Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Dort, wo das Herz ist…

Eine Frage, die ich erhielt: Wie sollen wir das Licht darum bitten, uns zu verändern, wenn wir es nicht wahrnehmen?

Meine Antwort: Das stimmt, als erstes muss das Verlangen vorhanden sein, und erst dann kann man sich an das Licht wenden.

Wenn ich mir aufs Papier schreibe: „Ich muss das Licht bitten!“ und es hundertmal durchlese, wird nichts geschehen. Es wird zur Gewohnheit, ich werde diese Worte automatisch wiederholen und nicht mehr.

Doch uns ist die Möglichkeit gegeben worden, das Verlangen mit Hilfe der Umgebung zu verändern. Denn wir existieren nicht allein, sondern unter anderen Menschen.

Wenn ich ihnen zuhöre und sie durch das Prisma des Neides, der Leidenschaft und des Ehrgeizes – all jener Eigenschaften, die in meinem Verlangen zu genießen enthalten sind – betrachte, will ich alles Gute, was sie haben, von ihnen bekommen und höher als sie aufsteigen.

Wenn sie danach streben, Diebe zu werden, will ich der wichtigste, der stärkste und der erfolgreichste Dieb werden, denn sie schätzen das.

Wenn meine Umgebung der Erreichung der Eigenschaft des Gebens Wichtigkeit beimisst, werde ich natürlich mehr Erfolg als alle Anderen dabei haben wollen, denn das wird wichtig für mich sein.

Aus diesem Grund kann ich das Verlangen meines Herzens mit Hilfe der Umgebung verändern. Und deshalb steht geschrieben: „Wir werden tun und wir werden hören!“, weil ich in der Lage bin, Handlungen auszuführen, infolge deren ich plötzlich das haben wollen werde, was nicht von Anfang an in mir enthalten ist: an den Anderen geben, dem Wichtigkeit beimessen, auf irgendeine Weise egoistisch ein Verlangen danach entwickeln, mich im Geben befinden zu wollen.

Denn ich befinde mich in einer egoistischen Gesellschaft, und wenn diese Gesellschaft anfängt, mich zu überzeugen, dass es sich zu geben lohnt, beginne ich natürlich ebenso wie alle meine Freunde zu denken, dass es sich wirklich zu geben lohnt.

Doch dabei denke ich, dass es für mich von Vorteil sein wird – ich werde wichtig für sie, groß sein, erlange die höhere Welt, bekomme den Schöpfer in die Finger. Geben – OK, das Wichtigste ist, ich kann daran verdienen. Das nennt sich „lo liShma“.

Wenn ich, von einem solchen Bestreben getrieben, dennoch will, dass das Licht kommt und mich verändert, beginnt es, mich zu verändern, und ich stecke mich plötzlich mit irgendeinem „Virus“ an – ich erlange das, was ich vorher nicht hatte, nicht wollte und nicht vorhatte, zu erhalten. Ich beginne plötzlich tatsächlich zu denken, dass das Geben etwas Besonderes, Gutes und Erhabenes ist.

Woher kommt das? Es entsteht wie eine Krankheit, mit der man gar nicht gerechnet hat. Ich beginne, ernsthaft darüber nachzudenken, dass es gut ist, nicht an sich, sondern an die Anderen zu denken, ohne jegliches Nutzen und Belohnung für sich selbst.

Natürlich gibt es hier eine Abfolge von Veränderungen, die ich durchlaufe. Zuerst denke ich, dass ich mich von meinem egoistischen Verlangen zu genießen losreißen sollte – dadurch würde ich mich besser und freier fühlen.

Dann denke ich, ich sollte an die Anderen geben, weil ich dadurch immerhin irgendeinen Vorzug erhalte, denn letztendlich werde ich dem Schöpfer nah sein, und das hat auch seinen Wert…

Und so weiter, bis das Licht schrittweise so auf mich einwirkt, dass ich eine reine Absicht, genannt „liSchma“, erlangt habe – ausschließlich „um des Gebens willen“, ohne jegliche Rückkehr an mich selbst. Und ich spüre es, ich überprüfe, dass das ohne jegliche Rückkehr an mich selbst geschieht.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 26.11.2010

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Eine Gerade die aus vielen Punkten besteht

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn ich den Weg schon einmal gewählt habe und mich über den Egoismus erhoben habe, bleibe ich die ganze Zeit frei oder muss ich immer neu wählen?

