Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Dinge, die gleich klingen, können gegensätzlich sein

Eine Frage, die ich erhielt: Kabbala spricht über Geben und Einheit. Ist das nicht gleich den kommunistischen Ideen, die Leute abschrecken?

Meine Antwort: Die Idee des Kommunismus war in sich selbst nicht schlecht, aber dessen Problem war, dass er keine Mittel hatte, die menschliche Natur zu ändern. Das geschah im sozialistischen Russland und in den israelischen Kibbuzim. Sie hatten nicht die richtige Methode.

Kabbalisten scheinen die gleichen Worte zu benutzen und das gleiche Ziel zu verfolgen. Allerdings waren Kommunisten säkular, wohingegen Kabbalisten über den Schöpfer sprechen. Dennoch ist auch dies irrelevant, da der Schöpfer eine altruistische Wesensart ist, und die Schöpfung eine Person, die Erfüllung verlangt. Das ist alles. Der grundlegende Unterschied zwischen Kabbala und Kommunismus besteht in etwas anderem: Wie kann die menschliche Natur des vollendeten Egoismus geändert werden, so dass die Menschen beginnen, ihre Nächsten zu lieben?

Wenn die Sozialisten doch nur eine Möglichkeit hätten, ihre egoistische Art zu ändern! Dennoch, keine Macht in unserer Welt ist in der Lage, die Natur des Menschen zu verändern, da unsere ganze Welt egoistisch ist. Alle menschlichen Verlangen, Taten und Gedanken sind absolut egoistisch und demzufolge besitzt unsere Welt keine geeignete Kraft, die fähig ist, uns zu korrigieren.

Wenn „ein Punkt im Herzen“, ein Embryo der Eigenschaft des Gebens (Bina), sich in einem Menschen bildet, dann kann er sich selbst ändern und die Eigenschaft des Gebens durch die Methode der Korrektur, die Kabbala, erlangen. Dies wird ihm erlauben, sich mit anderen Seelen zu verbinden und innerhalb der Vereinigung wird er die Höhere Kraft, die ihn geschaffen hat, offenbaren – den Schöpfer.

Sozialismus, Kommunismus und andere Methoden sprechen über etwas, das ähnlich klingt wie Kabbala. Dennoch, der einzige Weg, um die Vereinigung zu verwirklichen und die Höhere Form des Lebens zu offenbaren (die spirituell und ewig ist), geschieht mit der Hilfe einer äußeren Kraft – dem Schöpfer.

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Wahrer Genuss kommt vom Geben

Der Schöpfer möchte, dass die Schöpfung Ihm gleich wird, genauso ewig und vollkommen. Deshalb pflanzte Er Seine Eigenschaft des Gebens durch eine Explosion in die Schöpfungseigenschaft des Empfangens ein. Durch diesen Zerbruch in der Höheren Welt sind wir als kleine Egoisten in dieser Welt geboren worden. Aber im Prozess unserer Entwicklung beginnt sich die Eigenschaft des Gebens in uns zu offenbaren.

Vor allem in unserer Generation, wo wir als Menschheit unseren größtmöglichen Egoismus erreicht haben, entdecken wir seine Leerheit. Deshalb sind so viele Menschen depressiv. Aber plötzlich, genau in dieser Situation, wie bei einem Lichtstrahl in einem dunklen Königreich, können wir den Eingang in die Höhere Welt erkennen!

Ein neues Verlangen zieht uns irgendwohin und flößt uns Hoffnung ein. In unserer Generation spüren bereits viele Menschen diesen Zusatz zu ihrem normalen Egoismus, der sich in uns in mehreren tausend Jahren entwickelt hat.

In der vorherigen Generation erwachte dieser kleine Funke, genannt „der Punkt im Herzen“, der Keim einer altruistischen Absicht, nur in speziellen auserwählten Leuten, die Kabbalisten wurden. Heute jedoch fühlen Millionen von Menschen diese neue Qualität, die in ihnen erwacht ist. Diese zieht sie vorwärts und verlangt nach Verwirklichung. Früher wurden wir durch den Egoismus vorwärts gestoßen, aber in der heutigen Welt sieht der Egoismus nichts Erstrebenswertes mehr, dem er nachjagen müsste.

Dieses neue Verlangen beginnt mit der Frage, „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Wir fühlen Leerheit und sehen, dass es unmöglich ist, eine egoistische Erfüllung zu erlangen. Wie auch immer, es gibt eine andere Seite der Frage, „Wovon erhalte ich Genuss?“ Die gegenteilige Erkenntnis ist: „Wem kann ich Freude bereiten?“ Das ist dann, wenn ein Mensch beginnt, eine Notwendigkeit im Geben zu fühlen. Er fühlt, dass er darin wahre Erfüllung erhält.