Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Lass das Licht seine Arbeit fortsetzen

Das Studium der Kabbala ermöglicht uns die Verbindung mit der Höheren Welt. Der Bruch zwischen unserer und der spirituellen Welt ist ein Abgrund, die Barriere, die eiserne Wand, die unmöglich zu verschieben ist; und nur das Höhere Licht ist fähig, sie zu zerschlagen.

Deshalb können wir uns mit dem Höheren, mit der spirituellen Welt, nur dann verbinden, wenn wir die wahrhaften Primärquellen – die Werke von Raschbi, Ari, Baal HaSulam, Rabasch studieren. Nur dann wird das Licht herangezogen, das zur Quelle zurückführt.

Wir sollen ständig ihre Werke studieren und dadurch dem Licht ermöglichen, seine Arbeit fortzusetzen.

Und Sie werden empfinden, dass die Einheit, die wir auf dem Kongress erreicht haben, sich auf Zehn Sfirot erstrecken wird und die Füllung findet. Ich erwarte, dass es sehr bald bei jedem Kongressteilnehmer geschehen wird.

Wir werden noch fühlen, welche gegenseitige Durchdringung wir erreicht haben: die Männer, die Frauen und sogar die Kinder! Jeder von uns hat ein breiteres, vielseitigeres, komplizierteres Kli erworben, mit dem man sich zum Erhalten des Lichtes vorbereiten kann.

Und wenn wir uns nach dem Kongress mit der gleichen Thematik beschäftigen und die Werke der Kabbalisten studieren, dann schaffen wir die Verbindung mit dem Licht, das sie in sich tragen.

Und außerdem werden wir uns mit allen Freuden verbinden, die am selben Tag, in diesen 24 Stunden, zusammen mit uns lernen. Es kann uns nichts mehr als die tägliche Anwesenheit im Unterricht verbinden.

Dank dessen, dass wir jeden Tag die neuen Portionen des umgebenden Lichtes heranziehen werden, wird die Arbeit fortgesetzt, die wir auf dem Kongress begonnen haben, wo wir den Anfang gesetzt haben, den Samen, den wir „in die Erde geworfen haben“, aus dem sich die zehn Sfirot ergeben werden. Und darin werden wir das Höhere Licht, die Offenbarung des Schöpfers, empfinden.

Wir befinden uns an der Schwelle. Es ist eben der Prozess, wie es geschrieben ist: „Der Groschen hinter dem Groschen wird die große Summe ergeben“.

Und die auf dem Kongress entstandene Einheit, die Vereinigung zwischen uns, ist ein sehr großer Schritt zum Ziel. Es ist buchstäblich der Anfang einer neuen Etappe unserer spirituellen Entwicklung.

Aus dem Abschlussgespräch des Kongresses, 11.11.2010

Ein Integral von Null bis Unendlichkeit

Eine Frage, die ich erhielt: Die materielle Realität wird mit Hilfe der berühmten Formel aus der Relativitätstheorie von Einstein beschrieben, die Masse und Geschwindigkeit verbindet: E0 = mc2.

Gibt es in der spirituellen Welt eine ähnliche Formel, die das Verlangen zu empfangen und das Verlangen zu geben verbindet.

Meine Antwort: Ich glaube nicht, dass Einsteins Formel in der spirituellen Realität anwendbar ist, denn sie beschreibt die Begrenztheit unserer materiellen Welt – das, was aus der Materie mit allen ihren Erscheinungsformen wie Masse, Geschwindigkeit und Energie maximal herausgeholt werden kann.

Jede Formel zeugt von der Begrenztheit, die Spiritualität wird jedoch durch nichts begrenzt.

In der Spiritualität erreichen wir die maximale Grenze, die durch die Formel „Er und Sein Name sind eins“ ausgedrückt wird.

