Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Was bedeutet „Sünde“

Eine „Sünde“ wird danach bestimmt, ob du den Schöpfer um die Kraft, dich über deine Wahrnehmung von „Gut“ und „Böse“ erheben zu können, gebeten oder nicht gebeten hast. Beim ersten Mal ist es noch keine Sünde! Vielleicht konntest du noch nicht unterscheiden, wo Gut und wo Böse ist, und wo deine Beziehung zu Ihm liegt.

Wenn du das Gleiche zum zweiten Mal macht, dann ist es bereits eine Sünde. Doch wenn du das Gleiche zum dritten Mal wiederholst, wirst du von deiner Stufe herabgesetzt – du kannst nicht mehr auf dieser Stufe bleiben. Bei der ersten Berührung des Genusses mit dem Verlangen entsteht das Verlangen nach dem Genuss (Gefäß, Kli).

Beim zweiten Kontakt des Genusses mit dem Verlangen kommt das Gefühl des Verbrechens, der Sünde, des Empfangens für sich selbst hoch. Doch wenn wir zum dritten Mal das Empfangen des Genusses im Verlangen hervorrufen, bedeutet dies, dass nicht nur eine Sünde begangen worden ist, sondern auch, dass das Empfinden der Sünde nicht genügte, um davon abgehalten zu werden.

Das ist damit zu vergleichen, als ob das Gericht eine mildere Strafe als der Wunsch nach Verbrechen verhängt und somit das Stehlen nicht abgewöhnt hätte. Und dann wird die Entscheidung getroffen, mich in das Gefängnis dieser Welt einzuschließen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 14.09.2010

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Jeder lebt für die anderen

Eine Frage, die ich erhielt: Reicht es, wenn wir uns selbst korrigieren, um die ganze Welt dadurch zur Korrektur zu bringen?

Meine Antwort: Nein. Da eine Verbindung zwischen allen Seelen existiert, kann keine Seele (Stufe) ihre Korrektur vollbringen, ohne dabei einen Teil von der nächsten Stufe zu korrigieren. Kein Mensch lebt nur für sich selbst, und dieses ganze System ist ein System des gegenseitigen Gebens.

Und deshalb kann es nicht sein, dass jemand sich selbst um seines eigenen Willens korrigiert. Jeder lebt dafür, um für eine Erfüllung und Korrektur von jemand anderem zu sorgen.

Es kann nicht sein, dass die sich korrigierende Seele keinen Teil hat, den ihre Vorgänger für sie korrigiert haben oder keinen Teil, den sie selbst für die anderen korrigieren muss.

Es ist bekannt, dass der obere Teil von jeder Seele, ihr G“A, sich in dem unteren Teil, in AHA“P, der vorherigen, für sie höheren Seele (Parzuf) befindet. Und ihr unterer Teil, ihr AHA“P, befindet sich in G“A von der unteren Seele.

Deshalb findet unsere freie Wahl dort statt, wo wir nicht mit der höheren oder unteren Seele verbunden sind, in dem mittleren Teil unserer Seele, dem mittleren Teil von Sfira Tiferet.

Dort entsteht ein von allen Seelen freier Raum, unsere Willensfreiheit. Im Prinzip ist es eine besondere Verbindung innerhalb unserer Seele zwischen der unteren und der oberen Seele, in dieser Verbindung sind sie gleichbedeutend, und deshalb bieten sie uns eine freie Wahl.

Ausserhalb von dem mittleren Teil von Sfira Tiferet gehören die Teile von der Seele nicht zu ihr selbst: Der höhere Teil gehört zu der höheren Seele, dem höheren Parzuf und der untere zu der unteren Seele, dem unteren Parzuf, also zu ihrem Nachfolger.

Deshalb wird die Rechnung immer mit dem Geben an den Unteren und den Oberen gemacht. Und die Entscheidung darüber wird immer in der Mitte getroffen, und mehr Freiheit gibt es nicht.

