Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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“Und sie bauten einen Turm, welcher bis zum Himmel ragte”

Der Sohar, Abschnitt Noach, Punkt 384:

Und der Schöpfer sprach: „Und es gab auf der ganzen Erde eine Sprache und einerlei Worte.“ Und sie zogen von Osten her, von den alten Tagen der Welt.

Und sie erkannten, wie man die geheime Weisheit der ersten Menschen, der Generation der Flut, anwendet, so dass sie sich nicht dem Schöpfer würden unterwerfen müssen. Und sie erbauten eine Stadt und einen Turm.

„Kommt, lasset uns bauen eine Stadt, mit einem Turm, der bis zum Himmel reicht.“ Sie beschlossen entsprechend ihres Egos zu handeln und selbst über alles zu herrschen hinauf bis zum Himmel. Dies steht im völligen Gegensatz dazu, sich über sein Ego zu erheben, um den Schöpfer zu enthüllen und in der Höheren Welt zu leben.

Nun hatte die ganze Welt eine Sprache und gemeinsame Worte. Dies war die Situation in Babylon. Obwohl sie Egoisten waren, war ihr Ego so klein und unterentwickelt, dass sie alle wie ein Volk lebten, in völligem Verstehen, als ob sie eine Sprache sprechen würden.

Und da sie alle ein Herz und ein Verlangen hatten und die heilige Sprache (die Sprache des Gebens und der Liebe) sprachen, waren sie in der Lage, alles was ihnen in den Sinn kam, zu erfüllen. Und niemand konnte sie davon abhalten.

Diese Menschen stehen in Opposition zum Schöpfer und wollen nichts mit Ihm zu tun haben, aber da sie durch den Bund der Liebe miteinander verbunden sind, sind sie unbesiegbar. Sie sind wie eine Bande von Kriminellen, die gut aufeinander Acht geben bis zum bitteren Ende. Ihre Verbindung ist loyal und ehrlich, aber ihr Ziel ist egoistisch – eine Stadt mit einem Turm zu errichten.

Sie benutzen ihre Verbindung nicht, um sich dem Schöpfer anzugleichen, dennoch erschufen sie ihre Verbindung über der Eigenschaft des Gebens, welche sie unzerstörbar machte! Dies ist es, was der Schöpfer „beklagte“.

Diese Verbindung ist gleich und doch entgegengesetzt zu Ihm, und genau dies ist der Grund, warum die Menschen dies erlangen mussten. Es geschieht, um es danach wieder auseinander zu reißen und neu aufzubauen, aber dieses Mal in Angleichung an den Schöpfer.

Dies ist der momentanen Situation in unserer Welt sehr ähnlich. Es ist das Gleiche, als ob wir uns jetzt entscheiden würden, die Krise zu bewältigen und all unsere egoistischen Interessen zurückzunehmen, indem wir eine Verbindung zwischen allen Nationen errichten, aber dies tun, ohne dabei an den Schöpfer oder das Ziel der Schöpfung zu denken. Dadurch würden wir zum Zustand des antiken Babylon zurückkehren. Heute entdecken wir, dass die Welt global und jeder damit verbunden ist und wir uns gegenseitig gut behandeln müssen, da wir uns ansonsten gegenseitig zerstören. Wenn wir jedoch beginnen, gute Beziehungen untereinander herzustellen, ohne daran zu denken, uns dabei mit der Höheren Kraft zu verbinden und ohne die Ausrichtung auf die Erreichung des Schöpfungsziels (der Offenbarung des Schöpfers), führt uns all dies zur Selbstzerstörung, genauso wie es sich im Alten Babylon ereignete.

Der Schöpfer würde unsere Verbindung zerbrechen, wie er es bereits in Babylon tat, als er die „Sprachen verwirrte“ (dies bedeutet, als sich der Egoismus zwischen den Menschen entwickelte) und dadurch sich die Menschen untereinander nicht mehr verstanden. Dies alles würde in der Absicht geschehen, damit wir begreifen, dass unsere Verbindung einen anderen Zusatz benötigt – den Schöpfer. Nur Er kann uns mit einer wahren Verbindung vereinen und uns ermöglichen, das Leben auf der Höheren Stufe zu fühlen – ein Leben, welches vollkommen und ewig ist.

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Die Welt durch die Eigenschaft des Gebens wahrnehmen

Alle unsere Empfindungen sind auf die Sinneseindrücke dieser Welt gebaut.

