Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Schlüssel zur heiligen Türe zu mir selbst

Wir müssen verstehen, welche Macht im Buch Sohar verborgen ist. Es ist ein Werkzeug oder Hilfsmittel zur Erlösung, das uns gegeben wurde – das einzige Mittel, das imstande ist, eine spirituelle und materielle Revolution in der Welt hervorzurufen. Wenn wir seine Bedeutung verstehen, dann sind wir mit seiner Hilfe in der Lage, uns selbst und die Wirklichkeit zu verändern. Wir werden fähig sein, unser Schicksal zu beeinflussen, sowohl für jeden persönlich als auch für uns alle zusammen.

Alles liegt in unseren Händen. Dieses Buch ist ein besonderer Schlüssel, welcher der Menschheit gegeben wurde, um das System der Kräfte, die sie regieren, aufzuschließen. Wir müssen einfach lernen, wie dieser Schlüssel zu gebrauchen ist, um die heilige Tür zu öffnen – das Tor zum spirituellen System. Dann wird der Schlüssel es für uns öffnen!

Jedes Wort im  Buch Sohar sollte als in jedem von uns existierend begriffen werden. Der Text spricht nur über unsere Innenwelt. Wenn ich den Satz lese: „Lasst uns zum Pharao gehen,“ muss ich mir vorstellen, dass der Schöpfer, Moses und ich alle zusammen in mir sind. Ich muss fühlen, was es bedeutet, „dorthin zu gehen“ – welchem Verlangen oder welcher Eigenschaft ich mich nähern werde, die „Pharao“ oder „böse Neigung“ genannt wird. Die Kraft, die mir dazu verhilft, wird der Schöpfer genannt.

Ich bin außerstande direkt zum Pharao zu gehen, weil ich erkenne, wie groß er ist und wie sehr er mich beherrscht. Nur durch das Festhalten am Schöpfer (oder an die rechte Linie, das Geben, die Tora, das Höheren Licht) kann ich näher an die linke Linie (Übel, Egoismus) in mir herankommen. Und anstatt sie zu zerstören, kann ich mich von ihrer Macht befreien und mich über sie erheben.

Dann werde ich die böse Kraft in eine gute Kraft umformen und das Gute wird mich anstelle des Bösen regieren. All das ist nur durch das Studium des Buches Sohar möglich. Jedes Wort darin stellt irgendeine Eigenschaft von mir, eine Kraft, die Beziehungen zwischen ihnen und die Prozesse, durch die ich hindurch gehe, dar.

Ich muss mir dies alles als Teile meiner Seele vorstellen; ich studiere meine eigene, innere, spirituelle Anatomie. Meine Anstrengungen, dies zu tun, werden das Höhere Licht, welches erneuert, anziehen und mich näher zum Guten bringen.

Lasst uns also mit diesen Sehnsüchten in Geist und Herz das Buch Sohar lesen.

 

Du verstehst den Sohar nicht. Punkt.

Wenn wir den Sohar lesen, müssen wir zwei Dinge verstehen:

1. Dass wir nichts verstehen! Das ist ein Resultat unserer Gegensätzlichkeit zu diesem Buch. Der Sohar zeigt uns auf, dass unsere Natur zu jener der Kabbalisten, die dieses Buch schrieben, entgegengesetzt ist.
2. Dass wir zu diesem Buch eine Beziehung wie zu einem „wundersamen Werkzeug“ haben müssen, der Quelle unserer Korrektur. Und Korrektur ist das Einzige, was wir von ihm verlangen sollen.

Sie brauchen nicht Verständnis fordern. Selbst wenn es so scheint, dass ich verstehe, was in dem Buch beschrieben wird, wie zum Beispiel, wenn es über Parzufim und Sefirot oder Moses, Abraham und Ägypten spricht, egal ob die Wörter bekannt sind oder nicht, Tatsache ist, dass ich es nicht verstehe. Die Worte des Sohar bedeuten nicht das, was ich von ihnen denke.

Es gibt zwei Formen von Natur: Empfangen und Geben, und beide werden mit den gleichen Worten, Symbolen und Buchstaben beschrieben. Jedoch gibt es einen riesigen Unterschied zwischen dem, was sich eigentlich hinter diesen beiden Welten verbirgt – der Welt des Empfangens und der Welt des Gebens. Es gibt nichts Gemeinsames zwischen ihnen.

Folglich ist es sinnlos zu versuchen, den Text des Sohar zu verstehen und zu interpretieren. Im Verlangen, ihn zu „verstehen“, sollten wir nicht nach einem direkten Verständnis streben (was unmöglich ist), sondern um eine zweite Natur zu erlangen. Dann werden wir das reformierende Licht empfangen, welches unsere Natur beeinflussen und verändern wird. Dann, in dem Maße, wie sich unsere Natur verändert, werden wir verstehen, worüber der Sohar spricht. Er wird plötzlich für uns einsichtig werden und das Buch wird uns enthüllt sein.

Deswegen müssen wir uns zur Lektüre wie zu einem wundersamen Werkzeug beziehen und verstehen, dass unser Unverständnis korrekt ist – so soll es sein. Wir müssen auf die verborgene Kraft in diesem Buch bauen, die auf den Leser wirkt.

Je mehr ich danach verlange, es durch eine Veränderung meiner Natur zu verstehen, umso mehr wird das Buch auf mich einwirken. Um zu verstehen, worüber das heilige Buch Sohar spricht, müssen wir zuerst die gleiche Natur erwerben wie jene Kabbalisten, die den Sohar schrieben. Wir müssen die gleiche Form erlangen, in der sie ihre Gedanken ausdrückten.