Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die fehlenden Teile der Vollkommenheit finden

An vielen Stellen des Buches Sohar werden wir plötzlich spüren, wie sehr uns einige Teile des Textes fehlen.

Im Grunde genommen beschreibt der Sohar die gesamte Realität: CHaBaD-CHaGaT-NeHJ der Gesamtseele von Malchut der Welt der Unendlichkeit, denn das ist der Kommentar zum gesamten Pentateuch (die Tora, die Propheten und die Schriften).

Doch der ursprüngliche Text war vor uns verborgen, nur ein kleiner Teil von ihm ist übrig geblieben. Wahrscheinlich brauchen wir auch nicht mehr für unsere Korrektur.

Und alle übrigen Teile des Sohar, die mit unserer laufenden Korrektur nichts zu tun haben, gehören aller Wahrscheinlichkeit nach zu den übrigen Teilen des Systems, die bereits vor uns korrigiert wurden.

Darum sind im Text irgendwelche Auslassungen und Vorenthaltungen zu spüren. Und selbst wenn wir es noch nicht so sehr merken, werden wir es später immer mehr spüren.

Doch wir werden auch spüren, wie nützlich diese Auslassungen manchmal sind. Denn die Seele, die nach der Korrektur strebt, sucht die Vollkommenheit.

Und diese fehlenden Teile, die sie spürt, laden sie quasi ein, sich an die korrigierten Seelen anzuheften, durch welche die verlorengegangenen Teile des Sohar korrigiert wurden. Genau aus diesem Grund fehlen sie uns jetzt.

Daraus müssen wir verstehen, dass wir uns in einem lebendigen System der Seelen befinden, in dem die einen Teile die anderen ergänzen.

Und die fehlenden Stellen treiben uns an, uns den Seelen anzuschließen, die diese fehlenden Enthüllungen enthalten.

Wenn wir uns mit ihnen vereinen, vervollständigen wir damit die gesamten Seelen.

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Wir lernen, um uns zu ändern.

Die Schwierigkeit liegt darin, dass der Mensch immer nach Wissen strebt und nicht verstehen kann, dass die Offenbarung nur über dem Wissen geschieht – in den spirituellen Gefäßen des Glaubens über dem Verstand. Nur dort offenbart sich das wahre Wissen.

Sogar jetzt, während wir die Artikel von Rabash über die Gruppe studieren und uns bemühen, nach diesen Prinzipien unsere Internet-Gemeinschaft aufzubauen, wollen wir, dass Menschen sich mit ihnen möglichst viel beschäftigen.

Wie sie den Inhalt verstehen, ist nicht so wichtig. Die Hauptsache ist es, dass man diese Artikel im Laufe des Tages ein- zweimal durcharbeitet.

Auch wenn man verwirrt ist, nichts verrsteht, alles verflucht und gleichzeitig alles wünscht – wichtig ist der Wunsch, sich die ganze Zeit darin zu befinden. Dadurch wird man das Licht anziehen, das zur Quelle zurückführt und die eigenen Wünsche ändert. Erst dann wird man verstehen!

Aber das Verständnis ist kein Selbstzweck! Das Ziel ist es, die richtigen Handlungen auszuführen, die uns der Eigenschaft des Gebens näher bringen.

Wir lernen nicht, um uns Wissen anzueignen – wir lernen, um uns zu ändern! Anders wäre es viel zu leicht für unseren Egoismus, wie es für ihn üblich ist, auch noch die höchste spirituelle Welt für sich einzunehmen.

Aber die ganze Tora wurde nur dafür gegeben, um unseren egoistischen Ursprung zu korrigieren. Sie arbeitet gegen ihn.

Nicht du begibst dich in die Spiritualität, sondern die spirituelle Kraft der Korrektur dringt in dich ein. Und du musst dir diese korrigierende Kraft wünschen und warten. Diese Kraft ist dein Mashiach.

Doch man muss ständig an diesen Artikeln über die Gruppe arbeiten: Den Plan vorbereiten, eine Zusammenfassung erstellen und daraus Definitionen, Gesetze und Prinzipien ableiten.
Und darauf basierend baut man die Agenda auf.

