Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Eindrücke vom Kongress T.4, 11.2010

Aus erhaltenen Briefen mit den Eindrücken vom Kongress:
An dem Kongress habe ich durch das Internet teilgenommen. Am zweiten Tag bei der Lektion „Das Ziel der Gruppe“, nach den inneren Anstrengungen und der Vereinigung, stoße ich – so wie die Meisten – an die Membrane, hinter welcher das Licht sichtbar war.
Für mich war das keine Enttäuschung (im Inneren meiner Seele habe ich vermutet, dass der Durchburch des Machsoms nicht so einfach geschehen wird).

In dem Moment wurde mir bewusst, dass alles, was geschieht, kein Traum ist, sondern Realität. Von Anfang an hatte ich keine Zweifel, doch jetzt hat sich die Überzeugung noch mehr gefestigt, und neue Kräfte erschienen.
Du stehst vor der Membrane, schaust, wie dort das Licht leuchtet … sehr schwierig, das Zusammentreffen mit den Eigenschaften des Schöpfers. Du entspannst dich. Und dann fühlst du, dass du vom Ego erstickt wirst, und wieder fühlst du, womit du zum Ziel kommen kannst.
Ich bin noch ein Teekessel mit Definitionen, gebe aber mein Bestes. Wir werden auf jeden Fall durchbrechen. Mit meinem ganzen Wesen bin ich im Verlangen mit Euch allen . Lechaim!!!

Über den eigenen Kopf springen

Eine Frage, die ich erhielt: Wie erlangt man die Fähigkeit, sich „über dem Wissen“ zu bewegen?

Meine Antwort: „Über dem Wissen“ bedeutet über unserem „Material“, dem Verlangen zu genießen, d.h. in der Eigenschaft des Gebens.

Wir selbst sind nicht in der Lage, uns über den Egoismus zu erheben, es ist nur mit Hilfe des höheren Lichts, O“M, möglich.

„Wissen“ bedeutet mein Verlangen. Innerhalb meines Verlangens bin ich in der Lage, zu fühlen, zu sehen, Berechnungen anzustellen – ob es sich lohnt, dieses oder jenes Verlangen in Abhängigkeit von dem erwarteten Nutzen oder Schaden zu verwenden.

Infolge dieser Berechnungen komme ich zu bestimmten Schlussfolgerungen und setze meine Verlangen um. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Auf diese Weise lebe ich in dieser Welt.

Bei einem Teil dieser Berechnungen bin ich mir sicher, an einem anderen Teil zweifle ich. In unseren irdischen Wissenschaften wenden wir auch die Wahrscheinlichkeitstheorie an – dort, wo wir über keine zuverlässigen Informationen verfügen. Doch in jedem Fall haben wir etwas, worauf wir uns verlassen könnten, während ich „über dem Wissen“, „über dem Verstand“ kein Werkzeug, keine Wahrnehmungseigenschaften habe. Außerdem weiß ich nicht, was „über“ bedeutet.

Wenn das einfach dem Verstand entgegengesetzt wäre, könnte ich eine Berechnung machen, wie man gemäß dem Verstand handeln müsste, und hätte es genau umgekehrt gemacht. Obwohl es ebenfalls eine auf Vernunft gegründete Berechnung wäre.

Doch ich habe nicht die geringste Ahnung, was „über dem Wissen“ bedeutet – bezogen auf welchen Verstand, welches Empfinden, welche Berechnung, in Bezug worauf? Das ist eine gewisse Herangehensweise, eine gewisse Tendenz, ein Paradigma, welches in mir nicht existiert.

Aus diesem Grund kann nur das Licht kommen und mir diese Herangehensweise nahebringen, weil „über dem Wissen“ „um des Gebens willen“ bedeutet, d.h., nicht aus Berechnung innerhalb des Kli/Verlangens zu genießen. Und wenn es nicht innerhalb des Verlangens stattfindet, dann weiß ich nicht, was das ist. Wie kann ich es erfahren? Es ist unklar… Innerhalb welches Verlangens?