Meine Antwort: Um das Ziel der Schöpfung zu erreichen, müssen wir den Zustand „Israel (zum Schöpfer strebend), Tora (das Licht der Korrektur) und der Schöpfer sind ein Ganzes“ erreichen, – diesen Zustand in all unseren Eigenschaften und Wünschen enthüllen.

Deshalb, in jeden Moment unserer Entwicklung müssen wir uns auf die Vereinigung mit dem Schöpfer einrichten – und darin liegt unsere freie Wahl. Und alle diese Punkte der Verschmelzung bauen eine Linie auf und wir kommen zum Endziel.

Also, es reicht nicht die Wahl einmal zu machen, um danach alles was du willst machen zu können. Du hast gewählt unter den Bedingungen, die dir jetzt offenbart wurden – das nächste Mal bist du schon ganz wo anders, eine neue Schöpfung, eine neue Welt X und von innen und von außen.

Denn die ganze Zeit enthüllst du in dir ein neues Verlangen zu empfangen, stärkeres, mit neuen Eigenschaften. Und du musst wieder und wieder all diese Bedingungen aussortieren, den Punkt der freien Wahl enthüllen, sich entscheiden was du wählst und damit weiter gehen.

Also in jedem Punkt des Weges hast du eine Klärungsarbeit, um sich „vom Bösen zu entfernen und das Gute zu wählen“, und eine vollkommene Umsetzung von diesem.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Freier Willen“, 26.11.2010

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Sich an den Lehrer anhängen und ihm folgen

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich machen, wenn die Absicht, die Sie uns vor dem Unterricht geben, in ca. eine Minute schon weg ist?

Meine Antwort: Du hast keine Wahl, wir müssen die Absicht ständig halten – das heißt Du musst es befolgen.

Dafür kommst du zum Unterricht! Nicht um den Text auf der Vernunftsebene zu analysieren. Die ganze Arbeit findet nicht in der Vernunft statt, sondern in der Anstrengung die Absicht zu halten.

Du muss selbst diese Richtung halten und mir folgen. Ich kann dich nicht jede Minute daran erinnern, das wäre als ob ich dich zwanghaft an der Hand ziehen würde.

Schreib es Dir auf einem Zettel und versuch die ganze Zeit in diesem Gedanke zu bleiben. Es ist nicht wichtig, wie viel du vom Text hören wirst. Die Hauptsache ist es, an deiner Absicht zu arbeiten. Die Absicht ist eben diese wunderbare Kraft, „Sgula“, die dir offenbart, wovon der Sohar spricht.

Wenn die Absicht eine bestimmte Stärke erreicht hat, kannst du sogar in einer fremden Sprache Sohar verstehen, es enthüllen und beginnen in der höheren Welt zu leben, neue Sinnesorgane zu erhalten und selber die höhere Welt zu betreten.

Das sind nicht irgendwelche Vermutungen. Ein neues Empfinden muss in dir geboren werden. Deshalb sind hier deine eigenen Anstrengungen, die gerade darauf gerichtet sein sollten, und du muss warten, bis das Licht kommt und diese Handlung ausführt!

Ich kann das nicht an Deiner Stelle machen! Ich kann dir nur helfen und Dich daran erinnern, mehr nicht. Deshalb steht im Artikel „Zum Abschluss des Sohars“ und an anderen Stellen geschrieben, dass du dich an den Lehrer anhängen musst! Darum geht es.

Deshalb muss man sich die ganze Zeit an diese Absichtsworte halten, die ich am Unterrichtsanfang gebe und diese Absicht entwickeln. Darin besteht unsere gemeinsame Arbeit.

