Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Zeit der Vorbereitung und die Zeit des Empfangens

Eine Frage, die ich erhielt: Kann man sich auf die Enthüllung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns vorbereiten?

Meine Antwort: Die Vorbereitung auf die Enthüllung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns wird als Vorbereitungszeit bezeichnet.

Das ist die erste Entwicklungsphase in der Wissenschaft der Kabbala, einer Wissenschaft über die Enthüllung der höheren Welt und der höheren Kraft für jeden in unserer Welt.

Der Mensch kommt zur Wissenschaft der Kabbala, doch wie viel er darüber auch lesen mag und wie viel ihm darüber auch erzählt wird, er nimmt ihr Thema nicht wahr.

Es bedarf keiner Anstrengung, sich etwas zu merken, sowie keiner Fähigkeit, etwas zu verstehen, sondern der Einwirkung des Lichts infolge der Anstrengungen nicht beim Studium, sondern bei den Versuchen, sich zu vereinigen, – dann beginnt man allmählich zu hören, sprich innere Reaktionen darauf, was man hört und liest, wahrzunehmen. Man entwickelt gewisse innere Empfindungen.

Versucht mal einem Kater ein Buch vorzulesen. Warum hört er nicht? Weil er keine Empfindungen hat, die auf eure Informationen reagieren würden. Er hat keinen „Platz“ (kein Verlangen), um diese zu empfangen/wahrzunehmen/zu erkennen.

Genauso kann auch ein Mensch, der zur Wissenschaft der Kabbala kommt, unsere Informationen nicht wahrnehmen. Und zwar nicht, weil er die Wörter nicht kennt, sondern weil er noch über keine inneren Empfindungs- und Gedankenmodelle verfügt, um auf die Informationen des Buches Sohar zu reagieren.

Darum ist eine „Vorbereitungszeit“ notwendig, in der wir in unserem Verlangen (Material) verschiedene Modelle von Empfindungen, Verbindungen und Reaktionen auf spirituelle Begriffe aufbauen.

Die Erschaffung dieser neuen Zellen der Wahrnehmung von spirituellen Begriffen in uns geschieht nur mit Hilfe des Kabbala-Studiums in der Gruppe, welches die Einwirkung des verborgenen höheren Lichts hervorruft.

Gerade dieses Licht erschafft in uns Modelle bzw. Zellen für neue, für uns bislang unverständliche Wahrnehmungen von Licht, Geben, Verbindung und anderen spirituellen Begriffen.

Es bedarf viel Zeit für die Bildung eines notwendigen Satzes an sinnlichen Reaktionen auf die wichtigsten spirituellen Begriffe. Darin besteht die Erziehung in unserer Welt: wenn man ein Kind in eine höhere Klasse setzt, wird man feststellen, dass es nicht versteht, was man von ihm will, und nichts wahrnimmt.

Baal HaSulam schreibt, dass es die Zeit des Gebens und die Zeit des Empfangens gibt. Das Geben eröffnet den Prozess, der zum Empfangen führt. Das Geben und das Empfangen können jedoch nicht gleichzeitig existieren. Denn es muss ein „Platz“ in dem Menschen erschaffen werden – es muss ein Mangel daran, was gegeben wird, wahrgenommen werden.

Unser ganzes Vorankommen auf dem spirituellen Weg läuft auf die Erschaffung von Möglichkeiten in uns hinaus, die höhere Welt wahrzunehmen. Sie existiert jetzt schon um uns herum, wir nehmen sie jedoch nicht wahr. Der Schöpfer gibt sie uns bereits, doch wir haben noch kein Verlangen danach. Es gibt noch kein Bedürfnis nach Geben und Liebe, doch gerade das ist die Spiritualität!

Doch wie enthüllen wir sie? – Im Geben des Schöpfers gibt es das Licht, welches auf uns einwirkt und uns nach der Regel „das Licht bringt die Kelim in Schwung“ erweckt – das Licht „schüttelt“ die Verlangen, und sie verstehen immer besser das Licht und wollen es – die Eigenschaft des Gebens – immer mehr. Die Zeit des Gebens endet und die Zeit des Empfangens beginnt…

Aus dem Sohar-Unterricht vom 26.09.2010

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Die Hauptschwierigkeit der spirituellen Arbeit

Sukkot (das Laubhüttenfest) symbolisiert, wie auch alle anderen Feste, die spirituellen Zustände, die jeder Mensch weltweit durchlaufen muss, während er in seinen Eigenschaften von unserer Welt zur Welt der Unendlichkeit aufsteigt.