Die Kabbalisten sagen: Wenn du beginnst, das Verlangen des Nächsten wie dein eigenes wahrzunehmen, wenn du es schaffst, die Berechnungen in Bezug auf sein Verlangen, zu seinem Wohl anzustellen, wird es über deinem jetzigen Wissen stattfinden.

Doch dafür muss ich übernatürliche Kräfte erhalten, die ich nicht habe. Wenn ich diese Kräfte erhalte, werde ich mich „über dem Wissen“ befinden können. Noch kannst du aber nicht über dich selbst springen.

Nur das Licht, welches uns erschaffen hat, kann uns verändern. Deshalb müssen wir die „Wundermittel“ (Segulot) benutzen – verschiedene Handlungen ausführen, die das Licht anziehen, damit es auf uns einwirkt. Daran wird unser Erfolg gemessen.

Denn weder der Verstand, noch die Gefühle, die du noch innerhalb deines Verlangens zu genießen anhäufst, können dir helfen. Sie können dir nur in der entgegengesetzten Form helfen.

Denn wenn du jeden Tag die Berechnungen anstellst, was du in der Spiritualität erreicht hast, dann erkennst du, dass du in Wirklichkeit nichts erreicht hast, obwohl du viele Anstrengungen investiert hast. Und das Gleiche morgen. Und übermorgen bist du außerdem auch noch durcheinander geraten. Einen weiteren Tag später hast du plötzlich die Gewissheit verspürt, dass du klüger geworden bist. Und so weiter.

Jeden Tag vermehren sich die negativen Erscheinungen – weil du dich in dem Verlangen, für dich zu genießen, befindest und denkst, dass nur das Licht dir helfen kann, doch es kommt und hilft nicht.

Was soll man nun tun? Anfangen, gegen den Verstand zu kämpfen, wie es über das ägyptische Exil geschrieben steht.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Warum mögen die Menschen die Wolken anzuschauen

Nach dem Zimzum Bet (nach der zweiten Beschränkung) reiht sich jeder Höhere Parzuf mit seinem unteren Teil in den Unteren Parzuf ein: der untere Teil Bina taucht in S“A ein, der untere Teil S“A – in Malchut.

Deshalb ist der obere Teil jedes einzelnen Parzuf sichtbar, und sein unterer Teil ist innerhalb des Unteren verborgen.

So ist der Bau entsprechend Zimzum Bet, und wir befinden uns gerade in solcher Verbindung – jeder reiht sich mit seinem Teil in den anderen ein. Alle in allen!

Wir können uns optisch dieses holographische Bild nicht vorstellen, es gibt keinen Menschen, der sich in alle nicht einreihen würde, und es gibt niemanden, der in sich nicht alle, den Teil von jedem nicht beinhalten würde.

Wir bilden also ein Integralsystem, eine große Wolke, die keinen Anfang, kein Ende oder irgendwelche abgesonderte Teile hat, und alle sind in alle aufgenommen!

Es ist das, was Zimzum Bet mit uns macht, wenn sich Bina mit Malchut verbindet. Ob wir das wollen oder nicht, wir beeinflussen einander total.

Und wenn wir uns bewusst werden und die Folgerungen ausnutzen, um die Gedanken und die Wünsche der anderen richtig zu beeinflussen, dann werden wir die gegenseitige Bürgschaft und das Allgemeine Kli schnell erreichen.

Das System ist schon nach diesem Prinzip aufgebaut, die Frage ist, ob wir wollen, nach diesem Prinzip zu arbeiten. Darin ist der ganze Unterschied zwischen der Welt, wo wir uns jetzt befinden und der spirituellen Welt.

Unsere Welt ist so, wie wir sie sehen wollen! Und die spirituelle Welt entspricht vollständig dem Wunsch des Schöpfers.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 25.11.2010

Hat die Leber eine Seele?!