Das Wesentliche ist diese Beschäftigung selbst. Und das Resultat kommt als Ernte dieser Arbeit und nicht durch Verständnis. Alles hängt nur davon ab, wie stark wir uns wünschen, dass es geschieht. Dies nennt man Gebet (MaN).

Deshalb ist die Arbeit an den Artikeln notwendig, aber die Arbeit besteht nicht im Erwerb von Wissen, sondern in der praktischen Realisierung von Rabashs Ratschlägen in der Gruppe.

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Arbeit für einen Menschen

Der spirituelle Weg ist sehr kompliziert und besteht aus Auf- und Abstiegen. Das ist keine glatte, asphaltierte Straße, sondern eine voller Schlaglöcher.

Bis du dich in Bewegung setzen kannst, wirst du lange auf der Stelle treten und auf verschiedene Probleme und Hindernisse stoßen. Jeden Augenblick entstehen irgendwelche Schwierigkeiten und Störungen – mal hat man einen Platten, mal springt der Motor nicht an oder das Benzin geht aus, außerdem schläft der Fahrer ständig ein usw. Doch was soll man machen? So ist eben der Weg. Oder dein Esel (dein egoistisches Material: Esel bedeutet auf Hebräisch Chamor und stammt von Chomer/Materie) bleibt plötzlich mitten auf der Straße stehen und lässt dein Auto nicht durch.

Du musst ihn von der Straße wegschaffen, doch versuch mal, einen Esel von der Stelle zu bewegen. Du schlägst ihn, doch er bewegt sich nicht, du lockst ihn mit einer Möhre weg, doch er will nicht, er braucht einen besseren Köder. Bis du deinen Esel nicht auf die Schultern genommen und von der Straße weggetragen hast, wirst du kein Stück vorankommen. Oder, wie die Kabbalisten empfehlen, schlag ihm aufs Maul! So entstehen immer wieder neue Probleme, bis der Baum des Lebens quer über die Straße fällt… Dann musst du von der Straße abfahren und diesen Baum umfahren.

Und dann läßt sich eine Wolke auf der Straße nieder. Was soll man da machen? Vor lauter Nebel sieht man nicht, wo man hinfahren soll – ist da eine Straße oder keine…Das ist eine schwere, besondere, erlesene Arbeit – eine Arbeit für einen Menschen, für denjenigen, der wirklich zu einem Menschen werden will!

Ein auserwählter Weg für auserwählte Menschen!

Nach dem Rabasch Artikel von 16.06.2010

Wir werden tun und wir werden hören

Eine Frage, die ich erhielt: Warum wird dem Menschen von oben so viel Verstand gegeben, dass seine Überlegungen seine Taten überwiegen und annullieren und ihn so der Möglichkeit berauben, voranzukommen?

Meine Antwort: Dem Menschen wird so viel Verstand gegeben, damit er sich von dem Tier unterscheidet! Ein Tier besitzt gerade mal so viel Verstand, wie viel es zum Leben braucht, und es macht keine Fehler. Dem Menschen wird ein Überschuss an Verstand gegeben, damit er Fehler macht, Zukunftspläne schmiedet, egoistische Absichten hat. Daneben wird er mit Verstand bedacht, um nach einer höheren Stufe zu streben, sich zu entwickeln und zu leiden. Denn Leiden bringen uns voran.

In dem Menschen wird ein zusätzliches Verlangen – der Punkt im Herzen – erweckt, das in ihm Unzufriedenheit hervorruft: „Wer bin ich? Wozu lebe ich? Was ist Leben und Tod?“ – ein Tier stellt sich solche Fragen nicht. Du beklagst dich doch nicht, dass in dir solche Fragen entstehen, anstatt dein Leben gemächlich wie ein Tier zu verbringen? Das Problem liegt nicht im Überschuss an Verstand, sondern darin, dass der Mensch seinem irdischen Verstand erlaubt, ihn zu beherrschen und nicht handeln zu lassen.

Wenn die Handlung mit dem Verstand nicht übereinstimmt, dann gewinnt der Verstand und stoppt die Handlung.