Als Aufstieg wird die Stärkung der Verbindung zwischen uns und dadurch auch unserer größeren Ähnlichkeit mit dem Schöpfer bezeichnet. Man kann sagen, dass wir nicht aufsteigen, sondern uns einander immer mehr annähern.

Es ist kein mechanischer, sondern ein qualitativer, gefühlsmäßiger, gegen die egoistische Natur gerichteter Aufstieg. Und diese können wir nur durch die Kraft des Lichts bekämpfen.

Darin besteht die ganze Schwierigkeit. Das Problem liegt nicht in der Überwindung des Egoismus, nicht im Kampf gegen die natürliche Faulheit – damit beschäftigen wir uns im normalen Leben. Die Schwierigkeit des spirituellen Weges besteht darin, dass diese Handlung nicht durch unsere eigenen Kräfte vollbracht wird.

Meine Natur kann nicht durch meine Anstrengung geändert werden, sondern durch eine gewisse verborgene Kraft, die ich darum bitten muss, diese Handlung zu vollbringen. Und darin besteht das ganze Problem!

Denn wenn ich selbst gegen meinen Egoismus arbeiten würde, würde ich mich für einen Helden halten. So handeln viele, und der gleiche Egoismus zwingt uns, gegen ihn vorzugehen, wenn das Ziel es wert ist.

Wir sind bereit, auf diese Weise gegen unseren Egoismus und sein Bestreben nach Ruhe zu handeln, weil wir darin einen Gewinn für unseren Neid, unsere Genusssucht und unseren Ehrgeiz sehen.

Doch auf dem spirituellen Weg muss man sich annullieren und „denjenigen“, den ich nicht kenne, um „das“ bitten, was mir entgegengesetzt ist, damit „Er“ kommt und meine Natur zum Gegenteil verändert.

Wenn wir uns vereinigen müssen, um jemanden zu besiegen, vereinigen wir uns, besiegen ihn und kehren als Helden zurück. Doch uns zu vereinigen, um den Schöpfer zu überzeugen, uns zu korrigieren, uns zu vereinen, ist ein großes Problem! Das Problem besteht darin, dass der Schöpfer verborgen ist und wir nicht verstehen, gegen was und für was wir arbeiten.
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Aus diesem Grund beginnen viele Menschen mit der spirituellen Arbeit und werfen sie dann hin. Sie können diese Verhüllung nicht überwinden, sich nicht mit dem Teil unserer Arbeit abfinden, der nicht von uns abhängt.

Der Mensch tut sich schwer damit, zu akzeptieren, dass er sich für die Korrektur seiner selbst an die unsichtbare Kraft wenden muss. Darum liegt das ganze Problem nicht in unserer Faulheit, sondern darin, dass der Schöpfer verborgen ist.

Aus dem Unterricht nach den Auszügen zum Sukkot-Fest vom 24.10.2010

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Fragen aus dem Blog – 36

Eine Frage, die ich erhielt: Es gibt gewisse Unstimmigkeiten: Einerseits steht geschrieben, dass es „niemanden außer Ihm gibt“, d.h. alles vom Schöpfer ausgeht. Doch wie muss ich mich gegenüber einem Menschen verhalten, der gemein zu mir ist?

Meine Antwort: Es steht geschrieben: „Der Schöpfer schickt Gutes über anständige Menschen und bestraft über böse Menschen“. Darum müssen diejenigen, die böse Taten begehen, nicht dafür bestraft werden, was sie begangen haben, sondern dafür, dass sie es verdient haben, dass der Schöpfer über sie Böses in unsere Welt geleitet hat. Also ist die Bestrafung gar keine Bestrafung, sondern sowohl die Korrektur seinerselbst als auch jene der Welt.

Eine Frage, die ich erhielt: Warum haben Sie zu einem Journalisten gesagt, dass Sie kein Professor sind und gegenüber den Aussagen über Sie gleichgültig sind? Das wirkt sich doch auf die Verbreitung der Kabbala aus.

