Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Nabelschnur so lang wie das ganze Leben

Die heutigen Kinder unterscheiden sich besonders von den vorangegangenen Generationen. Sie haben eine andere Wahrnehmung der Welt, die es vorher nicht gab: keine zweidimensionale, sonder eine in die Tiefe gehende.

Diese Generation ist bereit für die spirituelle Entwicklung und muss sie erhalten. Und wenn wir sie nicht gewährleisten können, dann bekommen wir solche Reaktionen wie Hyperaktivität, Grobheit und Ungehorsam zurück, weil ihnen das, was es in unserer Welt gibt, nicht genügt.

Sie brauchen wahrheitsgetreues Wissen darüber, in was für einer Welt wir leben, welches Ziel und auf welchem Wege wir erreichen müssen. Informationen über die spirituelle Welt nehmen sie auf eine leichte und natürliche Art und Weise auf.

Selbst wenn sie am Anfang einfach nur unsere Worte wiederholen, wie es den Kindern eigen ist, überprüfen sie später, ob das der Wahrheit entspricht oder nicht. Während sie überprüfen, finden sie Fakten, die die Richtigkeit dieser Worte bestätigen, und zwar viel leichter, als wir es tun.

Während wir sie auf diese Weise erziehen, erziehen wir in erster Linie uns selbst, indem wir ein Beispiel für die Verbindung zwischen uns zeigen, nach der auch sie streben müssen. Weil Kinder und Eltern nach dem gleichen Ziel streben, durchlaufen sie die gleichen Zustände, die gleichen Entwicklungsschritte, befinden sich in der gleichen Welt, führen das gleiche Leben.

Unsere Kinder sind gleichberechtigte Teilnehmer aller Aktivitäten, die von den Erwachsenen veranstaltet werden. Sie wissen, wofür sie leben, was ihr Lebensziel ist, wie die Gesetze der Natur und der Gesellschaft sind, wie man nach ihnen leben soll.

Sie studieren das System, in dem sie leben, und beginnen die darin wirkenden Kräfte zu spüren, weil sie bereits von Anfang an zu der Enthüllung dieser Kräfte bereit sind.

Die Veränderungen kommen sehr schnell in ihnen zum Vorschein, innerhalb von einigen Monaten. Sie sind schlau, verfügen über Wissen und Können, ihr Potenzial zu nutzen. Die Demonstration ihrer Erfolge der Welt wird als die beste Verbreitung der Methode dienen, denn Erziehungsprobleme bewegen die ganze Gesellschaft.

Wollen wir hoffen, dass die virtuelle Schule, die wir vorhaben, in der nächsten Zukunft zu gründen, sich um die Bildung eines neuen Menschen kümmern wird.

Aus der 5. Kongresslektion vom 10.11.2010

Die Schule als Leben, das Leben als Schule

Das Problem des modernen Bildungssystems besteht nicht darin, dass es Fachkräfte besser bzw. schlechter ausbildet, und sogar nicht darin, dass es Kinder nicht erzieht.

Das Problem ist viel größer: heute kommen Kinder mit einer Forderung nach der spirituellen Entwicklung zur Welt, darum wollen sie von Anfang an nicht das haben, was ihnen angeboten wird, und bleiben mit einer inneren Leere zurück.

Sie wissen nicht, wohin mit sich, verachten die sie umgebenden Menschen, weil die Erwachsenen nicht in der Lage sind, sie mit dem, was sie brauchen, zu versorgen. Sie wissen selbst nicht, was sie wollen, doch die Leere bleibt.

Deshalb treiben sie sich umher und versuchen, sich mit irgendetwas zu erfüllen. Das ist nicht ihre Schuld: das Leeregefühl in ihnen ist dermaßen groß, dass sie nichts dagegen tun können, außer es zu stopfen.

Da hilft keine Eliteschule – man muss das Wesen dieser Leere verstehen und sie entsprechend erfüllen.

Während der Unterrichte mit den Kindern unserer Studenten sehen wir, wie schnell und leicht sie den Lernstoff aufnehmen und ihn im Leben praktisch umsetzen.

Ihre Sichtweise wird konzentrierter und geht in die Tiefe, sie sehen, dass das, was ihnen beigebracht wird, richtig und gerecht ist. Indem sie diese Informationen aufnehmen, werden sie mit spirituellen Begriffen erfüllt.

