Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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In der Einfachheit liegt die Genialität

Alles kommt von HaWaYaH (Yud-Hej-Waw-Hej) – dem gemeinsamen, einzig bestehenden System, und nimmt seinen Anfang in der Wurzel – in der Spitze des Yud (Kuzo shel Yud).

Das ist Keter, „Bestehendes aus dem Bestehenden“ (Jesh mi Jesh). Dort gibt es Licht und Verlangen (Kli), „Etwas aus dem Nichts“ (Jesh mi Ajn), die sich zusammen ausbreiten.
Das Licht wirkt auf das Verlangen ein, das dann verschiedene Formen annimmt, das heißt, das Verlangen zu genießen verändert ständig seine Eigenschaften entsprechend dem Licht.
Der Sohar erklärt, wie alle Eigenschaften aus dem Licht, welches das Verlangen zu genießen erschaffen hat, entstehen, „Etwas aus dem Nichts“, und wie das Licht an diesem Verlangen arbeitet.
Dies ist wahrhaft eine Entwicklungssymphonie: das Einwirken des Lichts auf das Verlangen, der Mangel an Erfüllung, der sich unter dem Einfluss des Lichts verändert, indem er verschiedene Formen und Eigenschaften annimmt und in sich Eigenschaften des Lichts und seine vorherigen Formen einschließt, welche die nachfolgenden Zustände noch mehrere Stufen später beeinflussen.
Der Sohar erklärt uns, wie aus nur zwei Kräften – dem Verlangen zu geben und dem Verlangen zu genießen – die gesamte Vielfalt der Schöpfung entsteht. Und all das ist unmittelbar mit uns verbunden, denn in unserer Welt gibt es auch nichts anderes außer zwei Kräften – schwarz und weiß, Eins und Null, Gut und Böse.
Ganz gleich, über welche Ebenen wir sprechen – die gesamte Schöpfung, unser ganzer Eindruck, all unsere Gefühlsformen und Bilder der Realitätswahrnehmung bestehen aus zwei Kräften.
Die Kabbalisten haben geschafft, diese zwei Kräfte sehr schön in Form von Buchstaben zu erklären. Wenn wir später diese Formen betrachten, werden sie zum Leben erweckt, mit Lebensgeist erfüllt.
An den Buchstaben beginnt man zu erkennen, wie diese Eigenschaften, der Schöpfer und die Schöpfung, miteinander verbunden sind, wie sie ineinander greifen und einander durchdringen, in welcher Richtung, auf welche Art und Weise, worin sie miteinander verschmelzen und worin noch nicht, welche Einschränkungen es gibt.
Uns fehlen die Worte, um diese Beziehungen auszudrücken. Doch der Buchstabe, das Symbol bietet dir ein Modell. Und indem du dieses Modell wahrnimmst, schaltest du in dir die Gesamtheit der Empfindungen, der Beziehungen und all dessen, was in einem Buchstaben enthalten ist, ein.
Und in einem Buchstaben gibt es alles. Er scheint nur eine einfache Form zu sein, doch diese Einfachheit schließt in sich tausende von vorherigen Formen ein, die er bei seinem Abstieg von oben nach unten angenommen hat.
In der Kabbala geht alles aus dringlicher Notwendigkeit hervor. An der Natur selbst, an der Struktur des Menschen und seiner Wahrnehmung haben die Kabbalisten erkannt, dass es keine andere Möglichkeit gibt, die Beziehung zwischen dem Schöpfer und der Schöpfung auszudrücken, als mithilfe von diesen Symbolen, Buchstaben.

 

Buchstaben sind meine Eigenschaften

Sohar, Kap. „Wajikra„, P.156: … Die dreizehn Eigenschaften von Rachamim sind vom Yud abhängig von der oberen Spitze des Yud, Keter in welchem es dreizehn Korrekturen von Dikna gibt.Deswegen besteht Yud aus Waw-Dalet, um auf SoN in ihnen hinzuweisen, von welchem sie zu YESHSUT werden, welche Bina ist, die wieder Chochma wird. weiter…Von dort treten alle Mochin hervor und sie sind die Perfektion von allem, da die Füllung von Waw-Dalet in der Gematria „Jud“ (zehn) ist, d.h. dass sie genauso wichtig sind wie sie.

Eine Frage, die ich erhielt: Der Sohar erzählt viel über Buchstaben. Was ist die Verbindung zwischen Buchstaben, die im Sohar erwähnt werden und Buchstaben, wie Symbole der Einwirkung des höheren Systems auf uns?

Meine Antwort: Das ist dasselbe. Buchstaben sind spiritülle Gefässe, durch welche das Licht audf mich einwirkt. Wir können über das Licht reden, und ihn als ein bestimmten Buchstabe – „Jud„, „Wav„, „Dalet“ bezeichnen. Ein Buchstabe bedeutet eine Eigenschaft des Lichtes, die es erhält, indem es durch den Buchstaben durchgeht, um uns auf bestimmte Art und Weise zu beinflussen. Der Buchstabe ist auch eine Eigenschaft des spirituellen Gefässes, das sich dem Licht angeglichen hat, um es empfinden zu können.

Nach dem Gesetz der Gleichheit der Eigenschaften ist es unmöglich, das Licht zu fühlen, ohne dass ich die Form, in der das Licht auf mich einwirkt, annehme. Wenn z. B. das Licht durch „Waw“ kommt und auf mich einwirkt, dann muss ich auch die Form von „Waw“ annehmen, um mit dem Licht verbunden zu sein. Da ich selbst aus meinem Material, „Waw“ ein Ebenbild von „Waw“ bilde, werde ich nicht zum „Waw„, sondern zum „Dalet“ ( nächster Buchstabe). Denn mein Material ist anders.

Somit haben wir „Jud“ – „Chochma„, welche in den drei Buchstaben mit denen er geschrieben wird, zeigt, in welcher Form er wahrgenommen werden kann. wenn wir „Waw“ und „Dalet“ haben werden, wird sich der „Dalet“ dem „Waw“ angleichen.

Aber Dalet und Waw sind doch verschiedene Buchstaben? Das stimmt, die sind verschieden, aber mit einander kongruent. Da sie aus verschiedenen Stoff geschaffen wurden, nehmen sie solche Formen an. Deswegen existieren so viele verschiedene Buchstabenformen, obwohl jede Form das Geben ist.

Aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar, 23.05.2010

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