Meine Antwort: Es ist sehr nützlich, beschimpft zu werden, das beugt dem Stolz vor. So steht es auch geschrieben: „Wer vom Schöpfer geliebt wird, wird von Ihm in die Mängel genommen“. Ihm werden Beschuldiger und Beschimpfer geschickt, um ihm zu helfen, mit dem Stolz und dem Egoismus fertig zu werden.

Außerdem gibt es in den Handlungen gegen Klipot „Maim achronim“, „Seir le asasel“ u.a.,die Verpflichtung, die Essensreste den Hunden vorzuwerfen… Die echte Verbreitung wird dadurch nur gewinnen.

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Die Reise in die Welt von Verlangen

Eine Frage, die ich erhielt: Kann ich das Umgebende Licht (OM) im Laufe des Tages bewahren, wenn ich aus der Gruppe, aus dem Unterricht in die Außenwelt hinausgehe?

Meine Antwort: Das Gesetz für jedes physische Feld lautet: Die Intensität (des Lichts oder einer anderen beliebigen Einwirkung) verringert sich proportional zur Entfernung von der Quelle hoch zwei.

Entfernt man sich doppelt so weit, verringert sich die Intensität um das Vierfache. Doch wenn ich mich doppelt annähere, vergrößert sich die Intensität um das Vierfache!

In der spirituellen Welt gibt es keine Lichtquelle, das Licht füllt die gesamte Schöpfung aus, seine Einwirkung ist überall die gleiche, egal, wo man ist.

Du glaubst, dass du nach dem Unterricht in die Außenwelt hinausgehst. Doch alle Ortsänderungen vollziehen sich in dir. Du gehst von einem Verlangen zum anderen über. Alle Orte sind deine Verlangen. Du reist in deinem Inneren.

Deshalb hängt alles davon ab, inwieweit du innerhalb von diesen Verlangen das Licht erweckst, welches sich in ihnen gleichmäßig, in all seiner Fülle verteilt.

Deshalb spielt es keine Rolle, wo du dich befindest, draußen oder im Unterricht in der Gruppe. Ich kann mich physisch in der Gruppe, mit meinen Gedanken aber woanders befinden.

Das Ausmaß der Verbindung mit dem Licht hängt nur von der Absicht ab, davon, wie sehr du dir wünschst, mit ihm verbunden zu sein!

Aus dem Gespräch zum Thema „Das Licht, das zur Quelle zurückführt“ vom 08.09.2010

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Kista de Chajuta

Wenn das Licht den Parzuf verlaesst, verbleibt in ihm nur ein minimaler Lebensfunke, der „Kista de Chajuta“ heisst.Wie bei einem Schlafenden, bei dem all seine Kraefte weg sind, aber er dennoch nicht als gestorben gilt, da ein bisschen Leben in ihm blieb, um ihn spaeter in den normalen Zustand zurueckzubringen.

Diese gespeicherten Daten, „Kista de Chajuta“, empfaengt das Licht, das vom Hoeheren zurueckkehrt.“Kista de Chajuta“ wird ein Punkt genannt, der zwei verschiedene Zustaende trennt. Wie ein Hungriger, der seinen vorigen, satten Zustand komplett vergessen hat und bereit ist, die neue Erfuellung zu empfangen. Er ist voellig frei von den vorherigen zehn Sfirot und ist dann bereit, die zehn neuen zu empfangen.

Und dieser Punkt, der nichts mehr von dem vorigen Zustand und noch nichts von dem zukuenftigen
enthaelt, heisst minimaler Lebensfunke. Ich selbst beschraenke meine Wuensche und moechte mit allem, was frueher war, Schluss machen, um die neue Stufe, neues Geben anfangen zu koennen.

Ich kann nichts mit dem alten Kli anfangen, denn ich habe schon versucht, mit ihm alles zu machen, was ich konnte. Ich habe bemerkt, dass mir etwas nicht gelingt und habe dadurch in mir den neuen leeren Raum entdeckt.

Deshalb scheint mir der alte Zustand mangelhaft in Bezug auf den neuen, und ich verzichte auf ihn und gehe vorwaerts. Und da ich in meinem neuen Zustand zum Geben kommen moechte, muss ich bei Null beginnen.

