Innere Arbeit eines Kabbalisten, 23.05.2010
„Liebe zu Freunden“
1. Wozu brauche ich die Liebe zu Freunden?
Liebe zu Freunden bedeutet Verbindung zwischen den Seelen.
„Ich“ bedeutet meine Seele, „Freund“ bedeutet eine fremde Seele, und „Liebe“ bedeutet eine solche Verbindung zwischen uns, bei der er für mich und ich für ihn wichtiger sind, als jeder für sich selbst. Ich muss seine Verlangen wichtiger als meine eigenen wahrnehmen, das bedeutet „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.
Das ist aber nicht die Wahrnehmung von Verlangen unserer Welt und ihre Befriedigung, sondern die Vereinigung von unseren Verlangen, den Schöpfer zu erreichen.
Das heißt, ich baue eine vollkommen neue spirituelle Konstellation auf – die gemeinsame Seele von Adam Rishon, die vorher niemals existiert hat und die über allem Materiellen steht.
2. Warum habe ich ausgerechnet diese Freunde und die Freunde mich ausgesucht?
Habe ich denn wirklich diese Freunde ausgesucht? Die höhere Kraft hat mich zu dieser Gruppe geführt. Wo fängt denn mein freier Wille an?
Unseren freien Willen bauen wir jeden Tag selbst auf, indem wir ständig überprüfen, wofür wir uns mit den Freunden verbinden müssen:
– Sehe ich in ihnen und sie in mir den Punkt im Herzen – das Verlangen, uns zu vereinigen und die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erreichen?
– In welcher Beziehung zueinander müssen wir stehen, um Ihn zwischen uns zu enthüllen, gemäß dem Gesetz der Ähnlichkeit von Eigenschaften?
3. Muss jeder der Freunde seine Liebe offen zeigen, oder reicht es, wenn sie in seinem Herzen verborgen ist?
Jeder muss seine Liebe gegenüber der Gruppe offen zeigen. Dadurch wird er die Liebe in den Herzen seiner Freunde vergrößern und lässt sich später selbst von ihnen begeistern. Wenn er vorher nur eine – seine eigene – Kraft der Liebe zu Freunden gehabt hat, wird er jetzt Kräfte von allen Freunden in der Gruppe bekommen.
Man muss immer das Ziel der Gruppe im Kopf behalten – die Verschmelzung mit dem Schöpfer.
Eine kabbalistische Gruppe gründet auf der Liebe zu Freunden, weil das ein Sprungbrett zum Erreichen der Liebe zum Schöpfer ist.
Deshalb müssen wir einander Beispiele der Nächstenliebe geben.
4. Muss man genau wissen, woran es jedem Freund fehlt, um ihn zu erfüllen, oder reicht es, die Freunde im Allgemeinen zu lieben?
Es reicht, die Freunde im Allgemeinen zu lieben, um sicher zu sein, dass es dem Freund an der Motivation, an der Unterstützung auf dem Weg, an der Begeisterung, an der Empfindung der Wichtigkeit des Schöpfers und der Gruppe fehlt – und ihm all das nach Möglichkeit anzubieten. [Rest des Beitrags lesen →]