Wenn der Morgen graut
Der Sohar, Kapitel VaYeshev (Und Jakob setzte sich nieder), Punkt 114: Es gibt nicht einen Menschen in der Welt, der des Nachts nicht den Geschmack des Todes kostet und auf dem Körper liegt der Geist der Unreinheit. Denn weil die heilige Seele sich vom Menschen entfernt hat, liegt der Geist der Unreinheit auf diesem Körper und er ist geschändet.
Das bedeutet, dass ein Mensch einen Schirm hat, das Licht der Einheit, das Licht der Verschmelzung und dass die Eigenschaft des Gebens in ihm herrscht. Doch dann verschwindet alles. Der Parzuf wurde entleert und alles Licht ist daraus entschwunden. Das kann aus einem äußeren oder inneren Grund geschehen, wie, wenn des Menschen innerer Wille zu genießen wächst und neue Reshimot sich in ihm zeigen.
Das geschieht dann, wenn in ihm ein neues, unkorrigiertes Verlangen erwacht und über ihn herrscht. Der Mensch ergibt sich ihm und, geführt durch dieses Verlangen, beginnt er, über sein Leben, über Selbsterfüllung nachzudenken und darüber wie er dieses Verlangen erfüllen kann.
Nur wenn er sich rechtzeitig für diese Dunkelheit vorbereitet hat, für die Nacht, den Zustand, wenn seine Verlangen über ihn herrschen, ist er fähig, alle Kraft zusammenzunehmen und die Dunkelheit als Mittel zum Aufstieg auf eine neue Stufe zu betrachten. Dann richtet er eine wahre Forderung nach Oben, an Abba ve Ima, und bittet sie, für ihn zu sorgen (das wird „Verschmelzung um Mitternacht“ genannt).
Ab Mitternacht beginnt er mit den Korrekturen. Ein Mensch beginnt, das gesamte zusätzliche Verlangen zu genießen zu korrigieren, dass er bekommen hat und das er als Geschmack des Todes gefühlt hat. Doch jetzt versüßt er ihn.
Das bedeutet, dass ein Mensch gen Morgen voranschreitet, wenn er von Oben das Licht, das umgestaltet, die erste Eigenschaft des Gebens empfängt. Und dann kommt das Morgenrot. Ein Mensch beginnt, in seinem Zustand das Licht zu fühlen, da er einen Schirm über sein voriges Verlangen zu genießen erlangt hat und nun befindet er sich in der Eigenschaft des Gebens.
Darum war es für ihn notwendig, den Geschmack des Todes zu kosten.