Wir müssen uns in die Gruppe einordnen, gute Beziehungen herstellen, „uns einen Freund kaufen“ – das bedeutet handeln, wie geschrieben steht: „wir werden tun“. Und danach „werden wir hören“, d.h. die Stufe von Bina erreichen. Denn durch die Handlung ziehen wir das Licht der Korrektur von Bina an, und dieses Licht wirkt auf uns ein und verleiht uns die Eigenschaft des Gebens von Bina.

Doch wenn der Verstand den Menschen von der Handlung abhält, kann er sich nicht verändern.

Nach dem Rabasch Artikel 14.06.2010

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Wie kann man seine eigenen Zustände beeinflussen?

Eine Frage, die ich erhielt: Wir sind nicht in der Lage, unsere Zustände zu zu beeinflussen. Wie können wir ihre Änderung bewirken?

Meine Antwort: Wir müssen das höhere Licht bitten, uns eine Chance zu geben, zu erfahren was Geben heißt. Um mehr bitten wir nicht!

Wir haben keine Möglichkeit unsere Zustände zu unterscheiden, zu lenken oder zu wissen, wie wir das uns mit unserem Verstand vorstellen können. Das ist nur in dem Maß möglich, in welchem ich mich über meinen Verstand, über der gewöhnlichen Einstellung zu der Eigenschaft des reinen Gebens erheben kann und außer ihr nichts verlange! Ich soll nicht um Verstehen oder Empfinden bitten, sondern ausschließlich darum, mich ständig in der Eigenschaft des Gebens zu befinden. Dieser einzige Wunsch ist das gesamte und vollkommene spirituelle Gefäß.

Wenn ich nur um die Eigenschaft des Gebens bitte, um den Glauben über dem Verstand, nur um zu wissen, was das eigentlich heißt und mich darin befinden zu können – dann, wenn ich diese Eigenschaft geschenkt bekomme, kann ich darin alles sehen, empfinden und lenken.

Aus einem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

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Die offene Tür in die Freiheit

Eine Frage, die ich erhielt: Es ist unverständlich, wie der Mensch, der sich im ersten Stadium der zweifachen Verhüllung befindet, die Verbrechen begehen kann (wie es im Punkt 58 im “ Vorwort zum Talmud Esser Sefirot“ geschrieben ist)?

Er empfindet doch noch keine Spiritualität, und kann deshalb kein Verbrechen absichtlich begehen – man sollte sich doch im Klaren darüber sein, was man tut.

Meine Antwort: Kabbala besagt, dass du schon von Anfang an ein Verbrecher bist – du wurdest als solcher geboren. Wir sind alle Verbrecher! Aber wir müssen nicht mehr eingefangen werden, weil wir uns bereits auf dieser Welt wie in einem Gefängnis befinden…

Alles, was wir machen können,, ist zu erkennen, dass wir die Verbrecher sind, die hinter Schloss und Riegel sitzen, und wir uns von vorn herein in diesem gegebenen Zustand befinden.
Und wenn jetzt jemand diesem Zustand verlassen möchte, dann bitte! denn die Tür steht offen! Aber dazu musst du dich vollkommen verändern.

Alle Verbrechen und Versehen führen zu der Erkenntnis, wie sehr du dem Schöpfer entgegengesetzt bist. Und wenn du sie nicht enthüllst – dann gibt es keine Verbrechen und Versehen.

Es ist die Etappe, die als „Verwaltung mittels der Belohnung und der Bestrafung“ bezeichnet wird. Die Belohnung ist die Möglichkeit, die Handlung des Gebens zu begehen! Und die Strafe ist – die Unmöglichkeit des Gebens…

Die Verbrechen sind die Folgen der zweifachen Verhüllung, und die Versehen der einfachen Verhüllung. Die erste Verhüllung ist im Hinblick darauf, dass „es niemanden außer dem Schöpfer gibt“, und die zweite, dass Er „gut ist und das Gute schafft“.

Wenn wir uns sowohl in dem einem, als auch in dem anderen irren, dann spricht man in diesem Zusammenhang über die Verbrechen. Und wenn nur in einem von den beiden, dann ist das ein Versehen.

Deshalb ist es leichter, Fehler zu korrigieren. Wenn wir einen Fehler korrigieren, wird die Hälfte des Verbrechens korrigiert, und es wird leichter sein, ihn endgültig zu korrigieren, denn er verwandelt sich aus dem Verbrechen ins Versehen.

