Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Und wieder vor dem Buch Sohar

Die Wissenschaft der Kabbala ist uns dafür gegeben worden, damit wir unseren Zustand korrigieren. Nach dem Abstieg aus der Welt der Unendlichkeit (Ejn Sof) in diese Welt, können wir mit Hilfe der Kabbala zurück in die Welt der Unendlichkeit hinaufsteigen. Wann? Wenn wir sie endlich bestimmungsgemäß verwenden werden.

In der Unendlichkeit sind wir so, wie „ein Mensch mit einem einheitlichen Herz“ miteinander verknüpft. Wir sind aber mit unseren Herzen, und nicht mit unseren Körpern verbunden. Mit „den Herzen“ werden die Wünsche, die Absichten und sogar die Gedanken gemeint. Denn der Gedanke dient der Verstärkung des Wunsches, er ist das Mittel für die Arbeit mit dem Wunsch.

Und deshalb wird nicht gesagt: „Wie ein Mensch mit einem einheitlichen Herz und einer einheitlichen Vernunft“, sondern das Herz alleine genügt vollkommen. Wir sollen in unseren Wünschen vereinigt werden, um die Einheit zu erreichen.

Mit welchen Wünschen? Mit denen, die auf das Ziel der Schöpfung gerichtet sind. Wir müssen sie verknüpfen. Sie entspringen der Unendlichkeit, damit wir sie in dieser Welt vereinigen und korrigieren.

Unser ganzes Problem basiert auf dem Zerbrechen und auf der Absonderung der Kelim, welche infolge der gegenseitigen Entfernung dieser Wünsche, dieser Funken geschah. Dementsprechend stellt die Korrektur ihre Annäherung und die Wiedervereinigung dar.

Sie verwirklicht sich mittels unserer Bemühungen, wenn wir vereinigt werden wollen, während wir die kabbalistischen Primärquellen lesen, die Werke von Kabbalisten, die sich in der Erkenntnis der Einheit und der Korrektur befanden.

Mit dieser Absicht sollen wir uns an das Buch Sohar wenden.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 18.11.2010

Die süße Bitterkeit der Wahrheit wählen

Die guten und die schlechten Zustände werden nicht danach bestimmt, wie angenehm ich sie für mich empfinde.

Die Zustände können gut oder schlecht entweder in Bezug auf die Empfindungen oder im Hinblick auf die Wahrheit und Lüge sein.

Und jeder Mensch, der beginnt, sein spirituelles Gen (Funken, Reshimo) zu entwickeln, empfindet jeden Zustand auf zweierlei Weise.

In Bezug auf sein Verlangen empfindet er ihn als „süß“ oder „sauer“, denn das Verlangen ist ein Tier, nur das Material. Doch in Bezug auf den spirituellen Funken empfindet er seinen Zustand als Wahrheit oder Lüge.

Danach hängt alles davon ab, wie wichtig für uns die Wahrheit oder die Bitterkeit sind – für den Einen mehr, für den Anderen weniger. In Abhängigkeit davon kommen wir voran – inwieweit wir die Bitterkeit um der Wahrheit willen ertragen können.

Nehmen wir an, man kann mir heute 10 kg Bitterkeit geben, und ich werde mich trotzdem an der Wahrheit festhalten – dann bedeutet das, dass ich bereit bin, zu gehen. Und morgen werde ich bereit sein, sogar 15 kg Bitterkeit zu ertragen.

Die Bitterkeit bedeutet, dass sie gegen meine Natur, gegen das Verlangen zu genießen ist, wie es während des letzten Kongresses geschehen ist, als wir versucht haben, uns zu verbinden, und Angst bekommen haben: bloß das nicht!

Wenn wir aber wissen, dass in dieser Verbindung die Wahrheit liegt, und uns über unsere Bitterkeit erheben wollen, dann wird es uns nächstes Mal gelingen! Wir werden bereits eine Berechnung entsprechend der Wahrheit und der Lüge machen können.

Und obwohl ich nicht bereit bin, mich zu verbinden, und es mir Leiden und Angst bereitet, mein Ego zu zerbrechen und mich darüber zu erheben, sehe ich trotzdem, dass es Lüge ist, und hasse es. Ich kann nicht mehr darin bleiben!

