Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Vernunft der Welt erkennen

Die Vernunft ist dieses Mittel, das den Schöpfer mit der Schöpfung verbindet. Der Maß der Verbindung zwischen Ihm und mir ist, mich wie die Schöpfung und Ihn wie meinen Schöpfer fühlen . Die Vernunft befindet sich in der Mitte zwischen uns und gehört weder mir noch Ihm.

Die Vernunft zu haben bedeutet in einer Handlung zu sein, die sich zu demjenigen anschließt und durch diese Verbindung zwischen der Handlung und dem Handelnden, indem ich seine Handlungen über mich erkenne, erkenne ich auch Ihm.

Denn der Schöpfer wird „Bo-Re“ (was „komm und sieh“ bedeutet) genannt. Also ich erkenne nie Sein Wesen, aber nur Seine Einstellung zu mir, wie es geschrieben steht: „Aus Deiner Handlungen erkennen wir Dich“.

Ich studiere das, was in meinem Innern passiert und suche den Schöpfer hinter diesen Handlungen und so lerne ich Ihn kennen. Das heißt, ich muss die Wurzel jeder meiner Eigenschaft und Zustand erkennen und zu dem Verständnis gelangen, dass es „Niemanden außer Ihm gibt“ und alles vom Schöpfer kommt, dem Guten und das Gute schaffenden.
Wenn ich offenbare, dass alles vom Schöpfer kommt und alles nur zum Guten ist (wie schlecht es auch in meinen Augen erscheinen mag) – das heißt ich habe die Wurzel erreicht, und so in jedem Zustand.

Wie wir in materiellen Beispielen den Gedanken des Schöpfers erkennen können und verstehen, für wen und wofür dieses Ding gemacht wurde, genauso können wir die Schöpfung erforschen, in welcher die ganze Information über den Schöpfer beinhaltet ist.
Denn alles, was in seinem Plan, in seiner Vernunft war hat er in der Materie verkörperlicht. Durch vielfältigen Formen der Materie. Und durch allmöglichen Formen der Materie können wir Seine Vernunft erreichen – das nennt man eine Verschmelzung zwischen der Schöpfung und dem Schöpfer.

Das heißt, dass das Licht Chochma sich in das Licht Chassadim einkleidet bis zu dem Grad, bis zum welchen wir uns korrigiert haben, um das Licht von Ihm ohne jegliches Hindernis und Entstellung von der Seite des eigenen Egoismus zu empfangen.

Wenn wir unseres egoistisches Verlangen im Licht Chassadim reinigen, kann in ihm sich das Licht Chochma, die Vernunft des Schöpfers, einkleiden. Also es kommt in diese korrigierte und reine Wünsche hinein und wir erkennen Seine Vernunft.

Aus einem Unterricht über den Artikel „Die schaffende Vernunft“, 28.10.2010

Ich bin eine Handlung des Schöpfers!

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn wir diese Welt betrachten, dann urteilen wir sie mit eigener Vernunft, wie können wir sie dann mit der Vernunft des Schöpfers begreifen?

Meine Antwort: Deshalb müssen wir die Korrekturen machen – unsere Vernunft von allen egoistischen Dummheiten reinigen, die uns stören, den Schöpfer zu enthüllen.

Wenn wir Korrekturen mit Hilfe des Lichtes Chassadim machen, dann erheben wir uns über den egoistischen Wunsch hinauf und sind bereit, das Licht Chochma – die Vernunft des Schöpfers anzunehmen.

Eigentlich erforschen wir uns selbst – und danach erkennen wir Ihn, den Schöpfer. Es ist geschrieben: „Nach Deinen Handlungen – erkennen wir Dich“ – aber was ist denn Seine Handlung? Das bin ich selbst! Ich bin eine Handlung des Schöpfers! Und ich muss herausfinden, wer ich bin.

Deshalb muss ich aus meiner beschränkten, egoistischen Wahrnehmung hinausgehen – ich soll die Gruppe aufbauen.

Und wenn ich beginne, mich bezüglich der Gruppe wie der Wunsch bezüglich des Lichtes zu prüfen, so fängt damit mein Begreifen der Handlungen des Schöpfers an.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Schaffende Vernunft“, 28.10.2010

Einheit in allem

Das Prinzip der Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst fasst alle Prinzipien zusammen, schließt sie in sich mit ein.

