Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der tiefste Punkt unseres Seins: Das “Ich”

Jeder Mensch hat einen Punkt, der „ aus dem Nichts“ vom Schöpfer erschaffen wurde. Dieser Punkt ist es, welcher einen Menschen sich individuell und einzigartig empfinden lässt. Unser ganzes Leben ist ein Kampf für dieses „Ich“, für Unabhängigkeit und Einzigartigkeit – Midat Yehud.

Eine Person wird durch das Verlangen getrieben, sich selbst zu beweisen undi zu fühlen, dass sie existiert. All die Freude und Erfüllung, die sie fühlt, ist zweitrangig. Der zentrale Punkt ist sicherzustellen, dass dieses „Ich“ existiert.

Dieses „Ich“ ist etwas, was man niemals loswerden kann. Man kann alles aufgeben, auch sein Leben, aber nicht sein „Ich“, weil dieser Punkt über uns ist, und bereits entstand, bevor wir selbst das Bewusstsein erlangten. Deshalb muss eine Person solch einen schwierigen Weg gehen: den Verzicht auf sein früheres egoistisches „Ich“, um ein anderes „Ich“ zu erhalten, welches dem Schöpfer ähnlich ist.

Der Schöpfer hilft einem Menschen, das Fundament, auf welchem sein „Ich“ steht, zu ändern. Anstatt von Lust genährt zu werden, erhält man die Kraft des Gebens und erhebt sich über sein egoistisches „Ich“, zu seinem wahren „Ich“. Somit erreicht er die wahre Unabhängigkeit und die Wahrnehmung eines ewigen „Ich“. Und wenn er zu dem „aus dem Nichts“ erschaffenen Punkt zurückkehrt, erreicht er den Zustand von Ruhe und Perfektion.

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Verwandtes Material:
Blog-post: Individualität und die Einzigartigkeit verwirklichen sich in der Verschmelzung mit dem Schöpfer
Blog-post: Unser „Ich“ liegt ausserhalb von uns!
Einführung in das Buch Sohar: Punkt 6-12
Kabbala Today Artikel: „Generation Ich“

Wenn du nicht weißt, was du willst

Eine Frage, die ich erhielt: In der Kabbala bedeutet „aus dem Exil herauskommen“ oder aus dem Exil herauskommen wollen, sich über seinen Egoismus zu erheben. Aber wieso sollten Menschen da herauskommen wollen? Ein Mensch spürt, dass sein Egoismus er selbst ist. Warum sollte er aus sich selbst herauskommen wollen?

Meine Antwort: Weil es unvermeidbar ist! Der Schöpfer ist das Licht, das unser Verlangen geschaffen hat. Manchmal scheint Er in großem Maß mit Seinem Licht auf einen Menschen und manchmal nicht so sehr. Er benutzt diese Veränderungen, um neue Verlangen in uns zu schaffen. Jedoch erfüllt Er diese Verlangen nicht. Er erweckt sie nur und bringt sie dazu, zu wachsen.

Deshalb fühlen wir uns mit jedem Tag in jedem Bereich unseres Lebens schlechter. Darum wollen wir auch Veränderung, denn wir wollen Veränderungen, um uns in unserem Verlangen, Genuss zu empfangen, gut zu fühlen.

Und eines Tages erscheint dann ein kleiner Funke im Innern unseres Verlangens, das vom Schöpfer Selbst zu uns kommt. Es ist ein Funke des Lichtes, die Eigenschaft des Gebens, und von diesem Funken oder Verlangen aus beginnen wir, uns nach dem Geben zu sehnen.

Zuerst wissen wir nicht, was es ist, das wir wollen. Wir spüren nur, dass das, was wir wollen, aus einer anderen Welt kommen muss. Plötzlich beginnt ein Mensch zu spüren, dass es vergeblich ist, zu empfangen, dass es kein Ende darin gibt und es keinerlei Bedeutung hat. Er möchte etwas anderes.

Also entsteht in einem Menschen anstelle der Frage: „Wie kann ich einen Sinn im Leben durch den Empfang von Genuss haben?“, eine neue Frage: „Wie kann ich einen Sinn in meinem Leben durch das Geben von Genuss an andere haben?“ Diese Frage hat ihren Ursprung in einem Verlangen, das der Punkt im Herzen genannt wird.

Schritt für Schritt wächst ein Mensch weiter und erreicht Lo Lishma, die spirituelle Suche um seiner selbst willen, und von dort erreicht er Lishma – um des Gebens willen.

Bittet einfach und ihr werdet bekommen

Eine Frage die ich erhielt: Was soll ich tun, wenn ich das Höhere Licht, das mich mit dem Willen zu empfangen erschaffen hat, bitten möchte, mir ebenfalls die Eigenschaft des Gebens zu geben, wenn ich nicht mal weiß, wie ich darum bitten soll? Ich weiß nicht wen und wonach ich fragen soll?

Meine Antwort: Unsere Entwicklung folgt immer einer Kette von Ursachen und Wirkungen: Ursache – >Handlung< – Ergebnis, welches dann die Ursache > für die nächste Handlung -> wird usw…. So also kann ein Mensch, der zu einer wahren Erkenntnis gelangt, wissen, dass er von Oben Hilfe benötigt, wonach er fragen und wie er fragen muss!

