Offenbare den Sohar in Dir selbst
Aus dem Sohar, Abschnitt WaJaera (Und der Ewigeerschien), Punkt 37:“ Er lehrte ihm jedes tiefgründige und erhabene Geheimnis im Hohelied und beschwor ihn, nicht einen Vers darin zu nutzen, damit der Schöpfer die Welt nicht wegen ihm zerstören würde, da Er kein Verlangen hat, dass Leute es wegen der großen Heiligkeit darin nützen. Anschließend ging Rabbi Akiva schluchzend hinaus und aus seinen Augen strömten die Tränen. Er sprach: „Wehe meinem Lehrer, wehe meinem Lehrer, die Welt wird von dir verwaist werden.“ Die restlichen Weisen traten ein und fragten ihn, und er antwortete mit Worten der Tora.
Wir können noch stundenlang damit weitermachen, den Sohar zu lesen, doch die Frage ist: Haben wir auch die richtige Absicht? Der Text selbst erscheint uns sehr schwierig und vor uns verschlossen oder auch manchmal sehr einfach. Dennoch sprechen wir immer über innere Eigenschaften, wobei Mose, Rabbi Akiva, Abraham, Esau und gute und böse Kräfte sich alle im Inneren eines Menschen befinden. Auf diese Weise beschreibt der Sohar die Etappen unseres spirituellen Weges.
Ich verstehe nicht, was hier geschrieben steht, und ich will es auch nicht wissen. Ich will es fühlen, um diesen Zustand zu erreichen, so als ob ich es für mich entdecken würde, um es zu leben. Ich will es nicht in meinem Verstand verstehen, sondern durch meine inneren Eigenschaften. Ich möchte, dass sich meine inneren Eigenschaften verändern, damit ich mich mit den Zuständn identifiziere werde, die der Sohar beschreibt.
Er spricht über Dinge, die sich in mir befinden, aber vor mir verhüllt sind. Man sagt mir, was in mir stattfindet, und ich will dies fühlen. All diese Eigenschaften und Zustände, alle diese „Szenen“, alle 125 Stufen existieren bereits jetzt in jedem einzelnen Menschen, weil es in der Spiritualität keine Zeit gibt. Ich will die Stufe enthüllen, über welche ich im Sohar lese und ich bin berechtigt dazu, da diese Stufe die meine ist. Ich möchte mich verändern, um diesen Zustand zu erfahren.
Dies wird „zu erreichen, was man studiert“ genannt, wie Baal HaSulam im Punkt 155 der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot„ sagt: „… und auch wenn sie noch nicht verstehen, was sie lernen – aber dank einem starken Willen und dem Streben, das studierte Material zu verstehen – erwecken sie auf sich Lichter, die ihre Seelen umgeben.“ Hier bedeutet „verstehen“ sich zu vereinigen, wie geschrieben steht: „Und Adam erkannte Eva“.
Ich will mich mit diesem Zustand vereinigen, darin leben. Ich brauche nichts Anderes als das. Alles Weitere in mir ist schlecht und ich sorge mich nicht darum, ob ich nichts verstehe oder empfinde. Ich will lediglich den Text durch meine Empfindungen „öffnen“, anstatt durch meinen Verstand. Ich möchte es erleben.