Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Warum verliert jeder seinen Sinn für Verantwortlichkeit?

Der einzige Weg, irgendetwas zu erreichen, ist, sich zu vereinigen. Und doch verhalten sich die Länder weiterhin so, als ob sie sich nicht darum sorgen, was mit dem Rest geschehen wird, obwohl klar ist, dass dieselben Schwierigkeiten ihnen morgen widerfahren werden. Aber wer sorgt sich schon um morgen!

Wir sprechen nicht über ein einzelnes Individuum, hilflos und verwundbar, sondern über ganze Länder und sogar über die gesamte Menschheit. Es geht hier nicht nur um Einzelne, sondern um das gesamte Kollektiv, das plötzlich den Sinn für Verantwortung und Wirklichkeit verloren hat.

Das ist die Höhere Kraft, die uns unseren globalen Egoismus zeigt. Die ganze Welt ist bereit, nur im Moment zu leben und ihre Augen vor den künftigen Folgen zu verschließen.

Kabbala warnt die Menschen, dass es im Hinblick auf das drohende Leiden ein tödlicher Fehler ist, zu denken: „Lasst uns trinken und glücklich sein, bis wir morgen sterben werden!“ Die gegenwärtigen Verhältnisse werden durch die Natur absichtlich programmiert, um uns zu einer neuen Dimension zu erheben. Mehr dazu siehe Artikel 122 der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot.“

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Eine Welt durchflutet von Liebe

Es gibt Momente im Leben, wo ein Mensch plötzlich durch eine ungewöhnliche Eingebung überrascht wird. Er spürt, dass die Welt um ihn herum von einer speziellen Kraft durchdrungen ist, dass die Luft um ihn „dick“ wird und mit einer neuen Essenz gefüllt ist. Er wird durch Gedanken und Absichten umgeben, die sich auf ihn richten und er spürt, dass sie ihn lenken. Es scheint, dass alles rundherum von Liebe durchflutet ist.

Das geschieht sehr selten, dass ein Mensch das Licht anzieht und es ihn auf die Hände des Höheren emporhebt. Von dort sieht er dieselben Dinge wie der Höhere. Jedoch sieht er es mit seinen eigenen Augen, die sich gerade ein bisschen geöffnet haben.

Wenn das geschieht, ist es das Wichtigste, von dort mit einem klaren Eindruck herauszugehen: „Das war die spirituelle Welt im Ausmaß meiner beschränkten Wahrnehmung.“ In Wirklichkeit jedoch ist sie ewig und ihre Macht ist eine Milliarde Mal größer für diejenigen, die zur ersten, kleinsten spirituellen Stufe aufsteigen.

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Die Schöpfung und der Schöpfer können ohne einander nicht bestehen

Eine Frage, die ich erhielt: Wo ist mein „Ich“ im System der spirituellen Kräfte?

Meine Antwort: Das „Ich“ ist dasjenige, was sie offenbart. Das „Ich“ ist der Schirm, auf dem sie offenbart werden. Das „Ich“ ist der Grad der Angleichung und Enthüllung. In der spirituellen Welt ist es unmöglich, Unterschiede zu machen, weil man sie mittels der Wechselwirkung (Siwug) und der Vereinigung offenbart. Es ist unmöglich, die spirituelle Empfindung in den Erkennenden und die Erkenntnis zu unterteilen.

Spiritualität ist ein allgemeines Empfinden; es ist das Ergebnis Ihrer Einbindung in die Höhere Stufe. Sie werden nicht als „Schöpfung“ bezeichnet, bevor sie nicht den Schöpfer offenbart haben. Und wenn Sie diese Empfindung haben, ist es unmöglich, einen Unterschied zwischen Ihm und Ihnen zu machen. Die Schöpfung und der Schöpfer können nicht ohne einander bestehen und Sie offenbaren dies entsprechend dem Grad ihrer Angleichung an Ihn.

Sie fragen also, „Wo ist hier mein „Ich“?“ Das „Ich“ ist der Grad Ihrer Angleichung an den Schöpfer. Ohne diese existieren Sie in der spirituellen Welt nicht.

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Wie offenbart sich der Schöpfer den Menschen?

Es ist notwendig zu verstehen, dass das selbe System, in dem wir jetzt existieren, uns allmählich auf das spirituelle System zubewegt, und dann hin zum Schöpfer. Das System aller Welten ist eins. Zugegeben, unsere Welt ist von der spirituellen Welt abgeschnitten, aber sie besteht aus den gleichen Teilen: „Welt-Jahr-Seele.“ Durch diese Welt betrete ich die spirituelle Welt. Und sobald ich dies tue, beginne ich durch die Worte, die ich in den Büchern der Kabbala lese, eine größere Tiefe im System aufzudecken.

Auf diese Weise erlange ich eine Verbindung mit dem Schöpfer, der innerhalb dieser Handlungen ist. Durch diese Handlungen erlange ich seinen Verstand und seine Absichten mir gegenüber. So studiere ich mich selbst, den Schöpfer und das gesamte System stufenweise.

