Eine Frage, die ich erhielt: Welche Sichtweise über die Wahrnehmung der Realität hat die Wissenschaft der Kabbala?
Meine Antwort: Der Ansatz ist sehr einfach. Ein menschliches Wesen ist ein Verlangen. Dieses Verlangen imaginiert sich selbst von innen heraus – wer bin ich, was bin ich, woraus bestehe ich, wie existiere ich und was und wie fühle ich? Zusätzlich stellt es sich vor, dass es außerhalb von diesem Verlangen existiert, als ob es eine andere Form von Verlangen gibt, auf irgendeine Weise außerhalb von sich abgebildet.
Es gibt eine tiefe Kluft zwischen dem Verlangen, welches erscheint, als gehöre es zu mir (in dem ich mich selbst einbilde) und dem Verlangen, in welchem ich alles um mich herum wahrnehme. Das Verlangen, in dem ich mir meine äußere Umgebung einbilde, ist getrennt von meinem inneren „Ich“.
Dieses äußere Verlangen fühlt sich fremd an in Bezug zu meinem inneren Verlangen; ich analysiere es allerdings nur in dem Maße, in dem das innere Verlangen davon profitieren kann, das heißt, daraus Genuss erhält. Deshalb kann ich dieses äußere Verlangen abtöten; ich kann es aus dem gesamten Leben und Licht beseitigen, da es mir egal ist, was damit geschieht. Das Wichtigste für mich ist, etwas für mein inneres Verlangen zu erwerben.
Warum nehmen wir die Welt und uns selbst auf diese Weise wahr? Baal HaSulam erklärt, dass es nur ein Verlangen gibt, aber es hat zwei innere, inhärente Unterscheidungen – die Trennung in das Innere und das Äußere. Durch diesen Bruch hat uns der Schöpfer befähigt, den Unterschied zwischen Ihm und uns zu fühlen – zu empfinden, wie gegensätzlich wir zueinander sind und wie entfernt Er von uns ist. Aber anstatt Ihn zu fühlen, imaginieren wir die Welt, die sich nun um uns herum befindet.
Wie sonst kann Er Sich, die Eigenschaft des Gebens, in uns, die Eigenschaft des Empfangens, einflößen? Er tut dies, indem er uns ein Beispiel darüber gibt, woraus diese zwei Formen der Natur gebildet sind, was es bedeutet, zu empfangen und zu geben.
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