Ausser diesem künstlich geschaffenen mittleren Punkt, die Klipat Noga heisst, der durch die Verbindung von Bina und Malchut entsteht, der Punkt meiner Wahl, gehört alles andere nicht mir, sondern den in Bezug auf mich höheren oder unteren Parzufim. Und ich stehe in der Mitte und muss mich die ganze Zeit entscheiden, wie ich mit ihnen verbunden bin.

Aber dieser Punkt, der die Entscheidung trifft, das bin doch ich, der Mensch [in hebr. Adam, von „dome“ – gleiche], der „Schöpfergleiche“. Von einer Seite ist Malchut, von der anderen Bina, und deshalb existiert in diesem Punkt ein besonderer Kontakt zwischen Malchut und Bina (Eigenschaften des Schöpfers und der Schöpfung), aus welchem die freie Entscheidung der Schöpfung, sich dem Schöpfer anzugleichen, stammt. Dieser Punkt heisst Adam – der Gleiche.

Und bis wir diese Entscheidung erreicht haben, sind wir kein „Mensch“, der Mensch beginnt mit
1. Erkenntnis des Unterschieds zwischen Bina und Malchut und 2. der Verbindung zwischen den Beiden.

Aus diesem Punkt wächst der Mensch, in dem Maß, in welchem er den Anderen mit seinen 613 Wünschen dienen soll: Höheren (mit 248 Wünschen) und unteren (mit 365 Wünschen).

Wenn du diese Entscheidung nicht triffst, bleibst du nur ein Punkt. Aber wenn du das machst, entwickelst du deine G“A und AHA“P, und sie verbreiten sich auf die gemeinsame Seele, alle Seelen, die höher oder niedriger sind als du.

Aus einem Unterricht nach dem Artikel „Bürgschaft“ von Baal HaSulam, 12.09.2010

Wie schreit man, um gehört zu werden?

Wir erschaffen zwischen uns eine gegenseitige Verbindung, gegenseitige Abhängigkeit, Bürgschaft, Liebe und unerlässliches Verlangen, zusammen zu sein.

Eine solche Verbindung (einen solchen Ort) müssen wir erschaffen, um darin den Schöpfer zu enthüllen, der sich vor uns verbirgt. Aus diesem von uns erschaffenen Ort, dem „Offenbarungszelt“, wird Er zu uns sprechen.

Ohne einen solchen „Kommunikator“ zwischen uns und dem Schöpfer schreien wir in die Leere. Wir können uns nur an das Bild wenden, das wir in unserer Verbindung, in dem Tempel des Schöpfers, erschaffen haben.

Es steht geschrieben, dass die Liebe zum Schöpfer nur durch die Liebe zu den anderen erreicht werden kann. Deshalb bauen wir zwischen uns das spirituelle System der Bürgschaft und der gegenseitigen Unterstützung auf – mit dem Ziel, den Schöpfer zu enthüllen.

Eben darum müssen wir uns vor allem um den Aufbau der Gruppe kümmern. Die erste Bedingung für das Empfangen der Tora, des korrigierenden Lichtes, am Berg Sinai (Zustand der Enthüllung des gegenseitigen Hasses) war die Unmöglichkeit, aber die Bereitschaft, sich wie ein Mensch mit einem Herzen zu vereinen und an dieser Vereinigung nach dem Prinzip „wir werden tun und wir werden hören“ zu arbeiten.

Wie gering diese Bereitschaft auch sein mag, wenn es sie gibt, haben wir einen gemeinsamen Punkt – ein „Fenster“ zur Kommunikation mit dem Schöpfer. Denn dieser gemeinsame Punkt stellt bereits Malchut der Welt von Azilut, Shechina, dar.

So muss die Vorbereitung auf das Empfangen der Tora verstanden werden.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 14.09.2010

 

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Ein Kettenglied, ohne das es einfach nicht geht

Ohne die Artikel von Rabasch hätten wir einfach nicht gewusst, wie wir uns zum Ziel richtig ausrichten können; denn die akademischen Ratschläge von Baal HaSulam wurden von enormer spiritueller Höhe gegeben.

