Hier zwei Fragen, die ich zum gegenwärtigen Zustand der russischen Regierung erhielt:
Frage: Wie ist eine Einheit der russischen Regierung und des russischen Volkes möglich, wenn es nicht genügend Ressourcen gibt, um die ganze Bevölkerung zu versorgen?
Meine Antwort: Die Regierung sollte den Menschen das wahre System erklären, das in der Welt und in der Menschheit wirkt, die Globalität dieses Systems und die vollkommene gegenseitige Abhängigkeit aller Menschen. Sie muss dann über das allen Menschen gemeinsame Ziel sprechen – unserer gemeinsamen Aufgabe als menschliche Wesen. Sie muss auch erklären, dass wir dies nur gemeinsam erreichen können, indem wir den richtigen Weg gehen und an unserer eigenen Korrektur mitwirken; indem wir der Natur ähnlich werden, statt den Zustand der Liebe und des Gebens an den Nächsten auf dem Weg des Leidens zu erreichen.
Wenn Sie diese Botschaft an das russische Volk richten, werden Sie sehen, dass sie Sie besser verstehen werden als irgendjemand sonst. Das liegt daran, dass das russische Volk historisch gesehen, mehr gelitten hat, als jedes andere Volk.
Es sucht nach seinem Platz in der Welt, unter den anderen Nationen und hat ihn noch nicht gefunden. Deshalb wird das russische Volk Ihnen folgen. Sie müssen ihm aber die Wahrheit sagen, und ihr trotz aller Widrigkeiten treu bleiben. Sonst werden die Gegner dieser Idee Sie zerstören.
Eine Meinung eines Professors für internationale Angelegenheiten an der The New School, New York City.
„Das modernde russische Reich“ (Auszüge):
Das Problem Russlands ist es, dass sich der Staat entwickelt, nicht aber die Gesellschaft. Die heutigen demokratischen Strukturen sind genauso unterentwickelt, wie sie es zur Zeit Peter des Großen waren. (…) Der Nutzen für die Menschen wird dem Nutzen des Landes geopfert. Und die Menschen selbst glauben, dass sie bereit sein müssen ihre Freiheiten für die Größe des Landes herzugeben.
Mit einer bemerkenswerten Beständigkeit, besteht (Russland) darauf seine globale Rolle, im Sinne einer einzigartigen und besonderen Nation, selbst zu definieren. Das Russland unter Putin fühlt, dass es sich Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen, ja Militanz leisten kann, weil es sich nach wie vor, vor dem trügerischen Westen schützen muss, der Russlands Niedergang anstrebt.
Das Symbol des „doppelten Adlers“, mit den nach Osten und Westen schauenden Köpfen – ursprünglich im Russland zur Zeit des byzantinischen Untergangs verwendet- wurde nach 1991erneut als Symbol des Staates eingesetzt.
Für Putin bleibt Moskau „das Dritte Rom“ für das es sich im Jahre 1472 erklärte. Die nicht so feinsinnige Idee hinter all dieser Byzanz – Nostalgie, ist die dass Russland nur im Gegensatz zum Westen existieren kann (und sollte), der einst das Byzantinische Reich hasste und heute Russland, den geistigen Erben, hasst. Wie Stalin glaubt jedoch auch Putin, dass Russland nur dann ein Mitglied im Club der mächtigsten Nationen der Welt sein kann, wenn es Härte zeigt. So folgt Putin tatsächlich der traditionellen Denkweise der meisten russischen Herrscher: Furcht ist Respekt gleichzustellen, oder übertrifft diesen sogar…. „ Ich beziehe mich auf Russlands Einschüchterung seiner unabhängigen Nachbarstaaten, auf die Benutzung von Öl und Gas als politisches Druckmittel,“ erklärt Condoleeza Rice.
„Das sich aus diesem Verhaltensmuster ergebende Bild ist das eines Russlands, das sich national immer autoritärer und auf internationaler Ebene immer aggressiver verhält,“ so Rice. (…) Wenn Moskaus Anti-Westen-Paranoia und die byzantinischen Fantasien die nächsten 15 bis 25 Jahre fortdauern, werden beide Kräfte China zugute kommen, der neuen globalen Supermacht, die den ganzen Fernen Osten und Sibirien vereinnahmt. Ein stark geschwächtes Russland wird dann auch den Nördlichen Kaukasus und die Wolga-Region an die wachsende muslimische Bevölkerung verlieren und Kaliningrad wird wieder einmal das deutsche Königsberg werden. Russland wird seine 11 Zeitzonen verlieren und keinerlei Anspruch mehr darauf haben, Großrussland zu sein.
Frage: Von welcher „guten alten Zeit „ sprechen Sie denn? Einer Welt ohne Selbstbestimmung, wo autokratische Regime bestimmen, was wir zu tun haben? Einer Welt in der die eigene Zukunft durch die Geburt bestimmt wird, ganz gleich wie hart man auch arbeitet? Es hat noch nie eine Welt gegeben, wo so viele Menschen die Freiheit der Wahl haben. Ist es eine perfekte Welt? Natürlich nicht. Wir müssen immer den menschlichen Faktor einkalkulieren, der per se nicht perfekt ist.
Meine Antwort: So sieht jeder heutzutage die Welt. Es ist unsere alte, vertraute und einfache Welt.
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