Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Kabbalisten über die Sprache der Kabbala, T. 16

Liebe Freunde! Ich bitte euch, Fragen zu diesen Zitaten von großen Kabbalisten zu stellen.

Anmerkungen in Klammern sind von mir [M. Laitman].

Die Sprache der Kabbala ist die Sprache der Zweigen.

Alle Worte, die laut von einem Munde ausgesprochen werden, sind nicht in der Lage, das Wesen selbst eines spirituellen Begriffes aus jenem Göttlichen (Eigenschaft des gebens und der Liebe) zu übermitteln, welches sich außerhalb von Zeit, Raum und allem Eingebildeten befindet. Und nur eine besondere Sprache, die speziell dazu bestimmt ist, die „Sprache der Zweige“ ist fähig, die Relationen zwischen Zweigen und ihren spirituellen Wurzeln auszudrücken.

Obwohl jedoch diese Sprache über unvergleichbar mehr Möglichkeiten als jede andere gewöhnliche Sprache in den Erforschungen der Wissenschaft der Kabbala verfügt, kann sie nur von einem gehört werden, der selbst klug ist, das heißt von jemandem, der die Relationen zwischen den Wurzeln und den Zweigen kennt und versteht.

Baal HaSulam. „Das Wesen der Wissenschaft der Kabbala“.

Alle, die das Licht des Schöpfers dank ihrer Arbeit erkannt haben und wollen, dass alle, die ihnen folgen, auch genießen können, was sie schon enthüllt haben und dasselbe erreichen, so müssen sie allen ihren Erkenntnissen Namen geben, damit jene, die ihnen folgen, ihre Absichten und Erkenntnisse verstehen können, und so eine gemeinsame Sprache bekommen.

Werke von Rabasch. Band 2, Brief 19.

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Unser Zustand heute und morgen

Eine Frage die ich erhielt: Wie kann man die jetzige Etappe vor dem Novemberkongress charakterisieren?

Meine Antwort: Ich denke, dass wir uns im Zustand der Vorbereitung auf den Sprung befinden, man soll die Kräfte sammeln und sich gegenseitig unter Druck setzen, um gut vorbereitet zu sein.

Wenn wir uns erfolgreich vorbereiten, dann werden wir auf dem Kongress die innere Offenbarung empfinden. Für die Anfänger ist es wichtig, wenn auch nicht die reale, sondern wenigstens die gefühlsmäßige Offenbarung zu erreichen: sie werden das Wesen der Kabbala und die Notwendigkeit der Vereinigung verstehen, die Illusionen und die Verworrenheiten werden verschwinden, und alles wird sich zu einem Ganzen verbinden, so dass ein Gesamtbild entsteht, worin die einzig und allein geltende Kraft gezeigt wird, alle „Dekorationen“ bleiben nur in Form der Beziehungen zwischen uns.

Denn die Welt ist eine Illusion, eine Verhüllung, und wenn der Mensch mit dem Schöpfer nicht verbunden ist, dann nimmt er allerlei Gestalten war.

Aus dem Gespräch 24.07.2010

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Ist unsere Entwicklung einem Strahl oder den Tropfen ähnlich?

Eine Frage, die ich erhielt: Fühlen Sie, dass unsere Entwicklung mit der variablen Geschwindigkeit, sprunghaft erfolgt?

Meine Antwort: Das ist richtig, denn die Entwicklung erfolgt niemals linear und gleichmäßig, es gibt immer Sprünge.

Auf diese Weise wird sie in unserer Empfindung, aufgrund der Unvollkommenheit unserer inneren Arbeit wahrgenommen, und dauert bis zur endgültigen Korrektur.

Es wird weiterhin gute und schlechte Zeiten, den inneren Krieg und den Frieden geben, wir werden ständig die plötzlichen Veränderungen empfinden. Unsere Entwicklung ist also mit der Zeitspanne verbunden.

Das Gleiche gilt für den Aufbau des Parzufs, der aus fünf Stufen Awijut (die Tiefe des Wunsches) besteht.

Auf jeder Stufe gibt es den Schirm und das Licht, welche diskret, stufenartig, nicht linear gebildet sind. Das Licht kommt in Portionen, tropfenartig, und strömt ungleichmäßig.

Deshalb gibt es eben positive und die negative Zeitspannen. Man muß lernen, sie je nach Erscheinen zu verwenden. Folglich begreifen wir alles aus der eigenen Erfahrung.

Aus dem Gespräch 24.07.2010

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Die Formel für das grenzenlose Glück

Der Mensch muss danach streben, sich dadurch zu erfüllen, dass er die anderen erfüllt, und nicht dadurch, dass sie ihn erfüllen.

Ich erfülle dich, spüre dein Verlangen und die Erfüllung in dessen Innerem – und empfange dadurch Genuss.