Ich habe nichts und ich moechte die alte Last nicht mitschleppen, ich will nur zum Geben
gelangen! Und im Geben gibt es keine alten Guthaben, ich gehe mit leeren Haenden los, so wie man
ins Exil flieht.

Einst hatten die ersten Chassidim, die Kabbalisten waren, so einen Brauch. Der Mensch verliess
sein Haus, ohne etwas mitzunehmen, nur die Kleidung die er auf dem Koerper trug, einen Stab in der Hand und sonst nichts.

Du nimmst keinen Vorrat mit, nicht einmal ein Stueck Brot, gehst einfach los. Was
geschehen wird, weiss du nicht, und du kehrst erst nach sechs Monaten, oder einem Jahr
zurueck.

Bist du bereit, heute den neuen Weg anzufangen?

Aus einem Unterricht ueber „Die Lehre der Zehn Sfirot, 15.09.2010

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Die ewige Abhängigkeit vom Licht

Eine Frage, die ich erhielt: Wodurch unterscheidet sich die Erkenntnis des Bösen von der Korrektur des Bösen?

Meine Antwort: Das Verlangen ist (vom Licht) erschaffen worden und kann sich selbst nicht verändern. Außerhalb des Lichts ist das Verlangen gleich Null – es existiert nicht! Es hängt völlig von der Einwirkung des Lichts, von dem es erschaffen wurde, ab.

In der Schöpfung gibt es nichts anderes, außer dem Licht und dem von ihm erschaffenen Verlangen. In Abhängigkeit von der Einwirkung des Lichts auf das von ihm erschaffene Verlangen kann das Verlangen von „völlig egoistisch“ bishin zu „völlig altruistisch“ sein.

Alles hängt davon ab, wie intensiv das Licht darauf einwirkt. Wenn wir vom Verlangen sprechen, müssen wir sagen wie es ist, und dass es völlig vom Licht bestimmt wird.

Das ist mit einem Stück Eisen zu vergleichen, das sich unter einem Magneten befindet. Das gesamte Verhalten des Eisenstücks hängt vom Verhalten des Magneten ab.

Und wir hängen immer und ewig vom Licht, von seiner Einwirkung auf uns ab. Und wenn es aufhört, verschwinden wir!

Die Erfüllung mit dem Licht des Verlangens ruft in uns den Genuss hervor.

Die Entleerung des Verlangens ruft in uns Leiden hervor.

Durch die fast völlige Entfernung des Lichts von uns (aus dem Verlangen) hören wir auf, das Licht als Quelle unserer Existenz wahrzunehmen (die Verhüllung des Schöpfers).

Die Annäherung des Lichts aus seiner Verhüllung lässt uns das Böse, unseren Egoismus in uns gegenüber seiner Eigenschaft des Gebens und der Liebe erkennen, selbst wenn wir das Licht an sich noch nicht wahrnehmen.

Eine noch größere Annäherung des Lichts wird bereits als die Erkenntnis des Egoismus als einer unannehmbaren Eigenschaft empfunden – in einem solchen Zustand ist der Schöpfer (das Licht) ein Garant dafür, dass der Mensch nicht mehr auf seinen Egoismus zurückgreifen wird. Wenn das Licht sich jedoch entfernt, fällt der Mensch zweifels ohne in seinen natürlichen Egoismus zurück.

Die Wissenschaft der Kabbala erklärt uns, wie wir die Einwirkung des Lichtes auf uns steuern und auf diese Weise schnell und unkompliziert zur Vollkommenheit gelangen können, anstatt uns in der Erkenntnis des Bösen an uns selbst in diese Richtung bewegen zu müssen.

In jedem Fall hängen wir für ewig vom Licht ab – und das ist wunderbar, weil Es uns mit Sicherheit zur Vollkommenheit bringt.

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Abfälle des Dreschbodens und des Weinkelters

Wir sind es gewohnt, nach dem egoistischen Verstand und dem egoistischen Herzen zu handeln, die zusammen als der böse Trieb (Ezer Ra) bezeichnet werden.

Böse, weil ich, wenn ich seine wahre Handlung enthülle, feststelle, wie entgegengesetzt diese dem Guten, Ewigen, Vollkommenen ist. Darum bezeichne ich meine Natur, die mich daran hindert, das Gute zu erreichen, als böse.