Alle Produkte unserer Vorstellung sind von unseren Gefühlen abgeleitet und wir werden nie imstande sein, uns irgendetwas vorzustellen, das keine Verbindung zu unseren früheren Erfahrungen hat.

Selbst wenn wir versuchen, uns ein Tier von einem fremden Planeten vorzustellen, wird das Bild immer noch auf etwas bezogen sein, das uns vertraut ist. Es ist unmöglich, uns etwas vorzustellen, das nicht einen Bezug zu unseren Empfindungen hat. Unsere Handlungen gehen immer aus ihnen hervor und wir sind durch sie beschränkt.

Wir sind Gefangene unserer Gefühle, jedoch entdecken heute sogar Wissenschaftler, dass aus praktischen Gründen jeder seine Wahrnehmung der Welt verändern muss.

Gegenwärtig nehmen wir diese Welt innerhalb der Eigenschaft des Empfangens wahr, jedoch müssen wir die Eigenschaft des Gebens erlangen und die Welt von dieser Perspektive aus erkennen – nicht in der Vorstellung, sondern in der tatsächlichen Wahrnehmung. Diese neue Wahrnehmung wird die spirituelle Welt sein.

Unsere Einstellung sollte pragmatisch und durchführbar sein, da Kabbala ein praktischer Unterricht ist, welcher in keiner Hinsicht eine Verbindung zu abstrakten philosophischen Konzepten hat.

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Schwierigkeiten werden nur den Starken gegeben

Eine Frage, die ich erhielt: Es scheint, dass die Korrektur eine aktive Handlung ist, jedoch lesen wir nur den Sohar und das ist alles. Was haben wir hier zu bewältigen?

Meine Antwort: Alle Korrekturen werden vom Licht gemacht, nicht von dir. Du überwindest nur die fremden Gedanken, die dich an der Forderung nach den Offenbarungen des Schöpfers hindern, was für dich erforderlich ist, um wie Er zu werden.

Solltest du noch nicht mit fremdartigen Gedanken geplagt werden, während wir das Kapitel über die Flut im Sohar lesen, dann bist du noch nicht bereit, diese Gedanken zu überwinden. Wenn du ein rechtschaffener Mensch wirst, wirst du spüren, wie „das Wasser der Flut“ sich gegen deine Rechtschaffenheit erhebt und versucht, dich aus der Bahn zu werfen und dich in deinen Egoismus einzuhüllen.

Es lohnt sich, anzuhalten und darüber nachzudenken, warum diese störenden Gedanken nicht in dir entstehen. Das bedeutet nicht, dass du sie jetzt absichtlich aufspüren musst, aber wenn du versuchst, rechtschaffen zu sein, wirst du verstehen, wie sehr du noch ein Sünder bist.

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In der Spiritualität fühlen wir, bevor wir wissen

Der Eintritt eines Menschen in die Spiritualität hängt überhaupt nicht davon ab, ob er die Struktur des spirituellen Systems kennt, wie es im Buch Sohar beschrieben wird oder ob er versteht, was er liest oder nicht. Im Gegenteil, Wissen und Verständnis können Hindernisse für ihn sein, die spirituelle Welt zu fühlen.

Wir treten wie ein Baby, das in diese Welt geboren wird, in die Spiritualität ein, und fangen an, etwas sehr Unbekanntes zu fühlen. Zuerst fühlt es und später beginnt es die Verbindung zwischen den Dingen die es fühlt, zu verstehen. Es drückt einen Knopf und ein Spielzeug bewegt sich, es zieht am Türgriff und eine Tür öffnet sich und so weiter. Mit uns ist es genauso und so müssen wir zuerst die Empfindung entwickeln und später dann die Erkenntnis.

Trainingsroutine für den Eintritt in die spirituelle Welt

Das Einzige, was einem beim Studieren und Enthüllen des Buches Sohar helfen kann, ist konstantes Training, wobei der Leser sich danach sehnt, den Text in sich zu spüren. Andernfalls wird für ihn dieses Buch für immer verschlossen bleiben.

Wenn wir nur diese „Verschlusskappe“ von unseren Empfindungen entfernen würden, würden wir uns den Weg für höhere, spirituelle Empfindungen frei machen, die von Oben zu uns herunter strömen würden. Dann wird unsere innere Welt für uns enthüllt.