Das heißt, wir verbinden das gesamte Verlangen zu genießen mit der gesamten Kraft des Lichts, mit allen Korrekturen und erreichen eine solche Verschmelzung zwischen ihnen, dass alles sich zu einem Ganzen vereint. Das Ergebnis ist die Spiritualität.

Das ist die maximale Umsetzung in der Spiritualität. Und während die materielle Formel der Relativitätstheorie die Grenzen von Zeit, Bewegung, Raum, Energie, Masse und Geschwindigkeit aufzeigt, gibt es diese Grenzen in der spirituellen Welt nicht! Weil du dich mit der höheren Kraft, mit dem Schöpfer verbindest und genauso wie Er unendlich, grenzenlos wirst!

In der Spiritualität gibt es keine Formel, denn jede Formel vergleicht die Bedingungen von einer Seite mit den Bedingungen von der anderen Seite und wiegt ab, wie sich das Eine mit Hilfe das Andere im Gleichgewicht befinden kann.

Die Energie kann nicht größer als Masse mal Geschwindigkeit im Quadrat sein.

In der Spiritualität ist es anders! Durch die Ergänzung von Gegensätzlichkeiten erreichen wir die Unendlichkeit. Es ist so, als ob wir die Gesamtsumme aller Kräfte des Universums von Null bis Unendlichkeit haben würden…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Der Schirm des Wunsches im schwarzen Kosmos

Wir befinden uns im Ozean des Lichtes und benötigen nur das Kli (das Gefäss, das Instrument) um es zu öffnen. Es ist wie im kosmischen Raum, der uns absolut dunkel vorkommt.

Wenn ich in den Weltraum gehe, wird die Sonne durch nichts verhüllt, und dennoch empfinde ich kein Licht, wieso? Ich ehe alles schwarz um mich herum.

Es ist so, weil das Licht keinem Hindernis begegnet, sich an nichts festhalten kann. Etwas ist notwendig, woran es sich halten kann, dann wird es wahrgenommen. Wenn du eine Trennwand im Kosmos aufstellst, wird sich das Licht daran stossen und plötzlich wirst du sehen, dass es existiert.

Falls du diese Trennwand entfernst, wird es wiederum kein Licht geben, weil das Licht ansich, gar nicht empfunden wird, selbst das materielle Licht nicht. Wenn die Atmosphäre mit all ihren Luftpartikeln nicht wäre, würden wir kein Licht sehen – dann würde uns Finsternis umgeben, so wie es auch auf dem Mond ist.

Darum benötigen wir das Kli, für die Offenbarung des Lichtes. Und vor allem – es soll dem Licht entgegengesetzt sein – d.h., der Wunsch cdes Empfangens zu sein, weil die Natur des Lichtes der Wunsch des Gebens ist. Jedoch soll es im Charakter der Handlung, dem Licht gleich sein – „für das Geben“.

Wenn nun unser Wunsch zu empfangen sich die Absicht „für das Geben“ aneignet, dann wird dieser zum Gefäss für das öffnen des Höheren Lichtes.

Aus dem Unterricht nach „Bejt a-Kawanot“, 24.11.2010

Aus welchem Glas schöpft man das Licht?

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich während des Unterrichtes die ganze Zeit die richtige Absicht halten, und mehr an die gegenseitige Bürgschaft denken, als sich mit dem Sinn des studierten Textes beschäftigen?

Meine Antwort: Stell dir vor, du fährst ein Auto. Woran denkst zuerst, wie du auf das Gaspedal drückst oder wie du am Lenkrad drehst? Wenn du dir das noch überlegen musst, ist dies schon gefährlich; ich fahre nicht mit.

Natürlich, das Wichtigste ist es, das Lenkrad zu bedienen – und gerade das wird „Absicht“ genannt. Die Absicht ist die Richtung, in welche ich mich bewege. Und wenn die Richtung stimmt, kann man schon auf das Gaspedal drücken – mehr oder weniger, alles der Bewegung entsprechend.