Eine Frage, die ich erhielt: Im Buch „Die Grundlagen der Absicht“ schreibt Baal HaSulam, dass sich die Höhere Seele (Neschama) im Gehirn, der Geist (Ruach) im Herz, und die Untere Seele (Nefesch) in der Leber befinden! Wie ist das zu verstehen?!

Meine Antwort: Die Kabbalisten benutzen die Wörter dieser Welt, weil alles, was es darin gibt, aus der spirituellen Welt gekommen ist.

Deshalb kann muss man die Höheren Kräfte beschreiben, indem man Begriffe aus dieser Welt verwendet. Was kann man sonst machen, wenn es in der Höheren Welt keine Sprache, sondern nur Kräfte gibt. Man kann sie benennen oder durchnummerieren. Doch diese Bezeichnungen sollen etwas erklären.

Deshalb haben die Kabbalisten eine einfache Lösung gefunden, indem sie Begriffe aus unserer Welt nahmen und damit die Höheren Kräfte beschrieben.

Sie sind in die spirituelle Welt eingegangen und haben ihre Kräfte, ihre Erscheinungen, ihre Handlungen empfunden. Sie leben dort! Sie sehen die spirituelle Welt durch diese Welt, als ob diese durchsichtig wäre. Hinter jedem Gegenstand dieser Welt sehen sie die Kräfte, die dahinter, hinter dem ganzen Bild gelten.

Als ob man die spirituelle Kraft durch ein durchsichtiges Glas sehen würde. Hinter jedem Menschen und hinter jeder Handlung dieser Welt sehe ich die Kraft, die sie bewegt, weshalb es leicht für mich ist, alles zu begreifen!

Sie unterscheiden sich nur bezüglich des Menschen, der sie öffnet, entweder öffnet er sie in den 5 körperlichen Sinnesorganen, oder in 5 spirituellen Sinnesorganen.

Aber es sind dieselben Erscheinungen, weil unsere Welt illusorisch ist, sie wird auf diese Weise in unseren Empfindungen wahrgenommen. Und wenn du die zusätzlichen Organe der Empfindung entwickelst, dann siehst du das Geschehende auf zwei parallelen Bildschirmen.

Folglich verstehst du alles und bist nicht mehr verwirrt. Dir ist klar, was „Gehirn“, „Herz“, „Leber“ und „Ibur – Enika – Mochin“ (Keim – Ernährung – Erwachsener) bedeuten.

Alle Wörter, die aus dieser Welt genommen wurden, werden in der Spiritualität klar sein: was „Aufstiege“, „Fallen“, „Umarmung“, „Verschmelzung“, „rechts“, „links“ bedeuten. Alles ist so eindeutig, dass es anders nicht sein kann.

Denn die spirituelle Welt wird nur durch die materielle Welt begriffen, sie ist ihre Wurzel. Sie wird immer mehr klar sein, weil du immer die Sprache aus dieser Welt verwendest, als ob man sie auf den durchsichtigen Film auflegen würde.

Du hattest irgendwelche materiellen Gestalten, an deren Stellen jetzt nur die Definitionen bleiben, die du parallel auf den anderen Bildschirm verlegst, in die Spiritualität, worin sie auf die passenden Stellen angeklebt werden.

Du kannst sie benutzen und wirst niemals verwirrt, du musst sie den anderen nicht erklären. Denn sie sehen folglich dasselbe Bild, die spirituelle Welt und begreifen, welche optische Täuschung die materielle Welt war.

„Die Seele im Gehirn“ bedeutet, dass sich das Licht (Neschama, Seele) ins Kli (das Gehirn) einkleidet. Es gibt nichts außer dem Licht und dem Wunsch.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 25.11.2010

Glauben und Erkenntnis

Eine Frage, die ich erhielt: Wann wird der Glauben zur Erkenntnis?

Meine Antwort: Wenn der Glauben über dem Verstand steht, wird er selbst zum Gefäß für die Erkenntnis. Denn Glauben wird das Licht Chassadim genannt.

Glauben über dem Verstand ist die Eigenschaft des Gebens, welche über dem Verlangen zu Genießen herrscht. Das Verlangen zu Empfangen mit der Absicht zu Geben, wird zum Gefäß/Kli für das Licht Chochma.