Wir erfüllen das Prinzip der Ehrfurcht und dann das Prinzip der Liebe in der Vereinigung, indem wir uns vor der Gruppe annullieren, in der Bürgschaft, im Empfangen des Lichtes, das zur Quelle zurückführt. Das Licht bringt uns den Zustand der Ehrfurcht und dann der Liebe.

Alles zusammen nennt sich „Erfüllung von 613 Geboten“. Die Rede ist von der Korrektur der Verlangen. Jedes Verlangen neutralisiert seinen Egoismus und erlangt einen Schirm – die Absicht des Gebens.

Ich sehe die Stufen der Leiter nicht im Voraus, ich selbst baue sie durch den Selbstverzicht auf, der mir ermöglicht, mich immer fester an der Gruppe festzuhalten.

Auf diese Weise wird in mir das vereinte Kli gebildet, das auf den vereinten Schöpfer gerichtet ist. Hier ist das Prinzip „das Vereinte entspricht dem Vereinten“ notwendig.

Alle unsere Anstrengungen und Korrekturen sind auf die Bildung einer Einheit ausgerichtet. Der Mensch ermittelt sie, indem er danach strebt und alles Andere dabei unterdrückt.

Mit wem verbindet er sich? – Mit der Gruppe, die er nach einem einzigen Kriterium bewertet – nach dem Ziel. Er schließt sich nur diesem Zielpunkt, der in der Gruppe enthalten ist, und nichts Anderem in seiner Umgebung an. Er beugt sich vor der Einheit und konzentriert sich darauf.

Dann verbindet er, der Vereinte, sich mit der vereinten Gruppe, während er alles Andere aus seinen Berechnungen ausschließt, in dem Bestreben, den Einen Schöpfer, den Guten und Gutes tuenden, die Eigenschaft des Gebens, zu enthüllen. Auf diese Weise, durch die Nächstenliebe, erlangt der Mensch die Liebe zum Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 28.10.2010

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Kabbalisten über den Studium von Kabbala, Teil 12

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Über die Gegener des Kabbalastudiums

Solange die „Orthodoxen“ zur Agada, dem Musar, der Kabbala und Forschung hartnäckig „nein“ sagen, und nur Tamud und Gmarra anerkennen, erschöpfen sie sich und schwächen alle Mittel, die ihnen zur Verfügung stehen, indem sie versuchen, sich zu schützen, anstatt das wahre Lebenselexir, das innere Licht der Tora zu benutzen. Sie helfensich nicht und esbringt ihnen keinen Nutzen und sie füllen sich mit „Schaum“…

Es ist klar zu spüren, dass der offene Teil der Tora und Gebote allein uns nicht zu dem Schöpfungsziel führen können in allen Generationen und besonders in unserer Generation, aber nur mit der Beschäftigung (zur Erreichung des Zieles) mit ihren vielfältigen spirituellen Wurzeln.

Rav Cook. Briefe Vol. 2, 232- 233.

Am Berg Sinai

Eine Frage die ich erhielt: Was bedeutet innere Verbindung zwischen Freunden?

Meine Antwort: Innere Verbindung findet zwischen spirituellen Funken statt. In jedem von uns existiert sein egoistisches „Ich“ und daneben ist noch sein spiritueller Funke, sein „Punkt im Herzen“.

Ein „Ich“ ist „blau“, und das andere „grün“, aber jeder hat einen Punkt im Herzen, und diese Punkte sind alle „rot“! Wir brauchen sie nur zusammen zu verbinden!

Wenn wir unsere Punkte im Herzen verbinden, dann heißt diese Verbindung zwischen uns ein spirituelles Gefäß (Kli), oder Verlangen (nicht die Punkte selbst, sondern nur die Verbindung dazwischen).

In dem Maß in welchem jeder sich selbst annulliert, wird zwischen uns Liebe entstehen können, welcher im Gegenteil zum Hass steht. Und je nach dem Maß des Unterschieds zwischen Liebe und Hass bemessen wir die Höhe der Seele, die Größe des spirituellen Gefäßes.

Die ganze Arbeit findet in unserem Inneren statt, in dem der Mensch in den Anderen Menschen nur deren spirituelle Funken sieht und danach strebt, sich mit ihnen zu verbinden.