Also ich drücke aufs Gaspedal, erst nach dem ich die Richtung kontrolliert habe. Ansonsten sollte ich vielleicht lieber auf der Stelle bleiben, um später nicht zurückkehren zu müssen?

So müssen wir uns auch in der spirituelle Arbeit verhalten: Ständig um die Richtung besorgt. Und in dem Maß, in welchem wir uns sicher sind, dass sie stimmt, drücken wir auf das Gaspedal und geben an Geschwindigkeit zu.

Der Mensch ist so gemacht, dass er ständig nach dem Nutzen suchen muss. Hier, während des Unterrichtes gibt es drei Möglichkeiten: 1) mehr verstehen 2) mehr spüren 3) mehr erkennen.

Diese drei Erwerbe stehen miteinander nicht in Verbindung, denn ich spüre in meinem materiellen Verlangen, verstehe in meiner materiellen Vernunft und erkenne in meinem spirituellen Kli.

Also das Empfinden und Verstehen kommen durch mein egoistischen Verlangen, aber das Erkennen ist nur nach dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften – Absichten „um des Gebens willen“ – möglich . Als allererstes kümmere ich mich um die Absichten.

Deshalb, es besorgt mich nicht, was ich verstehe oder spüren werde – Hauptsache, das gebende Kli (Verlangen, Absicht – etwas spirituelles „um des Gebens willen“) zu erlangen! ich sorge vor alle darum, wo ich das Spirituelle enthüllen kann.

Man sagt, dass das Licht immer da ist – nimm so viel du magst! Aber mit welchem Gefäß können wir zum Meer kommen und etwas Wasser schöpfen? Wir brauchen irgendein Gefäß des Gebens – einen Behälter, sei es nur kleines Glas… Um den Platz, in welchem wir das Licht empfangen können müssen wir uns kümmern.

Aus einem Unterricht über „Beit Schaar aKawanot“, 24.11.2010

Störe nicht den Schöpfer bei der Arbeit!

Eine Frage, die ich erhielt: Seitdem ich mich mit meiner spirituellen Entwicklung beschäftige, wachsen in mir verschiedene Verlangen, die zu dieser Welt gehören.

Ich versuche die ganze Zeit, mich vor ihnen zu schützen: vor dem Verlangen nach Macht, nach Wissen, doch alles ist vergeblich. Stört es das Vorankommen?

Meine Antwort: Man sollte nicht gegen seine natürlichen Triebe und Verlangen vorgehen. Es gibt keinen Zwang in der Spiritualität! Wir dürfen keine Verlangen in uns vernichten, sie mit Gewalt unterdrücken, sie stoppen.

Lebe weiter normal wie immer. Doch investiere deine ganze Kraft darin, das Licht, das zur Quelle zurückführt, anzuziehen.


Bis zum heutigen Tag hast du dich mit Hilfe deiner Natur, die dir von Geburt an gegeben wurde, und dessen, was durch die Erziehung und den Einfluss der Umgebung zusätzlich hinzugefügt wurde, indem dir ihre Werte und Berechnungen eingeredet wurden, entwickelt. Das alles geht von der materiellen Natur aus.

Doch nun wird dir die Möglichkeit geboten, die zweite Natur zu erhalten, also lass sie sich entwickeln! Versuche nicht, gewaltsam gegen sie vorzugehen, das ist verboten.

Misch dich nicht in die Arbeit des Schöpfers ein! Wende lediglich die gesamte Kraft auf, um dir selbst zu helfen, dich spirituell zu entwickeln, und lass deine materiellen Verlangen und Eigenschaften in Ruhe.

Versuche nicht, sie zu besiegen! Die Widerstandskraft kommt vom Licht – es führt in dir die Einschränkung durch und gibt dir den Schirm.

Das Heldentum besteht nicht darin, alle Verlangen äußerlich in mir zu unterdrücken, als ob es nicht wichtig wäre, was in meinem Inneren ist, Hauptsache, wie ich nach außen hin auftrete. Diese Herangehensweise nennt sich „Mussar“ (religiöse Moral), die aus der Sicht der Kabbala unannehmbar ist.