Im Moment empfinden wir diesen Hass noch nicht, doch er kommt – dann werden wir die unreine Hülle, die „Klipa“, zerbrechen und weiter gehen. Wir brauchen nur Zeit dafür.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ vom 17.11.2010

Eindrücke von Kongress, 11.2010, T.2

Aus den Briefen mit Eindrücken vom Kongress:

„In unserem Leben gibt es zwei völlig voneinander getrennte Zustände:
Der eine ist der Zustand des Kongresses. Er beginnt zu dem Zeitpunkt an dem der letzte Kongress endet und ist seine Fortsetzung.
Der zweite Zustand ist all das, was im Leben geschieht.

Das Empfinden war schon lange da, aber jetzt haben alle angefangen davon zu sprechen und es besteht ein Bedürfnis etwas daraus zu machen. Ist der Zustand des Kongresses ein Geschenk, dass wir bekommen und welches wir mit allen unseren Kräften auf den Rest unseres Lebens übertragen müssen?

Damit dies nicht zwei isolierte Zustände sind und die Spannung des inneren Lebens, in welcher wir während des Kongresses existieren, auch in unserem Leben zwischen den Kongressen bestehen bleiben kann? Wir haben davon gesprochen, dass dies eine Arbeit ist, die wir gemeinsam leisten müssen, eine Art Hausaufgabe, anstatt später in einen Zustand des Selbstmitleids zu verfallen…“

„…Jetzt habe ich ein Kuddelmuddel im Kopf und die Angst in das normale Leben zurückkehren zu müssen. Im einfachen materiellen Leben, ist verglichen mit der Intensität in der Spiritualität, alles in kleine aber aggressive materielle Probleme zerbrochen, welche die Innerlichkeit beschränken. Am besten ist es nach dem Kongress zu beginnen, sich auf den neuen Kongress vorzubereiten. Wie sehen sie unsere weitere Entwicklung?“

Die Datierung von Zuständen

Das Buch Sohar. Das Vorwort. Der Artikel „Während der Brautnacht“: „Am fünfzehnten Tag von Nissan sandte David eine Bekanntmachung durch ganz Israel, in den Krieg zu ziehen.

Sie waren mit Joab am siebten Siwan und gingen und zerstörten das Land der Kinder von Amon.

Sie blieben dort während der Monate Siwan, Tamus, Av und Elul, und was mit Bathseba geschah, war am vierundzwanzigsten Elul. Und am Yom Kippur [Tag der Buße] wurde ihm gesagt, „Der Herr hat auch deine Sünde von dir genommen“.

Natürlich sprechen wir hier nicht von Daten, sondern von spirituellen Zuständen. Der Jahreszyklus ist in zwölf Monate unterteilt – entsprechend den vier Phasen von HaWaYaH, die mit drei Linien multipliziert sind. Die vier Jahreszeiten, die Reihenfolge der Monate und die Feiertage werden durch die gegenseitige Durchdringung der Lichter Chochma und Chassadim bestimmt.

Der jüdische Kalender ist nach beiden Zyklen aufgebaut: nach dem Sonnen- und nach dem Mondzyklus. Das Jahr, welches nach der Sonne gezählt wird, ist der Teil, der sich auf Seir Anpin bezieht. Und die Mondmonate sind der Teil, der zu Malchut gehört.

Auf diese Weise werden spirituelle Korrekturen beschrieben – abhängig davon, um welche Einflüsse, welche Einwirkungen es geht.

Entweder wirkt Malchut auf Seir Anpin oder Seir Anpin auf Malchut ein, und letztendlich, wenn sie die richtige Verbindung untereinander aufgebaut haben, steigen sie auf uns schließen sich Bina, ihrer höheren Mutter, die sie korrigiert, an.

Dementsprechend haben alle Daten im Mondzyklus ihre eigene spirituelle Bedeutung. Jeder Monat beginnt mit dem Neumond und endet mit dem nächsten Neumond.