Meine Erfüllung ist die Empfindung deiner Erfüllung, darum will ich dich möglichst viel erfüllen (wie eine Mutter sich dadurch erfüllt fühlt, dass sie ihr Kind gefüttert hat).


Ich will mich nicht direkt erfüllen, sondern nur, indem ich den Nächsten erfülle. Und hier geht es nicht darum, wie viel Nahrung mein tierischer Körper dabei aufgenommen hat, – hier geht es um die Erfüllung der Seele.

Die Seele erfüllt sich dadurch, dass ich spüre, wie ich die anderen, den Schöpfer erfülle. Dann bin ich Ihm ähnlich, denn Er genießt dadurch, dass Er uns Genuss schenkt. Und wenn wir den Genuss von Ihm nicht annehmen können, dann leidet Er mit den Leiden der Shechina.

Der Schöpfer genießt durch unsere Erfüllung, wir können Ihm nur die Möglichkeit geben, uns zu erfüllen. Auch ich muss einen solchen Zustand erreichen, damit es zum Einzigen wird, was ich mir wünsche.

Doch das scheint ein Paradoxon zu sein – wie kann man sich „durch das Geben erfüllen“? Deshalb brauchen wir auch die Liebe, die uns alle verbindet.

Wenn zwischen uns keine Liebe besteht, ist es unmöglich, durch das Geben erfüllt zu werden. Ich muss das Verlangen eines Anderen für wichtiger als mein eigenes halten!

Es ist wie bei einer Mutter, für die wichtiger ist, was ihr Kind fühlt, als ihre eigenen Empfindungen. Wenn es Schmerzen hat, dann fühlt sie es in ihrem Inneren. Das ist eine natürliche Liebe.

Eine solche Liebe müssen wir mit Hilfe des Lichts erreichen – soll das Licht uns korrigieren. Infolgedessen erlangen wir die gleichen Verlangen wie der Schöpfer und erreichen die spirituelle Welt.

Stell dir vor, du hast Milliarden von Kindern und du verfügst über etwas, womit du sie erfüllen kannst, denn dir eröffnet sich ein Kanal des grenzenlosen Lichts.

Was für einen Genuss wirst du empfangen, wenn du all ihre Verlangen wie deine eigenen sowie ihre Erfüllung spüren wirst! Dadurch wirst du dich selbst erfüllen, und jedes Mal „620fach“ stärker, denn du hast diese Liebe über dem Hass aufgebaut.

Darum, wenn du sie jetzt erfüllst, spürst du nicht dieses eine Gramm Genuss, das sie empfangen, sondern 620 Gramm. Ich schließe diese Teile der Seele an mich an und spüre sie wie mich selbst.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 27.09.2010

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Der Schalter zwischen zwei Welten

Eine Frage, die ich erhielt: Das Lesen des Buches Sohar mit der richtigen Absicht bedeutet „Lebenselixier“. Und was bedeutet „tödliches Gift“ beim Lesen des Sohar?

Meine Antwort: Der Sohar kann entweder zu einem „Lebenselixier“ oder zu einem „tödlichen Gift“ werden. Wenn du vom Licht der Tora Gebrauch machst, kann es entweder Nutzen oder Schaden bringen.

Alles, was dir eine zusätzliche Kraft zu unserer Natur gibt, kannst du zum Nutzen oder zum Schaden gebrauchen, d.h., sie zu einem „Lebenselixier“ oder zu einem „tödlichen Gift“ werden lassen.

Deshalb kehren wir immer wieder zu den Absichten zurück – das Wichtigste ist nicht die Handlung, sondern die Absicht. Wir sind uns dessen nicht bewusst, wie sehr die Welt, in der wir leben, die Welt der Absichten ist.

Manchmal kommt mir etwas widerlich vor, doch wenn ich von der guten Absicht höre, ändert sich meine Einstellung gegenüber der Handlung sofort. Was hat sich verändert? – Meine Wahrnehmung der Absicht, mit der die Handlung vollzogen wird.

Deshalb besteht der ganze Unterschied nur in der Absicht – was genau ich mit der Handlung beabsichtige. Darin besteht auch der Unterschied im Gebrauch des Lichts – entweder als „Lebenselixier“ oder als „tödliches Gift“. Der Unterschied liegt zwischen zwei Welten.

