Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schöpfer enthüllt sich jedem

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es einen Unterschied zwischen dem Studium des Buches Sohar auf dem Kongress, zusammen mit sehr vielen Menschen und dem Sohar-Studium in unserer Gruppe während der Morgenunterrichte? Was ist wichtiger – Quantität oder Qualität?

Meine Antwort: Die Quantität wertet die Qualität nicht ab. Innerhalb einer großen Anzahl von Menschen gibt es immer welche, die in der Lage sind, sich mehr oder auch weniger zu verbinden, es gibt aber auch welche, die sich überhaupt nicht verbinden können oder es vergessen.

Auf jeden Fall hat die Quantität ebenfalls ihren Vorteil, wie geschrieben steht: „Ich wohne unter Meinem Volk“. Was bedeutet „unter dem Volk“? Die Rede ist hier nicht von einer besonderen Gruppe von Menschen, die auffallen, zielstrebig sind, sich mit der inneren Arbeit beschäftigen können und gut vorbereitet sind.

Der Schöpfer wohnt unter einem ganzen Volk, und nicht innerhalb jener kleinen Gruppe von besonderen Persönlichkeiten, die Er selbst vorangetrieben und zu einer Pyramidenspitze vereint hat. Und doch sagt Er, dass Er sich gerade unter einer großen Menschenmenge befindet.

Die Höhere Lenkung kümmert sich am meisten um die unbelebte Stufe (innerhalb der Menschheit), weniger um die pflanzliche, noch weniger um die tierische und menschliche.

Je schwächer ein Geschöpf, je geringer sein freier Wille, je weniger es in der Lage ist, selbständig für die Korrektur der Schöpfung zu arbeiten, ausgehend vom Schöpfungsgedanken und dem Gesamtsystem, desto mehr kleidet sich die Höhere Lenkung in dieses Geschöpf – und das ist ein Anzeichen für die Enthüllung des Schöpfers (Elokut).

Das heißt, die Rede ist nicht von der Enthüllung des Schöpfers in so hohen Seelen wie Rashbi und allen anderen großen Kabbalisten. Die Enthüllung des Schöpfers wird an der Gemeinschaft und nicht an einzelnen Individuen gemessen.

Aus diesem Grund dürfen wir die große Anzahl nicht nur nicht verachten, sondern müssen sie sogar achten. Die Masse ist durch ihre Anzahl stark und nicht durch einzelne Individuen, die über persönliche Erkenntnis verfügen und persönliche spirituelle Arbeit leisten.

Das Wichtigste ist gerade die gemeinsame Arbeit, denn dadurch lassen wir das Licht sich enthüllen und erlangen die Enthüllung des Schöpfers.

Und persönliche, besondere Arbeit von einzelnen Menschen, unserer Gruppe oder einiger Gruppen ist nur dazu nötig, um uns in diese ganze riesige Masse (in einige Millionen, Milliarden Menschen) einzuordnen und über uns den Lebensgeist an sie weiterzugeben.

Darum ist die Richtung, die Absicht und das Ziel gerade die Gesellschaft, das Volk. Genau aus diesem Grund ist die Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala in den Massen notwendig.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 21.10.2010

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Bürgschaft ist das Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Ist das Licht, das zur Quelle zurückführt, unser Kompass in der Gruppe? Oder ist die Verbindung unser Kompass?

Meine Antwort: Die Verbindung kann nicht der Kompass sein, denn ich habe sie noch nicht erreicht. Der Kompass zeigt mir den Punkt an, in dem ich mich noch nicht befinde. Dieser Punkt ist die Einheit unter uns, sie muss ich erreichen.

Darum ist alles, was ich jetzt tue, indem ich Anstrengungen in der Umgebung, in der Gruppe unternehme, mich von meinen Freunden begeistern lasse, von ihnen die Wichtigkeit des Ziels erhalte und meine eigene Nichtigkeit erkenne – all das tue ich, um den Sohar nun mit der Empfindung und dem Verständnis zu lesen, dass er uns die wahren, hohen, spirituellen Zustände beschreibt, die ich wahrzunehmen und zu erreichen wünsche.

