Warum sehen wir eine geteilte Welt?
Es ist nichts weniger als ein Wunder, dass der Schöpfer uns mit einer geteilten Wahrnehmung erschaffen hat. Deswegen können wir unser Ego als etwas für uns Fremdes sehen. Weil es uns als etwas Fremdes erscheint, betrachten wir es undifferenziert, wie eine Mutter, die ihr geliebtes Kind anschaut und denkt, dass es nichts Verkehrtes tun kann.
Doch wenn wir seine ganzen Mängel erkennen, sehen wir plötzlich, dass sie sich alle in unserm Innern befinden. Plötzlich sind wir gezwungen, all das Böse, das wir außerhalb sehen, als unser eigenes anzusehen und dadurch wechseln wir unsere Blickrichtung von außen nach innen. Das ist nichts weniger als ein Wunder.
All das stammt von der anfänglichen Gegensätzlichkeit zwischen dem Punkt der Schöpfung, der „aus dem Nichts erschaffen“ wurde und dem Licht. Durch diesen Punkt wird meine Wahrnehmung zweigeteilt: eine innere und eine äußere Wahrnehmung. Dadurch bin ich gezwungen, mich selbst von außen zu betrachten, als ob ich das alles nicht bin und später akzeptiere ich, dass sich dies alles in meinem Innern befindet.
Einstweilen gibt es in meinem Innern nur den Punkt in meinem Herzen. Wenn ich den Hass und das Böse, dass ich Außen sehe, als meinen eigenen Hass und meine eigenes Böse anerkenne und den Punkt in meinem Herzen mit diesen Eigenschaften verbinde, bekomme ich ein korrigiertes Kli! Es funktioniert ein wenig wie ein Apparat, der Bilder druckt – er macht aus einem Negativ ein Positiv. Auf die gleiche Weise muss sich meine Perspektive ändern, die es mir ermöglicht, alles in einem „reflektierten Licht“ zu betrachten.
Meine gesamte Wahrnehmung ist nach diesem Prinzip geschaffen, einschließlich Töne, Empfindungen, Geschmack, Sehen, Düfte und alles andere, dass ich mit meinen physischen Sinnesorganen wahrnehme. Das Gleiche gilt für alle Grade des Verlangens – egal ob es Verlangen nach Nahrung, Sex, Geld, Macht oder Wissen sind. Sie alle sind scheinbar äußere Erfüllungen, die ich im Innern enthüllen muss. Das gleiche Prinzip gilt somit nicht nur für die Kelim, sondern ebenso für die Lichter.
Das ist jetzt etwas, das schwer zu verstehen ist, doch alles wird klar sein, wenn wir in die spirituelle Wahrnehmung eintreten und die Welt auf diese Weise sehen.