Wie kann man die „giftigen Schlangen“ bewältigen?
Kurze Zusammenfassung vom Wochenabschnitt Chukat [Numeri, 19:1 – 22:1], T.7 [21:21 – 22:1]: …Und wieder beginnt das Volk, sich über all seine Missgeschicke zu beklagen, und zu sagen, dass es umsonst aus Ägypten weggeführt wurde.
Daher sendet der Schöpfer eine Menge von giftigen Schlangen; so bereut das Volk sein Murren und bittet Moses, dass er dieses Leiden von ihm nehmen soll.
Moses betet für sie und bekommt eine Anweisung vom Schöpfer, wie er aus dieser Situation mit Hilfe einer ehernen Schlange herauskommt.
Während des ganzen spirituellen Weges ist der Mensch mit Fragen übewältigt und weiß nicht, was er tun soll.
Er beugt sich unter der Last, sodass er giftige Schlangen herausruft, das heisst, dass das ursprüngliche, der Schöpfung zugrunde liegende Verlangen, zu genießen, aufzuwachen beginnt.
Und was hilft dem Menschen? Ihm hilft, dass er eine Schlange aus Kupfer herstellt. Das heißt, er beginnt zu verstehen und zu spüren, dass alles was ihm gegenüber steht, nur eine Statue ist, und nicht etwas Lebendiges.
Wenn diese Schlangen von außen kommen, so scheinen diese dem Menschen ein Ausdruck der höheren Kraft zu sein.
Aber wenn der Mensch selbst das gleiche bildet, wird ihm klar, dass dies keine höhere Kraft, sondern nur ein Spiel seiner Vorstellungskraft ist, und das alles ist nur ein dummes Hindernis , welches sich innerhalb von ihm selbst bildet.
Sobald Moses eine ehernde Schlange gechaffen hat, löste sich das Problem, und das Volk Israel wurde diesen Kummer los.
So zeigt uns die Tora verschiedene Schutz- und Korrekturmethoden.Die „eherne Schlange“ ist eine sehr interessante Methode, sich über seinen „bösen Trieb“ – den Egoismus – zu erheben, wenn du etwas ihm gegenüber baust und somit verstehst, dass alles vor dir stehende nur eine illusorische Fantasiegestalt ist.
Du siehst das dadurch, dass du selbst dieses Idol baust. Man kann dies Abreitstherapie nennen. So wird der Mensch dieses Problem, das Erwachen der Schlange in sich, los. Selbstveständlich sind alle diese Handlungen innere Handlungen.
Eine Frage: Einerseits, steht geschrieben: „Mach dir kein Bildnis“. Hier aber befiehlt der Schöpfer Moses, sich einen Götzen zu machen.
Meine Antwort: Das stimmt. Manchmal verfahren wir so mit unseren Kindern. Wir zwingen sie dazu, etwas zu machen, damit sie keine Angst mehr davor haben: „Gehen wir gemeinsam zum Hund, und du wirst sehen, er wird dir gar nichts tun!“
Vor dir steht eine Gestalt, und du denkst, sie kommt von oben, vom Schöpfer, dass die Schlange eine höhere Kraft symbolisiert, die über dich regiert.
Aber der Schöpfer sagt: „Nein! Tue selbst das gleiche, und du wirst sehen, dass das ganze nur in deinem Kopf passiert, du hast dir diese Schlange nur ausgemalt.“
In der Tat, es befindet sich nichts vor dir, es scheint dir nur so. Und wenn du diesen „Götzen“ baust, wirst du sehen, dass in ihm nichts ist und all diese giftigen Schlangen, die angeblich kommen und dich erschrecken, nichts an sich haben, außer dem, was du selbst in sie hineingelegt hast. Du hast sie geschaffen, und nicht eine höhere Kraft. Baue selbst einen Goetzen, und du wirst sehen, dass es so ist.“
„Eherne Schlange“ bedeutet eine Methode der Heilung, die dir einen richtigen Umgang mit dem egoistischen Wunsch erlaubt.
Aus einem Soharunterricht, nach dem Wochenabschnitt Chukat , 14.06.2010