Das gesamte Vorankommen vollzieht sich nur in der Absicht, inwiefern wir in der Lage sind, zu trennen, zu unterscheiden, empfindsam gegenüber der kleinsten Veränderung der Absicht zu sein – jedoch nur der eigenen Absicht und nicht jener der Umgebung.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 27.09.2010

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Die Wahl als Mensch geboren zu werden

Liebe deinen Nächsten wie dich selbst„ – dieser Satz bestimmt das ganze Prinzip der Verbindung zwischen dem Willen und dem Licht, die Korrektur der gemeinsamen Seele.
Damit die Schöpfung dem Schöpfer gleich werden kann, muss Er die Schöpfung erstmal zerbrechen und zum Zustand des Hasses bringen, zu einem dem Schöpfer entgegengesetzten Zustand. Diesen entgegengesetzen Zustand kann man nur erreichen, wenn die Schöpfung Ihm gleich erschaffen wird, um dann diesen Zustand umzukehren, damit aus einer vollkommenen Form eine unvollkommene entsteht.
Dadurch bekommt die Schöpfung die Möglichkeit selbstständig aus ihrem unvollkommenen Zustand, die Gleichheit mit dem Schöpfer zu erreichen, indem sie (die Schöpfung) Seine und ihre eigenen Eigenschaften, die Frage was es heisst vollkommen zu sein und wie man diese Vollkommenheit erreicht, klären kann.
Die Schöpfung ist auf der Suche nach der Lösung – so erreicht sie den Zustand des Schöpfers. Während des Prozesses erlangt sie die Freiheit der Wahl, indem sie die Ähnlichkeit als den einzig vollkommenen Zustand wählt.
Es ist unmöglich zu verstehen wie man von seiner Natur befreit werden kann, aber unter dem Einfluss des Lichtes, das unserer Natur entgegengesetzt ist, entsteht in unserem Willen eine neutrale Region, die es sogar im Schöpfer selbst nicht gibt!
Und genau das, was sich darin entwickeln wird, wird sich Schöpfung nennen. Wir selber bauen die Schöpfung, den Menschen – „Adam“, was dem Schöpfer „gleich“ bedeutet.

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Über die Liebe und den Hass

Eine Frage, die ich erhielt: Was bedeutet, „seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben“?  Was muss man dafür tatsächlich tun?

Meine Antwort: Die Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst bedeutet, dass unsere gesamte Welt (die unbelebte, pflanzliche, tierische Natur, die Menschheit), die gesamte Schöpfung, sich in mich wie ein integraler Teil, „wie ein Mensch mit einem Herzen“, einfügen muss!

Ich schließe alles in mich ein und spüre es wie mein eigenes Ich – sonst gibt es mich nicht! Über dem uns trennenden Egoismus müssen wir die Kraft von oben, das Verlangen, die Fähigkeit erlangen, jeden wie sich selbst und sogar noch mehr zu spüren, d.h. zu spüren, dass das alles Ich bin.

Doch dieses Ich ist kein egoistisches Gefühl, weil der Hass zwischen uns bleibt und sogar wächst! Und genau über diesem Hass werde ich mich mit den anderen verbinden – nur dann werden sie für mich „die Nächsten“ heißen.

„Der Nächste“ ist derjenige, den ich hasse und dabei liebe „wie mich selbst“… „Alle Verbrechen werden von der Liebe bedeckt“ – der frühere Hass bleibt, doch über ihm kommt die Liebe hinzu.

In unserer Welt wird alles nur von einem egoistischen Verlangen bewegt – entweder im Empfangen oder im Geben. In der spirituellen Welt befinden wir uns zwischen zwei entgegengesetzten Kräften – dem Empfangen und dem Geben.

Der Egoismus wächst, und parallel dazu entsteht die Eigenschaft des Gebens – diese zwei Eigenschaften erlauben mir, zur Erkenntnis zu gelangen, dass ich vor dem Berg des Hasses (Sinai, von „Sina“ – Hass) stehe.

Doch davor muss ich „Ägypten“ durchlaufen – unter der Knechtschaft des Egoismus, des Pharaos, Hass gegen ihn fassen und vor ihm fliehen, auf der Suche nach der Kraft zu dessen Korrektur.

Am Berg des Hasses gegenüber dem Nächsten muss ich darauf antworten, ob ich wirklich bereit bin, mich mit den anderen durch die Liebe über meinem Hass zu verbinden, wie ein Mensch mit einem Herzen zu werden.

Wenn ich alle Schläge und Plagen des Egoismus/des Pharaos durchlaufen und gespürt habe, dass ich bereits genug gelitten habe, stimme ich zu! Denn ich hasse sehr meinen Egoismus – mehr als ich den Nächsten hasse.

Ich stimme zu, weil ich glaube, dass es mir die Möglichkeit gibt, den Schöpfer zu enthüllen. Letztendlich begreife ich, dass die Liebe und das Geben an den Nächsten selbst meine Erfüllung ist.

Ich verlange nichts mehr außer diesem – diese Handlung an sich erfüllt mich. Und dadurch werde ich dem Schöpfer ähnlich.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 03.10.2010

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