden, damit unser Gebäude, das aus dem Wunsch der Genüsse aufgebaut ist, mit der Absicht des Gebens „ausgestattet“ wird. Dann wird das Licht es ausfüllen.

Wenn wir uns freuen möchten, und die Freude beim Bau des Gebäudes empfinden wollen, dann müssen wir es so konstruieren, dass seine Form der Eigenschaft Bina gleich ist. Wir nehmen die Eigenschaft der Barmherzigkeit ins Gerüst auf – wir machen Öffnungen in die Wänden, um das Licht herein zu lassen.

Diese Öffnungen scheinen uns zuerst defekt zu sein. Rabasch gibt uns ein Beispiel: der Vater bringt seinen Sohn zum Schneider, um für ihn einen Anzug zu schneidern, folglich sieht der Sohn, wie der Schneider beginnt, teuren Stoff zu schneiden.

Ihm kommt es vor, als ob der Stoff beschädigt würde, aber der Vater erklärt: „Alles ist richtig, er wird für dich einen Anzug nähen, der gut sitzen wird“. Mit anderen Worten, diese Materie wird eine passende Übereinstimmung innerhalb der Form des Menschen finden. Aber der Sohn versteht es nicht. In seinen Augen sehen die Schnitte, die Löcher im Material wie Mängel aus.

In Wirklichkeit entsteht dank dieser „Defekte“ die richtige Form, wonach sich darin das Licht einkleidet. Wenn wir also daran denken, dann sind wir sogar bereit, dem Meister dafür zu danken, was er gerade macht. Bei der täglichen Arbeit werden uns alle neuen derartigen „Defekte“ geöffnet. Daraus bauen wir das Gebäude auf, sowohl die Wand, als auch die Fenster für das Licht.

Wenn Bina das Loch in die Wand bohrt, sieht Malchut so aus, als ob das Haus beschädigt wäre. Und es handelt sich um eine andere Vorgehensweise, um eine völlig andere Eigenschaft. Wenn wir verstehen, dass der Einschluss der Barmherzigkeit ins Gerüst in uns die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer schafft, werden wir keinen Nutzen in Malchut erkennen. Wenn Bina darin herrscht, können sich alle Wände des Hauses in die Fenster verwandeln, d.h., die Eigenschaft Bina übernehmen.

Solches Haus wird sich vollkommen mit Licht anfüllen. Sein Material, Malchut, wird ganz von der Eigenschaft Bina gereinigt, so dass darin keinerlei Leere übrig bleibt. Malchut und Bina werden harmonisch ein Ganzes bilden.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 19.11.2010

Sich nach dem Schöpfer sehnen

Eine Frage, die ich erhielt: Baal HaSulam schreibt, dass nur, wenn der Mensch verzweifelt, er den Schöpfer enthüllen wird. Bedeutet das etwa, dass wir in einem bestimmten Moment aufgeben, auf den Kampf verzichten müssen?

Meine Antwort: Nein, wir geben nicht nach. Wir kämpfen, um in die spirituelle Welt aus eigener Kraft eintreten zu können. Anschließend verzweifeln wir daran, weil wir begreifen, dass wir selbst den Machsom nicht durchbrechen können.

Doch erst dann spüren wir wirklich die Notwendigkeit des Schöpfers, ziehen anschließend Seine Kraft an und brechen aus dem Gefängnis aus.

Es ist unmöglich, Bedürfnis nach dem Schöpfer zu haben, bis wir nicht an den eigenen Kräften verzweifelt sind. Im Moment wollen wir uns selbst, aus eigener Kraft verbinden, uns verändern, gute Beziehung herstellen… Wir versuchen selbständig zu handeln, als ob der Schöpfer nicht existieren würde.

Doch wenn wir den Wunsch verspüren, einander wirklich näher zu kommen, werden wir begreifen, was wir ein wenig während des Kongresses gespürt haben: wir sind dazu nicht in der Lage. Jeder wird von den Anderen durch eine Trennwand, durch die er nicht im Stande ist durchzubrechen, getrennt. Jeder sitzt in seiner Kammer, wie die Bienen in den Waben, isoliert von den Anderen.

Wenn ich den Wunsch verspüre, aus dieser Kammer auszubrechen, wenn ich alle Anstrengungen unternommen und begriffen habe, dass ich machtlos bin, dann werde ich darauf kommen, dass es den Schöpfer gibt, der mir Kraft verleihen und mich retten kann.

Früher habe ich von Ihm gehört und gelesen, Er befand sich jedoch außerhalb des Feldes meiner Verlangen und Gedanken. Er war noch nicht mein Partner. Nun habe ich zum ersten Mal gespürt, dass ich ohne Ihn hilflos bin.