Wir müssen das Licht, das zur Quelle zurückführt, arbeiten lassen, darauf ist die gesamte kabbalistische Methode gerichtet. Es müssen lediglich Bedingungen geschaffen werden, damit sich aus meinem Punkt im Herzen eine ganze Welt entwickeln kann! Damit beschäftigen wir uns und mit nichts Anderem.

Man soll nicht darauf achten, was mit unserer ersten Natur in dieser Welt geschieht – lebe, tue alles, was für ein normales Dasein nötig ist, und kämpfe nicht gegen deine Verlangen an.

Richte jedoch die gesamte Aufmerksamkeit allein auf den zweiten Teil der Realität. Was infolge der Entwicklung dieser zweiten Natur geschieht, wie sich deine erste Natur verändert, ist im Voraus nicht bekannt.

Vielleicht wirst du in einer bestimmten Phase der spirituellen Entwicklung eine größere Härte, stärkere materielle Verlangen nach Essen, Sex, Familie, Macht, Geld in dir spüren – versuche nicht, sie zu korrigieren, ziehe nur das Licht an sich heran.

Sonst wirst du nur dir selbst schaden. Das ist eine sehr wichtige Warnung. Es tut weh, zu sehen, wie einige sich dadurch einen großen Schaden zufügen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Falls du dich vorbereitet hast, um höher zu springen…

Unsere Vorbereitung auf den vergangenen Kongress haben wir vor Monaten begonnen, wir stellten uns vor, wie wir uns verbinden werden, das Ego zerbrechen und die Einheit erreichen.

In der Spiritualität muss man immer die Vollkommenheit anstreben. Wenn du auf den Tisch springen willst, dann sollst du dich auf einen riesigen Sprung vorbereiten, um dich folglich auf dem Tisch zu befinden. Und das betrifft alles.

Auf dem Kongress haben wir ein Ziel gesetzt – die Offenbarung des Schöpfers zu erreichen. Selbstverständlich soll es unser tägliches Ziel sein.

Aber diesmal strebten wir sehr danach, und machten deshalb einen großen Schritt nach vorne. Wir haben den neuen Status gefunden, das neue Kli geschaffen, in dem die Empfindung der Vereinigung, der Einheit, des Ziels gezeigt wurde, sowie der neue Plan, wie es zu erreichen ist.

Die Einen haben gefühlt, dass sie sich daran mehr genähert haben, die Anderen – weniger. Jemand hat es von der Seite der Kelim, und jemand schon von der Seite der Lichter empfunden.

Es gab auch die Menschen, die gefühlt haben, inwiefern sie sich darin noch nicht befinden, sie erreichten das Begreifen des Übels, sie haben enthüllt, wie viel sie noch korrigieren sollen. Wir haben zusammen eine Menge verschiedener Zustände erlebt.

Wir haben geöffnet, dass die Umgebung auf den Menschen einwirkt und mit ihm alles Mögliche machen kann, weil der Mensch ihrem Einfluss vollständig unterworfen ist. Es mangelt uns zwar immer noch an der ständigen Einwirkung der Umgebung, außerdem können wir uns in Bezug auf sie noch nicht aufheben.

Und gewiss stammt von der Umgebung immer noch keine riesige Kraft, welche jedem bestimmen würde, worauf er sich richten soll.

Aber zwischen uns ist auf jeden Fall eine Verbindung entstanden. Und ich denke, dass wir in der allernächsten Zeit beginnen werden, in ihr immer mehr und mehr Füllungen zu öffnen.

Aus dem Abschlussgespräch des Kongresses, 11.11.2010

Wer will nicht glücklich werden und ewig leben?