Die Rede ist von den dreißig Sefirot von CHaBaD-CHaGaT-NeHJ, von denen jede drei Linien mit einschließt. Die Zustände dieses Systems können nach deren persönlichen Sefirot bis in die „Stunden“, „Minuten“ und „Sekunden“ gegliedert und systematisiert werden.

Dann wird es klar, welche Korrekturen genau Bathseba mit David und mit Urija durchlaufen hat und warum sie auf diese „Daten“ gefallen sind.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010. Das Vorwort.

Ein Kompaß der Richtung Schöpfer zeigt

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich überprüfen, ob ich immer in die korrekte Richtung gehe?

Meine Antwort: Das kannst du nie wissen, denn dafür muss du genau wissen wo das Endziel ist und wo du bist, dann könntest du eine exakte Richtung von einem Punkt zum anderen anpeilen.
Aber wenn du diese zwei Punkten nicht kennst, was kannst du tun?! Und du wirst sie nie kennen!

Deshalb wurde uns eine Gruppe gegeben, als die einzelne Möglichkeit sich zum Ziel zu bewegen. Du musst dich darin einschließen, und je stärker du dich mit ihr verbindest, desto korrekter ist die Richtung in welche du dich bewegst.

Wie kannst du das kontrollieren? – In dem Moment, wo du wirklich beginnst dich mit ihr zu verbinden, in dieser Verbindung zwischen euch enthüllst du den Schöpfer. Er wird dir bezeugen, dass du jetzt in die korrekte Richtung gehst und das ganze keine Phantasie ist!

Dieses Zeugnis ist die erste bestätigende Tatsache, und nur dann kannst du sicher sein, dass du in die korrekte Richtung gegangen bist. Und bis dann, wie es geschrieben steht: „Strengte sich an und gefunden…“…

Die Anstrengungen werden über Quellen und in der Gruppe gemacht, der Rest ist bereits unterstützende Arbeit.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Das Wesen der Religion und Ihr Ziel“, 18.11.2010

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Geheimnisse der Höheren Lenkung „Eines innerhalb des Anderen“

Baal Sulam, „Grundlagen der Absicht“, S.59: … Malchut der Ersten Kontraktion verbirgt sich im „Unerkennbaren Kopf“ (RADLA), im verborgenen Sinne des „Eckpfeilers“, auf den die Bauleute verzichtet haben.

Darin besteht das Geheimnis der drei Köpfe, von denen das Buch Sohar schreibt, denn der erste Kopf, RADLA, wird als „Eines über dem Anderen“ korrigiert, und der Kopf von Arich Anpin wird als „Eines innerhalb des Anderen“ korrigiert.

Es gibt den Kopf des spirituellen Parzuf (Rosh), der das Licht abstößt und daher „Eines über dem Anderen“ heißt, und es gibt einen Kopf, der das Licht aufnimmt und es nach unten schickt, wie „Eines innerhalb des Anderen“.

Diese zwei Köpfe stehen an der Spitze der Welt Azilut und bringen einander durch ihre Arbeit ständig ins Gleichhewicht. Das definiert die Wurzel der gesamten Höheren Lenkung, die zu uns von dort hinabsteigt.

Malchut, von der es heißt: „Eines über dem Anderen“, ist von der Welt Azilut getrennt, und wir wissen nicht mehr, was dort geschieht. Die Erste Kontraktion (Zimzum Alef) ist uns unklar – das ist eine völlig andere Wellenlänge.

Wie mein Ohr, das Geräusche nur bis zur Frequenz von 20 Kilohertz empfangen kann – alles, was höher liegt, höre ich nicht mehr. Und die Erste Kontraktion arbeitet mit solchen „Kilohertz“, in solchen Wellenlängenbereichen, deren Existenz ich nicht einmal vermute – sie sind mir unbekannt und unklar.

Dort wirken so feine Eigenschaften des Willens zu genießen und des Willens zu geben und solche Klärungen dieser, dass wir das nicht einmal berühren. Wir verfügen nicht über die nötige Feinfühligkeit und Empfindlichkeit. Das heißt „Eines über dem Anderen“.

Es besteht eine umgekehrte Reihenfolge zwischen Lichtern und Verlangen, d.h. dem Verlangen der Malchut fehlt es am Licht von Keter – Jechida.