Auf diese Weise erweckt der Schöpfer den Pharao in mir. Nachdem ich einige solche Handlungen erlebt habe, werde ich begreifen, dass ich ohne Ihn die Freiheit nicht erlangen werde. Und sobald ich das gespürt habe und zu Ihm aufschreie, sperrt Er alle Riegel auf.

Mein ganzes Problem besteht darin, das Verlangen nach dem Schöpfer zu bekommen, zu wollen, dass Er in mir zum Vorschein kommt und meine Natur verändert, zu wollen, dass Seine Kraft des Gebens sich in mich kleidet.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 12.11.2010

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Die von mir erschaffene Form der Materie

Das Bestreben trennt uns vom Schöpfer, nähert uns Ihm an und macht Menschen aus uns.Denn der Schöpfer hat das Verlangen als Etwas aus dem Nichts erschaffen, und von der Schöpfung wird verlangt, das eigene Verlangen zu entwickeln und es dem Licht, dem Geben, der Vereinigung, der Liebe – den Eigenschaften, die dem Schöpfer eigen sind – hinzuzufügen.

Das Verlangen, welches die Schöpfung dem Verlangen zu genießen und zu wissen hinzufügt, welches ihr von Natur aus gegeben wird, nennt sich Bestreben (Ishtokekut), und genau das ist mein „Ich“: ich ergründe mein Verlangen. An dem Bestreben wird meine Selbständigkeit über dem Verlangen, welches vom Schöpfer erschaffen wurde, gemessen: wonach strebe ich, wie ich dieses Bestreben entwickle, woher nehme ich die zusätzlichen Verlangen? Um der Schöpfung zu helfen, hat der Schöpfer das von Ihm erschaffene gemeinsame Verlangen in viele Teile zerbrochen und jedem Teil Seinen Funken, Seine Eigenschaft, genannt Punkt im Herzen, hinzugefügt. Deshalb sind in jedem das Verlangen zu genießen und ein Funke des Bestrebens nach etwas Höherem enthalten. Weil beides vom Schöpfer kommt, bedeutet das nicht, dass „Ich“ existiere. Woher soll dann das zusätzliche Verlangen kommen, durch welches wir überhaupt existieren? – Aus der Verbindung mit anderen Menschen: wir müssen ihre Verlangen nehmen uns sie an uns anschließen!

Wenn ich das gegen meine Natur tue, im Widerstand und im Kampf mit ihr, indem ich Anstrengungen unternehme und Hindernisse überwinde, dann gelten die angeschlossenen Teile – ob nah oder fern – als von mir erschaffen. Nur entsprechend der Größe des Bestrebens kann darüber gesprochen werden, dass ich existiere, selbständig bin und etwas spüren kann, denn ich habe dieses Verlangen erschaffen, indem ich ein fremdes Bedürfnis an mich angeschlossen habe. Aus diesem Grund ist gerade das Bestreben und nicht einfach nur das Verlangen eine Form der Materie, die von mir hinzugefügt wird: was ich von dieser Materie will, auf welcher Ebene und in welcher Größe.

Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 15.11.2010

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Die Arbeit von Uri und die Arbeit von David

Das Buch Sohar erzählt uns über die Korrektur von Malchut.Malchut ist das Allgemeine Kli, der Wunsch zu genießen, den der Schöpfer geschaffen hat.

Er hat ihn jedoch eine Reihe bestimmter Handlungen geschaffen, um diesem Wunsch eine besondere Form zu geben, die ihm im Nachhinein gestatten wird, sich auf das Empfangen des gesamten Lichtes der Unendlichkeit vorzubereiten. Deshalb sprechen wir nur über die Korrektur von Malchut, bzw. die Korrektur des Wunsches. Der Prozess wird in folgende Etappen unterteilt: die Entstehung (Ibur), die Ernährung (Jenika) und der erwachsene Zustand (Mochin).

Alle diese Zustände werden mittels der Vereinigung von Malchut und Bina korrigiert. Ihre richtige Kombination heißt „Malchut David“. Das richtige Herangehen besteht darin, dass wir Malchut nur in jenem Maß korrigieren, in welchem wir fähig sind, sie in Bina aufzunehmen.