Jeden Tag drei Stunden während des Unterrichtes muss du in der gleichen Absicht bleiben, immer genauer, immer klarer werden, immer ein bisschen mehr, jeden Tag mehr Schärfe hinzufügen. So intensiv, dass sie nicht verschwindet, sondern deutlicher, präziser, treffender, klarer wird!

Schreib folgendes auf! Ich gebe dir jetzt einen Tipp, der dich immer zu den richtigen Gedanken bringen kann. Wenn du rausfällst, frag dich: Was wird mit mir sein?!“

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Der Glaube kompensiert den Mangel an Informationen

Jemand hat einst berechnet, dass es in der Welt 3.800 verschiedene Religionen und Glauben gibt, worin es sich um zwei Begriffe dreht: Körper und Seele.

Wenn wir nichts außer dem tierischen Körper empfänden, dann existierten wir genauso wie die Tiere. Das Problem liegt darin, dass wir glauben, dass es eine Seele, irgendein Leben „über dem Körper“ gibt. Der Mensch will wissen: wofür lebe ich, warum? Und obwohl uns diese Fragen auf der Suche nach den Antworten im System der Naturgesetze gegeben sind, entstehen daraus nur Mystik und die unbegründeten Annahmen, die wir als Grundlage unserer Vorstellung über die Lebensaufgabe übernehmen, als ob es das Lebensende „hier“ und seine Fortsetzung „dort“ gäbe.

Und hier beginnt uns die Frage zu quälen: wird unser Leben zu Ende gehen oder nicht? Denn wir haben eineZeitgefühl und sind auf einen gegenwärtigen Augenblick fixiert, wie die Tiere.

Wir denken an die Zukunft und wollen wissen, was in Zukunft geschehen wird! Und es ist schon eine Frage, die über Natur liegt – das heißt, wofür lebe ich und was wird nach meinem Tod geschehen? Und deshalb hat die Menschheit für sich die Glauben/Religionen erfunden, um den Mangel an Wissen/Fakten mit dem Glauben zu kompensieren, d.h. mit unbestätigten Annahmen. Wir sind uns meistens diesbezüglich nicht bewusst, aber es gilt auf allen Niveaus, im winzigsten Detail – in jedem Augenblick, in jeder Richtung und im lebenswichtigen Augenblick. Ich ergänze einen beliebigen Mangel an Fakten durch den Glauben und denke, dass es so sein wird! Manchmal erfolgt es tatsächlich, manchmal nicht, und so vergeht unser ganzes Leben. In jedem Körnchen unserer Existenz, in jedem beliebigen Teil der Zeit – Bewegung – Raum und Realität gibt es einen riesigen unbekannten Anteil:

1) den Grund, der von oben gegeben wird

2) die Folgerung, die von oben vorherbestimmt ist

3) uns, deren Leben durch den Grund und die Folgerung im engen Abstand der Empfindung des Lebens vorherbestimmt ist. Deshalb sind wir erzwungen, das Unbekannte mit dem Glauben zu kompensieren.

Und die Menschen glauben, dass es die Höhere Kraft, „den Geist“ gibt, die sich in die existierende Schöpfung einkleidet, und das Schicksal belebt und bestimmt. Das heißt „die Seele“ bestimmt das Wesen der Materie, die ihr das Leben gibt. Unserer Selbstsucht gefällt der Gedanke, dass sie der Ewigkeit gehört. Es gibt hierfür keine Beweise, aber wir möchten einfach daran glauben. Der Schutzmechanismus des Organismus wird uns nicht zulassen, darüber anders zu denken. Andernfalls, würde dieses Leben unerträglich sein. Hätte der Mensch kein Empfinden von seiner Ewigkeit, und würde er deutlich empfinden, dass sein Leben bald zu Ende gehen wird, dann könnte er nicht leben. Stellen Sie sich vor, Ihnen würde das genaue Datum ihres Todes mitgeteilt, dann wäre ihr ganzes bleibendes Leben, seit diesem Tag durchgestrichen. Denn sie werden schon deutlich begreifen, dass sie unbedingt sterben werden – kein Mensch ist in der Lage, damit umzugehen.