Es ist uns verboten, zu vergessen, dass das Licht eine Erscheinung innerhalb des Verlangens (Kli), die Form des Verlangens ist. Wir studieren, empfinden und besprechen nur die Materie und die Form, die in die Materie eingekleidet ist.

Die Materie ist unser gemeinsames Verlangen zu genießen, das wir zu einem Ganzen vereinen und ihm die Form der Verbindung zwischen uns, genannt „Bürgschaft“, geben wollen.

Die Bürgschaft an sich, wenn sie eintritt, wird das Licht sein. Denn die Rede ist nur von der Form, die dem Verlangen (Kli) eigen ist. Ich weiß nicht, was die Elektrizität, das Licht an sich ist, ich weiß nur, welche Veränderungen davon im Material stattfinden.

Darum strebe ich nur die Form, die in die Materie eingekleidet ist, an. Diese Form ist der Schöpfer („Bo-Re“ – „Komme-Sehe“), das Licht, das in seinen verschiedenen Erscheinungen wirkt – als umgebendes oder inneres Licht, „Nekudot“ (Punkte) oder „Taamim“ (Geschmäcke) usw.

Letztendlich muss ich mich selbst fest davon überzeugen, dass es nichts außer unseren Verlangen, die auf eine richtige Art und Weise verbunden sind, gibt – und das nennt sich „Licht“.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 21.10.2010

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Die Umsetzung

Wir haben eine ernsthafte Vorbereitung hinter uns. Alles Andere können wir erst während der Umsetzung erreichen. Es gibt nichts mehr zu erklären, zu tun oder sogar zu veröffentlichen.

Wir sind vollgepumpt mit dem, was man „Vorbereitung auf die Vorbereitung“ nennen kann. Nun wird es Zeit für die reale, praktische Vorbereitung auf den Eintritt in die spirituelle Welt.

Der gesamte Lehrstoff wurde mehrmals durchgenommen, Bücher wurden herausgegeben, Kongresse finden einer nach dem anderen statt. Was die Gruppe auch macht, wenn sie nicht mit der praktischen Umsetzung beginnt, fangen wir an, abzusteigen.

Ohne eine wahre, innere Handlung werden wir lediglich äußere kosmetische Veränderungen vornehmen, die uns nur schaden werden.

Denn wir sind nicht mehr allein: wir haben zahlreiche „Kinder“ – die Gruppen in Israel und auf der ganzen Welt.

Wir müssen Verantwortung ihnen gegenüber spüren, wir sind verpflichtet, heute die Höhere Kraft an uns heranzuziehen, um uns richtig um sie zu kümmern und ein Beispiel für die gesamte Menschheit zu sein, um ihr zu zeigen, was ihr spirituelles Zentrum bedeutet.

All das kann nur durch die Kraft der Bürgschaft zwischen uns verwirklicht werden, wenn wir eine Entscheidung treffen: „Wir werden tun und wir werden hören!“ Wir müssen damit anfangen, die Einheit umzusetzen, und in ihr wird sich die höhere Kraft offenbaren.

Die nächste Stufe scheint uns viel zu hoch, viel zu weit zu sein – in Wirklichkeit ist sie viel höher und viel weiter, als wir denken. Denn sie ist unserer Natur entgegengesetzt.

Doch wir müssen ihre Bedingung akzeptieren und versuchen, sie mit aller Kraft durch die gemeinsame Attacke zu erfüllen. Und nun bereiten wir uns darauf vor, dies auf dem Kongress umzusetzen.

Hier kann es keine Kompromisse und keine Nachsicht geben. Denn uns wird die Verantwortung für sehr viele Gruppen übertragen. Ihr seht und spürt noch nicht, was für eine ernsthafte, brennende, ideologieträchtige, schreiende Frage das ist.

Wir haben den Boden vorbereitet, nun können unsere Samen überall tiefe, kräftige Wurzeln schlagen. So lasst uns das tun, was zu tun ist!

Aus dem Gespräch über die Bürgschaft vom 15.10.2010

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