Im Artikel „Die Nacht der Braut“ erzählt der Sohar metaphorisch, wie sich König David in Batschewa verliebte. Sie war die Frau seines Feldherren Uri und David hat absichtlich seinen Tod auf dem Gefechtsfeld vorbereitet, und er nahm Batschewa ohne auf die Nachricht über ihren Mann zu warten. Diese Geschichte, die vom Propheten Schmuel beschrieben wurde, wird zur großen Verwunderung als unmoralisch dargestellt, obwohl heut ähnliche Geschichten mit Leichtigkeit geschehen. Wie konnte also so etwas geschehen? Natürlich, handelt es sich um die allegorische Erzählung. „David“ ist die „männliche“ Malchut, die sich mittels des Schirmes und des widergespiegelten Lichtes, d.h. mittels der Absicht korrigieren kann. „Batschewa“ ist jener Teil der allgemeinen Malchut, der momentan zur Korrektur brauchbar ist. Wenn sie vom Licht Chasadim korrigiert wird, dann kann sie David gehören. Die Reihenfolge der Handlungen ist folgende: das Licht AB-SaG zeigt den vorliegenden Teil Malchut, und das Licht Chassadim füllt ihn aus. Die vorläufigen Etappen der Analyse und der Füllung durch das Licht Chassadim sind „die Arbeit von Uri“. Seinen Name kann man auf das Licht des ersten Teils von HaWaYaH und auf die empfangenden Kelim Davids aufteilen.

Danach kann man ihn zum Empfangen um zu Geben korrigieren, was schon „die Arbeit von David“ ist.

Aus dem Unterricht zum Buch Sohar, 18.11 

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„Aus meinem Fleisch heraus werde ich den Schöpfer sehen“

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Während der Brautnacht“: „Die Korrektur von Jessod ist der Bund der Beschneidung [Brit Mila].Daraus folgt, dass das Zeichen des Bundes unserer Hände Arbeit genannt wird. Denn wir tragen die Vorhaut von Jessod ab, und das ist unserer Hände Arbeit. Und das ist nur bis zur Endkorrektur“.

Bis zur Endkorrektur (Gmar Tikun) handeln wir in den zehn Sefirot unserer Seele. Als erstes müssen wir Malchut abtrennen – das Verlangen, welches der Korrektur nicht unterliegt, von der Arbeit ausschließen. Außerdem trennen wir die Verlangen bis zu Jessod ab und arbeiten nur mit jenen Kelim, die darüber liegen – in dem Maße, in dem wir sie in Bina einschließen können. Genau das ist der „Bund der Beschneidung“: wir schalten jene Verlangen ab, die bis Gmar Tikun nicht benutzt werden können. Sie werden erst am Ende der Korrektur korrigiert. Und in alle anderen Kelim von Keter bis Jessod können wir das Licht um des Gebens willen empfangen.

„…wie geschrieben steht: „Aus meinem Fleisch heraus werde ich den Schöpfer sehen“. Buchstäblich „aus meinem Fleisch“, denn jedes Mal wenn jemand in diese heilige Inschrift jenes Bundes geschrieben wird, sieht er den Schöpfer aus sich selbst heraus“.

„Aus dem Fleisch“ heißt aus den empfangenden Kelim. Oben, bis zur Mitte von Tiferet, befinden sich die gebenden Kelim, und darunter, bis zum Zeichen des Bundes, befinden sich die empfangenen Kelim, die als „Fleisch“ und „Haut“ bezeichnet werden. Der Schöpfer, d.h. das Licht Chochma, kann nur in den empfangenden Kelim gesehen werden, jedoch nur auf der Ebene des „Fleisches“ (Bassar), die „Haut“ rühren wir nicht an. Anders gesagt, machen wir im dritten Stadium (Fleisch, Bchina Gimel) Halt und setzen das vierte Stadium (Haut, Bchina Dalet) nicht ein.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.11.2010. Das Vorwort.

Und wieder vor dem Buch Sohar

Die Wissenschaft der Kabbala ist uns dafür gegeben worden, damit wir unseren Zustand korrigieren. Nach dem Abstieg aus der Welt der Unendlichkeit (Ejn Sof) in diese Welt, können wir mit Hilfe der Kabbala zurück in die Welt der Unendlichkeit hinaufsteigen. Wann? Wenn wir sie endlich bestimmungsgemäß verwenden werden.

In der Unendlichkeit sind wir so, wie „ein Mensch mit einem einheitlichen Herz“ miteinander verknüpft. Wir sind aber mit unseren Herzen, und nicht mit unseren Körpern verbunden. Mit „den Herzen“ werden die Wünsche, die Absichten und sogar die Gedanken gemeint. Denn der Gedanke dient der Verstärkung des Wunsches, er ist das Mittel für die Arbeit mit dem Wunsch.