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn Kabbala uns ein Mittel zur Entwicklung einer ewigen Seele bietet, als ob wir aus zwei unseren Zuständen wählen würden: das eine Ich – schön, reich, gesund, jung und ewig, und das andere Ich – schwach, vergänglich, sterblich, warum tun sich die Menschen dann so schwer damit, dem zuzustimmen?

Meine Antwort: Wählen wir etwa? Wenn deinem Egoismus angeboten worden wäre, zwischen einem guten und einem schlechten Zustand zu wählen, würdest du zweifelsohne den guten wählen.

Wenn du ein volles und ein leeres Glas zur Auswahl hättest, würdest du mit Sicherheit das volle vorziehen. Das ist keine Wahl, du handelst einfach entsprechend deiner Natur und kannst nicht anders.

Wenn du dich plötzlich falsch entscheidest, dann hast du dich geirrt oder bist krank. Das heißt, es gibt hier keinen freien Willen.

Doch das Problem besteht darin, dass diese Möglichkeit, gesund, schön, vollkommen und ewig zu werden, von einer Mauer, von der Verhüllung, vor dir verborgen wird, und du diesen Zustand nicht erkennst, in deinem egoistischen Verlangen nicht wahrnimmst.

Dieses irdische Leben nehme ich wahr und sehe, was darin geregelt werden soll – selbst wenn es vergänglich ist, ist es zumindest verständlich. Solche Genüsse werden von meinem Ego, von meinem tierischen Körper, meinem Ich, meiner gesamten Verwandtschaft, allen, mit denen ich verbunden bin, von der gesellschaftlichen Meinung begrüßt – auf diese Weise lebt die ganze Welt!

Und hier wird mir auf einmal etwas angeboten, wozu ich weder Lust noch Unterstützung von den Anderen habe – wie kann ich das wählen? Es ist klar, dass ich meine tierischen Interessen vorziehe.

Deshalb müssen wir ein Verlangen nach dem verborgenen Teil in uns entwickeln, der als „das Verlangen zu geben“ bezeichnet wird. Das ist etwas absolut Neues, und wenn du es enthüllst, wird es eine ganz andere Welt, eine andere Realität sein. Auch du selbst wirst dich verändern, denn du wirst neue Sinnesorgane und neue Verlangen in dir entwickeln!

Du wirst dich einfach durch eine klare Grenze in zwei Teile teilen: einerseits alles, was du heute hast, andererseits alles Neue, ohne jegliche Verbindung des Einen mit dem Anderen. Und das, was du auf dieser neuen Seite haben wirst, wird auch als Seele bezeichnet.

Doch du wirst dieses System aus einem einzigen Punkt, den du im Moment hast und der über keinen Orientierungspunkt und keine Richtung verfügt, entwickeln müssen.

Das Problem besteht darin, dass du nicht siehst, was du dadurch gewinnst! Das kann unmöglich in deinem Ego gesehen werden. Und wenn du meinst, jetzt in deinem Egoismus irgendeine spirituelle Welt zu erkennen, und sie haben willst, dann siehst du immer noch die gleiche materielle Welt! Du glaubst nur, dass sie zur Spiritualität gehört, in Wirklichkeit ist das alles materiell.

Doch dieses ganze trügerische, falsche Bild brauchst du, um eben mit dessen Hilfe das wahre Bild zu erstellen.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Auf der Suche nach der ewigen Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es etwas Ewiges in uns?

Meine Antwort: Was den materiellen Körper betrifft, sind wir nur Tiere, wenn auch etwas höher entwickelt und mit Gefühlen und Verstand bedacht. Doch jeder tierische Körper ist sterblich.

Abgesehen von der zweiten Natur, dem Verlangen zu geben, das als spirituelle Welt, Seele, „göttlicher Teil von oben“ bezeichnet wird, gehört alles Andere zum Egoismus, zur tierischen Stufe, zur materiellen Welt.

