Der Mensch, der den Schöpfer adoptierte
Um zur Liebe zu gelangen, muss man zuerst die Ehrfurcht erreichen. Und die erste Etappe, die durchlaufen werden muss, vollzieht sich auf der Ebene einer einfachen Handlung, wie geschrieben steht: „Wir werden tun und wir werden hören!“ („naase ve nishma“).
In unserer Welt machen wir uns Sorgen um unsere Verwandten, von ihnen hängt unser Wohlergehen ab. Doch in Bezug auf die Gesellschaft und den Schöpfer verspüren wir eine solche natürliche Sorge nicht und müssen uns ganz schön anstrengen, um eine solche Furcht in uns zu erzeugen.
In der Gruppe unternehmen wir viele Anstrengungen, um uns zu verbinden, wir hören und lesen viel über das zerbrochene System der Verbindungen zwischen uns. Dieses System wurde absichtlich von dem Schöpfer zerstört, damit wir danach streben, es wiederherzustellen.
Wir versuchen uns so zu verhalten, als ob wir uns lieben, als ob wir uns brauchen würden… Eben diese „als ob“-s sind praktische Handlungen, obwohl das alles ein Spiel, ein künstliches Verhalten ist.
Doch zuerst muss man „tun“ und danach „hören“! „Hören“ ist der zweite Teil, der von dem Höheren Licht, dem Schöpfer, abhängt.
Haben wir genug Anstrengungen unternommen, eröffnet uns das Licht diese Möglichkeit – es öffnet den Eingang zu unserem Herzen, der sich „Eingang für die an Schöpfers Tür Klopfenden“ nennt (Petach le dofkim be tshuva).
Und dann mfangen wir an, das Verlangen zu geben wahrzunehmen – eine Öffnung im Herzen, durch die wir Sorge um andere verspüren, wie eine Mutter um ihre Kinder.
Zu einer solchen Mutter Bina werden wir in Bezug auf das gesamte System der Seelen, mit denen wir uns verbinden müssen, um ihnen zu geben.
Den Schöpfer schließe ich auch in mich mit ein, um Ihm zu geben. Ich gebe und werde deshalb quasi höher als Er.
Nur diese Ehrfurcht fehlt uns, ab da und weiter verstehen wir bereits, wie diese Beziehung sich zu Liebe entwickeln wird…
Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 22.07.2010