Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie ''

Das Schutzschild von Bina

Die Welt Azilut ist von der Welt BYA durch einen besonderen Schirm getrennt, der Parsa genannt wird. Es ist nicht nur das Ende der einen und der Anfang einer anderen Welt, sondern ein besonderer Schirm, den die Welt Azilut von den unteren Welten hat, trennt sie voneinander und ermöglicht es ihnen nicht, sich zu verbinden.

Der Schutzschild hat die Eigenschaft von Bina, der Eigenschaft des Gebens, der Barmherzigkeit. Wenn jemand, der empfangen will, diese Grenze von unten erreicht, stößt ihn diese Eigenschaft zurück, denn er ist ein Egoist.

Auf diese Weise arbeiten alle Eigenschaften von Bina (wie Noah’s Arche, Mutterleib, Stadtmauern und der Buchstabe Samech). Sie lassen erkennen, was Spiritualität ist: dass sie „um des Gebens willen“ da ist. Darum rennt ein Mensch, der ein Egoist ist, davor weg, wenn er dafür nicht bereit ist.

Aus dem 2. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts vom 29.04.2010, Beit Shaar HaKavanot

Kabbala Akademie

Aus der Sklaverei zur Freiheit

Der Sohar, Kapitel „BaHar (Auf dem Berg Sinai)“, Punkt 63: „Du darfst sie für immer als Sklaven nutzen.“ Es ist eine Mizwa [Gebot] einen Kanaanitischen Sklaven zu versklaven. Sie sind von der Seite von Ham, welcher Inzest ausübte, wie geschrieben steht, „Verflucht sei Kanaan; ein Diener von Dienern soll er seinen Brüdern sein.“

Ein Sklave zu sein ist ebenfalls eine Korrektur. Ein Verlangen, dass gezwungen werden kann, der Macht der korrigierten Verlangen zu gehorchen heißt „ein Sklave, der seinem Herrn nahe ist“. Sklaverei ist die Form seiner Korrektur, die richtige Form seiner Existenz.

Vorerst bin ich nicht fähig, in einem bestimmten Verlangen frei zu sein, noch kann ich selbst um des Gebens willen damit arbeiten. Ich kann es nur auf mein anderes Verlangen anwenden. Solch ein Verlangen kann man auch „Kind“, „Frau“ oder „Erwachsener“ nennen; es ist noch kein „Mann“, kein „Held“, der fähig ist zu „überwinden“ (Mann – „Gever“ stammt von „Itgabrut“ – Überwindung, Bewältigung).

Die Form eines Verlangens, das nur fähig ist, unter der Autorität eines anderen Verlangens zu arbeiten heißt „Sklave“.

Aus dem 1. Teil des täglichen Kabbala Unterrichts vom 25.04.2010, Der Sohar

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. bis 9. Mai 2010–>

Bewusste und Einfühlsame Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Sohar und der Talmud Esser HaSefirot das gleiche System beschreiben und sie beide nicht durch den Verstand erlangt werden, warum sind dann Fragen bezüglich des Talmud Esser HaSefirot akzeptabel, nicht aber für den Sohar?

Meine Antwort: Der Sohar ist hauptsächlich dafür vorgesehen Absichten aufzubauen. Ich muss ihn lesen und empfangen wie eine Medizin (Segula). Er ist auf eine solche Art und Weise geschrieben, dass eine Person selbstständig schrittweise ihre innere Logik, die Beziehungen zwischen Dingen und Erklärungen enthüllt. Letztendlich kehrt er doch ständig zur gleichen Sache darin zurück. Er spricht stets über die drei Linien (Rechte Linie, Linke Linie und Mittlere Linie) und über nichts anderes.

Daher sollte unsere Einstellung gegenüber dem Sohar einen einzigen Fokus haben: das Verlangen, dass ich von ihm beeinflusst werden möchte. Das Licht der Unendlichkeit gelangt zu mir durch dieses Raster, diese Schablone und erbaut in meinem Material (einfachen Verlangen) ein ihm gleiches System, also das System der spirituellen Welten.

Im Talmud Esser HaSefirot und im Sohar habe ich die gleiche Absicht: das Licht, welches zur Quelle zurückführt, zu empfangen; jedoch füge ich im Talmud Esser HaSefirot mehr Verstand bei, während ich im Sohar mehr nach Empfindungen strebe. Es ist so, als wäre die eine Absicht bewusst und die andere einfühlsam. Auf diese Art arbeiten diese beiden großen Bücher. Doch muss ich von allen beiden nur das Licht, das zur Quelle zurückführt und mich korrigiert, einfordern.

