„In der Tora gibt es keine Vergangenheit und keine Zukunft“
In der Tora gibt es keine Ereignisse, die schon geschehen sind, oder zukünftig geschehen werden – diese Zustände sollen von uns geöffnet werden, weil sie auf jeder entsprechenden geistigen Stufe schon existieren.
Wenn wir uns selbst nach ihrem Öffnen richten, dann empfinden wir sie als Wohl, und wenn das Leben uns voran stößt, dann empfinden wir Leiden. Deshalb wünschen wir sie jetzt zu offenbaren, und ziehen deshalb das Licht heran.
Folglich soll uns nicht interessieren, in welcher Form und in welchen Farben der Sohar das Geschehende beschreibt: in den Definitionen der Kabbala oder mit den gewöhnlichen Worten, wenn er über die israelischen Stämme, oder über die Wanderung erzählt.
Ich soll in der Erzählung nur eins sehen – die Verbindung zwischen den Seelen, und nicht zwischen den Körpern, die Verbindung zwischen den Freunden, zwischen unseren geistigen Funken, unseren Wünschen.
Und alle übrigen Wünsche fallen weg, als ob wir uns ihretwegen beruhigt haben, weil wir durch die gegenseitige Bürgschaft gesichert sind, und unserer Absicht nicht mehr stören. Wir verbinden uns über die irdischen Wünsche hinaus, und in der Verbindung zwischen uns öffnen wir das, worüber der Sohar spricht.
Denn das Buch erzählt uns, wie die Verbindung zwischen uns im Maße der Erreichung der Bürgschaft, aufgebaut werden kann. Stufenweise wird diese Verbindung in solchen Bildern geöffnet, die der Sohar vorgibt.
Somit spricht der Sohar über die Realität, die in unserem Inneren existiert, und wir müssen sie allmählich enthüllen, als ob wir ein Schloss hinter dem anderen öffnen.
Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 11.10.2010