Die Form dieser Unterrichte ist ebenfalls neu: kleine Gruppen, in denen Kinder zusammen mit dem Lehrer verschiedene Lebenssituationen, mit denen sie konfrontiert werden, sowie gegenseitige Beziehungen untereinander besprechen und klären. Sie sind sowohl Richter als auch Verteidiger in dem Prozess um das Verständnis der menschlichen und gesellschaftlichen Natur.

Bei einem solchen Unterrichtsaufbau erhebt sich der Lehrer nicht über sie, sondern hilft ihnen, das Leben zu erforschen. Ich hoffe, dass alle Kinder eine solche Erziehung erhalten werden.

Aus der 5. Kongresslektion vom 10.11.2010

Die letzten Plagen des Pharao

Eine Frage, die ich erhielt: Nach dem Kongress habe ich eine gewisse Sperre – die Unfähigkeit, mich mit den Anderen zu verbinden und voranzukommen – empfunden. Vielleicht äußert sich die Enthüllung des Schöpfers auf diese Weise, und dieses Übel ist Seine Kehrseite?

Meine Antwort: Ja, der Pharao ist die Kehrseite des Schöpfers, die als „Hilfe gegen Ihn“ bezeichnet wird. Auf diese Weise hilft Er dir, und du darfst es nicht vergessen!

Wenn du dich schläfrig, niedergeschlagen fühlst, nicht in der Lage bist, auch nur die Hand zu bewegen, musst du daran denken, dass alle aufkommenden Probleme zielgerichtet sind, sie bringen dich zum Ziel! Du musst nur die Zähne zusammenbeißen und dagegen halten. Der Schöpfer ist derjenige, der dir ein Bein stellt. Er sagt: „Gehen wir zum Pharao, denn Ich habe sein Herz verbittert!“

Er selbst hat den Pharao noch grausamer gemacht und wird ihn mit jeder Plage immer unzugänglicher machen. Du kommst wie Moses zum Pharao, mit dem Schöpfer an der Hand, und kuckst von der Seite an, wie sie miteinander streiten. Was kannst du tun, wenn diese zwei Riesen – der gute und der böse – zusammenstoßen, und du stehst in der Mitte zwischen diesen beiden Naturkräften: der rechten und der linken.

Doch am Ende jeder Plage gibt der Pharao nach und willigt ein, dich aus dem Exil gehen zu lassen – das heißt, es eröffnet sich der Weg in die spirituelle Welt vor dir. Du willst ausziehen und merkst, wie der Pharao wieder an die Macht kommt, mit einer noch größeren Verbissenheit, und dir eine noch schwerere Arbeit und größere Probleme aufbürdet.

Und da vergessen wir, wie dieser ganze Prozess abläuft. Es ist sinnlos, gegen den eigenen Pharao zu kämpfen, und es lohnt sich nicht, mit den Freunden zu streiten. Wende dich an den Schöpfer! Denn Er gibt selbst zu, dass Er derjenige ist, der das Herz des Pharao verbittert hat. Er hat von Anfang an den Egoismus und die Tora als Mittel zu dessen Korrektur erschaffen. Wenn du ihn korrigieren willst, dann wende dich an den Schöpfer, und Er versorgt dich mit Waffen für diesen Kampf.

Solange du deinen Pharao nicht verbiegst, wirst du aus deinem Ägypten nicht ausziehen können! Das wird ständig in allen Gruppen vergessen, und es wird begonnen, miteinander zu streiten und einander zu richten. Das ist der Pharao, der sich zwischen uns drängt, damit wir uns in unseren gegenseitigen Beziehungen über den sich enthüllenden Egoismus erheben.

Am Anfang, wenn die Gruppe sich erst bildet, ist in ihr alles so wunderschön – man ist einfach gerührt, wie beim Hinschauen auf einen Säugling. Und dann beginnt dieser Säugling zu wachsen und seinen Charakter zu zeigen.

Wir müssen jedoch verstehen, dass hier alles richtig ist! So kommt unsere Natur zum Vorschein, und es werden noch große Probleme und schwere Schläge kommen. Genau das bedeutet die Enthüllung des Pharao.

Wie stark wir uns gegen ihn, gegen unseren gemeinsamen Egoismus verbinden, wird auch unseren Erfolg bestimmen. Und hier müssen wir zu allen Hilfsmitteln greifen: zum Schöpfer, zu den anderen Gruppen, zum Studium. Nur auf diesem Wege kommen wir voran!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 19.11.2010

Von Geburt an auf dem Weg des Lichts

Die neue Generation sind nicht nur unsere Kinder, sondern auch wir selbst, denn um den Kindern eine neue Erziehung bieten zu können, müssen wir uns selbst erneuern, denn was werden wir ihnen sonst geben können?