Deshalb verbindet uns erst einmal noch nichts mit der Ewigkeit, außer einem einzigen Punkt, welcher der Unendlichkeit angehört und eine Umgebung für sich erschaffen muss, dank welcher er sich entwickeln wird.

Ich spreche nicht von der tierischen Seele, die den Körper belebt, von der „Vitalkraft“, die in allen Geschöpfen, den unbelebten, den pflanzlichen und den tierischen, vorhanden ist.

Doch außerdem gibt es im Menschen jenen wahren Punkt der Wurzel, den er auch entwickeln muss. Nach diesem Punkt wird er auch „Mensch“ genannt – Adam, dem Schöpfer ähnlich (dome), dessen Stufe er erreichen kann.

Abgesehen von diesem Punkt gibt es in einem gewöhnlichen Menschen nichts Spirituelles und Ewiges – wie der tierische Körper gelebt hat, so ist er auch gestorben. Nichts ist übriggeblieben!

Und was ist mit diesem Punkt, bleibt er uns wenigstens? – Ist er etwa im Körper gewesen? Er gehört nicht zum Körper, wir werden ihn nicht jemand Anderem mit irgendeinem Organ verpflanzen können…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Körper und Seele“ vom 24.11.2010

Die Einladung in den Hochzeitssaal der Braut

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wird gesagt, dass die zerbrochenen Seelen zwecks Korrektur in die Welt Azilut hinaufsteigen, wenn wir zuerst alle Welten BEА, angefangen mit Malchut de-Malchut der Welt Assija durchgehen sollen?

Wo befinde ich mich also, in Malchut der Welt Azilut, oder irgendwo in den Welten Assija, Jezira, Brija?

Und wenn sich das Land Israel in der Welt Jezira befindet, und der heiligste Ort im Tempel, wohin nur der Hohepriester rein gelassen wird, sich in der Welt Brija befindet, wie kann ich dann höher als er hinaufsteigen?!

Meine Antwort: Wenn ich die Bitte um Korrektur ausspreche, dann steige ich mit meinem Punkt, in Malchut der Welt Azilut, in die Versammlung der Seelen Israels hinauf.

Alle unsere Korrekturen geschehen in Malchut der Welt Azilut, das ist unser Haus, unser Keter eben. Und alles, was es unterhalb der Welten BЕА gibt, ist die Verbreitung Malchut, ihrer neun unteren Sfirot.

Alle Welten, Parzufim, die Seelen, die sich unter dem Parssa (die untere Grenze der Welt Azilut) befinden, gehören zu Malchut de-Azilut. Für die Korrektur soll ich also dorthin hinaufsteigen und mich mit Malchut der Welt Azilut verbinden. Aber wo genau wird meine Seele korrigiert?

Die allgemeine Seele Adam HaRischon befindet sich in den Welten BЕА (Angefangen mit ihrem „Kopf“ in GaR de-Brija und bis zu den „Beinen“ in Assija).

Wenn ich meine Seele in Malchut de-Azilut erhebe und dort um die Korrekturen bitte, dann bekomme ich das Licht von oben, das zur Quelle zurückführt (das zu mir aus der Welt der Unendlichkeit, durch alle Welten kommt und für mich persönlich vorbestimmt ist), und korrigiere die vorbestimmte Verbindung zwischen Seir Anpin und Malchut der Welt Azilut.

Auf diese Weise korrigiere ich die zerrissene Verbindung zwischen Malchut und SA, und zwischen Schchina und dem Schöpfer.

Somit gehöre ich zu „den Freunden der Braut, welche die Tora unterstützen“, über die das Buch Sohar im Kapitel „Die Nacht der Braut“ erzählt. Ich helfe ihr, sich mit dem Bräutigam zu verbinden und werde als Sohn des Hochzeitssaals der Braut bezeichnet.

Folglich korrigiere ich meine Seele, weil SA und Malchut nur meinetwegen getrennt wurden, damit ich sie zukünftig verbinde und diese „LEGO“ Einzelteile rekonstruiere!

