Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Bewusste und Einfühlsame Absichten

Eine Frage, die ich erhielt: Wenn der Sohar und der Talmud Esser HaSefirot das gleiche System beschreiben und sie beide nicht durch den Verstand erlangt werden, warum sind dann Fragen bezüglich des Talmud Esser HaSefirot akzeptabel, nicht aber für den Sohar?

Meine Antwort: Der Sohar ist hauptsächlich dafür vorgesehen Absichten aufzubauen. Ich muss ihn lesen und empfangen wie eine Medizin (Segula). Er ist auf eine solche Art und Weise geschrieben, dass eine Person selbstständig schrittweise ihre innere Logik, die Beziehungen zwischen Dingen und Erklärungen enthüllt. Letztendlich kehrt er doch ständig zur gleichen Sache darin zurück. Er spricht stets über die drei Linien (Rechte Linie, Linke Linie und Mittlere Linie) und über nichts anderes.

Daher sollte unsere Einstellung gegenüber dem Sohar einen einzigen Fokus haben: das Verlangen, dass ich von ihm beeinflusst werden möchte. Das Licht der Unendlichkeit gelangt zu mir durch dieses Raster, diese Schablone und erbaut in meinem Material (einfachen Verlangen) ein ihm gleiches System, also das System der spirituellen Welten.

Im Talmud Esser HaSefirot und im Sohar habe ich die gleiche Absicht: das Licht, welches zur Quelle zurückführt, zu empfangen; jedoch füge ich im Talmud Esser HaSefirot mehr Verstand bei, während ich im Sohar mehr nach Empfindungen strebe. Es ist so, als wäre die eine Absicht bewusst und die andere einfühlsam. Auf diese Art arbeiten diese beiden großen Bücher. Doch muss ich von allen beiden nur das Licht, das zur Quelle zurückführt und mich korrigiert, einfordern.

Heranwachsen ist ein normales Wunder

Eine Frage, die ich erhielt: Warum ist die Lesegeschwindigkeit während dem Sohar Studium so wichtig, und wie unterscheidet er sich von anderen kabbalistischen Texten?

Meine Antwort: Während wir den Sohar lesen, versuchen wir, die richtige Geschwindigkeit zu wählen, weil wir einen Eindruck aus dem durchgängigen Lesen des Textes empfangen wollen. Es gleich dem, wie wir mit einem Baby sprechen, das nicht wirklich versteht, worüber wir sprechen. Im Gegenteil, nehmen wir an, ich würde einer Geschichte in einer mir nicht verständlichen Sprache zuhören. Ich könnte immer noch zu erraten versuchen, was jedes Wort bedeutet. Einem Baby fehlt jedoch nicht nur das Wissen der Wörter, sondern auch das Wissen um die Handlungen, die beschrieben werden.

Wenn dem so ist, wozu redet man mit ihm überhaupt darüber? Tatsache ist, wenn wir dies nicht tun, wird es nicht erwachsen werden. Wenn wir zu ihm in einer Sprache sprechen, die es nicht versteht, über Dinge, die es nicht versteht und ihm von einer Welt erzählen, die vor ihm im Moment vollkommen verborgen ist, wir es ihm jedoch so erklären, als verstünde es, dann fängt es im Kind an zu arbeiten und das Verständnis und die Reaktionen erwachen.

Es zeigt sich, dass unser Umgang mit Kindern während ihrer irdischen Erziehung dem Einfluss, den das Licht im Laufe unserer spirituellen Erziehung auf uns nimmt, vollkommen gleicht.

Mit anderen Worten: Erziehung durch das Höhere Licht ist vollkommen natürlich.

Wenn ein Baby damit beginnt, die Dinge, die wir sagen und tun, zu wiederholen, sagt und tut es sie nicht korrekt. Jedoch verstehen wir, dass es so ist, wie es sein soll, und auf diese Art wächst es. Das ist genauso, wie wir uns in der Spiritualität entwickeln. Daher müssen wir das Buch Sohar und das darin enthaltene Licht uns beeinflussen und uns „formen“ lassen, uns so dem Schöpfer ähnlich machen lassen.

Dies ist der natürliche Weg, in eine neue Welt einzutreten. Wir sind uns des stattgefundenen Prozesses, als wir Kinder waren, nicht bewusst, weil wir von den Erwachsenen durch Gefühle und den Verstand in einer Sprache gelehrt wurden, die wir verstanden, während wir Wissen aufnahmen und ansammelten.

Daher lesen wir den Sohar. Gleichgültig, wie sehr wir ihn verstehen oder fühlen, er wirkt in uns wie eine wunderbare Kraft (Segula). Dies ist die gleiche wunderbare Kraft, die in unserem materiellen Leben arbeitet, wenn wir unsere Kinder aufziehen. Es erscheint uns wie ein Wunder, aber es ist vollkommen natürlich und normal.

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