Dies ist die natürlichste Empfindung, die uns von der Natur aus gegeben ist – dass die Seele sich in unseren Körper einkleidet, und dass sie vor unserer Geburt und nach dem Tod leben wird, und sowohl die Belohnung, als auch die Strafe – in der zukünftigen Welt, und nicht hier erfolgen. Wir warten darauf, dass wir für alle heutigen Taten einst die Belohnung bekommen werden. Man kann dem Menschen nichts anderes beibringen, denn er wird weiterhin so denken. Wir können uns von diesen Irrtümern nicht trennen ebenso, wie wir der Selbstsucht nicht entgehen können, bis wir in die Welt der Wahrheit hinaufsteigen, und unser Körper, unsere Selbstsucht sterben wird!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“, 25.11.2010

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Ein Sohn der zukünftigen Welt

In dem Augenblick, in dem ich die Absicht „um des Gebens willen“, ohne jegliche Rückkehr an mich selbst, erlange, werde ich als ein „Sohn der zukünftigen Welt“ bezeichnet – ich trete in die höhere Welt, in die Empfindung mit der Absicht zu geben, dem Bestreben zu geben hinein.

Dann beginne ich, in meinem Geben an die Anderen (nur innerhalb des Verlangens, denn ich habe noch nichts, was ich geben könnte), in meiner Haltung ihnen gegenüber das Licht, welches mich erfüllt, das Licht Chassadim, wahrzunehmen. Diese Erfüllung ermöglicht es mir, mich von meinem egoistischen Verlangen zu lösen.

Es verschwindet nicht, doch ich löse mich davon, erhebe mich darüber, nicht dieses Verlangen, sondern die Verlangen der Anderen gewinnen an Wert für mich – genauso wie das Verlangen des Neugeborenen für eine Mutter am Wichtigsten ist und sie sich vollkommen der Fürsorge für das Kind widmet. Doch ihr wird das von Natur aus gegeben, und wir erreichen eine solche Haltung den Anderen gegenüber mit Hilfe des höheren Lichts.

Auf diese Weise enthülle ich die höhere Welt. Und weil ich mich von mir selbst abschalte und in den Verlangen von den Anderen, ohne jegliche Verbindung zu mir selbst lebe, erreiche ich einen Zustand, der „Freiheit vom Todesengel“ genannt wird, wenn mein Verlangen, in dem ich früher mein Leben wahrgenommen habe, nicht mehr als die mich belebende Quelle in mir empfunden wird. Es belebt mich nicht. Ich nehme das Leben in der Erfüllung von fremden Verlangen/Kelim wahr, denn sie sind zu meinen geworden.

Die Freiheit vom Todesengel bedeutet, dass mein Verlangen, selbst auf der untersten primären Stufe, die mir als mein Körper vorkommt, aufhören kann zu leben, selbst jenes minimale, es belebende Leuchten „Kista de Chajuta“ zu empfangen, und ich fühle nicht, dass ich dadurch etwas verliere. Ich identifiziere mich nicht mehr damit. Denn ich habe ein anderes Kli, genannt „Seele“, erlangt.

Diese fremden Verlangen, die ich als meine wahrnehme, werden als Gefäß/ Kli meiner Seele bezeichnet. Und die Erfüllung in diesen Verlangen ist die Erfüllung mit dem Licht NaRaNCHaY, dem Licht meiner Seele. Dort treffe ich mich mit der höheren Kraft, mit der Wurzel von allem – und das bedeutet, dass ich die Verschmelzung mit dem Schöpfer erreiche.

Dann begreife ich, dass jene kleine Empfindung in meinem egoistischen Verlangen, mit der ich meinen Weg begonnen habe, lediglich eine Illusion war, in der ich leben und existieren musste, um in diese allumfassende gebende Realität hinauszugehen.

Und die frühere Realität war nur eingebildet, existierte lediglich in meiner Illusion wie in einem Traum. In Wirklichkeit gibt es sie nicht, denn das Verlangen zu genießen hat keinen Ort. Diese imaginäre, eingebildete Welt verschwindet wie ein Traum.