Das Problem ist, dass wir eine sehr lange Zeit in einem Zustand verbringen, in dem es uns erscheint, dass wir nach etwas streben, was uns spirituell erscheint, und es erscheint uns, als ob wir es mit einem brennenden Verlangen wollen.

Doch jetzt „scheint“ es uns nur so zu sein. Dies ist auch der Grund, warum wir es nicht wissen, wie wir bitten und wen wir bitten sollen. Aber im Grunde wissen wir nicht, wie wir ein kabbalistisches Buch öffnen und darin das Licht, das uns verändert, finden sollen.

Dies kann mit einem dreidimensionalen Bild gezeigt werden. Wenn man sich solch ein Bild oberflächlich ansieht, wie jedes andere Bild auch, wird man nichts erkennen. Wenn man aber den Blick de-fokussiert, wird man in das Bild eindringen.

Das gleiche gilt für unsere spirituelle Arbeit zur Enthüllung der Höheren Welt. Als Ergebnis der vielen Anstrengungen wird unser Blick neu ausgerichtet. Wir werden auf diese neue Welt schauen und plötzlich in sie eindringen. Das sollte die Wirkung -> all deiner vorherigen Handlungen sein.

Aber zurück zu Ihren anfänglichen Beschwerden: „Warum werde ich ignoriert, obwohl ich schreie?“ Das ist ganz einfach. Es liegt daran, dass Sie noch nicht begonnen haben, wirklich zu schreien. Wenn all Ihre Bitten zu einem echten Schrei werden, wird dies sofort die Ursache, die Sie zur Wirkung führt – der Enthüllung der spirituellen Welt.

(Aus dem täglichen Kabbala Unterricht)

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Was ist das Höhere Licht?

Eine Frage die ich erhielt: Wo wohnt das Höhere Licht?

Meine Antwort: Das Kli ist dem Licht von Chassadim (Licht der Liebe und Barmherzigkeit) gefüllt, der Kraft des Gebens, welches das Licht von Chochma (Licht der Weisheit) enthält. Das Höhere Licht ist das Licht von Chochma in das Licht von Chassadim gekleidet. Dies ist das Licht, das immer arbeitet.

Wir richten uns immer zur Welt von Malchut der Unendlichkeit (Malchut de Ein Sof), denn dies ist der einzig existierende Zustand. Die Substanz von Malchut der Unendlichkeit ist der Wille zu empfangen. Das Geschöpf verleiht diesem Verlangen eine Absicht – die Absicht zu geben. An diesem Punkt kleidet sich das Höhere Licht des Schöpfers in die Absicht zu Geben des Geschöpfes.

Dies ist die Enthüllung der Liebe des Schöpfers und die Liebe des Geschöpfes, welches sich gemeinsam in unserem Verlangen enthüllt. Diesen Zustand nennt man die Welt der Unendlichkeit. Dieser ist bereits vorhanden und wir müssen dies nur noch mit Anstrengungen unsererseits enthüllen! Dies kann jedoch nicht individuell getan werden, sondern nur durch unsere gemeinsamen Anstrengungen, durch die Vereinigung aller spiritueller Funken (Punkte im Herzen).

Unsere gemeinsame Anstrengung erweckt das Licht, das die Welt der Unendlichkeit erfüllt und zieht es in Form des Umgebenden Lichtes (Or Makif) auf uns, welches uns schon von weitem leuchtet. Jenes Umgebende Licht gleicht uns wieder der Welt Malchut der Unendlichkeit an.

(Aus dem täglichen Kabbala Unterricht)

Die besten Momente aus dem täglichen Kabbala Unterricht – Was morgen passieren wird

Die besten Momente aus dem täglichen Kabbala Unterricht – Leben nach dem Naturgesetz

Wie Sie mit Ihrer inneren Mafia verhandeln müssenihn

Wenn ein Mensch für die Eigenschaft des Gebens arbeiten möchte, setzt der Egoismus sich zur Wehr. Es erfordert viele verschiedene Maßnahmen, das allgemeine Verlangen eines Menschen in zwei Lager zu teilen: eines, worin ein Mensch aus dem Verlangen zu Geben handelt und eines mit dem er dieses nicht kann.

Man muss seinem Egoismus „Geschenke geben“, um ihn zu beruhigen und ihm zu verstehen geben, dass er einen Sieg durch die Teilnahme an deinem Weg erringen wird – dem Geben. Wir können unser Verlangen Freude zu empfangen nicht einfach abschneiden.

Vielmehr müssen wir dieses Verlangen ständig erwecken, um von ihm neue Verlangen zu bekommen, welche wir dann korrigieren und dadurch zum Ziel aufsteigen können.

Aus diesem Grund reicht es nicht aus, einfach seinen Egoismus zu beschränken. Stattdessen müssen Sie ihn ernähren: geben Sie ihm Geschenke, umarmen Sie ihn und sagen ihm: „Wir sind Brüder!“ Wir müssen wie Jakob sein, der seinem Bruder Esau Geschenke brachte!