Auf diese Weise, Tag ein, Tag aus, muss man hartnäckig das Erscheinen einer inneren Antwort auf die Worte des Sohar erwarten. Und dann, wie ein Kind die Welt entdeckt, werden Eindrücke dieser höheren Wirklichkeit (der Höheren Welt), die in unserm Innern verborgen ist, plötzlich aus dem Innern „auftauchen“.

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In der Spiritualität ist jeder Augenblick einzigartig

In der Spiritualität werden Entscheidungen getroffen, als ob jeder Augenblick der einzige Augenblick ist, den es gibt. Wenn ich eine Entscheidung auf meinem spirituellen Weg treffe, um die Situation, mit der ich konfrontiert bin, zu klären, muss ich das tun, als ob es der letzte Augenblick meines Lebens wäre. Denn Probleme auf die schnelle und richtige Weise zu lösen, führt zum nächsten Schritt auf meinem spirituellen Weg.

Im Materiellen sind wir an diese Welt gebunden und unser Egoismus dehnt Ereignisse und Situationen aus, und erzeugt somit die Empfindung von Zeit. In der Spiritualität jedoch existiert jeder Augenblick für sich und ist einzigartig.

Dadurch schwächt der Schirm eines Parzuf, als Folge der Kollision der inneren und äußeren Lichter, das Licht und entscheidet, es zurückzustoßen. Wenn der Schirm das Licht zurückstößt, weiß der Parzuf nicht, was mit ihm geschehen wird und in welche neue Situation er gelangt. Das Einzige, was der Parzuf weiß, ist dass er nicht länger als einen Augenblick in dieser Situation bleiben kann, da er seine Verbindung mit dem Schöpfer verloren hat. Der Parzuf kann nicht in dieser neuen Situation verbleiben und hört auf, daran zu denken, was im nächsten Augenblick geschehen wird. Das macht seine Entscheidungen und seinen Zustand in der spirituellen Welt echt.

Von Zeit zu Zeit sehen wir ein Video vom 11. September und wir werden daran erinnert, wie Menschen aus dem hundertsten Stockwerk eines brennenden Wolkenkratzers sprangen. Wie kann ein Mensch so etwas tun, wenn er weiß, dass er unweigerlich in den Tod stürzt? In dem Augenblick, in dem er springt, denkt er nur daran, dem Feuer zu entkommen. Im nächsten Augenblick, in dem er in der Luft verbringen wird, wird besser sein, als im Feuer zu verbrennen, also springt er! Was mit ihm im nächsten Augenblick geschehen wird, ist nicht wichtig für ihn.

Genauso ist es mit einem Parzuf, der erkennt, dass er seine Verbindung mit dem Schöpfer verloren hat. Es kann nichts Schlimmeres als das geben! Er kann etwas ohne Licht tun, aber er kann nicht ohne eine Verbindung mit dem Schöpfer sein! Und deshalb stößt er das Licht zurück.

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Achtung: Halte dich von hungrigen Krokodilen fern, wenn du den Sohar liest!


Eine Frage, die ich erhielt: Beschreibt alles, was wir jetzt im Buch Sohar lesen, meinen jetzigen oder meinen zukünftigen Zustand?

Meine Antwort: Das spielt keine Rolle. Es gibt keine Gegenwart oder Zukunft. Alles findet hier und jetzt statt. Wenn ich eine Novelle lese, dann erlebe ich alles, was der Held darin erlebt. Ich fühle mich, als ob ich wirklich mit ihnen auf einem Schiff inmitten eines brausenden Sturmes bin. Mich ereilen Sorge und Furcht, wenn ich plötzlich eine schöne und rätselhafte Insel sehe…

Bin ich wirklich dort oder nicht? Nein – es ist nur meine Vorstellung. Wenn ich dieses Buch schließe, bin ich wieder in der „wirklichen“ Wirklichkeit.

Wenn ich jedoch ein Buch über die spirituelle Welt lese und mich mit ihren Charakteren, Kräften und Eigenschaften identifiziere, dann befinde ich mich in meinem Verlangen tatsächlich dort und ich enthülle durch das Lesen mehr und mehr mein wahres Selbst. Ich enthülle eine neue Welt, in der ich wirklich lebe.