Nur die Großen können an die Kleinen weitergeben und nicht hoffen, dass sie selbst irgendetwas erreichen – das wird niemals geschehen.

Für die Generationennachfolge ist ein wahres Ziel notwendig, welches von niemandem widerlegt werden kann. Dann werden die Kinder ihren Eltern folgen, und die Eltern werden etwas haben, was sie an die Kinder weitergeben können, im Unterschied zu der heutigen Situation, in der jede neue Generation die vorherige zurückweist.

Man muss die richtige Erziehung von dem Moment an der jungen Generation zukommen lassen, in dem sie anfängt, die Welt wahrzunehmen. Weil die Seele kein Alter hat, kann der Mensch direkt an die spirituelle Entwicklung anknüpfen, ohne den vorherigen Verderb durch den Egoismus durchlaufen zu müssen. Man braucht keine Märchen zu erzählen.

Deshalb kann man den Kindern alle Geschehnisse erklären, ohne auf das Alter zu achten, sondern sich direkt an die Seele wenden. Sie können das gleiche Material wie die Erwachsenen studieren, die gleichen Bücher, den Sohar eingeschlossen.

Nur so wird die junge Generation mit dem Wissen über das Gut und Böse aufwachsen können, ohne durch den Verderb und die darauffolgende Korrektur durchlaufen zu müssen.

Aus der 5- Kongresslektion vom 10.11.2010

Sei schlauer als dein Egoismus!

Versucht nicht, „Besserwisser“ oder „Helden“ zu sein und den Egoismus aus eigener Kraft zu bekämpfen – es gibt keine größere Dummheit! Wer kann seiner Natur widerstehen?! Ist das etwa möglich?

Unsere Arbeit besteht darin, uns über unser Ego zu erheben – die Kraft des Lichts zu nehmen und uns mit ihrer Hilfe über das Ego zu erheben, als ob es nicht existieren würde. Das bedeutet aber nicht, es zu unterdrücken und sorgenfrei mit dem Strom zu schwimmen – unser Egoismus bleibt, und wir begreifen, dass der Schöpfer derjenige ist, der uns eine so mächtige Schicht des Verlangens gibt. Wir wollen uns jedoch darüber erheben!

Ich vernichte es nicht, denn erheben kann ich mich nur darüber – im Moment ziehe ich es jedoch bei meiner Beziehung mit den Freunden nicht in Betracht. Selbst wenn jeder von ihnen mir als schrecklich hochmütig, ehrgeizig, machtgierig, unverschämt und neidisch vorkommt.

Das ist alles absolut unwichtig – ich weiß nur eins: „Liebe deckt alle Vergehen zu“! Du hast eine Pistole und ich ein Messer in der Hand – und wir umarmen uns und treffen alle Entscheidungen auf der Grundlage der Liebe.

Jeder denkt, dass er recht hat – doch alle annullieren sich. Liebe bedeutet, dass ich die Meinung von den Anderen akzeptiere und die Anderen die von mir, und auf diese Weise kommen wir zum gegenseitigen Einvernehmen und treffen Entscheidungen auf einer höheren Stufe!

Wir haben uns über unseren gemeinsamen Hass zu unserer gemeinsamen Liebe erhoben. Versucht es auf diese Weise in der Gruppe umzusetzen, und ihr werdet darin die dritte Komponente – den Schöpfer – spüren! Ihr werdet spüren, dass Er euch entweder fehlt oder bereits darin anwesend ist!

Das ist eine sehr praktische Arbeit, wie auch die ganze Kabbala: „Komme und siehe“ (Bo-Re), „Wir werden tun und wir werden hören“ – das sind alles absolut praktische Dinge, die wir jetzt umsetzen müssen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 19.11.2010

Tun oder Nicht – Tun ?

Eine Frage die ich erhielt : Was sind das für Gebote im Sohar, welche „verbieten“ und „befehlen“ ?

Meine Antwort : Die verbietenden Gebote haben die Bedeutung von „tue nicht“, was heisst, du sollst dich von der Verwendung eines konkreten Wunsches zu geniessen, abhalten.

Denn es geht um den egoistischen Wunsch, den der Mensch anstrebt um Genuss zu erlangen, welcher diesem Gebot jedoch entgegengesetzt ist. Und wenn es gegen den Wunsch auch keinen Genuss gibt, dann empfinde ich diesen Wunsch gar nicht, obwohl er sich in mir befindet.