Die egoistische Natur besteht in dem Bestreben, für sich selbst zu empfangen, sich selbst zu erfüllen. Und das gute Verlangen, der gute Trieb (Ezer Tov) bedeutet das Geben und die Liebe.

Während des Kabbala-Studiums und der Verbindung mit den Freunden, die das gleiche Ziel haben, enthüllt mir das noch unsichtbare Licht, dass es zwei Arten der Natur gibt, das Empfangen und das Geben, die einander entgegengesetzt sind.

Man kann von seiner Natur zur höheren nur aufsteigen, wenn man die Wichtigkeit des Gebens anstelle des Empfangens einsetzt.

Unwichtiges wird als Abfälle und Wichtiges als Nahrung bezeichnet. Nach diesem Prinzip wird eine Sukka (Laubhütte) gebaut. Mein Zustand nennt sich „Haus“ – eine stabile und sichere Behausung für den Egoismus.

Das Geben aber nennt sich „provisorische Behausung“, Sukka (Laubhütte). Und ich suche aus, in welchem Zustand ich zu existieren bereit bin – in einem egoistischen Haus oder einer altruistischen Laubhütte.

In ihnen beiden gibt es Erfüllung: in dem ersten erfülle ich mich, indem ich empfange, in dem zweiten erfülle ich mich, indem ich gebe. Wichtig ist, was ich für Nahrung und was für Abfälle halte, ausgehend davon baue ich mein Leben, mein Zuhause auf.

Das kann nur durch das Studium und die Gruppe geklärt werden. Darum steht geschrieben, dass das Dach von der Sukka aus den „Abfällen des Dreschbodens und des Weinkellers“ gebaut wird. Der Wein bedeutet das Licht Chochma und der Dreschboden, das Brot, bedeutet das Licht Chassadim.

Die Abfälle des Dreschbodens und des Weinkellers sind unwichtig für uns. Doch wenn ich geben will, um dem Schöpfer ähnlich zu werden, werden sie für mich wichtiger als das Brot und der Wein.

Gerade daraus müssen wir unseren neuen Zustand aufbauen, damit er für uns zum Kopf, zum Dach, zum Kompass, der die Richtung vorgibt, wird. Dann erreichen wir die Spiritualität. Alles andere verliert für uns an Wichtigkeit. Das symbolisiert die Sukka.

Aus dem Unterricht nach den Auszügen zum Sukkot-Fest vom 24.10.2010

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Einen Ort für den Schöpfer vorbereiten

Der Schöpfer erweckt ständig den Menschen, indem Er ihm das Leiden um die Shechina und die Abstiege offenbart.

An die Auf- und Abstiege muss man einen richtigen Maßstab anlegen: was muss ich bedauern und was bedauere ich wirklich?

Ich führe eine Analyse durch und strebe allmählich, mit Hilfe des Lichts, die Absicht zu geben an. Früher habe ich darauf gewartet, dass das Licht sich in mir enthüllt, jetzt will ich, dass es mich verändert.

Es macht wirklich keinen Sinn, von dem Licht zu erwarten, dass es plötzlich zu leuchten anfängt. Der Schöpfer ist überall, doch uns fehlt die Ähnlichkeit mit Ihm, um Ihn wahrzunehmen.

Deshalb muss man die Abfolge seiner Korrekturen erstellen: wie man sich gegenüber sich selbst, der Umgebung, dem Lehrer, dem Ort der Enthüllung des Schöpfers (der Shechina), den man gemeinsam mit den Freunden erschaffen und auf die Anwesenheit des Schöpfers vorbereiten muss, verhalten soll.

Nach und nach wird es klar, dass alle Schwierigkeiten im Leben jedes einzelnen auf der Welt nur auf die Korrektur der Shechina gerichtet sind.

Und nur darum müssen wir uns kümmern. Denn es reicht, die Shechina auf die erste der 125 Stufen zu setzen, und der Schöpfer wird sich sofort im gleichen Maße zeigen.

