Der Sohar ist die stärkste Quelle der spirituellen Kraft, aus der wir das Licht, die Kraft – alles, was man sich wünschen kann – schöpfen können. Doch wir müssen verstehen, dass wir alles entsprechend unserem Verlangen erhalten.
Wenn ich das Schöpfungsziel erreichen will und genau darauf gerichtet bin, dann bekomme ich die hundertprozentige Unterstützung und Kraft davon.
Wenn ich aber in eine andere Richtung gehe, dann muss das Licht in dem Maße meiner Abweichung auf mich, auf mein Verlangen zu genießen einwirken, um es zu bezwingen und mich auf den rechten Weg zurückzubringen.
Den Unterschied zwischen dem direkten Weg zum Ziel und der Abweichung davon empfinde ich als Leiden. Diese Leiden zwingen mich, zurückzukehren.
So will auch ein kleines Kind, das ich an der Hand halte, mich zur Seite ziehen, und ich halte es fest und ziehe es zurück, es zieht mich in eine andere Richtung, und ich ziehe es wieder zurück.
Genauso auch wir. Wenn wir von dem Weg abkommen, bringt das Licht uns mit Gewalt zurück. Doch diese Kraft, die als Gegengewicht zu unserem Verlangen wirkt, empfinden wir als böse – bis hin zu Krankheiten, Problemen, Leiden, Kriegen und dem Tod.
Deshalb, wenn wir auf gutem Wege wie liebe Kinder voranschreiten wollen, um nicht mehr zu leiden, müssen wir uns die Frage stellen: wie kann man Gehorsam leisten und auf dem richtigen Weg, direkt und ohne Fehler voranschreiten?
Baal HaSulam schreibt, dass es eine einfache Formel gibt: „Israel (jene, die nach dem Schöpfer streben: Isra – direkt und El – Schöpfer), die Tora (von Or – Licht und Oraa – Anleitung) und der Schöpfer (Kadosh Baruch Hu) sind eins“.
Israel bin ich. Die Tora ist das Licht, das auf mich einwirken und mich auf gutem und direktem Wege vorantreiben wird. Der Schöpfer ist das Geben.
Wie kann ich meine Entwicklung nach dieser Formel organisieren? Baal HaSulam erklärt im Artikel „Die Freiheit des Willens“, dass es nur mit Hilfe der Gruppe möglich ist.
Wenn ich die Erreichung des Ziels mit der Gruppe, in der Gruppe, verbinde, dann füge ich mich in sie ein und will in der Verbindung zwischen uns den Schöpfer enthüllen – auf diese Weise gehe ich zweifelsohne in die richtige Richtung.
Deshalb, wenn wir während des Lesens des Buches Sohar sein Licht anziehen wollen, müssen wir uns möglichst viele Gedanken darüber machen, dass das Licht sich auf die richtige Art und Weise zeigt.
Denn die Tora kann sowohl zum Lebenselixier als auch zum tödlichen Gift werden. Und es kann passieren, dass wir uns in eine vollkommen anderen Richtung bewegen, dann ist es „vorzuziehen, zu sitzen und nichts zu tun“, wie es geschrieben steht.
Darum sollten wir uns mit der richtigen Absicht wappnen und daran denken, dass wir alle zusammen den Sohar lesen, damit das Licht uns die Einheit bringt.
Und es ist unwichtig, was genau wir lesen, wie weit wir verstehen, ob wir hören oder die Sprache kennen. Das Wichtigste ist die Absicht.
Denn die „wundersame“ Kraft (Sgula) des Sohar wirkt auf den Menschen nur in Abhängigkeit von seinem Verlangen. Deshalb lasst uns die Verbindung und in unserer Verbindung die Enthüllung des Schöpfers herbeisehnen.
Aus dem Sohar-Unterricht vom 22.10.2010
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