Dann tritt das Licht Chochma, das in das Licht Chassadim eingekleidet ist, in das Verlangen zu empfangen ein, – dies nennt man Erkenntnis.

Das Erfüllen des Lichtes Chassadim mit dem Licht Chochma wird voller oder vollkommener Glaube genannt (Emuna Schlema).

Aus einem Sohar-Unterricht. Vorwort, 25.11.2010

Die Liebe ist das Gefäß für das Licht!

Wenn wir von der Umgebung die Wünsche des Gebens nicht bekommen, dann werden wir nicht aus eigener Kraft die spirituelle Welt öffnen können. Denn der spirituelle Genuss ist viel größer als der materielle.

Sogar der kleinste Genuss – den wir dann bekommen, wenn wir auf die erste geistige Stufe aus 125 möglichen hinaufsteigen – ist schon unendlich viel größer, als alle Genüsse unserer Welt.

Der winzige Funke des Höheren Lichtes, der in unsere Welt durchbrach, hat infolge „der Großen Explosion“ das ganze Universum geschaffen. Es war nur ein kleiner Funken! Und wir haben vor, das ganze höhere Licht NaRaNChAJ zu öffnen! Und es wird klar, dass hierfür die unbeschränkten empfangenden Gefäße notwendig sind.

Deshalb können wir dieses Licht nicht bekommen, da wir sonst einfach explodieren würden! Wir müssen die äußeren Kelim aufbauen – jeder außerhalb unseres Egos. Deshalb können wir nur infolge des gegenseitigen Einschlusses, infolge der Vereinigung, die großen äußerlichen Wünsche erreichen.

Denn wir baden uns auch jetzt im höheren Licht, aber sind nicht in der Lage, es zu fühlen. Es findet keinen Platz in unserem Inneren, wir haben nichts, außer einem kleinen Funken.

Baal HaSulam schreibt im Brief Nr. 8 über die Kraft des offenbarten höheren Lichtes: „In der Stunde des Begreifens wird das höhere Licht empfunden, das geöffnet wird und auf den Wahrnehmungen und Korrekturen auf dem Weg zurück in die spirituelle Welt basiert. Und es scheint dem Menschen infolge der Vollkommenheit, dass alle seine Leiden einen besondern Wert hatten, weil sie ihm ermöglichten, den Geschmack und die Süße des Lichtes der Einigkeit mit dem Schöpfer zu bewerten.

Folglich werden alle seine Organe und die Sehnen bezeugen, dass jeder in dieser Welt Lebender damit einverstanden wäre, sieben Mal pro Tag sich die Hände und die Beine abzuschneiden, um nur für einen kurzen Augenblick, einmal pro Leben diesen Geschmack der Verschmelzung zu begreifen.

Das heißt wir müssen verstehen, dass die spirituelle Enthüllung unendlich riesig ist und wir müssen hierfür die leeren Wünsche/Kelim vorbereiten. Deshalb steht uns eine große innere Arbeit bevor, welche eigentlich ungewöhnlich leicht sein kann, wenn man sie zusammen und mit der Liebe erledigt! Hier entscheidet alles die Vereinigung!

Wenn ich mich mit den anderen verbinde und fühle, dass ich mich mit ihnen zusammen in einem Kli, Wunsch befinde, dann wird darin das Licht geöffnet.

Deshalb ist es geschrieben: „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“, die Hauptregel der Tora (des Lichtes). Die Liebe ist das Gefäß für das Licht!

Aus der 1. Lektion des Kongresses, 09.11.2010

Vier Exile

Die vier Exile, über die im Sohar berichtet wird, sind unsere „inneren Philosophen“, die uns zwingen, „innerhalb des Wissens“, innerhalb des Verlangens zu genießen, zu arbeiten und alles zu erfüllen, was es befiehlt.

Der Auszug aus ihnen bedeutet, sich über den Verstand, über das Verlangen mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, zu erheben.