Eigentlich, korrigieren wir immer die Fehler. Denn auch die Verbrechen verwandeln sich in die Fehler und werden erst dann korrigiert, wenn wir beginnen, „Empfangen für das Geben“ zu erlangen.

Es heißt nicht mehr die Rückkehr aus dem Zittern – sondern aus der Liebe.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zum TES“, 13.06.2010

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Fragen aus dem Blog – 35

Eine Frage aus dem englischen Blog: Kann ein Kabbalist erkennen, wer den Machsom überqueren wird und wer nicht?

Kann man das nach dem Äußeren eines Menschen erkennen oder nur, wenn man die Kraft seines Verlangens spürt?

Meine Antwort: Alle sind bereit, den Machsom zu überqueren, aber alle haben eine Willensfreiheit: Ihn selbst schnell zu überqueren oder langsam unter Druck von Außen.

Eine Frage aus dem englischen Blog: Was heißt Selbstdisziplin nach der Wissenschaft der Kabbala?
Meine Antwort: Seine ganze Zeit auf das Erlangen der Eigenschaften des Schöpfers auszurichten.

Eine Frage aus dem englischen Blog: Sie haben gesagt, der Mensch wird immer von Zweifeln und Versuchungen verfolgt, die deine Wünsche nie erfüllen können.

Was ist, wenn der eine von einem Paar, das sich schon längst voneinander getrennt hat, ständig an die romantische Vergangenheit denken muss und chronisch den Partner, der ihn verlassen hat, braucht. Was bedeutet das und wie kann man dieses Problem lösen?

Meine Antwort: Das Studium wird alles ausgleichen und eine richtige Einstellung zu dem spirituellen Ewigen und zu dem vergänglichen Körperlichen geben.

Mach Dir kein Bildnis!

Eine Frage, die ich erhielt: Ist das Ziel des Soharlesens die Entwicklung unserer Empfindlichkeit zu dem, was wir in unseren fünf Sinnesorganen wahrnehmen? Die Entwicklung unseres Bewusstseins, unseres Verstehen dieser Welt?

Meine Antwort: Ganz und gar nicht! Wenn ich das Buch Sohar lese, vergesse ich diese Welt, ich sehe und spüre sie nicht. Ich trete in ein System der höheren Lenkung ein, lese darüber, studiere sie und versuche sie zu spüren, das heißt, mich mit ihr in meinen Gefühlen und in meinem Verstand zu verbinden. Sofern ich dazu in der Lage bin, versuche ich alle Namen und Bezeichnungen, die im Sohar stehen, zu verwenden.

Denn im Grunde genommen spricht der ganze Sohar von ISChSuT, SA, Malchut und den Seelen. Alles passiert zwischen SA und Malchut, aber der Sohar bringt dies durch tausende von allen möglichen Namen und Situationen zum Ausdruck. Deshalb versuche ich, wenn ich den Sohar lese, in diese spirituellen Zustände einzutreten, anstatt sie in unserer materiellen Welt an mich heranzuziehen. Wozu brauche ich sie?

Ich muss mich im Spirituellen erkennen, spüren, wie ich mich in SoN der Welt Azilut einkleide, mich mit Ihm, dem Schöpfer, identifiziere und mit Ihm in allen meinen Wünschen und Gedanken verschmelze. Ich muss versuchen, immer alles, was geschieht, in einem Körper der gemeinsamen Seele, zu sehen. Denn das alles sind doch meine Eigenschaften: Abraham, Isaak, Jakob, Moses, Josef, Aron, David – alle Handlungen von denen das Buch Sohar erzählt: die Klipa und Heiligkeit, die SoN Stufen der Welt Azilut.

Unsere Welt existiert für mich so gut wie gar nicht. Es ist als ob, ich sie weder verstehen noch wahrnehmen würde. Ich brauche diese illusorische Welt nicht. Es steht geschrieben, dass wir auf das Niveau der höheren Welt aufsteigen müssen; und von da, wenn wir uns mit den höheren Wurzeln schon ein bisschen auskennen, können wir ihre Zweige, die in unsere Welt heruntersteigen, studieren. Aber sich einfach so nur mit den Zweigen zu beschäftigen, ist absolut unnötig. Darüber hinaus es ist verboten, die höheren Wurzeln mir ihren Zweigen zu verknüpfen.
Dies wird Götzendienst genannt, wenn man die Bezeichnungen der Handlungen aus der höheren Welt nimmt und versucht, ihre Folgen einer hier in dieser Welt entsprechend zu sehen.