Auf diese Weise kommen wir einem anderen Verlangen näher. Und jedes Mal gewinnt der Mensch Erkenntnis innerhalb von fremden Kelim, die zu seinen eigenen werden. Und darum steht geschrieben: „Der Mensch lernt dort, wo sein Herz ist“ – an jenem Ort, in jenen Verlangen enthüllt er das ewige, vollkommene, höhere Leben.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 26.11.2010

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Bloß nicht sich selbst fühlen…

Unser Verlangen ist als ein umgekehrter Abdruck des Lichts erschaffen worden, und darum, wenn es nur sich selbst empfindet, ist das ein schreckliches Gefühl, ein Gefühl der unausgefüllten Leere, des Abgrunds.

Ich darf einfach nicht nur mich selbst fühlen, ich kann nicht ohne Erfüllung! Das nennt sich Nukwa, „Nekew“ (Öffnung), leeres Verlangen, welches eine Erfüllung braucht.

Der Schöpfer ist aber vollkommen und braucht niemanden. Er ist die vollkommene Ruhe und Regungslosigkeit, Er ist absolut unveränderlich, Er muss sich nicht bewegen und etwas tun.

Und die arme Schöpfung (das Verlangen, das Bedürfnis nach dem Licht) fühlt sich unglücklich und findet keine Ruhe, ehe es die Erfüllung und das Gefühl der Vollkommenheit erlangt. Es befindet sich ständig in Angst und Ehrfurcht, auf der Suche nach der fehlenden Erfüllung.

Denn das Licht (die Vollkommenheit, der Schöpfer) hat einen Abdruck von sich im Material (im Verlangen) in einer umgekehrten Form hinterlassen, wie ein Siegel und sein Abdruck, und auf diese Weise das Bedürfnis nach dem Licht im Verlangen erschaffen.

Unsere Form ist dem Schöpfer entgegengesetzt, deshalb ist die Natur der Schöpfung so unglücklich – bloß nicht sich selbst fühlen, und ihre ganzen Verlangen, Bestreben, Gedanken kreisen nur um Erfüllung.

Wir jagen ständig dem Schöpfer, dem Licht nach. Wenn sich jedoch das Verlangen in seiner kleinsten, untersten Schicht in uns enthüllt, stellen wir uns anstatt des Lichts die materiellen Erfüllungen vor: Geld, Macht, Ruhm, Sex, Essen, Familie.

Und wenn ein größeres Verlangen, aus einer höheren Schicht, in uns erwacht, fangen wir an, nach dem Wissen, nach der Entwicklung zu streben. Und wenn sich ein noch größeres Verlangen in uns enthüllt, beginnen wir zu spüren, dass es uns an der Spiritualität mangelt.

Wir handeln immer im Verlangen, von dem Verlangen unserer Welt bis hin zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“ vom 08.10.2010

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Ein Gedanke

Wir müssen uns ständig in einem Gedanken aufhalten – über die Vereinigung zwischen uns. Denn wir lernen alles von der Natur, in der Kabbala gibt es nichts künstliches.

Kabbalisten sind wie Wissenschaftler, Physiker der höheren Welt, sie haben ihre Gesetze entdeckt und erklären uns was dort mit uns passiert.

Und sie erzählen, dass wir in der spiritueller Welt alle miteinander verbunden sind, nicht durch unsere materiellen Körper, sondern durch innere Verbindungen. Und in dieser materiellen Welt hat jeder von uns nur einen kleinen Funken dieser Verbindung – ein kleines Verlangen zum Spirituellen.

Aber dieses Verlangen zum Spirituellen bei jedem ist in seinem Ego versteckt. Deshalb heißt es „Ein Punkt im Herzen“ – der von allen Seiten mit einem schwarzen, egoistischen Herz umgeben ist, und aus diesem Grund spüre ich nicht, dass mein Funken sich mit deinem und mit seinem und mit ihrem Funken verbinden möchte!