Deshalb, wenn ich fühle, dass ich in meinen Verstand und meine Empfindungen versunken bin und nur innerhalb von ihnen arbeite, befinde ich mich dann im Exil oder nicht? Bin ich mit diesem Zustand einverstanden? Vielleicht liebe ich sogar meinen Verstand und meine Gefühle, glaube an sie, lerne, verstehe und häufe mit jedem Tag immer mehr Wissen und Empfindungen an?

Einerseits ist es gut. Doch wenn der Mensch kein Mittel zur Erreichung der Spiritualität in all dem sieht, ist das schlecht. Denn dadurch erreicht er nichts.

Er gelangt lediglich zu einer falschen Überzeugung, dass ihn das irgendwann einmal zur Spiritualität bringen wird. Doch das wird ihn niemals dorthin bringen, denn man lernt nicht durch den Verstand. Wie viel du auch wissen magst, wird dich das nicht um ein Haarbreit der Spiritualität näher bringen.

Was soll man also tun? Eine Berechnung anstellen. Das bedeutet „und sie schrien wegen der vielen Arbeit“. Der Mensch sieht, dass während er im Laufe von den „sieben fetten Jahren“ alle seine Kräfte nutzte, alles im Verstand und in den Gefühlen erkannte, das in allen Artikeln Geschriebene verstand, er letztendlich doch nichts erreicht hat, außer dass der auf dem Papier gedruckte Text nun in seinen Gehirnzellen gespeichert wurde. Und das ist alles, was er hat…

Dann stellt er eine andere Berechnung an: „Ich brauche nur das Licht, das zur Quelle zurückführt! Und alles, was ich im Moment in mir habe, genauso wie auch ich selbst, hat nichts mit der Spiritualität zu tun“.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Wie wird man zum spirituellen Superman?

Eine Frage, die ich erhielt: Anstatt „übernatürliche Kräfte“ zu erhalten, fühle ich mich von Tag zu Tag immer schwächer. Wie wird man zum spirituellen „Superman“, der sich über sein Ego erhebt?

Meine Antwort: Vor allem müssen wir von den Fakten ausgehen. Und vor den Fakten brauchen wir keine Angst zu haben, weil uns das alles vom Schöpfer als ein Prozess, aus dem wir etwas lernen müssen, dargeboten wird.

Das höhere Licht, das auf unsere inneren Reshimot einwirkt, erschafft in ihrem Inneren Bilder, die wir vor uns sehen. Es nimmt unsere Informationsdaten (Reshimot), projiziert sie auf unseren inneren Schirm, und wir nehmen uns in einem bestimmten Zustand wahr.

Wir müssen alle diese Zustände unterwegs durchleben. Woran liegt dann das Problem? Darin, dass ich mich mal gut, mal schlecht fühle und über mich selbst absolut nicht herrsche? Vor allem herrscht das Licht über mich.

Nun wird mir erklärt, wie das Licht auf mich einwirkt. Und wer bin ich? Ich beobachte lediglich diese Arbeit. Und darum wird sie als Arbeit des Schöpfers bezeichnet. Und du musst sie von der Seite betrachten, aus ihr lernen, was geschieht.

Das ist nicht besonders angenehm, weil Er an mir arbeitet? Wenn ich meinen Freund beobachten würde, der plötzlich mal weinen, mal lachen, mal schlafen, mal irgendwohin hetzen würde, wäre das in Ordnung, denn ich würde die Handlungen des Lichts an jemand anderem beobachten.

Einerseits ist das richtig. Andererseits, wenn du anfängst, dich mit diesen Handlungen, mit dem Schöpfer, zu identifizieren, dann ist es für dich unwichtig, was dir widerfährt. Du identifizierst dich mit dem, Der an dir arbeitet, und nimmst dich selbst als Material für Seine Arbeit wahr.