Hier aber läuft es darauf hinaus, dass das Licht Chochma in das Gefäß Keter aufsteigt, das Licht Bina – in das Gefäß von Chochma usw., bis das Licht, welches für die Malchut bestimmt ist, schließlich in das Gefäß von Jesod gelangt.

Von hier beginnt die Nichtübereinstimmung zwischen den Lichtern und den Wünschen, bei der alle Lichter nicht an ihren Plätzen sind.

Und Arich Anpin wird als „Eines innerhalb des Anderen“ korrigiert, d.h. das Licht Chochma erfüllt das Verlangen Keter. Deswegen nimmt das Verlangen Keter den Mangel wahr, indem es fühlt, dass es nicht durch sein Licht erfüllt wird – denn es ist das Licht einer niedrigeren Stufe, das Licht Chochma.

Man muss aber verstehen, dass kein anderes Licht in das Verlangen Keter eintreten kann, außer dem Licht, welches dafür bestimmt ist – ich kann nicht mit Augen hören oder mit Ohren sehen!

Es geht nur um das Maß des Lichtes, welches das Verlangen erfüllt – und das Maß des Lichtes im Verlangen Keter wird jetzt so wahrgenommen, als wäre es das Licht Chochma statt Keter.

Aus dem Unterricht zu „Beit Shaar haKavanot“, 18.11.2010

Die Internationale Sprache der Seele

Eine Frage, die ich erhielt: Wie muss man sich richtig einstellen, wenn man Bücher liest, die die „Physik“ der Höheren Welt offenbaren – „Beit Shaar HaKavanot“ (Grundlagen der Absichten), oder TES (Talmud Eser Sfirot – die Lehre der zehn Sefirot)?

Meine Antwort: Das einzige, was ich tun muss, ist es, mich dem Schöpfer anzugleichen, zu Ihm aufzusteigen. Deswegen muss ich Seine Handlungen und Einstellungen nachmachen: wenn der Schöpfer im Bezug auf die Gruppe der „Gute und Gutes tuende“ ist, dann muss ich mich mit der selben Güte zu ihr verhalten.

Deswegen muss ich mich zuallererst um meine Einstellung zu meinen Freunden kümmern, die mir für die Arbeit gegeben wurden, damit wir zu einem Ganzen werden – in Einheit und Liebe.

Wenn ich einen solchen Zustand erreiche, beginne ich, mich zu ihnen genauso zu verhalten wie der Schöpfer – und in diesem Maße beginne ich, den Schöpfer wahrzunehmen! Denn Er und ich kommen uns nach dem Gesetz der Angleichung unserer Eigenschaften nahe und fühlen einander. So komme ich zur Verschmelzung mit Ihm. Nur daran soll man denken!

Und dafür reicht es auch, ins Buch zu schauen und zuzuhören – am wichtigsten ist, dass es sich um eine authentische, wahre Quelle handelt. Du brauchst nicht einmal die Sprache zu verstehen – unwichtig, du wirst sowieso nichts verstehen. Du musst nur Eines im Kopf behalten: jetzt bekommst du eine Arznei, die dich heilen soll! Sie muss in dir ein zusätzliches Sinnesorgan öffnen – und dann wirst du ohne Worte das Spirituelle führen und verstehen, denn ein Gefühl kann man nicht mit Worten zum Ausdruck bringen!

Ein Gefühl braucht keine Worte. Worte sind nur dazu nötig, einem Anderen davon zu erzählen – und innerhalb der Empfindung gibt es keine Worte.

Und du musst darauf warten, dass sich in dir eine gewisse spirituelle Wahrnehmung öffnet, ohne jegliche Worte. Das heißt eben die wahre Wissenschaft der Kabbalah, die dabei hilft, eine solche Wahrnehmung zu erreichen!
Aus dem Unterricht zu „Beit Shaar HaKavanot“, 18.11.2010

Ohne Licht kann man das nicht verstehen.

Nur die Gruppe kann dir das Verlangen geben, deine Natur zu ändern und nur das Licht kann sie eigentlich ändern. Nur dann wirst Du wirklich verstehen, was das Geben heißt!