Aber wenn wir in der spiritueller Welt, von einer spirituellen Stufe darauf schauen könnten, würden wir sehen, dass all unsere Funken miteinander verbunden sind und zusammen ein gemeinsames Gefäß / Verlangen bilden.

Auf einer noch höheren Stufe sind diese Funken noch stärker verbunden, deshalb sind sie dort statt mit dem Licht Nefesch mit dem Licht Ruach erfüllt. Und noch höher sind sie noch stärker verbunden, deshalb erkennen sie das Licht Neschama usw.

Also existiert nichts außer der Verbindung von diesen Funken, die schon jetzt in uns vorhanden sind! Gerade an sie wendet sich die Wissenschaft der Kabbala.

Das ist das einzige woran ich denken muss – wie wir unsere Wünsche zur Spiritualität miteinander verbinden können. Wenn das uns auch nur in solch einem unbedeutendem Maß gelingt, erreichen wir die Offenbarung des Schöpfers an seine Geschöpfe.

Versteht nur, dass die aus Ägypten fliehenden nicht besser als wir waren! Das ist eine Flucht vom Egoismus, vom Pharao, in der Dunkelheit, wenn man nichts sieht und nichts weiß, mit Frauen, Kindern, Greisen und Sklaven, und wer noch alles dabei war.

Das ist genau unser Zustand, deshalb gibt es keinen Menschen, der dazu nicht in der Lage wäre – und es ist wirklich möglich das zu tun.

Alles hängt nur von unserer Anstrengungen ab. Denn die einzige freie Handlung, zu der wir fähig sind, ist sich von der Umgebung beindrucken zu lassen.

Wenn wir uns alle ineinander einschließen wollen, und der Einfluss der Umgebung, für den ich selbst verantwortlich bin, den nur ich erwecken kann, und nicht der Schöpfer oder irgendein höheres Programm, von allen erhalten wollen, dann wars das! „Wir werden tun und wir werden hören!“

Aus dem ersten Kongressunterricht, 09.11.2010

Wofür wird deine Zeit vergeudet?

Eine Frage, die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich während des Sohar-Unterrichtes spüre, dass ich Zeit vergeude? Soll ich versuchen, das durch den Glauben über dem Verstand zu überwinden und dieses Gefühl zu unterdrücken?

Meine Antwort: Es gibt alle möglichen Statistiken über das menschliche Leben, die besagen, dass wir von 70 Lebensjahren 30 Jahre schlafen, weitere 10 Jahre essen, 5 Jahre uns waschen, noch eine Menge unterschiedlichster Sachen unternehmen, bis uns von all diesen Jahren ein mickriger freier Tag bleibt. Und was wirst du an diesem Tag machen?! Wahrscheinlich ihn verschlafen…

Darum frage ich: womit ist dein Leben nun gefüllt, dass dir die Zeit für den Sohar-Unterricht zu schade ist? Überleg nur, dass du in dieser Welt 70 Jahre lang lebst und dann stirbst, hast aber hier die Möglichkeit, das ewige Leben zu enthüllen. Dann lohnt es sich wahrscheinlich ein wenig dafür zu arbeiten J

Und du darfst dich selbst mit allen Mitteln überreden und belügen, um bloß die Verbindung mit dieser Quelle aufrechtzuerhalten. Wenn der Mensch zu Kabbala kommt, stellt er sich zuerst etwas Imaginäres und Nichtreales vor. Wir verstehen aber, dass die zukünftige Welt die Eigenschaft des Gebens bedeutet, in der sich der Schöpfer enthüllt.

Dann erlangen wir die Erkenntnis und das Verständnis der höheren Welt. Und wenn du das in deinen Kelim erreicht hast, dann gehört es dir, ungeachtet dessen, ob du lebst oder dein biologischer Körper gestorben ist.

Der tierische Körper ist dir für den Anfang als Begleitung gegeben, damit du aus ihm heraus die Spiritualität erreichen kannst. Wenn du sie erreicht hast, dann hast du gewonnen, wenn nicht, dann bekommst du irgendwann einmal eine weitere Chance.