Er befindet sich im Ruhezustand und Seine Enthüllung hängt nur von dem Ausmaß unserer Übereinstimmung mit Ihm ab.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 27.09.2010

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Indem man sich selbst verliert, erlangt man die Unendlichkeit

Eine Frage, die ich erhielt: Die Menschen in unserer Welt lieben und hassen einander, machen sich gegenseitig Geschenke oder bringen sich gegenseitig um. Was geschieht aber in der Seelenwelt?
Meine Antwort: Seelen haben eine einzige Aufgabe, und zwar sich bis zur vollkommenen Verschmelzung hin, zu verbinden, so wie einzelne Wassertropfen sich zu einem einzigen Tropfen verbinden – es ist unmöglich, sie zu trennen, es entsteht ein neues Gebilde, das gegenseitige Geben.
Die materielle Welt, dieser Teil des zerbrochenen Verlangens, wird erst während der allerletzten Korrektur korrigiert. Bis dahin enthüllt sich die Liebe über ihr.
Dort, wo die Liebe regiert, verliert jeder die Wahrnehmung seiner selbst und fügt sich grenzenlos in die anderen ein, bis er vollkommen mit ihnen verschmilzt. Der frühere Hass behält jedoch seine „negativen“ Eigenschaften.
Es ist mit dem Paradoxon in der Quantenphysik zu vergleichen, wobei ein Teilchen sich gleichzeitig an zwei Orten befinden kann. Und zwar nicht, weil es sich unendlich schnell von einem Ort zum anderen bewegt, sondern sich eben gleichzeitig an zwei Orten befindet, obwohl es ein und dasselbe Teilchen ist! Doch wie ist das möglich?!
Letztendlich werden wir erkennen, dass im ganzen Universum lediglich ein Teilchen existiert, das sich gleichzeitig an allen Orten befindet. Denn, wenn wir akzeptiert haben, dass es keine Geschwindigkeit gibt und ein Teilchen sich an zwei Orten befinden kann, dann kann es sich genauso gut an unendlich vielen Orten befinden.
Außerdem hat es keine Form, denn die Form des Teilchens hängt davon ab, wo wir es entdeckt haben – also gibt es auch gar nichts außer einem einzigen Punkt, der vom Schöpfer „aus dem Nichts“ („Jesh mi Ajn“) erschaffen wurde, alles andere ist davon abgeleitet!
Je näher wir daher der Spiritualität kommen werden, desto klarer werden wir erkennen, dass es keine andere Möglichkeit gibt, darüber zu sprechen, als in der Sprache der kabbalistischen Bücher.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „600 Tausend Seelen“ vom 26.09.2010

Doppeltes Foul

Eine Frage, die ich erhielt: Was geschieht, wenn ich keine Anstrengungen unternehme?

Meine Antwort: Wenn du keine Anstrengungen unternimmst, wirst du für eine kurze Zeit in Ruhe gelassen und eine Weile später wiedererweckt. Wenn du auch diesmal keine Anstrengungen unternimmst, lässt man dich in Ruhe.

Du bist nicht mehr würdig und wirst zurückgelassen – vielleicht für Jahre, vielleicht aber auch bis zur nächsten Reinkarnation.

Beim ersten Mal gibt man dem Menschen eine Chance zur Selbstverwirklichung. Beim zweiten Mal lässt man ihm eine Erinnerung, eine neue Möglichkeit, aber auch eine Strafe zukommen.

In Wirklichkeit ist das keine Strafe, sondern die Korrektur: er wird von schlechten Empfindungen „angepiekt“, wodurch ihm geholfen wird, obwohl wir glauben, dass dem nicht so sei.

Sagen wir mal, du hast gezögert, warst untätig und bist plötzlich in Not geraten: die Arbeit, die Bank oder sonst noch etwas. So wirst du erinnert: „Freundchen, wolltest du dich anstelle der spirituellen Suche in dieser Welt bequemer einrichten? Schau mal, die Welt ist gar nicht so freundlich“.

Wenn auch das nicht hilft, wenn du trotzdem nach anderen Wegen suchst, die dich nicht in Richtung Spiritualität bringen, wirst du in Ruhe gelassen.

Darüber steht geschrieben: „Wer erneut übertritt, dem ist ferner erlaubt“. Jetzt ist dir erlaubt, zu handeln, wie du willst.

Nur wenn andere Seelen korrigiert sind, bist du an der Reihe. Allerdings ist es äußerst unerwünscht, es so weit kommen zu lassen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 22.09.2010

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