Verboten ist es, weil es schlicht falsch ist. Was heißt verboten? Es existiert einfach nicht. Das nennt man – sich ein Bildnis machen.

Aus einem Soharunterricht , 10.06.2010.

Verlasse dich darauf, was dein Herz sagt

Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann man sich davon überzeugen, dass dein Kabbalalehrer – der wahrhafte Kabbalist ist, wenn man mit „dem Glauben über dem Verstand“ vorankommt?

Meine Antwort: Und wie kannst du in deinem Verstand prüfen, welche spirituelle Höhe dein Lehrer erreicht hat, ob er ein Kabbalist ist oder nicht?

Wer bist du eigentlich, um ihn prüfen zu können? Mit Hilfe welcher Instrumente oder Prüfungen wirst du es messen können?

Vielleicht kannst du seine Kenntnisse daran bemessen, wie er die Theorie und die Lehre der Zehn Sefirot versteht? Aber alle erinnern sich an die Geschichte von Baal HaSulam über die „Kabbalisten“, denen er in Jerusalem begegnet war.

Sie kannten alle Werke von Ari und das gesamte Buch Sohar in und auswendig. Man konnte ihnen den Anfang eines beliebigen Satzes sprechen, und sie konnten ihn bis zum Ende des Kapitels fortsetzen.

Ist das ein Beweis dafür, dass sie Kabbalisten waren und über das geistige Begreifen verfügten? Vielmehr gleicht es sich einem Computer mit einem guten Informationsspeicher an.

Wie kannst du ihn dann prüfen, wenn du keine passenden Instrumente hast! Wenn nicht nach dem theoretischen Wissen und nach der Fähigkeit, darüber zu urteilen – dann gibt es überhaupt keine maßgebenden Kriterien.

Denn die Spiritualität befindet sich in solchen Eigenschaften, die du nicht hast, und es gibt keine Möglichkeit zu prüfen, ob sie bei dem anderen vorhanden sind.

Und außerdem kann der Kabbalist sich verstecken. Sogar zwischen zwei Kabbalisten gibt es solche Situationen, wenn der eine sich vor dem anderen verbirgt, und sie werden danach einander weder verstehen noch fühlen können.

Deshalb haben wir keine weitere Möglichkeit, um den Menschen zu prüfen – als die mit dem Herzen.

Du sollst dein Herz öffnen, um sich selbst nicht zu belügen oder anzuheucheln: dann kannst du prüfen, ob du bereit bist, hinter diesem Menschen zu gehen, nichts bedauernd und sich nicht vergewaltigend, ohne jegliche Zweifel.

Möglicherweise wird es solche Sachen geben, mit denen du nicht einverstanden bist – aber du gehst trotzdem mit, um diese zu prüfen.

Auch wenn dir nicht gefällt, wie er unterrichtet oder wie er sich äußerlich benimmt, bist du trotzdem bereit zu prüfen, nach welchen Prinzipien er sich richtet und warum er auf diese Weise handelt.

Du sollst es selbst prüfen, niemand kann dir etwas sagen. Denn wem kannst du Glauben schenken? Es ist gleichgültig: ob du dem Menschen glaubst oder demjenigen, der über ihn seine Meinung äußert.

Auf wessen Wort kannst du dich verlassen? Denn sich auf jemanden zu verlassen bedeutet, den „Glauben über dem Verstand“ zu wählen, dass dein Lehrer sich in der Spiritualität befindet und weiß, worüber er spricht.

Deshalb kann nur das Herz dem Menschen die Wahrheit verraten. Es ist gesagt, dass „der Mensch nur dort lernt, wohin ihn sein Herz zieht“.