Aber wir sprechen über die in uns erwachenden Wünsche, gegen welche die Lichter, die Genüsse, schon exsitieren. Wir sollen uns vor der Nutzung dieser Wünsche in jeglicher Weise abhalten, sie entfernen, „einfrieren“. Darüber sprechen die „verbietenden Gebote“.

Hierfür soll ich viele Kräfte einsetzen. Aber welche Kräfte? Denn „Nicht – Nutzung“ des Wunsches bedeutet ja nicht, das ich gänzlich davon absehe. In der materiellen Welt will ich den Wunsch verwenden, halte mich jedoch zurück, rühre ihn nicht an.

In der Spiritualität kann ich so etwas nicht machen.

Ich muss gegen meinen Wunsch einen höheren Wert, eine grössere Bedeutsamkeit finden, damit ich ihn nicht verwende. Denn die Versündigung in der Spiritualität definiert sich eben dadurch: ob ich den Wunsch verwenden will oder nicht.

Ich soll einen Zustand erreichen, worin ich einen Wunsch habe, den Genuss davon anstrebe, aber die Bedeutsamkeit des Systems der Werte hält mich davon ab ihn zu verwenden, weil ich den Schöpfer damit nicht zufriedenstelle, sondern mich sogar von Ihm entferne.

Somit gibt es einen Wunsch und gegen ihn – die Korrektur. An dieser Korrektur soll ich arbeiten, und mich nicht einfach nur einschränken, um den Wunsch nicht zu verwenden. Ich soll an meinem Wunsch arbeiten, über ihn einen Schirm stellen, d.h. die Bedeutsamkeit seiner „Nicht – Verwendung“ erhöhen.

Deshalb liegt unsere ganze Arbeit an den Wünschen, im System der Werte – inwiefern der Schöpfer und das Ziel wichtig sind, in meinen Augen, und ob die Ähnlichkeit der Eigenschaften angestrebt wird. Dann kann ich mich von der Nutzung der Wünsche abhalten, so funtionieren die „verbietenden Gebote“ eben. Dies ist die grosse Arbeit an jedem Wunsch – gegen ihn, die Bedeutsamkeit seiner „Nicht – Verwendung“ zu entwickeln. Dann übertrifft die Wichtigkeit des Schöpfers, in meinen Augen, die Nutzung des Wunsches und steht ihm entgegen. Das sind „verbietende Gebote“.

Danach folgt die fortgeschrittene Etappe, wenn ich die Wünsche schon dazu verwenden kann dem Schöpfer zu behagen. Ich nehme diese Wünsche, öffne sie, weil es über ihnen schon einige Schirme und die Einschränkung gibt um nicht mit ihnen zu arbeiten: der Schirm des Gebens für das Geben und der Schirm des Empfangens für das Geben.

So arbeite ich mit den Wünschen um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, das sind die „befehlenden Gebote“.

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Dort, wo die Machtlosigkeit herrscht

Rabasch, „Dargot HaSulam“, Artikel 298, „Der Einschluss der Eigenschaft der Barmherzigkeit ins Gerüst“: „Während des Fallens, unter der Macht des Wunsches der Genüsse, hat der Mensch keine Freiheit der Wahl.

Wenn in ihm dagegen der Wunsch des Gebens erwacht, dann braucht er keine Wahl zu treffen. Somit besteht seine Freiheit in der Auswahl der Eigenschaft des Gerichtes, oder der Eigenschaft der Barmherzigkeit“.

Die Seele besteht aus zehn Sefirot. Von Keter bis zum oberen Drittel Tiferet herrscht Bina, der Wunsch des Gebens, und vom unteren Drittel Tiferet und weiter, herrscht Malchut, der Wunsch des Empfangens. Nur in der Mitte, im mittleren Drittel von Tiferet herrscht „die Machtlosigkeit“, eine Stelle die weder dem Geben, noch dem Empfangen gehört.

Manchmal kann sich der Mensch für keine Richtung entscheiden, seine Gedanken und Wünsche neigen weder zu einer noch zur anderen Seite. Es ist der Punkt der Wahl eben. Wir sind jedoch in diesem Moment in der Regel abgelenkt und denken über nichts Besonderes nach. So vergehen die Zeit und das Leben.

