Spirituelle Korrektur und Veränderungen im physischen Verhalten
Eine Frage, die ich erhielt: In Mesilat Yasharim (Der Weg der Gerechten) schreibt der Ramchal über die Korrektur der Eigenschaften des Menschen: Obwohl die Korrektur der Eigenschaften der belebten Seele des Menschen keine Beziehung zu den Stufen der heiligen Seele hervorbringt, ist es für einen Kabbalisten dennoch unrealistisch, gereizt und hitzig zu sein oder schlechte Wörter (Lashon Ra) zu benutzen und Eigenschaften zu besitzen, die anderen um ihn herum schaden können.
Meine Antwort: Der Ramchal sagt, dass es unmöglich ist, die Eigenschaften der belebten Seele des Menschen zu korrigieren. Jeder Versuch, unsere belebte Seele zu korrigieren, endet im Misserfolg, da dies sich auf den unbelebten Teil des Menschen bezieht, der uns gegeben wurde, so dass wir unsere spirituelle Seele daraus zum Wachsen bringen können.
Das einzige, was wir ändern können und sollen, ist unsere heilige, spirituelle Seele: den Teil des Schöpfers in uns. Dieser Teil fängt mit dem an, was ein „Punkt im Herzen“ genannt wird und in einem Menschen mit der Frage zum Ausdruck kommt: „Was ist der Sinn meines Lebens?“ Die Frage, die einen Menschen zur Kabbala bringt. Dies ist der Punkt, den wir entwickeln müssen.
Wenn wir diesen entwickeln, verändern wir uns und solch eine Veränderung hat auch einen Effekt auf unser irdisches Verhalten. Wir können anderen nicht mehr absichtlich schaden, da wir Eigenschaften erlangt haben, die uns nicht erlauben, dies zu tun.
Gleichzeitig jedoch kann unser äußerlicher Ausdruck von Ärger, Schroffheit und Ungeduld bestehen bleiben, da wir den Schaden, der von bestimmten Handlungen und Phänomen hervorgerufen wird, mehr als andere wahrnehmen. Des weiteren fällt ein Mensch, der aufsteigt, immer zurück, bevor er einen Schritt nach vorne macht und wenn dies geschieht, ist dieser Mensch wie jeder andere auch in solch einem Zustand. Dies bleibt bis zum Ende der Leiter, wie es geschrieben steht: „Jeder Mensch, der größer ist als ein anderer, hat einen größeren Egoismus als dieser.“ Außerdem steht über Rabbi Shimon geschrieben, dass er, als er sich im tiefsten Abstieg als „Shimon vom Markt“ befand, verstand, dass ihm die letzte Stufe des Aufstiegs bevorstand! (Im Buch des Sohar steht geschrieben, dass, als Rabbi Shimon aus der Höhle herauskam, in welcher er dreizehn Jahre verbracht hatte, um den Sohar zu schreiben, er einen Kleinbauern das Land bearbeiten sah, eine Handlung, so entfernt von der Spiritualität, dass, als er ihn sah, er ihn mit seinem bloßen Glanze verbrannte. Dies sind jedoch Geheimnisse der Tora…)
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