Wir können daraus keine Details für unsere Verbindung erhalten, um nur einen Schritt praktisch auszuführen.

Während Rabasch erklärt uns jeden Schritt – beginnend mit dem ersten Anfangspunkt. Aufgrund seiner Erklärungen können wir die Methodik von Baal HaSulam verstehen und richtig umsetzen. Wenn wir uns zur unmittelbaren Umsetzung der Kabbala der praktischen Enthüllung des Schöpfers annähern, werden für uns sowohl die Artikel von Rabasch als auch das Buch Sohar lebenswichtig.

Die Artikel von Rabasch helfen uns dabei, die richtige Absicht zu formen und durch das Buch Sohar auf diese Absicht das spirituelle weltoffenbarende Licht anzuziehen.

Rabasch hat etwas gemacht, was vor ihm kein Kabbalist getan hat – er hat die Etappe der inneren spirituellen Arbeit des Menschen, also die praktische Umsetzung der Tora, beschrieben.

Er war der einzige in der gesamten Kette von Kabbalisten, beginnend mit Adam Rischon, der eine konkrete stufenweise Schritt-für-Schritt-Beschreibung der spirituellen Arbeit des Menschen und der Gruppe geliefert hat, die für uns heute so wichtig ist.

Vor ihm haben die jeweiligen Kabbalisten über ihre persönlichen Erkenntnisse geschrieben; denn so war der spirituelle Fortschritt in der Zeit der 2000 Jahre langen Verhüllung.

Vor dem Exil befand sich das Volk auf der Stufe der spirituellen Erkenntnis, und es war nicht notwendig, davon (? darüber) zu sprechen, was jedes Kind im Laufe seiner Entwicklung meistern konnte.

Aber heute, um sich aus der Verhüllung erheben zu können, benötigen wir die Materialien, die uns hinsichtlich des Eintritts in die spirituelle Welt eine Orientierung geben können. Und das ist nur durch das Studium der Rabasch-Artikel möglich.

Ohne die Artikel von Rabasch hätten wir auch andere kabbalistische Quellen nicht richtig verstehen können.

Deshalb unterteilt sich unsere Arbeit in zwei Teile:

1. Studium der Rabasch-Artikel.

2. Wenn wir uns richtig vorbereitet haben, gehen wir zum Studium des Buches Sohar oder der Lehre der Zehn Sfirot über und können dann schon mit den Texten richtig arbeiten, indem wir das korrigierende Licht anziehen.
Rabasch lebte sehr zurückgezogen und bescheiden, er hielt sich immer im Schatten seines berühmten Vaters. Seine ganze Kraft und Stärke waren tief in seinem Inneren verborgen, so dass es unmöglich war, dies von aussen zu bemerken.

Er hat als erster begonnen, die nicht religiöse Kabbala für die Menschen zu lehren, ohne Unterscheidung jeglicher Herkunft und hielt die Verbreitung der Kabbala an die Öffentlichkeit für sehr wichtig.

Aus einem Unterricht nach einem Brief von Baal HaSulam, 12.09.2010

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Das Schöpfungssystem

Wir sind von der Welt der Unendlichkeit bis zu dieser Welt, von der Eigenschaft des Gebens bis zur Eigenschaft des Empfangens, „herabgestiegen“.

Auf dem Weg nach unten verringert sich in uns die Eigenschaft des Gebens, das Ausmaß der Ähnlichkeit mit ihr. Dementsprechend verringert sich die Erfüllung in uns (das Licht, die Wahrnehmung des Schöpfers), bis wir den Zustand „Unsere Welt“ erreichen, wo alle Merkmale des Lichts und des spirituellen Gefäßes (des Verlangens zu geben) gänzlich verschwinden, und wir von der Spiritualität vollkommen abgeschnitten werden.

Über unserer Welt, in den Welten Brija, Yezira und Assija, befinden sich die zerbrochenen Seelen – die Seelen, die ihren Egoismus wahrnehmen.