Kannst du dich von diesem Material trennen? „Das bin gar nicht ich. Wenn ich mich bewege, dies oder jenes tue, denke oder mir wünsche, dann bin das alles nicht ich. Ich identifiziere mich mit dem Schöpfer, der mit diesem Material alles, was Er will, anstellt“. Dann betrachte ich mich bereits von der Seite.

Nun entsteht die Frage: kann ich den Schöpfer bitten, dass Er andere zielgerichtete Handlungen vollbringt? Wahrscheinlich wird das gehen, lass uns ausprobieren.

Welche Handlungen? Wozu? Was wird Er hören? Was wird Er ausführen wollen? Denn ich will nicht um irgendetwas vergeblich bitten. Wenn ich schon an einem Zustand angelangt bin, dass ich zusammen mit Ihm gegen meinen Körper vorgehe, wie Moses mit dem Schöpfer gegen den Pharao, dann sollte es etwas sein, worum es sich zu bitten lohnt. Und dann leitet der Mensch diesen ganzen Prozess ein.

Aus dem Soher-Unterricht vom 25.11.2010. Das Vorwort.

Die Ansprüche sind rechtfertigt, aber unpassend

Der Sohar. Einleitungen. Artikel „Die Weisen der Welt“: Rabbi Schimon hat gesagt: „Einmal ist zu mir ein Philosoph aus den Völkern der Welt gekommen und sagte:“ Sie sagen, dass Ihr Gott in der ganzen himmlischen Höhe herrscht und alle Heere und Lager Ihn nicht begreifen, und Seinen Ort nicht finden können.

Es dient aber nicht Seinem Ruhm. Denn es ist doch gesagt: „Unter allen Weisen aus den Völker und in ihrem ganzen Reich gibt es niemanden, der Dir ähnlich sein würde“. Warum vergleicht man Ihn mit den vergänglichen Menschen?“

Auf dem spirituellen Weg entstehen im Menschen die Fragen, als ob in seinem Inneren, ein Philosoph sprechen würde. In diesem Fall geschah es mit Rabbi Schimon. Er stieß an den philosophischen Gedanken – auf eine vollkommen logische und für unsere Welt rationale Frage über den Schöpfer.

Natürlich, ist dieser „Philosoph“ sehr klug, und seine Postulate und Argumente sind wahrhaft. Es ist gesagt: „Die Weisheit liegt bei den Völkern – glaube das“. Mit anderen Worten, in unserer Welt wird nichts der Logik und dem gesunden Menschenverstand entgegenstehen können.

Die Wissenschaft der Kabbala verneint es nicht, sondern es gilt darin ein anderes Programm, andere Vernunft, anderes Herangehen. Und deshalb misslingt sie dem Menschen, wenn er versucht, die Logik dieser Welt an die spirituelle Realität anzuwenden. Denn die Rede ist über die unvergleichbaren Sachen, über verschiedene Kelim.

Selbstverständlich entstehen in dir die Fragen, und es gibt keinen Zweifel, dass du in allem dein Recht beweisen kannst. Denn die anderen Menschen haben auch dieselbe Logik.

Laut der Informationen, die im egoistischen Wunsch vorhanden sind, sind ihre Ansprüche rechtmäßig. Der Ausgangspunkt, das Herangehen an die Sache, die Analyse und das Ergebnis stimmen. Was sich zu unserer Welt verhält, unterliegt auch ihren Gesetzen.

Wir sprechen aber über die Forschung der spirituellen Welt, wo unsere Gesetze nicht gelten, wo unsere Logik und unsere Empfindung kraftlos sind. Das versuchen uns die Autoren des Buches Sohars zu erklären.

Was kann ich in diesem Fall überhaupt machen? Was bleibt mir ohne Vernunft und ohne Gefühl übrig? Der Samentropfen? So ist das aber. Mir wurde der Punkt im Herzen gegeben, und die Arbeit an ihm erfolgt vom Anfang an oberhalb dieser Welt.