Heranwachsen ist ein normales Wunder

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist die Lesegeschwindigkeit während dem Sohar Studium so wichtig, und wie unterscheidet er sich von anderen kabbalistischen Texten?

Meine Antwort: Während wir den Sohar lesen, versuchen wir, die richtige Geschwindigkeit zu wählen, weil wir einen Eindruck aus dem durchgängigen Lesen des Textes empfangen wollen. Es gleich dem, wie wir mit einem Baby sprechen, das nicht wirklich versteht, worüber wir sprechen. Im Gegenteil, nehmen wir an, ich würde einer Geschichte in einer mir nicht verständlichen Sprache zuhören. Ich könnte immer noch zu erraten versuchen, was jedes Wort bedeutet. Einem Baby fehlt jedoch nicht nur das Wissen der Wörter, sondern auch das Wissen um die Handlungen, die beschrieben werden.

Wenn dem so ist, wozu redet man mit ihm überhaupt darüber? Tatsache ist, wenn wir dies nicht tun, wird es nicht erwachsen werden. Wenn wir zu ihm in einer Sprache sprechen, die es nicht versteht, über Dinge, die es nicht versteht und ihm von einer Welt erzählen, die vor ihm im Moment vollkommen verborgen ist, wir es ihm jedoch so erklären, als verstünde es, dann fängt es im Kind an zu arbeiten und das Verständnis und die Reaktionen erwachen.

Es zeigt sich, dass unser Umgang mit Kindern während ihrer irdischen Erziehung dem Einfluss, den das Licht im Laufe unserer spirituellen Erziehung auf uns nimmt, vollkommen gleicht.

Mit anderen Worten: Erziehung durch das Höhere Licht ist vollkommen natürlich.

Wenn ein Baby damit beginnt, die Dinge, die wir sagen und tun, zu wiederholen, sagt und tut es sie nicht korrekt. Jedoch verstehen wir, dass es so ist, wie es sein soll, und auf diese Art wächst es. Das ist genauso, wie wir uns in der Spiritualität entwickeln. Daher müssen wir das Buch Sohar und das darin enthaltene Licht uns beeinflussen und uns „formen“ lassen, uns so dem Schöpfer ähnlich machen lassen.

Dies ist der natürliche Weg, in eine neue Welt einzutreten. Wir sind uns des stattgefundenen Prozesses, als wir Kinder waren, nicht bewusst, weil wir von den Erwachsenen durch Gefühle und den Verstand in einer Sprache gelehrt wurden, die wir verstanden, während wir Wissen aufnahmen und ansammelten.

Daher lesen wir den Sohar. Gleichgültig, wie sehr wir ihn verstehen oder fühlen, er wirkt in uns wie eine wunderbare Kraft (Segula). Dies ist die gleiche wunderbare Kraft, die in unserem materiellen Leben arbeitet, wenn wir unsere Kinder aufziehen. Es erscheint uns wie ein Wunder, aber es ist vollkommen natürlich und normal.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. Mai bis 9. Mai 2010–>

Offenbare den Sohar in Dir selbst

Aus dem Sohar, Abschnitt WaJaera (Und der Ewigeerschien), Punkt 37:“ Er lehrte ihm jedes tiefgründige und erhabene Geheimnis im Hohelied und beschwor ihn, nicht einen Vers darin zu nutzen, damit der Schöpfer die Welt nicht wegen ihm zerstören würde, da Er kein Verlangen hat, dass Leute es wegen der großen Heiligkeit darin nützen. Anschließend ging Rabbi Akiva schluchzend hinaus und aus seinen Augen strömten die Tränen. Er sprach: „Wehe meinem Lehrer, wehe meinem Lehrer, die Welt wird von dir verwaist werden.“ Die restlichen Weisen traten ein und fragten ihn, und er antwortete mit Worten der Tora.

Wir können noch stundenlang damit weitermachen, den Sohar zu lesen, doch die Frage ist: Haben wir auch die richtige Absicht? Der Text selbst erscheint uns sehr schwierig und vor uns verschlossen oder auch manchmal sehr einfach. Dennoch sprechen wir immer über innere Eigenschaften, wobei Mose, Rabbi Akiva, Abraham, Esau und gute und böse Kräfte sich alle im Inneren eines Menschen befinden. Auf diese Weise beschreibt der Sohar die Etappen unseres spirituellen Weges.

