Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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An der Schwelle der letzten Befreiung

Wir gehen vier Vertreibungen hintereinander durch. Sie stammen aus 4 Stadien der Entwicklung der allgemeinen Seele – HaWaJaH (jud-kej-waw-kej).

In der Welt der Unendlichkeit wurde der allgemeine Wunsch in 4 Stadien geschaffen, weshalb die ganze Entwicklung und Korrektur nach denselben 4 Stadien erfolgt.

Bis wir das letzte Stadium, Malchut erreichen, sollen wir durch die Verbreitung und das Verschwinden des Lichtes aus dem Wunsch (entlang den Stufen) 4 Mal hintereinander gehen. Der Eintritt des Lichtes ist eine Befreiung (von seiner Abwesenheit, Finsternis), und der Ausgang – ist die Vertreibung (das Verschwinden des Lichtes).

Die Anwesenheit des Lichtes innerhalb des Gefäßes – heißt die Anwesenheit des Schöpfers innerhalb der Schöpfung, Seine Offenbarung. Deshalb folgt hinter der Befreiung (hinter dem Gewand des Lichtes in Gefäß/Seele/Wunsch) die Vertreibung des Lichtes, sein Ausgang.

Anderenfalls ist die Entwicklung unmöglich! Wie es gesagt ist: die Füllung des Lichtes und seine Entleerung bereitet den Wunsch zur Zielerreichung vor (auf die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer).

Deshalb wussten sogar die ersten Kabbalisten schon, was weiter mit der Menschheit geschehen wird. Abraham fragte den Schöpfer: „Woher kann ich wissen, dass meine Nachkommen dieses Land vererben werden?“

Als er dann die Antwort bekam, dass sie ins Exil vertrieben werden, beruhigte er sich: er wusste, dass sie nach 4 Vertreibungen und 4 Befreiungen zur endgültigen Korrektur kommen werden.

Wir befinden uns jetzt vor dem Ausgang aus der letzten Vertreibung, im System des 4. Niveaus (Stadium), das alle vorhergehenden Vertreibungen und Befreiungen einschließt, vor uns liegt die letzte, volle Befreiung (auf die gesamte Malchut), die schon sehr nah ist.


Aber für die Befreiung ist die Empfindung der Vertreibung notwendig. Vor ihrer Ankunft, muss man die Form der korrigierten Welt einschließen, sogar in der negativen Art, die Form dieser zukünftigen Befreiung – wobei sie nicht nur für Israel, sondern auch für die ganze Menschheit vorbestimmt ist.

Das erste Mal in der ganzen Geschichte, tritt Israel, d.h. unsere weltweite Gruppe, als der Vermittler des Höheren Lichtes auf, und wir sollen uns vereinigen, um die ganze Welt zu korrigieren.

Somit bedeutet die Befreiung – die volle Verschmelzung mit dem Schöpfer, mit der Eigenschaft des Gebens.

Aus dem Unterricht über den Artikel „Dies ist für Jehuda“, 01.11.2010

Die Zeitmaschine

Der Sohar, Kapitel „BeSchalach“, Punkt 297: Als der Tempel gebaut wurde, wurde der Schöpfer mit dieser Korne gekrönt und saß auf Seinem Thron, Malchut, und wurde in Seinen Kronen gekrönt.

Und seit der Zeit, als der Tempel zerstört wurde, wurde der Schöpfer nicht mehr mit Seinen Kronen gekrönt, und diese Annehmlichkeit, das Licht von Bina, wurde verdeckt und verborgen.

In der Spiritualität gibt es keine Zeit, sie ist nur die Frage der Stufen, inwiefern wir von einer Stufe auf die andere übergehen können, zwischen den Schnitten des Spirituellen den Platz wechselnd.

Deshalb berichten uns die Zukunft, die Gegenwart oder die Vergangenheit, heute, morgen oder gestern, die Zeit der Zerstörung des Tempels oder andere Zeiten – nur über unsere Lage auf derselben Treppe der spirituellen Stufen.

Ebenso wie man den Film sehen kann: die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft.

Der Unterschied zwischen diesen Zuständen klärt sich mit unserer Fähigkeit auf, sich dem Netz der gegenseitigen Verbindung anzugleichen.

Von der Kraft unserer Verbindung mit diesem Netz, hängt unsere Lage auf der Treppe der Stufen ab – welche Art unserer Verbindung wir öffnen können.

Die Stärke der Verbindung im allgemeinen Netz – ist eben das Maß der Enthüllung der Höheren Welt und des Schöpfers.