Und deshalb wird nicht gesagt: „Wie ein Mensch mit einem einheitlichen Herz und einer einheitlichen Vernunft“, sondern das Herz alleine genügt vollkommen. Wir sollen in unseren Wünschen vereinigt werden, um die Einheit zu erreichen.

Mit welchen Wünschen? Mit denen, die auf das Ziel der Schöpfung gerichtet sind. Wir müssen sie verknüpfen. Sie entspringen der Unendlichkeit, damit wir sie in dieser Welt vereinigen und korrigieren.

Unser ganzes Problem basiert auf dem Zerbrechen und auf der Absonderung der Kelim, welche infolge der gegenseitigen Entfernung dieser Wünsche, dieser Funken geschah. Dementsprechend stellt die Korrektur ihre Annäherung und die Wiedervereinigung dar.

Sie verwirklicht sich mittels unserer Bemühungen, wenn wir vereinigt werden wollen, während wir die kabbalistischen Primärquellen lesen, die Werke von Kabbalisten, die sich in der Erkenntnis der Einheit und der Korrektur befanden.

Mit dieser Absicht sollen wir uns an das Buch Sohar wenden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 18.11.2010

Die süße Bitterkeit der Wahrheit wählen

Die guten und die schlechten Zustände werden nicht danach bestimmt, wie angenehm ich sie für mich empfinde.

Die Zustände können gut oder schlecht entweder in Bezug auf die Empfindungen oder im Hinblick auf die Wahrheit und Lüge sein.

Und jeder Mensch, der beginnt, sein spirituelles Gen (Funken, Reshimo) zu entwickeln, empfindet jeden Zustand auf zweierlei Weise.

In Bezug auf sein Verlangen empfindet er ihn als „süß“ oder „sauer“, denn das Verlangen ist ein Tier, nur das Material. Doch in Bezug auf den spirituellen Funken empfindet er seinen Zustand als Wahrheit oder Lüge.

Danach hängt alles davon ab, wie wichtig für uns die Wahrheit oder die Bitterkeit sind – für den Einen mehr, für den Anderen weniger. In Abhängigkeit davon kommen wir voran – inwieweit wir die Bitterkeit um der Wahrheit willen ertragen können.

Nehmen wir an, man kann mir heute 10 kg Bitterkeit geben, und ich werde mich trotzdem an der Wahrheit festhalten – dann bedeutet das, dass ich bereit bin, zu gehen. Und morgen werde ich bereit sein, sogar 15 kg Bitterkeit zu ertragen.

Die Bitterkeit bedeutet, dass sie gegen meine Natur, gegen das Verlangen zu genießen ist, wie es während des letzten Kongresses geschehen ist, als wir versucht haben, uns zu verbinden, und Angst bekommen haben: bloß das nicht!

Wenn wir aber wissen, dass in dieser Verbindung die Wahrheit liegt, und uns über unsere Bitterkeit erheben wollen, dann wird es uns nächstes Mal gelingen! Wir werden bereits eine Berechnung entsprechend der Wahrheit und der Lüge machen können.

Und obwohl ich nicht bereit bin, mich zu verbinden, und es mir Leiden und Angst bereitet, mein Ego zu zerbrechen und mich darüber zu erheben, sehe ich trotzdem, dass es Lüge ist, und hasse es. Ich kann nicht mehr darin bleiben!

Im Moment empfinden wir diesen Hass noch nicht, doch er kommt – dann werden wir die unreine Hülle, die „Klipa“, zerbrechen und weiter gehen. Wir brauchen nur Zeit dafür.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ vom 17.11.2010

Eindrücke von Kongress, 11.2010, T.2

Aus den Briefen mit Eindrücken vom Kongress:

„In unserem Leben gibt es zwei völlig voneinander getrennte Zustände:
Der eine ist der Zustand des Kongresses. Er beginnt zu dem Zeitpunkt an dem der letzte Kongress endet und ist seine Fortsetzung.
Der zweite Zustand ist all das, was im Leben geschieht.

Das Empfinden war schon lange da, aber jetzt haben alle angefangen davon zu sprechen und es besteht ein Bedürfnis etwas daraus zu machen. Ist der Zustand des Kongresses ein Geschenk, dass wir bekommen und welches wir mit allen unseren Kräften auf den Rest unseres Lebens übertragen müssen?