Man muss jedoch wirklich klären, was sich dein Herz wünscht, um unter keinen Einfluss der fremden Meinungen zu geraten. Verlasse dich folglich auf deine Wahl…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel Rabasch, 13.06.2010

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Aus der Lüge heraus zum Licht hinauf

Eine Frage, die ich erhielt: Wie können wir jetzt die Korrektur verlangen, wenn wir uns vollständig in den egoistischen Wünschen aufhalten?

Meine Antwort: Natürlich können wir jetzt keine Korrektur verlangen. Wenn ich – der vollkommene Egoist bin, wie kann ich um die Korrektur bitten?

Dennoch wird von mir nur ein wenig verlangt, in dem Masse, in dem ich fähig bin, um die Kraft des Gebens zu bitten, während ich mich immer noch im Egoismus befinde.

Das heißt, du wünschst dich aus dem Zustand „Lo Lishma“, aus der Lüge, aus dem Ego, aus dem Wunsch „Genuss zu empfangen“, aus dem Gedanken, über sich selbst hinauszugehen, um den Zustand des Gebens zu erlangen.

Natürlich ist es die Lüge, und du willst den anderen nichts geben oder sie lieben, also mit dem Schöpfer verglichen zu werden.

Du weißt einfach nicht, was das Geben ist, und deshalb kannst du diese Wörter sagen. Wenn du wissen würdest, was das ist, würdest du sofort weglaufen wollen.

Deshalb bleibt die Wahrheit vor dir verborgen, damit du nicht weißt, worum du bittest, da es deiner Natur solchermaßen widerspricht – dass dieser Zustand dem Tod aller deiner heutigen Wünsche und Eigenschaften gleicht.

In der Wissenschaft der Kabbala studieren wir die Beziehungen zwischen den Lichtern und Wünschen. Es gibt das Gefäß, den Wunsch und das Licht ihm gegenüber.

Und außerdem gibt es den anderen Zustand, wenn sowohl der Wunsch – unwahr ist, als auch das Licht – nicht direkt ist, sondern umgebend. Wir befinden uns jetzt gerade in solchem Zustand.

Bis dahin tun wir quasi so, als ob wir uns wünschen, die Eigenschaft des Gebens zu erlangen, folglich bitten wir das Licht um die Kraft des Gebens. Und deshalb funktioniert es.

Das System ist so aufgebaut, dass wir immer aus unserem jetzigen Zustand heraus, in welchem wir den folgenden Zustand nicht wünschen und dennoch darum bitten, auch den folgenden Zustand erreichen können, um sich darin zu befinden.

Es ist damit begründet, dass in uns Reshimot vom korrigierten Zustand existieren, der dann zersplittert wurde.

Diese Reshimot wecken die Lichter auf, die sich weit weg in der Welt Azilut befinden, und wir können sie heranziehen, damit sie auf uns einwirkten, und als umgebende Lichter bezeichnet werden.

Natürlich leben wir in der Lüge und wünschen uns kein Geben und keine Nächstenliebe. Das ist eben die Wahrheit. Die Tora verheimlicht uns diese Tatsache nicht.

Im Gegenteil, sie besagt, dass der Schöpfer und die Spiritualität deshalb verborgen sind, weil du sie niemals verlangen hättest, wenn du sie sehen würdest.

Damit du dir vorstellen kannst, dass die Spiritualität sogar in deinen egoistischen Wünschen gut ist – bleibt sie vor uns verborgen.

Und wenn du so tust, als ob du sie willst, sich dabei eine egoistische Belohnung vorstellend – dann wirkt auf dich das Licht auf jeden Fall ein, sodass deine Wünsche und Gedanken vom Erhalten auf das Geben gerichtet werden. Auf diese Weise arbeitet das Licht mit dir. Das System ist gerade für solchen Prozess aufgebaut.

Dies geschieht nicht nur in unserem Zustand, sondern auch dann, wenn wir von der Stufe des Erhaltens auf die erste geistige Stufe des Gebens hinaufsteigen.

Nach dem Machsom wechseln die Zustände nach demselben Prinzip – wir verlangen weiterhin das Unerwünschte.

Dort „wird der Mensch durch seine Seele unterrichtet“, und es ist die gewisse Unterstützung gewährleistet, weil man sich schon in der Spiritualität aufhält.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 02.06.2010

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