Ich verstehe nicht, was hier geschrieben steht, und ich will es auch nicht wissen. Ich will es fühlen, um diesen Zustand zu erreichen, so als ob ich es für mich entdecken würde, um es zu leben. Ich will es nicht in meinem Verstand verstehen, sondern durch meine inneren Eigenschaften. Ich möchte, dass sich meine inneren Eigenschaften verändern, damit ich mich mit den Zuständn identifiziere werde, die der Sohar beschreibt.

Er spricht über Dinge, die sich in mir befinden, aber vor mir verhüllt sind. Man sagt mir, was in mir stattfindet, und ich will dies fühlen. All diese Eigenschaften und Zustände, alle diese „Szenen“, alle 125 Stufen existieren bereits jetzt in jedem einzelnen Menschen, weil es in der Spiritualität keine Zeit gibt. Ich will die Stufe enthüllen, über welche ich im Sohar lese und ich bin berechtigt dazu, da diese Stufe die meine ist. Ich möchte mich verändern, um diesen Zustand zu erfahren.

Dies wird „zu erreichen, was man studiert“ genannt, wie Baal HaSulam im Punkt 155 der Einführung zu Talmud Esser HaSefirot sagt: „… und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen – erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.“ Hier bedeutet „verstehen“ sich zu vereinigen, wie geschrieben steht: „Und Adam erkannte Eva“.

Ich will mich mit diesem Zustand vereinigen, darin leben. Ich brauche nichts Anderes als das. Alles Weitere in mir ist schlecht und ich sorge mich nicht darum, ob ich nichts verstehe oder empfinde. Ich will lediglich den Text durch meine Empfindungen „öffnen“, anstatt durch meinen Verstand. Ich möchte es erleben.

 

Der Sohar spricht in der Sprache der Zweige

Aus dem Sohar, Abschnitt Chajei Sara (Das Leben der Sara), Punkt 12: …Somit wurden die Frevler aus dem Buche Dumas ausgelöscht, da er nur aus der Mittleren Linie in die Berechnung einfließen lässt, in der die Frevler nicht inbegriffen sind. Wer also erstrebt sie bei der Wiederbelebung der Toten? Während der Wiederbelebung der Toten, wird der Engel Matat die Berechnung in den Friedhöfen von Duma erhalten. Wer aber wird nach diesen Frevlern verlangen, welche von Duma nicht zu der Wiederbelebung der Toten gezählt werden?

Eine Frage, die ich erhielt: Dieser Text kann den Menschen durch Worte wie „Tot“ und „Friedhöfe“ verwirren oder erschrecken,. Wie erkennen wir auf richtige Weise diese Worte?

Meine Antwort: Wir müssen verstehen, dass der Sohar in der Sprache der Zweige spricht, wie die meisten aller kabbalistischen Bücher. Die Methode beinhaltet nicht einfach nur Wissen, sondern wichtiger noch, erzeugt sie Eindrücke in uns. Dies dient uns dazu, das korrigierende Licht aus der spirituellen Welt auf uns zu ziehen, um dadurch unseren korrigierten Zustand zu erreichen.

Wir sprechen nicht über unsere physischen Körper oder unsere materielle Welt, und wir müssen nicht versuchen, unsere „Hände und Füße“ zu korrigieren; wir versuchen nicht, unsere physischen Probleme zu beheben, die von einem richtigen Arzt behandelt werden müssen. Vielmehr spricht der Sohar über die Korrektur der Seele. Daher gilt: obwohl der Sohar Worte dieser Welt verwendet, spielen sie alle auf die spirituellen Vorstellungen an, was bedeutet, dass dies sich auf unsere inneren Kräfte und Eigenschaften beziehen.

Es sind diese Eigenschaften, die ich jetzt studieren möchte. Ich tue dies, um zu verstehen, welcher Teil von mir „kränkelt“, welcher Teil korrigiert werden muss. Ich tue dies, damit ich wünschen muss, ihn zu korrigieren. Dies ist der Zweck des Buches Sohar.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Weltweiter Kabbala Kongress vom 7. Mai bis 9.Mai 2010–>