Aus einem Unterricht über den Buch Sohar, 01.11.2010

Die zusammengepresste Zeit vor dem Kongress

Unser gegenwärtiger Zustand erinnert an die Zeit vor dem Auszug aus Ägypten. Und je näher wir dem Auszug kommen, desto dichter wird die Zeit zusammengepresst, die mit den Handlungen, Ereignissen, Vorfällen ausgefüllt wird. Und deshalb zweifelt der Mensch, in seinem Inneren wird alles vermischt: ich, der Pharao, Moses, die Ägypter, das Volk Israels innerhalb und außerhalb Ägyptens – alle meine inneren Zustände.

– Wenn ich mich innerhalb des Egos befinde, dann heißt dieses Ägypten.

– Wenn ich mich über das Ego erheben will, dann möchte ich schon aus der ägyptischen Sklaverei weglaufen.

– Wenn mein egoistischer Wunsch, die Zweifel, mich be herrschen, dann herrscht der Pharao über mich.

– Wenn ich ihm entkommen will, ihn von der Seite her anschauen möchte – dann bin ich der Moses.

Alle diese Zustände werden im Menschen empfunden, und wenn ihm bewusst ist, dass er sich gerade unter solchen Einwirkungen befindet, dann ist es schon bemerkenswert. Er wird die sehr schnelle und bedeutende Klärungen in guter Geschwindigkeit erhalten.

Während des Kongresses geraten wir unter die Einwirkung der allgemeinen großen Begeisterung, die über eine riesige Kraft verfügt. Deshalb muss man nur weiter machen, den Zustand fortsetzen, sich nicht beruhigen. Dabei ist die Freude sehr wichtig – selbst wenn wir etwas Unangenehmes empfinden.

Achten Sie nicht auf die schlechten Gedanken und Zweifel, weil unsere innere Arbeit eben darin besteht, dass man trotz allem vorankommen muss. Vergessen Sie nicht, dass die tiefste Finsternis vor dem Durchbruch, vor dem Ausgzug aus Ägypten empfunden wird.

Folglich muss man nicht auf diese Finsternis warten, sondern die ganze Zeit an das Licht und die Flucht denken, wobei unser Streben nach dem Licht, das Verständnis, die Empfindung – von der Tendenz zum Rückzug und vom Eintauchen in die Dunkelheit, in den Nebel, in die Verwirrung begleitet wird. So soll es sein und wir werden diese Zustände zusammen gehen!

Lasst uns einander helfen, lasst uns alle Zustände mit Freude annehmen. Die Freude ist die mächtigste Kraft, weil man sich trotz allem freut, dass man die Arbeit des Schöpfers erfüllt und in der Spiritualität vorankommt.
Man muss durch die schwierigen Zustände gehen, um aus dem Ego ausgerissen zu werden, um darüber hinaufzusteigen. Viel Erfolg!

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Dies ist für Jehuda“, 01.11.2010

Strebt Euch nach dem Licht der Weisheit!

Eine Frage, die ich erhielt: In der Einführung zu der „Lehre der Zehn Sfirot“ schreibt Baal HaSulam, dass der Mensch danach streben muss, „das studierte Material zu verstehen“ . Bezieht sich das auch auf den Sohar?

Meine Antwort: Selbstverständlich! Denn sowohl in Sohar als auch in TES verstehen wir nichts.Aber verstehen, bedeutet danach zu streben, das Studierte zu erkennen. Erkennen, und nicht verstehen!

Das Verstehen kommt später. Erstmal muss man die höhere Welt erkennen, also enthüllen, sich mit ihr in der Ähnlichkeit der Eigenschaften verbinden, wie es geschrieben steht: „Und der Mensch erkannte seine Frau Eva“.

Im Spirituellen, kommt die Vernunft (das Licht Chochma) im Maß der Korrektur der Wünsche, im Licht Chassadim, und nicht entsprechend der hervoragenden Arbeit der Gehirnzellen, von Gedächtnis und elektirschen Impulsen die durch das Gehirn hindurchgehen.

Mann kann am Gehirn eines Menschen Elektroden anschließen oder Gedächtniszellen hinzufügen, das hilft der Erkenntnis nicht!

Darüber steht geschrieben: „man lernt nicht mit dem Gehirn“. Alles hängt von der Korrektur ab, die durch das Licht Chassadim verursacht wird. Dann hat das Licht Chochma etwas, worin es sich kleiden kann.

Die Verbindung zwischen Chochma und Chassadim heißt nämlich „Und Adam erkannte seine Frau Eva“. Denn Adam ist Chassadim, und Chava [Eva] ist Chochma, die in Chassadim eingekleidet ist.

Nur diesem Prinzip entsprechend können wir Fortschritte machen. Deshalb sollen wir, wenn wir Sohar oder TES studieren, nur an die Korrektur des Verlangens denken, des Ortes, in welchen sich das Licht Chochma einkleiden wird.

Dann werden wir tatsächlich klug, wir erlangen eine innere Weisheit, wenn das Licht Chochma, das Licht der Weisheit sich in das innere Licht Chassadim einkleiden wird.