Aber danach beginnen wir auch von nahen zu sehen, wie sich das auf die Einstellung zur Gruppe, auf deren gemeinsamen Fortschritt und auf die Sorge um die anderen auswirkt. Die kommt aus den inneren Anstrengungen heraus und geht in die praktische Handlung über.

Wenn ich die spirituellen Funken verbinden konnte, beginnen auch die Körper anders zu handeln, entsprechend den Funken. Alles ist in unseren Händen und nun lasst uns hoffen, dass wir dies alles ernsthaft auf dem Kongress in die Tat umsetzen werden.

Ich bin mir sicher, dass wir diese Prinzipien verstehen können. Denn zum Berg Sinai kommt man ohne jeglichen Wissen oder Verstand. Man muss aber erst mal dorthin gelangen!

Aus einem Unterricht über den Artikel „Der die Vernunft erschafft“, 28.10.2010

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Das Licht unseres Lebens

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Sohar nur über die Arten der Verbindung zwischen den Seelen spricht, was stellt dann das Licht, welches wir enthüllen, dar?

Meine Antwort: Das Licht ist die Wahrnehmung der Verbindung zwischen uns. Es wird nichts Anderes enthüllt.

Wenn es keine Veränderungen in den Beziehungen zwischen uns, den Teilen der Gesamtseele, gibt, dann gibt es auch kein Licht, kein Lebensgefühl, dann ist alles tot.

Wenn die Teile des Kli unaufhörliche Veränderungen in der Verbindung untereinander empfinden, bedeutet das, dass das Leben in das Kli, das Licht in die Seele hineinströmt.

Weil zwischen den Teilen verschiedene Durchdringungen und Verbindungen stattfinden, lassen diese Veränderungen das Leben, das Licht innerhalb des Kli, spüren.

Wenn sie auch nur für einen Augenblick aufhören, wird alles stumm und tot sein, und wenn sich alles verändert, dann erschafft es ein Empfinden des Lichts, des Lebens innerhalb des Körpers der Seele.

Darum ist es falsch, zu denken, dass das Licht etwas Äußeres, etwas Fremdes ist, was von außen in das Kli eindringt.

Obwohl wir es so auf den Zeichnungen darstellen, um die Erscheinungen, die innerhalb des Kli stattfinden – das Empfangen und das Geben, das Innere und das Äußere – schematisch zu erläutern. Wir sprechen vom Licht in Bezug auf das Kli.

Deshalb bedeutet das Leben zu spüren, jedes Mal immer neue Facetten unserer Vereinigung, ständige Veränderungen in den Verbindungen zwischen verschiedenen Teilen unseres gemeinsamen Kli (Verlangens, Gefäßes der Seele) in uns zu enthüllen.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 28.10.2010

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Hört auf die Bestechungen des Egoismus anzunehmen!

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann die Gruppe dem Zustand entgehen, der die Versammlung der Spötter genannt wird? Was machen wir, wenn wir doch in diesen Zustand gefallen sind?

Meine Antwort: Es ist unmöglich nicht zu fallen und der Versammlung der Spötter zu entgehen. Man kann zum Guten nicht gelangen, ohne davor das Böse entdeckt zu haben. Das Gute wird über dem Bösen aufgebaut, über der Erkennung und der Korrektur des Bösen.

„Ich habe den bösen Trieb erschaffen“, – sagt der Schöpfer. In anderen Worten, es existiert keine Güte in der Natur, auch wenn ihr denkt, ich wäre gütig, ich verhülle mich und enthülle nur die Rückseite, nur das Böse. Sucht nichts gutes in der Welt, die welt ist nur Böses.

Was uns angeht, unsere Aufgabe, unsere ganze Arbeit besteht darin, den Gegensatz Gut – Böse zu enthüllen (von der Rückseite zur guten Seite überzugehen, von Achoraim zu Panim).

Deshalb müssen wir bereit sein, dass jegliches Wohl, dessen wir je gewürdigt werden, sich zuerst als Böse enthüllen muss. In unserem Leben verstecken und vertuschen wir das Böse, wir fliehen vor den schlechten Empfindungen.