Denn heute scheint dir, dass Geben einfach den anderen zu geben bedeutet. Aber das stimmt überhaupt nicht!

Wie kann man anderen geben, wenn wir uns im Spirituellen vereinigen, wir uns zu einem ganzen, ohne jeglichen Unterschied zwischen uns vereinen? So, wem gebe ich dann? Dem anderen oder mir selbst?

Deshalb verstehen wir jetzt überhaupt nicht, was geben bedeutet, dieser Begriff verschwindet quasi im Spirituellen.

Wenn ich zu irgendeinem spirituellen Niveau aufsteige, sehe ich dass alle vereint sind und ich habe niemanden an den ich geben könnte – überall bin nur ich!

Wir können das nicht verstehen, bevor das Licht kommt und uns diese spirituelle Sichtweise gibt. Denn wir Egoisten, halten es für Geben, wenn wir dem anderen etwas geben, indem wir unsere Abneigung überwinden.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Das Ziel der Religion und ihr Wesen“, 18.11.2010

Der Sohar über das Gesetz des integralen Systems

Der Sohar, Abschnitt „Zaw“, Punkt 39: Es folgt daraus, dass SA die Sefira von Malchut fehlt, und da es generell an Malchut mangelt, fehlt es ihm auch in allen seinen Elementen an ihr, denn jede einzelne Sefira besteht nur aus neun Sefirot, und nicht aus zehn.

Wenn daher Malchut aufsteigt und sich mit SA verbindet, vervollständigt sie jedes seiner Elemente zu zehn Sefirot, (und) vervollständigt jedes seiner Organe.

Das ist das Gesetz des integralen Systems. Indem wir den kleinsten beliebigen Teil des Systems vervollständigen, vervollständigen wir alle seine Teile.

Alle einzelnen Sefirot von Malchut sind miteinander verbunden, wie auch alle Sefirot von Bina, S“A und Chochma. Denn alle Sefirot gehen aus dem Gesamtaufbau der Unendlichkeit hervor: Keter (K), Chochma (CH), Bina (B), Seir Anpin (S“A) und Malchut (M) oder die Spitze von Yud, Yud, das obere Hej, Waw und das untere Hej. Außer diesem Aufbau gibt es nichts.

Und alle Stufen und Welten, die sich scheinbar aus der Unendlichkeit nach unten bis zu dieser Welt ausgedehnt haben, stellen lediglich den gleichen Aufbau der Unendlichkeit dar, an den wir nicht in seiner 100% wahren Form herantreten können, und darum ist uns die Möglichkeit gegeben worden, den gleichen Aufbau in der verkleinerten Form, zu einem kleineren Prozentanteil zu korrigieren.


Darum vervollständigen wir immer die gleichen Sefirot. Jede Malchut in jeder Welt geht aus der Malchut der Unendlichkeit hervor, in allen ihren Teilen, die ihrerseits ebenfalls in ihre eigenen einzelnen Sefirot unterteilt werden usw.

Alle deren Malchuts gehören der gleichen Malchut der Unendlichkeit an. Jeder S“A gehört dem S“A der Unendlichkeit an. Genauso wie jede Bina der Bina der Unendlichkeit und jedes Chochma dem Chochma der Unendlichkeit angehören.

An jedem Ort ist jede Sefira, jede Eigenschaft mit ihrer Quelle verbunden. Und obwohl alle Sefirot über zehn Sefirot miteinander verbunden sind, existiert immer eine Verbindung zwischen den gleichnamigen Teilen.

Das heißt, die Lichter dehnen sich von oben nach unten über zehn Sefirot aus, von Keter zu Chochma, Bina, S“A und Malchut, oder in die andere Richtung, indem sie von unten nach oben durch das reflektierte Licht aufsteigen.

Doch während das Licht diesen Übergang vollzieht, erreicht es immer die dafür bestimmte Sefira, dringt in sie ein und erfüllt sie mit dem nötigen Licht, wie von jenem Ort der Unendlichkeit, von dem es gekommen ist.