Und die äußere Weisheit, die die „Weisen von Jerusalem“ haben, wie Baal HaSulam sie nennt, respktieren wir nicht. Wie gründlich jemand auch das in den Büchern geschriebene auswendig lernen mag, das kann ohne Erkenntnis nur verwirren.

Das heißt natürlich nicht das wir diese Texten nicht zu kennen brauchen, aber wir müssen nach ihrer Enthüllung streben, des Lichtes Chochma im Licht Chassadim, und nicht zu Erfüllung unseres Gehirns mit den Informationen aus dem Buch.

Aus einem Unterricht über das Buch Sohar, 01.11.2010

In den Kreisen des Lichtes schwimmen

Der Wunsch, der mit dem Schirm arbeitet, heißt „die Linie“ und ohne Schirm – „der Kreis“. Die gemeinsame Arbeit zwischen der Linie und den Kreisen verschiebt die Wünsche/Seelen.

Der Kreis und die Linie stellen zwei verschiedene Formen des Verhaltens dar: die Linie ist das Einzelne, und der Kreis ist das Allgemeine.

Die Kreise verhalten sich so zu den Wünschen, als ob sie keinen Schirm hätten, weshalb sie diese wie im magnetischen oder Gravitationsfeld verschieben, wobei nicht das Maß der Korrektur des Kli, sondern die Kraft berücksichtigt wird, die gerade in diesem Teil des Feldes gilt. Deshalb können die Kreise die Wünsche beeinflussen oder verschieben, die keinen Schirm haben.

Als „die Linie“ werden die Wünsche bezeichnet, welche die Beschränkung (Zimzum Alef) gemacht haben, d.h. den anti-egoistischen Schirm aufweisen. Und wenn ich keinen Schirm aufgebaut habe, dann wirkt die Linie auf mich nicht ein – ich habe mit ihr keine gemeinsamen Eigenschaften.

Deshalb werden wir jetzt von einer Stelle auf die andere Stelle nur durch die Kraft der Kreise hinübergeworfen, die als unsere „Umgebung“ (Swiwa) bezeichnet wird. Das System der Beziehungen zwischen unseren Seelen unterwirft sich diesen Gesetzen.

Darin gelten „die Kreise Zimzum-Alef“, mit dem Zentrum in den Punkten Malchut, und „die Kreise Zimzum-Bet“, mit dem Zentrum in den Punkten Bina, wo die bekommenden (empfangenden) Wünsche enden und die gebenden Wünsche anfangen.

In jedem Teil des Wunsches, in jedem winzigen Detail, das in sich beide Arten des Wunsches einschließt, welche zum Zimzum-Alef und Zimzum-Bet gehören – gelten die Kreise Zimzum-Alef und Zimzum-Bet.

Angenommen, ich habe die Wünsche, die man schon jetzt aufklären kann, oder solche, die sich bis zum Ende der Korrektur nicht klären lassen, dann wird auf sie ein Feld einwirken, und das andere eben nicht.

Das heißt, wir befinden uns in diesen zwei Feldern: das Feld Zimzum-Alef und das Feld Zimzum-Bet. In diesem allgemeinen Feld gibt es das ganze Gedächtnis, das ganze Programm, das ganze Ziel und der Gedanke der Schöpfung, alle unsere Zustände bis zum Ende der Korrektur. Und wir müssen uns nur in die Übereinstimmung mit diesem Feld bringen.

Aber wie kann ich es machen, wenn ich dieses Feld gar nicht fühle? Es ist das umgebende Licht, mit welchem ich keine Verbindung aufbauen kann. Deshalb bemühe ich mich um die Verbindung mit den Wünschen, mit den Freunden, mit irgendwelchem Teil des allgemeinen Systems und versuche, maximal seinen Gesetzen gleich zu werden, die im Licht eingeschlossen sind.

Folglich bekomme ich eine noch größere Einwirkung des Lichtes. Ich werde empfindlicher, das Licht kann mich stärker beeinflussen.

Das Licht selbst wird nicht stärker, es ist konstant. Aber ich soll meine Empfindungen verschärfen, um von diesem Lichtfeld eine größere Einwirkung zu fühlen. Auf diese Weise komme ich in diesem Feld voran!

Je empfindlicher ich zum Licht werde, desto schneller werde ich in diesem Kräftefeld (von der Peripherie zum Zentrum) schwimmen.

In der Mitte des Feldes können gleichzeitig die große Finsternis und die starke Krafteinwirkung sein, weshalb ich schneller zur „direkten“ Handlung „in der Linie“ komme. Ich bewege mich also „in den Kreisen“, erreiche „die Linie“ und baue den anti-egoistischen Schirm.

Aus dem Unterricht nach den „Bejt Schaar a-Kawanot“, 01.11.2010