Wie kann ich diese Freiheit erlangen? Dazu muss man die Umgebung wählen, weil ich dann selbst entscheiden kann, wer über mich im neutralen Zustand herrscht.

Nachdem mein Punkt im Herzen erwacht, bringt man mich in die Gruppe. Hier soll ich die richtige Verbindung zwischen uns bilden, damit die Gruppe auf mich, und ich auf sie einwirken kann. Dann werde ich die Zustände der freien Wahl mit der Macht der Gruppe ausfüllen, die ich gewählt habe.

Unter der Macht der Gruppe baue ich das Kli, worin ich dann das Licht empfangen werde. Ich beuge meinen Kopf vor der Gruppe nieder und bekomme von ihr zwei Sachen:

1. Den großen Wunsch aller Punkte in den Herzen meiner Freunde.

2. Den Schirm (Massach), das Begreifen, dass es sich lohnt, für das Geben zu arbeiten.

Dann rufe ich mit Hilfe der Gruppe das Licht hervor, das zur Quelle zurückführt – das umgebende Licht (Or Makif), das mich korrigiert.

Das Potential für die freie Auswahl gibt es in uns immer. Je zielgerichteter wir die vorhandenen Mittel – den Lehrer, das Buch, die Gruppe, das Studium, die Verbreitung verwenden werden – desto mehr Möglichkeiten der freien Wahl werden wir bekommen.

Folglich werden wir die Eigenschaften des Gerichtes und der Barmherzigkeit selbständig vereinigen, und auf dem eigenen freien Wunsch die Kräfte Bina und Malchut – die rechte und die linke Linie kombinieren. Wir werden beginnen, uns selbst zu lenken, und die Stelle der Auswahl wird für uns zur mittleren Linie.

Wenn wir also möglichst schnell Bina und Malchut miteinander verknüpfen, dann erreichen wir das spirituelle Dasein und beginnen, auf den spirituellen Stufen hinaufzusteigen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabasch, 19.11.2010

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Bis zur Ewigkeit reicht nur der Augenblick…

Eine Frage, die ich erhielt: Wann erreichen wir die maximale Wirkung unserer Absicht, sich zu verbinden?

Meine Antwort: Ich sitze im Unterricht und bemühe mich, an unsere Vereinigung zu denken, um das Licht, das im Buch Sohar verborgen ist, an uns heranzuziehen, damit ich folglich empfinde, dass wir verbunden sind.

Kaum fühle ich mich mit allen verbunden, offenbare ich in diesem Netz sofort die spirituelle Welt.

Kaum fühle ich die Einigkeit zwischen uns, empfinde ich in dieser Einigkeit die Spiritualität! Es ist der Ausgang aus Ägypten. Mehr braucht man nicht! Und es ist so nahe.

Aber ich bin nicht fähig, mich lange in dieser Absicht, in diesem Streben aufzuhalten. Warum? Weil die anderen nicht daran denken! Ich brauche die Unterstützung der Umgebung.

Und die Umgebung denkt über alles Mögliche nach: der eine über seine Großmutter, die er bald besuchen wird, der andere über die Probleme in der Arbeit, der dritte ist sogar eingeschlafen usw. Jeder mit seinen eigenen Problemen. Und niemand denkt an die Vereinigung …

Deshalb kann ich entscheiden, dass ich jetzt an unsere Einigkeit denke, mich darum sorge und „diese wunderbare Eigenschaft“ (Sgula) fordere, damit ich offenbare, dass wir zusammen verbunden sind, uns in der Eigenschaft des Gebens befinden.

Ich will, dass die allgemeine Eigenschaft des Gebens, diese höhere Eigenschaft über mich herrscht! Aber außer dieser Entscheidung, kann ich nichts machen, weil ich keine Unterstützung von der Umgebung bekomme. Was macht man dann?

Hier fehlt es an den allgemeinen Bemühungen und der gegenseitigen Verpflichtung der Freunde, dass sich jeder bemüht, in dieser Absicht zu sein. Diese Verpflichtung zwischen uns heißt „die Bürgschaft“.

Und wenn wir nur daran denken, wie die Einigkeit zwischen uns offenbart wird, dann wird das Licht kommen und alles machen! Wir sind nicht fähig, uns zu verbinden. Aber wir sind fähig, daran zu denken.

Anderenfalls beeinflussen wir einander nicht, zeigen einander keine Größe, nicht die Wichtigkeit des Ziels.