Deshalb, wenn der Schöpfer dir eine solche Möglichkeit gegeben hat, dass du bereits in einer Gruppe, mit kabbalistischen Büchern sitzt, liegt alles Weitere an dir: verpasse nicht diese Möglichkeit!

Oder du kannst einen Beschluss fassen, dass du mit dem Schöpfer nicht einverstanden bist, und zum normalen Leben zurückkehren: „Der Laden steht offen, und jeder kann kommen und auf Borg nehmen – doch die Hand schreibt ein…“

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010

Indem du dich selbst veränderst – veränderst du die Welt

„Der Punkt im Herzen“, der weder eine Form, noch eine Richtung hat, gleicht einer spirituellen „Grundzelle“, aus der ich mich folglich frei erschaffen kann.

Es ist das Ende des Seils, das mir aus dem Endzustand zugeworfen ist, den ich später erreichen soll. Daraus entwickle ich alles entsprechend meiner freien Wahl.

Die ganze Realität wird auf mich und die Außenwelt geteilt. Und wenn ich weiß, wie die äußerliche Realität richtig anzuwenden ist – dann kann ich mich verändern, und dadurch meine freie Wahl realisieren. Die Freiheit besteht nur darin, sich selbst – und nicht die Welt zu verändern! Denn die Welt ist ein Abdruck meiner Eigenschaften.

Ich muss nur wissen, wie meine Eigenschaften zu korrigieren sind, wie die Kombination dieser natürlichen Anfangseigenschaften in mir zu verändern ist. Hierfür wurde mir das „Kli“ (das Instrument), der Hebel, „der Hebekran“ gegeben – wodurch ich mich erheben und verwandeln kann! Dann wird sich die ganze Realität verändern. Ich werde sehen, wie sich alles verändert hat – als ob ich in einer neuen Welt geboren worden bin.

Verändere ich auf diese Weise meine Einstellung zur Realität oder die Realität an sich? Ich verändere die Realität! Denn die Realität ist das, was sich innerhalb meiner Empfindungen befindet …

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Freiheit des Willens“, 26.11.2010

Die Freiheit ist nur über dem Wunsch

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist uns in dieser Welt die Illusion der Freiheit gegeben?
Meine Antwort: Wir fühlen uns so lange frei, solange wir darüber nicht nachdenken und uns mit dem tierischen Körper gleichsetzen.
Aber wenn wir über ihn ein wenig hinaufsteigen würden, würden wir sehen, dass sich dieser Körper streng den gegebenen Gesetzen und Prozessen unterwirft.
Mir scheint, als ob ich selbst entscheiden würde, wann ich schlafe oder zur Arbeit gehe. Aber wer entscheidet es in Wirklichkeit?
Mir sind irgendwelche Bedingungen und die inneren Eigenschaften gegeben, und unser Wunsch, zu genießen, ist wie ein Motor, der nach einer einfachen Formel funktioniert: Maximum an Genusses bei minimalem Aufwand. Maximal gewinnen, minimal bezahlen.
Und eine solche Berechnung machen wir in jedem Augenblick unseres Lebens – bei jedem beliebigen Schritt, in jeder beliebigen Richtung und Stelle.
So funktioniert unsere Natur entsprechend der Berechnungen: inwiefern ich müde, gesund, oder in Gefahr bin, und dann der mögliche Genuss usw. Somit ist es klar, dass es innerhalb unseres Egos keine Freiheit gibt.
Folglich muss man verstehen, dass die Freiheit der Wahl nur dann möglich ist, wenn ich über meinem Wunsch herrsche, wenn ich mich über ihn erhebe.
Und solange ich in der egoistischen Natur bleibe, werde ich immer eine gehorsame Marionette sein, die von der Selbstsucht vollständig gelenkt wird.
Wenn ich die Macht in eigene Hände nehmen will, dann sollte ich mein Verlangen lenken bzw. mich darüber erheben.
Das heißt die Freiheit ist nur über dem Verlangen möglich. Und die ganze Frage ist: wie kann man sich über die Natur erheben?

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Freiheit des Willens“, 26.11.2010