Ich werde mit anderen Punkten vereinigt, zu denen ich gebracht wurde, und ich ziehe die Kraft der Vereinigung mit Hilfe der Bücher heran, die auch dieser Welt nicht angehören. Und das alles, um die Kraft des Gebens zu öffnen.
Das Feld meiner Tätigkeit ist vom Anfang an und bis zum Ende von unserer Welt isoliert. Hier ist das irdische Herangehen untersagt. Es ist ein ganz anderes „Territorium“, der Staat der höheren Ordnung, wo die Fragen „der Philosophen“ jede Rationalität verlieren.

Aus dem Unterricht nach dem Buch. Das Vorwort, 24.11.2010

Zwischen Schlaf und Erwachen

Eine Frage, die ich erhielt: Während des Unterrichtes habe ich starke Schmerzen, die von einer Verletzung herrühren. Wie kann ich mich auf die Absicht und nicht auf den Schmerz konzentrieren?

Meine Antwort: Wir verstehen, dass wir uns in einem bestimmten Prozess befinden. Im Laufe dieses Prozesses ziehen wir gemäß unserer Kräfte das Licht, das zur Quelle zurückführt, an. Die Wirkung des Lichts bestimmt alles für uns.

Und sie selbst hängt vom Gesamtsystem ab. Darin wirken Seelen mit, die bereits einer Enthüllung würdig geworden sind, außerdem gibt es darin Seelen, die sich noch in einem Tiefschlaf befinden, sowie Seelen, die dabei sind, zu erwachen.

Unser Platz ist in der Mitte zwischen den Schlafenden und denjenigen, die sich bereits aktiv an der Arbeit des Gesamtsystems beteiligen und mit aller Kraft den Anderen helfen.

Mit Hilfe von Empfehlungen, die uns von den Kabbalisten gegeben werden, versuchen wir zu verstehen, wie wir aufwachen und in kürzester Zeit vom Schlaf zur Enthüllung, zum realen Handeln übergehen können.

Uns wurde die Möglichkeit geboten: die Gruppe, der Lehrer, die authentischen Quellen gegeben. Wir werden von den Seelen unterstützt, die sich in der spirituellen Welt befinden und uns zur Hilfe eilen, wie der Ältere einem Jüngeren hilft. Es liegt an unseren Anstrengungen.

Nun müssen wir genau klären, was genau von uns abhängt, wie wir unsere knappen Kräfte nicht vergeuden und nicht durcheinandergeraten. Denn wenn der Mensch nicht weiß, was er machen soll, ist es für ihn besser, zu sitzen und nichts zu tun. Und wenn er etwas tut, dann muss es genau das sein, wonach es verlangt wird.

Denn die Welt ist voll von Dummheiten und überflüssigen Sachen. Wenn wir auch noch unseren Teil dazu geben, werden wir uns selbst einfach unter sinnlosen Handlungen begraben und weit vom Weg abkommen.

Das stärkste Mittel zum Vorankommen ist das Licht. Seine Wirkung, die infolge jeder unserer Anstrengung kommt, schließt einen weiteren Schritt Richtung Korrektur ab. Aus diesem Grund müssen wir in jedem Zustand vor allem die Wirkung des Lichts sehen.

Nachdem wir die Tatsache, dass das Licht für alles ursächlich ist, erkannt und akzeptiert haben, müssen wir dafür danken und unseren Zustand als optimal für das Vorankommen ansehen.

Überhaupt ist jeder Zustand richtig, wenn ich verstehe, dass er von oben kommt. Das genügt, denn ich habe bereits eine Verbindung mit der Ursache hergestellt, wodurch ich zum eigenständigen Handeln erwachen kann.

Es besteht darin, für die Geschehnisse, sowohl positive als auch negative, zu danken und zu versuchen, aus dem jetzigen Zustand zur Einheit und zur Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, zu gelangen.

Wenn der Mensch sich nicht mehr in einem Tiefschlaf befindet und seinen Zustand bewusst mit dem Licht, dem Schöpfer, der Gruppe verbinden kann, dann ist es ungeachtet dessen, wie seine momentanen Empfindungen sind, natürlich gut.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 24.11.2010. Das Vorwort.