Wir sollen nur an diesem Punkt arbeiten. Außerdem haben wir nichts. Alles befindet sich hier, vor uns, so nahe, und wir öffnen die Ewigkeit, die Vollkommenheit, die ganze Geisteswelt …

Nur unter der Bedingung, dass wir die Entscheidung treffen, dass sich jeder um den anderen kümmert, damit niemand diese Absicht vergisst.

Nur die Einigkeit ist notwendig! Damit das Licht uns verbindet, und sich in unserer Einigkeit der Schöpfer enthüllt! Wir werden Ihm geben, und Er wird uns geben. Alles geschieht in unserer Vereinigung. Dort werden wir die spirituelle Welt, den Schöpfer, die Unendlichkeit empfinden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 19.11.2010

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Jeder, der mit der Gesellschaft trauert

Baal HaSulam. „Die Früchte der Weisheit. Die Gespräche.“ Artikel „Jeder, der mit der Gesellschaft trauert“ (gekürzt):

Jeder, der mit der Gesellschaft trauert, wird folglich auch den Trost der Gesellschaft erhalten. Denn je nach Größe des Wunsches kann er sich erfüllen. Derjenige, der nicht mit der Gesellschaft leidet, empfindet nur den eigenen Wunsch, weshalb seine Füllung auch nicht groß ist.

Aber derjenige, der mit der Gesellschaft trauert und die allgemeinen Leiden als seine persönlichen empfindet, wird mit der großen Füllung – mit der Eröffnung des Schöpfers – mit dem Trost der Gesellschaft ausgezeichnet. Weil sein Wunsch der gemeinsame Wunsch ist. Deshalb ist seine Füllung auch das Gemeinsame.

Es ist gesagt, dass „die Gerechten keine Ruhe finden„. Denn die Füllung wird nach Maß des Wunsches gezeigt, und die Gerechten streben ständig danach, ihren Wunsch zu vertiefen und auszudehnen, weil es keine Beschränkung in der Füllung gibt, und alles nur vom fertigen Wunsch abhängt.

In diesem Fall, ist das Ziel ihres Lebens, danach zu streben, den Wunsch auszudehnen, um dem Schöpfer Genuss zu bereiten, der sie erfüllen will.

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Die Vernunft kann nur gemeinsam sein

Eine Frage, die ich erhielt: Warum brauchen wir eine äußerliche Vernunft, wenn die ganze Wahrnehmung der Realität in unserem Inneren geschieht?

Meine Antwort: Die wahrhafte Wahrnehmung der Realität wird gerade außerhalb – mit der Vernunft in der Umgebung gebildet, das heißt im Höheren, im Schöpfer, und nicht in meiner jetzigen Vernunft.

Infolge des spirituellen Aufstiegs reihe ich mich in diese Umgebung ein, wie in Malchut der Welt der Unendlichkeit – in die Wurzel, aus der meine Seele geboren worden und welche auf dem langen Weg durch alle Welten in diese Welt heruntergestiegen ist.

In dieser Welt bin ich aus meiner Wurzel herausgerissen und mir blieb nur der Funke – „der Punkt im Herzen“. Und mittels der Umgebung, die mir jetzt das Weltsystem der Unendlichkeit vorstellt, kehre ich zum Zustand der Unendllichkeit zurück. Wenn sich meine Umgebung, die Gruppe auf diesem Wege an die ganze Menschheit anschließt, dann eröffnen wir, dass alle die Welt der Unendlichkeit erlangen.

Und deshalb wird mir immer mehr offenbart, dass mein Einschluss in die Umgebung, die mir heute künstlich, unerwünscht, unnützlich und unwirklich vorkommt – in Wirklichkeit mein Eindringen in die eigene Wurzel ist. Ich kehre zu jenem Punkt zurück, aus dem ich einst herausgegangen bin, um in diese Welt zu gelangen.

Dann enthülle ich, dass ich mich zusammen mit der Gruppe im Weltsystem der Unendlichkeit befinde, das mit dem Licht Chochma erfüllt ist. Ich bekomme dieses Licht auf dem Weg, was als Licht der Vernunft bezeichnet wird (Chochma bedeutet „die Weisheit“). Und ich benutze dieses Licht der Vernunft, diese Weisheit (Chochma) mit allen zusammen! Es ist unsere gemeinsame Vernunft, eine für alle!

Diese allgemeine Weisheit, dieser Höhere Gedanke, das Licht – heißt der Schöpfer (Bo – Re – „komm und sieh“).

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Freiheit des Willens“, 19.11.2010

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