Unsere egoistische, schützende Kraft zeichnet uns ständig falsche Bilder – nur damit wir uns gut fühlen; um unsere wahre Situation in unserer Wahrnehmung zu kompensieren, fühlen wir die Wahrheit nicht und sprechen sie nicht aus. Tatsächlich, wozu muss der Egoismus leiden? Er versucht von Anfang an diese Möglichkeit zu verhindern. So sieht die Mutter nur die positiven Eigenschaften ihres Kindes und nur die negativen Eigenschaften der Nachbarkinder.
Und um eine objektive Wahrnehmung, die von meinem Egoismus unabhängig ist zu erreichen, kann ich nur die eigene Meinung durch die Meinung der Gruppe ersetzen. Durch sie kann ich eine richtige Einstellung zu mir, zu der Welt und zu dem Schöpfer aufbauen.

So bekomme ich ein „Wekzeug“, mit dem ich einen objektiven Blick in alle Richtungen werfen kann. Ich habe den „Sechsten Sinn“ konstruiert, und er erlaubt mir, eine Einstellung zu allem zu formen, welche von meiner Natur nicht abhängig ist.

Vorher lag ich bewusstlos unter der Last des eigenen Ego, und jetzt beginne ich etwas zu erkennen, kehre zu der Wirklichkeit zurück.

Der Aufbau eines spirituellen Gefäßes, der Bürgschaft, der Vereinigung mit der Gruppe, bedeutet ein Werkzeug aufzubauen, das uns erlaubt die wahre Realität zu offenbaren. Ich erkenne die Gruppe entsprechend meinem Niveau,eben so wie sie tatsächlich ist.

Früher konnte ich sie nicht sehen, weil ich durch meinen Egoismus bestochen war, und dieser Rückstoß des Egoismus blendet meine Augen, betäubte meine Ohren, entstellte mein Weltbild.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabash

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Annäherung an die Realität des Schöpfers…

Eine Frage, die ich erhielt: Was stellt die Wahrnehmung der Realität für den Schöpfer dar?

Meine Antwort: Der Schöpfer verfügt über keine Wahrnehmung der Realität, weil Er nur eine Eigenschaft besitzt – das Verlangen zu geben, das Geben. Der Schöpfer hat keine Realität, Er selbst ist die vollkommene Realität.

Und indem wir die uns umgebende Wirklichkeit wahrnehmen und sie für uns zeichnen, erreichen wir Zustände, die Ihm immer näher kommen.

Darum entsteht die beste Form der Welt dann, wenn wir uns so weit korrigiert haben, dass wir eine solche Realität für uns erschaffen bzw. projizieren, die nur den Schöpfer enthält. Einen solchen Zustand erreichen wir.

Unsere ganzen Filme, Bilder und Formen, die wir während unserer Korrekturen durchlaufen, bringen wir allmählich, stufenweise einer solchen Realität näher, in der allein der Schöpfer existiert, wie geschrieben steht: „Er und Sein Name sind eins“, „Es gibt niemanden außer Ihn“.
Aus dem Programm „Kabbala für Anfänger“ vom 20.10.2010

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Unabhängiger Sechster Sinn?

Vor allem müssen wir uns in die Gruppe einschließen und darin ein unabhängiges Gefäß, den sechsten Sinn finden.

Genauso erhebt sich der sechste Tag der Woche über die restlichen fünf Tage und bereitet sie für den Sonntag (Shabbat) vor. Auch wir müssen alle unsere Gefühle vorbereiten und über ihren Egoismus, ein neues Sinnesorgan welches auf Schirm und reflektierten Licht basiert, aufbauen.

Der Mensch annulliert und vereinigt sich mit den Freunden, und bildet dadurch ein spirituelles Gefäß, durch welches er die Realität wahrnehmen kann.

In diesem Gefäß enthüllt er 613 Wünsche, die Struktur der Seele. In diesem Gefäß, in seiner Verbindung zu den anderen, findet der Mensch ein Netz und in ihm all mögliche Wünsche und Verhältnisse.

Wenn der Mensch sie sammelt und einordnet, beginnt er plötzlich zu sehen, wie sie zu den Zehn Sfirot, zu den Wünschen seiner Seele werden und in ihr, in ihrer Struktur beginnt er das Licht , den Schöpfer in dem direkten und reflektierten, inneren und umgebenden Licht, in der hinteren und vorderen Seite zu enthüllen.

Der Mensch entwickelt dieses Gefäß, dieses Sinnesorgan, prüft und vertieft sich, indem er die Stufen der Selbstaufgabe und der Verbindung weiter hinaufsteigt.