Wenn ich eine bestimmte Eigenschaft erfüllen will, muss ich mich ihr gegenüber mit der gleichen Eigenschaft, mit dem gleichen Verlangen, mit dem gleichen Licht verhalten – auf diese Weise erfülle ich sie.

Es gibt einen Aspekt für den Durchgang der Lichter – entsprechend den Schirmen, der Ausdehnung von Yud-Hej-Waw-Hej von oben nach unten oder von unten nach oben – und es gibt einen Aspekt für den Charakter der Sefirot.

Aus diesem Grund kann, sagen wir mal, das „Ohr“ nicht das Licht empfangen, welches für das „Auge“ bestimmt ist, oder dessen Arbeit ausführen. Der Schirm für ein bestimmtes Verlangen kann eine besondere Arbeit ausführen, die diesem Verlangen genau entspricht.

Also gibt es in jedem Fall eine sehr genaue Unterteilung in HaWaYaH und drei Linien, entsprechend ihrer Quelle in der Unendlichkeit – dem HaWaYaH aus vier Buchstaben (Yud-Hej-Waw-Hej).

Aus dem Sohar-Unterricht vom 18.11.2010

Beinah gut ist auch schlecht

Baal HaSulam „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“: „Doch das Gute wird im Ganzen nicht erkannt, solange das Geschöpf nicht seinen Endpunkt erreicht hat, das heißt die vollendete Form und die endgültige Entwicklung.

Ganz im Gegenteil hüllt es sich bis dahin stets in einen Umschlag aus Verdorbenen gegenüber dem Betrachter.

Doch es ist klar, dass der Schöpfer Seinen Geschöpfen immer nur Gutes tut, und dieses Gute, welches von Ihm ausgeht, wird zielgerichtet gelenkt.

Das System ist so aufgebaut, dass wir, um das Ziel, die Eigenschaft des Gebens, zu erreichen, die ihm entgegengesetzten Eigenschaften in uns enthüllen müssen. Wobei wir in dem Ausmaß der Annäherung an das Ziel eine immer größere Gegensätzlichkeit ihm gegenüber in uns enthüllen werden.

Das Gefälle zwischen dem Positiven und dem Negativen wächst ständig: ich enthülle das viel stärkere Negative gegenüber dem größeren Positiven.

Es ist so, dass mein Material, das Verlangen zu genießen, nicht neutral ist. Nein, ich bin nicht neutral, ich will mich nicht im Nullpunkt befinden, ich will genießen, deshalb löst selbst der Nullzustand eine schlechte Empfindung in mir aus.

Mir geht es nur dann gut, wenn ich erfüllt bin, wenn ich im Plus bin. Doch was ist, wenn es auch nur ein bisschen bis zum Plus nicht gereicht hat? – Dann geht es mir trotzdem schlecht.

Der Unterschied zwischen dem Erwünschten und dem Tatsächlichen ruft in mir sofort die Frage hervor: „Warum?“ – Weil mein Egoismus gekränkt ist: Warum bin ich nicht erfüllt? Mir steht alles zu!

Man muss verstehen, dass wir über unsere Zustände nicht objektiv urteilen können, weil wir die Neutralität nicht einhalten. In unseren Augen gibt es immer mehr Böses als Gutes. Selbst ohne einen Tropfen Wehmut, wenn in unserem Freudenbecher auch nur eine Kleinigkeit fehlt, ist es bereits nicht in Ordnung.

Damit nicht genug, kaum habe ich ein wirklich gutes Gefühl, verschwindet es gleich. Denn ich denke sofort darüber nach, wie ich im nächsten Augenblick genießen werde. Auf dem Höhepunkt des Glücks macht sich bereits der Verlust, der Schwund bemerkbar, und ich fange an, mir Sorgen zu machen, was nun weiter zu tun ist.

So funktioniert unser egoistisches Verlangen. Selbstverständlich sind wir mit einer solchen Natur nicht in der Lage, die Zufriedenheit zu erlangen. Sie zerstört uns systematisch.

Das Verlangen zu genießen kann niemals erfüllt und zufrieden bleiben. Jede Sekunde, in der die Fülle des Genusses fehlt, wird sein Leben vergiftet.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ vom 16.11.2010