Und wenn ich die erste Verbindung zwischen Malchut und SA aufbaue, dann korrigiere ich die erste spirituelle Stufe: Malchut de-Malchut der Welt Assija. (vgl. Baal HaSulam. Das Vorwort zum Buch Sohar).

Folglich wird durch die Vereinigung Malchut und SA Jessod de-Malchut de-Assija korrigiert usw. Indem ich jedes Mal Malchut unterstütze und ihre Verschmelzung mit SA hervorrufe, korrigiere ich meine Seele.

Das heißt, wir erheben unsere Bitte (MaN) immer in Schchina, in Malchut der Welt Azilut, wobei die Korrektur selbst und die Belebung unserer Seelen in den Welten BЕА erfolgen, weil Adam HaRischon in den Welten BЕА geboren ist, und nichts, außer ihnen, außer seiner Umwelt empfindet. Er steigt zusammen mit diesen Welten hinauf und herab.

Denn ich will dem Schöpfer Genuss bereiten und deshalb steigt meine Absicht in Malchut de-Azilut hinauf. Dadurch werde ich in den Welten BЕА, in meiner Umgebung korrigiert.

Wir hoffen, dass wir hinaufsteigen, und wie der Hohepriester in „die Allerheiligste“, in Bina der Welt Brija eingehen. Aber dadurch erhebe ich Siwug SoN zu АwI.

Aus dem Unterricht nach „Bejt Schaar a-Kawanot“, 23.11.2010

Fragen, die ich nach dem Kongress erhielt

Frage: Am zweiten Kongresstag hatte ich ein Gefühl, als ob alle Menschen, alle „Punkte“ in mir wären und ich sie deshalb wirklich wie mich selbst lieben könnte, weil ich sie als einen Teil von mir empfand. Ist es richtig, die ganze Gruppe in sich zu spüren?

Antwort: Genau das ist der Anfang für die Bildung eines Ortes, an dem sich später die Eigenschaft des Gebens, genannt „Schöpfer“, enthüllt.

Frage: Auf dem Kongress habe ich gesehen, dass einige Männer sich völlig der Arbeit hingegeben haben. Brauchen wir diese äußeren Handlungen oder kann es vielleicht sein, dass sie uns vom wahren Ziel ablenken? Weil der Funke der Wahrheit, der darin enthalten ist, anscheinend sehr schwach ist.

Antwort: Wahrscheinlich sollte man die Arbeit gleichmäßiger verteilen, doch es steht außer Zweifel, dass wir uns selbst versorgen müssen.

Frage: Sie sagen, dass unser Problem darin besteht, dass wir versuchen, den Machsom selbst zu überqueren, doch das kann nur das Licht tun. An wen sind wir in der Lage, uns mit dieser Bitte, diesem Gebet zu wenden? An die Gruppe, an die Umgebung? Denn Sie haben darüber gesprochen, dass es sich dort verbirgt.

Antwort: An den Schöpfer, an die Kraft des Gebens, die sich in der Gruppe verbirgt.

Frage: Nehmen wir an, wir würden anfangen, den Hass gegenüber den Freunden zu empfinden. Doch wie soll man diesen, sagen wir mal, „göttlichen“ Hass, der das Zusammensetzen von zerbrochenen Gefäßen verhindert, von dem einfachen Hass, der durch einen schlechten Charakter begingt ist oder von psychischen Störungen herrührt, unterscheiden?

Antwort: Wenn der Mensch Anstrengungen in Richtung Verbindung mit den Freunden unternommen hat, um den Schöpfer darin zu enthüllen, dann erkennt er bei einer starken gemeinsamen Anstrengung Hass gegenüber der Verpflichtung, sich zu vereinigen.

So steht es übrigens im Buch Sohar geschrieben. Wenn er aber keine Anstrengungen bei dem Versuch, sich zu verbinden, unternommen hat, wird er auch keinen echten Hass spüren.