All dies wird mir als eine Wissenschaft offenbart. Darüber hinaus stelle ich plötzlich fest, wie sehr meine Handlungen das ganze System beeinflussen, denn es ist ganzheitlich. Ich entdecke, dass ich mich in das ganze System einbringen kann, ich kann gleichzeitig in allen seinen Teilen gegenwärtig sein und alle Veränderungen fühlen, die sich in ihm ereignen. Darin liegt die Bedeutung, ein spirituelles Kli zu erlangen.

Demnach findet die eigene Entwicklung nur innen statt. Es ähnelt dem allmählichen Kennenlernen einer Person.

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Die Ordnung des spirituellen Aufstiegs

Eine Frage, die ich erhielt: Gibt es nur ein Gebet oder unterschiedliche Gebetsarten?

Meine Antwort: Ein Gebet ist ein Verlangen, das man erhebt, um korrigiert zu werden. Man hebt es auf die Höhere Stufe oder Partzuf, den Schöpfer, indem man bittend die Korrektur fordert.

Die Anzahl der Bitten nach Korrektur, die ein Mensch erhebt, bestimmt die Zahl der verschiedenen Gebete. Es gibt eine spezifische Anzahl an Gebeten – abhängig von den Zuständen, die ein Mensch auf jeder Stufe durchmacht.

Deswegen konnten Kabbalisten ein Gebetsbuch namens „Siddur“, d.h. „Ordnung“ zusammenstellen (sowie man beispielsweise in Statuten die Dinge anordnet). Dort beschrieben sie exakt die Ordnung des Aufstiegs von dieser Welt in die Welt der Unendlichkeit mit allen Zwischenstufen.

Das Buch ist eine Bedienungsanleitung. Indem man die Gebete nacheinander liest, erhält man die Reihenfolge, in der man sich an das Höhere Niveau wendet, um korrigiert zu werden. Jegliche Transformation geschieht nur unter dem Einfluss der Höheren Stufe.

Jeder Tag hat seine eigene Ordnung (pro Stufe oder Sefira) und wenn man einen spirituellen „Tag“ durchlaufen möchte, dann zeigt dieses Buch in welcher Reihenfolge man seine Verlangen nach Korrektur erheben muss.

Wenn man sich über sechs „Tage“ (Stufen) korrigiert, dann geht man zu anderen Gebeten (Korrekturen) über, den Schabbatgebeten und dann zu weiteren besonderen Zuständen (Tage, Moadim) und Feiertagen.

Es gibt viele Zustände und jeder hat sein entsprechendes Gebet, d.h. Aufstieg eines Verlangens zur Korrektur. Denn dort findet eine Veränderung des Zustands der Anheftung an den Schöpfer statt. In der spirituellen Arbeit hören Gebete niemals auf.

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Das Leben ist ein Aufstieg zum Schöpfer

Drei Fragen, die ich zu schwierigen familiären Situationen erhielt:

Frage: Wie kann man sich mit seiner Vergangenheit versöhnen? Es ist eine Vergangenheit, die lebenslang geprägt war von Krankheit und frühester „Kindesmisshandlung“, die bei einer Familienwiedervereinigung mit der Behauptung vor meinen Großeltern gipfelte, dass meine Mutter wünschte, dass ich gestorben wäre und mein Bruder dafür lebte. Wie befreit man sich oder reinigt seine Gedanken davon? Nehme ich die Information nicht richtig auf oder sehe ich nicht, was vor mir ist?

Meine Antwort: Sie müssen ihnen verzeihen! Das ist die Art des Schöpfers, noch ein anderes Problem durch Sie zu beheben. Das wird Ihnen bald klar werden.

Frage: Mein Vater hinterließ den größten Teil seines Geldes einem Sohn und dem Rest von uns überließ er gerade mal ein bisschen. Selbstverständlich hat das viel Reibung zwischen uns verursacht. Was schlagen Sie vor, das ich tun soll, weil meine Wut an dem Punkt angelangt ist, dass ich meinen Bruder ruinieren will und ich die Mittel habe, das sehr leicht zu tun? Ich sorge mich nicht so sehr wegen des Geldes; es geht jetzt mehr ums Prinzip.

Meine Antwort: Sie müssen dem Willen Ihres Vaters folgen und Ihr Bruder ist daran nicht schuld. Ändern Sie nichts, sondern akzeptieren Sie es. Der Schöpfer hat diese Situation für Sie durch Ihren Vater und andere Verwandte geschaffen. Anstatt sich auf alle anderen Gefühle zu konzentrieren, erfüllen Sie sich mit dem Streben zu Ihm.

Frage: Ich bin ein junger Mann, aber ich habe bereits zu viele Verluste meiner Verwandten erlitten, die wirklich gute Menschen waren. Und jetzt ist mein Vater im Krankenhaus und wartet auf eine Operation, nachdem er einen Herzanfall am Gedenktag meines Großvaters gehabt hat. Einerseits ist diese Operation vielleicht Fürsorge von Oben, damit nicht etwas noch Schrecklicheres mit ihm geschehen wird. Und doch frage ich mich: Warum wurde er nicht vor Schwierigkeiten geschützt? Wie kann ich mir jedes Mal Glauben und Vertrauen bewahren?

Meine Antwort: Unser Leben sollte nicht eine Flucht aus dem Leiden sein, sondern ein Aufstieg über das Leiden, um sich mit seiner Quelle zu verbinden: dem Schöpfer.

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