Sein spirituelles Gefäß (Verlangen) wird immer komplizierter, immer vollkommener, bis der Mensch das Prinzip der Nächstenliebe, in sich selbst vollkommen realisiert hat.

Diese Liebe bildet und baut das Kli auf, indem sie seine einzelnen Teile miteinander verbindet. Dank diesem enthüllt der Mensch verschiedene Arten der Verbindung und ordnet sie im gegenseitigen Geben ein. Und dort, in diesem Gefäß, in diesen Zehn Sfirot, „zeichnet“ er die Gestalt des Schöpfers, der allgemeinen Kraft des Gebens.

Das ist unsere Arbeit und wir führen sie immer in einer Umgebung aus, die dadurch zu der Gruppe, zu unserer Seele wird und die Form des Schöpfers annimmt.

Aus einem Unterricht über den Artikel von Rabasch, 28.10.2010

Eine teure Münze

Eine Frage, die ich erhielt: Die Kabbalisten haben eine Lösung beschrieben, und sehr viele Menschen weltweit sind damit einverstanden, dazu bereit. Woran fehlt es uns denn noch?

Meine Antwort: Es fehlt an der Erkenntnis der Dringlichkeit. Alles, was die Spiritualität betrifft, kann nur aus der Ausweglosigkeit, aus der Notwendigkeit heraus umgesetzt werden: entweder Leben oder Tod.

Wie am Berg Sinai: entweder vereinigt ihr euch oder es wird der Ort eures Begräbnisses sein. Der Mensch ist nicht um Haaresbreite dazu bereit, auf die Eigenliebe zu verzichten, bis er sieht, dass er keinen anderen Ausweg hat.

Aus diesem Grund verlangt jede Entscheidung, die wir auf dem Weg treffen, danach, durch kräftige Schläge vorangetrieben zu werden: durch Ängste, Unruhe, Gefahr, alles zu verlieren. Das nennt sich „der Weg der Leiden“. Denn der Schöpfer stellt das allumfassende Naturgesetz dar, das keine Begünstigung und keine Kompromisse kennt.

Eine andere Möglichkeit ist, mit Hilfe des Lichts voranzukommen, welches die Situation sichtbar macht und uns die Wahrheit zeigt. Dann unterstützt und bestärkt jeder jeden und ist bereit, allen zu helfen, damit die Gruppe die Notwendigkeit und die Bereitschaft spürt, den wahren Zustand zu enthüllen.

Wenn wir uns alle gemeinsam auf ihn zubewegen, erscheint er uns nicht mehr so schrecklich wie in dem Fall mit den Leiden. Denn wenn ich leide, bleibe ich ein Egoist und sehe nur Bedrohung vor mir. Wenn ich mich aber vor der Gruppe annulliere, reicht für mich ein Hundertstel der Leiden aus, um sie in vollem Maße wahrzunehmen.

Wenn ich mich vor den Freunden beuge, verstärke ich meine Empfindsamkeit gegenüber den Leiden. Nun leide ich, weil ich im Egoismus versinke.

In der Gruppe werde ich empfindlicher, und wenn man mir jetzt ein Hundertstel meines Egoismus demonstriert, empfinde ich großes Leiden und bin bereit, es loszuwerden, als ob ich seine ganze Last spüren würde.

Das ist das, was mir die Freunde geben – sie teilen meine Bürde, wie in dem Gleichnis über den König, der sein ganzes Vermögen in ein fernes Land schaffen musste. Seine Untertanen hätten als Egoisten die ganzen Schätze gestohlen, darum gab er jedem von ihnen eine einzelne Münze. Es machte keinen Sinn, diese eine Münze zu stehlen, und jeder brachte sie zum Bestimmungsort.

Wenn wir zusammengehen und uns voreinander beugen, gibt es keine Notwendigkeit, einen Weltkrieg zu durchleben. Es reicht, dass wir unsere Kräfte investieren und nichts erreichen, – das erzeugt bereits Leiden, die ihren Teil dazu beitragen.

Denn Jahre später habe ich immer noch nichts. Wie ist das möglich? Was passiert? Die Verbindung verstärkt den Schmerz von ergebnislosen Anstrengungen. Dieser Schmerz wird ausreichen, damit ich auf der Flucht vor ihm höher, zu einer spirituellen Stufe, steige und meinen Teil des Schatzes übergebe.

Aus dem Unterricht über einen Artikel von Rabash vom 28.10.2010

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