Der Sohar beschreibt alles, was in deinem Verlangen geschieht. Wenn du dich mit diesem Buch vereinst, gehst du tatsächlich durch die Phasen, die es beschreibt. Du lebst tatsächlich in dieser spirituellen Wirklichkeit und wirst womöglich von einem hungrigen Krokodil verschlungen…

Einen Blick der spirituellen Welt erhaschen

Sogar ein Anfänger, der noch keine Ahnung hat oder nichts versteht, hat die Möglichkeit, ein kleines Gespür für die spirituelle Welt zu bekommen. Es hängt alles von seinen Bemühungen ab und seinem Wunsch, sich über das Ego und diese Welt zu erheben, um sich mit der oberen Stufe, der höheren Dimension in Verbindung zu setzen. Dies kann man auch ohne Vorbereitung tun, solche Dinge geschehen.

Wenn sich ein Mensch auf all seine Bemühungen konzentriert, und sich tatsächlich überwindet und wenn er sich auch nur für einen Moment der Spiritualität für immer widmen möchte, dann wird er sie spüren. Er wird dann beginnen, die spirituelle Welt durch diese Welt zu fühlen und sich ihr anzugleichen, auch wenn dieses nur in einer seiner Eigenschaften, in einem seiner Parameter sein sollte.

Er wünscht sich von dem Zustand, in welchem er sich befindet, zu befreien und das Körperliche nur soweit wie nötig zu verwenden, damit er mit seinem ganzen Herzen und seinem ganzen Verstand in der höheren Dimension verweilt. Wenn ein Mensch solch eine spirituelle Anstrengung macht, dann wird er die Spiritualität für kurze Zeit wahrnehmen, seien es ein paar Tage, Stunden oder Augenblicke. Danach wird er wieder herabsteigen und wieder in diese Welt zurückkehren.

Dieser Geschmack von der Spiritualität ist nicht viel Wert; ein Mensch vergisst es wieder und bald kehren auch wieder seine Zweifel zurück. Sowie sie sich ihm enthüllt, so ist er auch bereit, alles dafür aufzugeben. Dann erreicht ihn ein anderer größerer egoistischer Wunsch und wischt seine spirituellen Eindrücke weg. Somit vergisst er alles und taucht wieder in den Fluss des Lebens ein, als ob nichts geschehen wäre.

Wäre er jedoch unwiderruflich und auf ewig bereit, sich der Spiritualität zu widmen, würde das Licht zu ihm kommen, denn er zeigt das Verlangen, sich ihr für immer anzuheften und somit die gleiche Eigenschaft mit Ihrer ewigen Eigenschaft zu erreichen. Aus diesem Grund enthüllt sich ihm das Licht.

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Ein Buch der Abenteuer

Ein Mensch, welcher wirklich Spiritualität erreichen möchte, wird sich nicht mit einem kleinen Fortschritt beruhigen. Er wird immer fühlen, dass er nichts versteht oder weiß, da er keine Spiritualität fühlen kann. Der Punkt im Herzen drückt sich deutlich durch die Sehnsucht aus, die Höhere Welt spüren zu wollen.

Sie müssen das spirituelle Bild in sich selbst fühlen. Der Sohar ist ein Buch der Abenteuer. Aber es ist nicht ein Buch, das man einfach so liest, oder ein Film, den man sich am Bildschirm ansieht. Sie müssen in den Sohar eindringen. Dies ist nicht so, wie wenn wir in unsere illusorische Welt eindringen, sondern geschieht nur, wenn man alle Einbildungen und Phantasien ablegt. Sie brauchen keine spezielle 3-D Brille, um zu fühlen, dass sie sich in diesem Film befinden (wie zum Beispiel beim Anschauen des Films „Avatar“).

Diese Forderung kommt nur aus dem Punkt im Herzen und kann nur durch die Gruppe vergrößert werden. Nur die Gruppe kann einem Menschen die nötige Kraft verleihen, zusätzlich zum Punkt im Herzen das Ziel zu erreichen. Wenn er sich selbst nicht vor der Gruppe annulliert, um diese Kraft von ihr zu erhalten, wird er nichts erreichen. Dies festigt unsere gegenseitige Bürgschaft, ohne welche keiner von uns ein spirituelles Gefäß (Kli) haben würde.

Zeichen für spirituellen Fortschritt

Wenn ein Mensch beim Lesen des Buches Sohar auf richtige Weise liest, zuhört und Anteil nimmt, dann muss er das Ausmaß seines Fortschritts prüfen. Natürlich sind wir nicht fähig, unseren Fortschritt präzise einzuschätzen, weil wir nicht die anfänglichen Bedingungen verstehen, in denen wir uns befinden, und nicht wissen, was unsere Eigenschaften sind und was wir erlangen sollen. Der Anfang und das Ende des Weges sind uns noch nicht enthüllt.

