Eine Frage, die ich erhielt: Wie kann ich prüfen, dass ich mittels des Lichtes und nicht mittels des Leidens vorankomme?
Meine Antwort: Ein Merkmal dafür, dass du mittels des Lichtes vorankommst, ist die Freude. Es ist geschrieben, dass „die Freude eine Folgerung der guten Taten ist“. Wenn ich mit den anderen verbunden bin, dann bin ich immer ein Teil des gesunden Körpers und bekomme von ihm die Kräfte und die Inspiration. Sie zirkulieren ständig in unserem gemeinsamen Organismus, fließen von einer Stelle in die andere über, deshalb falle ich niemals runter und werde nie enttäuscht!
Ich fühle keine Müdigkeit! Klar kann ich im Körper die physische Müdigkeit spüren – aber niemals in der Seele!
Ununterbrochen bekomme ich die neuen Wünsche und die neuen Füllungen von den anderen, die von ihnen zu mir überfließen, und später von mir zu ihnen zurück. In diesem Zustand hört der Mensch auf zu empfinden, was die Abstiege und die Aufstiege bedeuten. Für ihn wird alles ein Ganzes.
In Wirklichkeit, fängt der Tag mit dem Abend an. Aber ich empfinde dies nicht als dunkle Nacht, sondern fühle, dass es eine Vorbereitung auf die nächste Stufe ist. Ich muss mich jetzt ein wenig mit dem Appetit versorgen bzw. hungrig werden, – um später mehr sensibel für das Begreifen sein.
Diese Nacht ist keine schreckliche Finsternis, wie wir momentan glauben. Es ist die Dunkelheit innerhalb des Egoismus – die Zeit für den Aufbau des geistigen Gefäßes (Kli). Während wir im irdischen Leben in der Nacht schlafen gehen, arbeiten wir eifrig in der Spiritualität in der Nacht. Wir erschaffen uns selbst – wir bauen uns auf! Als ob man in der Nacht das Auto baut, mit dem man am nächsten Morgen losfährt.
Denken Sie bitte nicht, dass die spirituelle “ Nacht“ ein Traum von Loslösung von der Realität ist. Ich werde von der vorhergehenden Realität abgerissen, um eine neue Realität zu finden! Und ich baue sie mittels des Glaubens über dem Verstand.
In „der Mitternacht“ geschieht die Vereinigung (Siwug) Aba we Ima für die Bildung der neuen Wünsche (Kelim). Ich soll in der Dunkelheit arbeiten, weil die Dunkelheit von mir die alten Wünsche verbirgt (denn ich brauche sie nicht mehr und soll nun die neue Stufe hinaufsteigen) und sie verbirgt die neuen Wünsche auch, damit ich sie suche und an mich verbinde, um zu verstehen, wo sie sind und warum!
Auf diese Weise spielen wir mit dem Kind – aber es soll später etwas selbst machen! Sein Spielzeug soll zerlegbar sein (wie Lego oder die Würfel). Denn das Kind soll das selbständig zusammenbauen können – und dies ist unsere geistige Arbeit in „der Nacht“ eben.
Deshalb empfindet derjenige, der mit der Umgebung fest verbunden ist, keine Abstiege oder Abweichungen vom geistigen Wege. Im Gegenteil, er fühlt die Möglichkeit für die Arbeit und das hinreißende Abenteuer, wie ein Kind, welches die Natur zur Entwicklung stößt und es deshalb solche Spiele mag: wo es sammeln oder bauen kann.
Und wenn die Umgebung uns zu diesem Spiel anstoßen wird, wie das Kind seine Natur stößt, dann werden wir uns wie auf einer spannenden Wanderung fühlen. Aber wenn die Umgebung uns solche Inspiration nicht gewährleistet, dann wollen wir auch nicht spielen – wie das kranke Kind, das diesen Wunsch von der Natur nicht erhielt und deshalb in der Entwicklung zurückbleibt.
Aus dem Unterricht nach dem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 11.06.2010
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