Damit dies nicht zwei isolierte Zustände sind und die Spannung des inneren Lebens, in welcher wir während des Kongresses existieren, auch in unserem Leben zwischen den Kongressen bestehen bleiben kann? Wir haben davon gesprochen, dass dies eine Arbeit ist, die wir gemeinsam leisten müssen, eine Art Hausaufgabe, anstatt später in einen Zustand des Selbstmitleids zu verfallen…“

„…Jetzt habe ich ein Kuddelmuddel im Kopf und die Angst in das normale Leben zurückkehren zu müssen. Im einfachen materiellen Leben, ist verglichen mit der Intensität in der Spiritualität, alles in kleine aber aggressive materielle Probleme zerbrochen, welche die Innerlichkeit beschränken. Am besten ist es nach dem Kongress zu beginnen, sich auf den neuen Kongress vorzubereiten. Wie sehen sie unsere weitere Entwicklung?“

Die Datierung von Zuständen

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Während der Brautnacht“: „Am fünfzehnten Tag von Nissan sandte David eine Bekanntmachung durch ganz Israel, in den Krieg zu ziehen.

Sie waren mit Joab am siebten Siwan und gingen und zerstörten das Land der Kinder von Amon.

Sie blieben dort während der Monate Siwan, Tamus, Av und Elul, und was mit Bathseba geschah, war am vierundzwanzigsten Elul. Und am Yom Kippur [Tag der Buße] wurde ihm gesagt, „Der Herr hat auch deine Sünde von dir genommen“.

Natürlich sprechen wir hier nicht von Daten, sondern von spirituellen Zuständen. Der Jahreszyklus ist in zwölf Monate unterteilt – entsprechend den vier Phasen von HaWaYaH, die mit drei Linien multipliziert sind. Die vier Jahreszeiten, die Reihenfolge der Monate und die Feiertage werden durch die gegenseitige Durchdringung der Lichter Chochma und Chassadim bestimmt.

Der jüdische Kalender ist nach beiden Zyklen aufgebaut: nach dem Sonnen- und nach dem Mondzyklus. Das Jahr, welches nach der Sonne gezählt wird, ist der Teil, der sich auf Seir Anpin bezieht. Und die Mondmonate sind der Teil, der zu Malchut gehört.

Auf diese Weise werden spirituelle Korrekturen beschrieben – abhängig davon, um welche Einflüsse, welche Einwirkungen es geht.

Entweder wirkt Malchut auf Seir Anpin oder Seir Anpin auf Malchut ein, und letztendlich, wenn sie die richtige Verbindung untereinander aufgebaut haben, steigen sie auf uns schließen sich Bina, ihrer höheren Mutter, die sie korrigiert, an.

Dementsprechend haben alle Daten im Mondzyklus ihre eigene spirituelle Bedeutung. Jeder Monat beginnt mit dem Neumond und endet mit dem nächsten Neumond.

Die Rede ist von den dreißig Sefirot von CHaBaD-CHaGaT-NeHJ, von denen jede drei Linien mit einschließt. Die Zustände dieses Systems können nach deren persönlichen Sefirot bis in die „Stunden“, „Minuten“ und „Sekunden“ gegliedert und systematisiert werden.

Dann wird es klar, welche Korrekturen genau Bathseba mit David und mit Urija durchlaufen hat und warum sie auf diese „Daten“ gefallen sind.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010. Das Vorwort.

Ein Kompaß der Richtung Schöpfer zeigt

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich überprüfen, ob ich immer in die korrekte Richtung gehe?

Meine Antwort: Das kannst du nie wissen, denn dafür muss du genau wissen wo das Endziel ist und wo du bist, dann könntest du eine exakte Richtung von einem Punkt zum anderen anpeilen.
Aber wenn du diese zwei Punkten nicht kennst, was kannst du tun?! Und du wirst sie nie kennen!

Deshalb wurde uns eine Gruppe gegeben, als die einzelne Möglichkeit sich zum Ziel zu bewegen. Du musst dich darin einschließen, und je stärker du dich mit ihr verbindest, desto korrekter ist die Richtung in welche du dich bewegst.

Wie kannst du das kontrollieren? – In dem Moment, wo du wirklich beginnst dich mit ihr zu verbinden, in dieser Verbindung zwischen euch enthüllst du den Schöpfer. Er wird dir bezeugen, dass du jetzt in die korrekte Richtung gehst und das ganze keine Phantasie ist!

Dieses Zeugnis ist die erste bestätigende Tatsache, und nur dann kannst du sicher sein, dass du in die korrekte Richtung gegangen bist. Und bis dann, wie es geschrieben steht: „Strengte sich an und gefunden…“…

Die Anstrengungen werden über Quellen und in der Gruppe gemacht, der Rest ist bereits unterstützende Arbeit.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Religion und Ihr Ziel“, 18.11.2010

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