Aber auf jeden Fall sind wir in der Lage, basierend auf unserer Wahrnehmung, die Phasen des Fortschritts und den Unterschied zwischen verschiedenen Zuständen zu definieren. Es sollte zunehmend einfacher und natürlicher werden, sich alles, was im Buch Sohar beschrieben wird, vorzustellen; ein Mensch sollte fähig sein, zu sehen, dass sich alles in ihm befindet, in seinen Eigenschaften. Wenn er anfängt, das Buch Sohar zu lesen, wird es zunehmend natürlicher für ihn werden, sogleich mit der Suche nach der Bedeutung für jedes Wort in seinem Innern zu beginnen. Er muss fühlen, dass das Buch bei jedem Wort, jedem Symbol und jeder Handlung Reaktionen in ihm hervorruft.

Er fängt dann an, das innere System der Seelen, in welchem er existiert, zu identifizieren. Er beginnt zu erkennen, dass der Körper, in dem er sich nach seinen Vorstellungen zu befinden scheint, genauso wie der Raum um ihn herum – die ganze Welt, die Umgebung und das gesamte Universum, das jetzt vor ihm erscheint, alle ein Teil seiner inneren Empfindung sind. Und zu dieser Teilwahrnehmung fügt er nun eine weitere neue Empfindung hinzu, die ihm durch das Buch Sohar erklärt und offenbart wird.

Diese zwei Formen der Wahrnehmung erwachen in einem Menschen und interagieren auf eine gewisse Art miteinander. Durch das Lesen des Buches Sohar wird die neue Form der Wahrnehmung der Wirklichkeit stärker und vorherrschender als die frühere Wahrnehmung.

Dies ist ein Weg, um zu überprüfen und einzuschätzen, wie viel man auf jedem Schritt des Weges vorankommt. Der zweite Weg der Kontrolle ist das Verständnis, dass der Punkt im Herzen, welcher dir anfänglich gegeben wurde, infolge eines Mangels an Inspiration, Eindrücken, Enthüllung und Wahrnehmung zurzeit nur ein Punkt zu sein scheint. In Wirklichkeit enthält dieser Punkt alle Seelen, alle Welten und die gesamte Wirklichkeit, welche vom Schöpfer erschaffen wurden.

Dieser Punkt dehnte sich am Beginn der Schöpfung von oben nach unten aus, als er als „Existenz aus Nichtexistenz“ erschaffen wurde; so breitete er sich durch die vier Phasen des Direkten Lichts, der Welt der Unendlichkeit und durch alle Welten hinunter bis zu unserer Welt aus. Auf gleichem Wege müssen wir nun diesen Punkt durch unsere eigene Kraft von unten nach oben ausdehnen und erweitern. Natürlich haben wir nicht schon an sich die Kräfte, dies zu tun. Aber wenn wir versuchen, diesen Punkt eigenständig zu erweitern und uns an alle seine Bestandteile – unsere Freunde wenden, mit dem Verlangen, von ihnen Inspiration zu erhalten, dann beginnen wir bis zum Ausmaß, in dem wir begeistert werden, statt eines einzigen Punktes, viele verschiedene Punkte zu erkennen, die miteinander verbunden sind durch ein Netz, welches das System der Seelen oder das System der Welten genannt wird. Das System der Seelen ist mehr innerlich, während das System der Welten mehr äußerlich ist.

Auf diese Weise enthüllen wird die gesamte Wirklichkeit innerhalb des Punktes im Herzen, welchen wir von Oben empfangen haben. Dieser Punkt erweitert sich und wir fangen an, in ihm das gesamte Universum zu enthüllen. Ein Mensch beginnt zu erkennen, dass sein Punkt im Herzen alle Freunde beinhaltet und später auch alle Menschen, die weiter entfernt sind, bis er sich so weit ausdehnt, die gesamte Realität zu umfassen. Wenn ein Mensch diese Vorstellung, Wahrnehmung und Einstellung erwirbt, ist es ein gutes Zeichen dafür, dass er voranschreitet, als ein Resultat davon, dass er auf richtige Weise das Buch Sohar liest.