Wir müssen aus unserer Welt dorthin gelangen, d.h. erkennen, dass unsere Seelen zerbrochen, getrennt sind. Und dann die Grenze (Parssa) überqueren, die die Welten BY“A von der Welt Azilut trennt, d.h. die Bedingung der Einordnung in den Korrekturprozess erfüllen – uns wünschen, die Liebe, sprich die vollständige Vereinigung, zu erreichen.

Dann erwecken wir unsere zerbrochenen Seelen, damit sie sich in die Malchut der Welt von Azilut einordnen, die ursprünglich nur ein Punkt in Chase (Brust) von Seir Anpin ist. Über SA liegt GaR der Welt von Azilut: Atik, Arich Anpin, Aba we Ima, ISHSuT, und noch höher die nächste Grenze: Tabur von Galgalta, die Welt von Adam Kadmon und die Welt der Unendlichkeit.

Unsere Seelen in unserer Welt sind Punkte. So enthüllt der Mensch seinen spirituellen Zustand, genannt „unsere Welt“. Und später, indem er das ihn entwickelnde Licht anzieht, erreicht er das Empfinden seiner selbst in den Welten von BYA – das Empfinden von zerbrochenen, d.h. egoistischen Verlangen (Zustand des ägyptischen Exils).

Von hier müssen wir zum Licht aufsteigen, d.h. uns über Parssa erheben, weil es unmöglich ist, die Korrektur in den Welten von BYA zu vollziehen, wo das korrigierende Licht fehlt und nur das Licht der Erkenntnis des Bösen existiert.

Die Welten von BYA (Ort, Zustand, Empfinden) sind für die Erkenntnis des Bösen, für die zerbrochenen Seelen bestimmt, damit wir enthüllen, wie schlecht und abhängig von dem bösen Trieb wir sind. Dann, in dem Ausmaß dieser Erkenntnis, können wir aufsteigen und uns an Malchut der Welt von Azilut anschließen.

Die Einordnung in Malchut der Welt von Azilut wird als MaN, unser Gebet, bezeichnet. Malchut der Welt von Azilut übergibt unser Gebet an Seir Anpin der Welt von Azilut, und schließlich erhebt SoN dieses Gebet in Bina der Welt von Azilut. Und dann steigt von oben das Licht (das umgebende Licht oder das Licht von AB-SaG) herab, korrigiert die Verbindung in SoN und erfüllt sie anschließend.

Also ist alles was wir tun müssen, Malchut der Welt von Azilut, Shechina im Exil, zu erheben. Denn alles, was sich in den Welten von BYA befindet, sind Teile dieser Malchut, der Shechina, und wir müssen unsere Verlangen dorthin erheben. Malchut der Welt von Azilut ist die „Versammlung der Seelen Israel“ (Isra-el, derjenige, der „direkt zum Schöpfer“ strebt), d.h. die Verbindung von zerbrochenen Verlangen.

In dem Maße, in dem wir uns verbinden können, ordnen wir uns in Malchut der Welt von Azilut ein. Natürlich können wir das selbst nicht tun, sondern nur darum bitten.

Malchut übergibt unsere Bitte um die Vereinigung an Seir Anpin und enthüllt in dem gleichen Ausmaß, dass sie sich Ihm anschließen will. Und SA muss das Verlangen, sich mit Malchut zu vereinen, von Bina erhalten. Anschließend erheben sie sich beide, SA und Malchut (SoN), jeder mit seinem Verlangen, zu Ima – Bina, die sie verbindet.

Dann steigt SA zu seinem Platz herab, erschafft Malchut und schließt sie an sich an. Und in dem Maße, in dem SoN verbunden sind, beteiligen sich die Seelen, die sich dort befinden, an dieser Verbindung und werden durch sie erfüllt. Denn genau diese Seelen bilden den Körper von Malchut.

Aus dem Unterricht nach dem Talmud Esser HaSefirot vom 12.09.2010

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