Der Tropf funktioniert nicht. Was tun?
Es ist an der Zeit, zu begreifen, dass wir verloren sind. Jeder sitzt auf dem Loch, das er ins gemeinsame Boot gebohrt hat, und hält sich mit Müh und Not an Ort und Stelle, um dieses Loch zu schließen.Ständig entsteht hier und da ein Leck, und so sehr wir uns auch bemühen, gehen wir trotzdem unter.
Auf diese Weise ist es unmöglich, sich auf das Ziel zu bewegen. Ich muss erkennen, dass ich von den anderen abhänge, und mir diese Abhängigkeit vorstellen. Wenn man das Bild nicht verwischt, wird es schrecklich sein, doch gerade das wird mich vorantreiben.
„Der Auszug aus Ägypten“ besteht gerade darin, dass wir die hundertprozentige Abhängigkeit voneinander enthüllen. Wir können nicht mehr in unserem Egoismus bleiben.
Denn jeder hält ein Röhrchen mit Infusion für die Anderen in der Hand und öffnet das Ventil nicht. Das ist der Grund, warum jeder lediglich von einem winzigen Leuchten (Kista de Chajuta) lebt und auf ein wahres Leben hofft.
Die Rede ist von meinem Leben! Außer dem Dasein in dieser Welt, das bald ein Ende findet, habe ich nichts, bis ich die Freunde dazu bringe, das Ventil zu öffnen.
Die belebende Lösung – das Licht, das durch meine Seele durchfließt und ihr das Gefühl des spirituellen Lebens gibt – ist für mich einfach lebensnotwendig. Und sie kann nur durch meine Freunde in mich hineinfließen.
Doch sie lassen sie nicht durchfließen. Was soll man da tun? Sie erwecken, sie dazu anregen, diese Kanäle zu öffnen. Wenn ich das schaffe, dann werde ich gerettet, wenn nicht, erwartet mich der Tod. Und die Arbeit daran soll von allen gemeinsam gemeistert werden.
Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Bürgschaft“ vom 08.10.2010