Wir haben für den Willen zu genießen noch immer viel mehr Anwendungsmöglichkeiten! Solange wir noch nicht zu dieser Arbeit in der Lage sind, müssen wir den Egoismus ernähren und ihm zeigen, dass unsere ganze spirituelle Arbeiten zu seinem Vorteil sind. Schließlich weiß er nicht, dass Sie vorhaben, sich selbst für die Eigenschaft des Gebens korrigieren.

Sie müssen ihn wie mit einem Fremdkörper handhaben, der momentan unkorrigiert bleibt. Und Sie ernähren ihn, um in der Lage zu sein, dadurch die Mittlere Linie zu erbauen. Es ist wie mit der Mafia, die dann zu Ihnen kommt, wenn Sie ein großes Geschäft eröffnen und Ihnen sagt: „Wir erlauben Ihnen, Ihr Geschäft zu eröffnen, aber jeden Monat müssen Sie uns einen Teil des Gewinns abgeben!“

Genauso müssen wir mit unserem Egoismus arbeiten, nur das wir noch gerissener sein müssen. Jedes Mal, wenn wir ihn belügen, nehmen wir von ihm neue Teile unseres Verlangens, die korrigiert werden können, während wir dem Ego versichern, dass alles zu seinem Nutzen getan wird.

Wir ernähren es weiterhin, sodass es uns ermöglicht, noch mehr zu arbeiten, so wie die Mafia über die Tatsache glücklich ist, dass das Unternehmen weiter wächst: „Tu was Du willst, solange Du uns bezahlst!“ Das ist die Methode, wie wir unseren Egoismus austricksen können. Das Verlangen nach Genuss ist das Material aus dem die Schöpfung gemacht ist und wir können das nicht vernachlässigen oder auslöschen. Wir müssen es stärken, in der Hoffnung, es eines Tages vollständig zu korrigieren.

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Die besten Momente aus dem täglichen Kabbala Unterricht – Der Mensch ist machtlos

Sei dein eigener Schöpfer

Es gibt zwei Kräfte die uns zu unserem Ziel bringen. Eine Kraft ist die unseres Verlangens und Wünsche unserer Umgebung, die wir in unserer Welt entwickeln. Die zweite Kraft jedoch gehört nicht zu dieser Welt, sie zieht den Menschen in etwas Unbekanntes und bringt ihn zu einer besonderen geistigen Umgebung – ein Lehrer, eine Gruppe und kabbalistische Bücher.

In der richtigen Beziehung damit baut man dadurch eine spirituelle Welt für sich, die auch seine zukünftige Welt sein wird. Der Körper bleibt in der materiellen Welt, während die Seele in der geistigen Welt geboren wird. Dies ist der einzige Bereich in der ein Mensch eine freie Wahl hat.

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Der Mensch ist immer im Bereich dieser beiden Kräfte und er muss dazwischen die Waage halten. Allerdings sollte der Mensch auch nicht versuchen, die eine durch die andere zu ersetzten, da man sein Leben und das Verlangen zu genießen braucht!

Auf dem spirituellen Weg findet man sich immer zwischen zwei unterschiedlichen Kräften. Durch den Ausgleich dessen in sich selbst, verwendet der Mensch seine freie Wahl sein wahres „Ich“ zwischen diesen beiden Kräften aufzubauen. Er tut dies frei und unabhängig.

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Hören Sie auf zu träumen!

Die spirituelle Welt ist nicht in einer anderen Dimension oder über den Wolken. Es ist etwas was Sie in ihrer Haltung zu anderen Menschen finden, wenn sie sehen dass deren Vernachlässigung von ihnen durch Aufmerksamkeit und ein Gefühl der Wichtigkeit ersetzt wird. Dies geschieht weil Sie die Spiritualität erreichen wollen, und Sie beginnen zu erkennen, dass die Anderen Ihre Partner auf diesem Weg sind.

Sie fangen dann an, sich um sie so zu kümmern und zu sorgen wie Sie es mit jemanden tun der Ihnen wichtig ist. Auf den ersten Blick tun Sie dies rein egoistisch, aber allmählich werden Sie zu fühlen beginnen, dass Sie wirklich geben wollen.

Dies geschieht wenn das Licht zu arbeiten beginnt und Sie zu fühlen beginnen dass es innere Eigenschaften gibt, welche Sie korrigieren müssen. Sie wollen andere mit Liebe behandeln und Sie bekommen auch ein Gefühl, dass nur das Licht diese Korrektur durchführen kann. Wenn Sie wirklich wollen dass dies geschieht, wird das Licht kommen welches Sie korrigieren wird.

Allerdings funktioniert dieses Licht nur innerhalb der Verbindung zwischen Menschen, verwandelt Hass in Liebe und korrigiert den Bruch welcher Liebe in Hass umwandelt. Innerhalb dieser neuen Haltung zu Anderen erreichen Sie die spirituelle Welt, die während dem Zerbruch verloren gegangen ist. Sie offenbaren das die Verbindung mit Anderen eine Verbindung der Seelen und inneren Verlangen ist und enthüllen somit den Schöpfer.