Der Sohar, Abschnitt „Bo„, Punkt 66: Und Gott sprach: „Lasst die Erde Gras hervorbringen“. Die Erde ist Malchut (im Hebräischen ist das Wort für Erde „Eretz„, welches vom Wort „Ratzon„, Verlangen, abstammt.) Und die „Kräuter hervorbringenden Samen“ sind das Licht, das aus der Saat des verborgenen Lichts heranwächst.
Wie kann etwas aus einem Verlangen wachsen? Wachstum ist nur möglich, wenn die Kraft des Gebens darin gegenwärtig ist. Wenn ein unbelebtes Verlangen die Absicht zu geben empfängt und nach dem Licht strebt, dann transformiert es sich zu einem pflanzlichen Verlangen.
Anfangs gab es nur ein unbelebtes Verlangen. Aber wenn du den Teil des unbelebten Verlangens nimmst, welcher wie das Licht werden kann, kann es sich zu einer Pflanze entwickeln. In anderen Worten, die Pflanze ist das gleiche unbelebte Verlangen mit einem zusätzlichen Licht, welches darin wirkt und es entwickelt.
Im Zuge der Transformation einer Pflanze zu einem Tier ist ein zusätzlicher Teil des Lichtes notwendig, um dieses Verlangen zu beeinflussen und zu einer höheren Stufe zu verändern. Das Gleiche geschieht bei der „menschlichen“ Stufe.
Alles erwächst aus einem einfachen Verlangen („Staub der Erde“) aufgrund des Einflusses des Lichts darauf. Das Licht, welches das Verlangen zu empfangen beeinflusst, „Yesh Mi Ain“ (Existenz aus Abwesenheit), erzeugte die Stufen des Verlangens von Oben nach unten. Diese Stufen sind: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.
Das Gleiche gilt für den Aufstieg von unten nach Oben. Das Licht wirkt und bildet eine Pflanze aus dem unbelebten Verlangen durch das Einbringen seiner eigenen Eigenschaft darin. Dann nimmt es die Pflanze, gibt ihm noch mehr von der Eigenschaft des Lichtes – der Eigenschaft zu geben, und erschafft dadurch ein Tier. Dann nimmt es das Tier, fügt wieder etwas mehr der Eigenschaft des Gebens dazu und macht daraus ein menschliches Wesen. Aber alles stammt von der unbelebten Stufe ab.
Wie in Bereshit (Genesis/1.Buch Mose) berichtet wird, nahm der Schöpfer etwas Erde und Wasser, um daraus den Menschen zu machen, was bedeutet, dass Er die unbelebte Materie mit Seiner Kraft des Gebens beeinflusste. Dann nahm Er etwas vom unbelebten Verlangen und transformierte es zu einer Pflanze, und dann nahm er etwas von der Pflanze, fügte wieder Sein Verlangen zu geben hinzu und erschuf daraus ein Tier.
In jedem Fall entwickelt nur der Einfluss des Lichtes das Verlangen und erschafft daraus die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Stufe. Dies ist der primäre Schöpfungsakt (Bereshit).
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